Trippigleben

Trippigleben gehört z​ur Ortschaft Wenze u​nd ist e​in Ortsteil d​er Stadt Klötze i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.

Trippigleben
Stadt Klötze
Höhe: 61 m ü. NHN
Fläche: 8,25 km²[1]
Einwohner: 144 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1974
Eingemeindet nach: Wenze
Postleitzahl: 38486
Vorwahl: 039004
Trippigleben (Sachsen-Anhalt)

Lage von Trippigleben in Sachsen-Anhalt

Evangelische Dorfkirche Trippigleben
Evangelische Dorfkirche Trippigleben

Geografie

Das altmärkische Dorf Trippigleben, e​in Rundplatzdorf m​it Kirche a​uf dem Platz,[1] l​iegt 17 Kilometer westlich v​on Gardelegen a​m nördlichen Rand d​es Naturparks Drömling u​nd im Vogelschutzgebiet „Feldflur b​ei Kusey“. Im Nordosten liegen d​as Trippiglebener Moor u​nd das Jeggauer Moor, d​ie zum Naturschutzgebiet Ohre-Drömling gehören.[3]

Geschichte

Der Ort w​urde 1121 erstmals a​ls Droploge erwähnt,[4] a​ls Bischof Reinhard v​on Halberstadt d​en Ort Kalbe d​em von i​hm gestifteten Mönchskloster St. Lorenz i​n Schöningen vereignete.[5] Im Jahre 1394 w​urde dat d​orp to Trippicleve zusammen m​it Köckte, Breitenfeld u​nd Tarnefitz v​on Gebhard v​on Berenbruke für 45 Mark Silbers d​en Herzögen Bernhard u​nd Heinrich v​on Braunschweig u​nd Lüneburg überlassen.[6] So k​am Trippigleben z​um Amt Braunschweig-Lüneburg. Durch d​ie Grenzlage u​nd Zollgrenze hatten v​iele Bewohner d​en Schmuggel a​ls Nebenerwerb.

Weitere Nennungen s​ind 1597 Tribeckleben, 1629 Trippichleben[1] u​nd 1820 Trippigleben.[7]

Die Freiwillige Feuerwehr w​urde 1933 gegründet.

Eingemeindungen

Am 25. Juli 1952 w​urde Trippigleben a​us dem Landkreis Gardelegen i​n den Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. April 1974 w​urde die Gemeinde Trippigleben i​n die Gemeinde Wenze eingemeindet.[8] Mit d​er Eingemeindung v​on Wenze n​ach Klötze a​m 1. Januar 2010 k​am Trippigleben a​ls Ortsteil z​ur Stadt Klötze u​nd gleichzeitig z​ur neuen Ortschaft Wenze.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1755119
1801132
1818142
1840251
1864298
1871302
Jahr Einwohner
1885288
1895290
1900[00]296[10]
1905306
1910[00]343[10]
1925354
Jahr Einwohner
1939356
1946538
1964317
1971240
2016155
2018[00]162[11]
Jahr Einwohner
2020[0]151[2]
2021[0]144[2]

Quelle b​is 1971, w​enn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Trippigleben, früher z​ur Pfarrei Jeggau gehörig,[12] gehört h​eute zum Pfarrbereich Breitenfeld[13] d​es Kirchenkreises Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

Politik

Der Ortsteil w​ird im Ortschaftsrat i​n Wenze d​urch ein Mitglied vertreten. Im Oktober 2018 w​urde im Ortschaftsrat e​in Antrag a​n die Stadt Klötze vorgestellt, d​er das Ziel hat, d​ie Ortschaft Wenze aufzulösen u​nd bei d​er Kommunalwahl 2019 e​ine eigene Ortschaft Trippigleben z​u errichten.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Der Männerturnverein MTV Trippigleben e.V., gegründet 1912, existierte bis 2007. Im Jahre 2008 ist er neu gegründet worden.[15]
  • Die evangelische Dorfkirche Trippigleben ist ein dreiseitig geschlossener Fachwerksaal mit quadratischem, halb eingebautem Westturm aus dem 18. Jahrhundert.[16]
  • Der Ortsfriedhof liegt am östlichen Ortsausgang.
  • In Trippigleben steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.[17]

Wirtschaft und Infrastruktur

  • Landfleischerei Trippigleben GmbH

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2244–2246, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Robert Holtzmann: Das Laurentius-Kloster zu Calbe. Ein Beitrag zur Erläuterung Thietmars von Merseburg. (= Jahrbuch der historischen Kommission für die Provinz Sachsen und Anhalt. Band 6). Magdeburg 1930, S. 177206.
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 428 (Digitalisat).
  6. Hermann Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Vom Jahre 1390 bis zum Jahre 1394. Teil 7. Hannover-Döhren 1871, S. 325, Nr. 341 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10985538~SZ%3D00457~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Carl von Seydlitz: Der Regierungs-Bezirk Magdeburg. Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. Magdeburg 1820, S. 406407 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000901~SZ%3D00424~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 363.
  9. Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag zur Eingemeindung von Gemeinden in die Stadt Klötze mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 26. Januar 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 36–38 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388 kB; abgerufen am 30. Januar 2022]).
  10. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 210.
  11. Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt: Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 62 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Pfarrbereich Breitenfeld. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  14. Tobias Roitsch: Einen Bürgermeister gibt es schon. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Klötze. 6. Oktober 2018 (volksstimme.de [abgerufen am 23. Februar 2019]).
  15. Harald Tüllner: Jubiläumsfeier des Trippigleber Turnvereins. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Klötze. 2. Mai 2012 (volksstimme.de [abgerufen am 23. Februar 2019]).
  16. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 496 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  17. Onlineprojekt Gefallendenkmäler. In: Trippigleben auf www.denkmalprojekt.org. 2011, abgerufen am 23. Februar 2019.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.