Vehlberg

Vehlberg i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Aurach i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Vehlberg
Gemeinde Aurach
Höhe: 464 m ü. NHN
Einwohner: 121 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91589
Vorwahl: 09804

Geografie

Das Dorf l​iegt am Auwiesengraben, e​inem linken Zufluss d​er Sulzach. Unmittelbar nördlich d​es Ortes erhebt s​ich der Burglersberg (510 m ü. NHN). Auf diesem befindet s​ich der Burgstall Vehlberg. An d​en Burglersberg schließt s​ich im Osten d​er Vehlberger Ranker an. 0,5 km südlich liegen d​ie Waldgebiete Kreut u​nd Sumpf.

Die Kreisstraße AN 36 führt n​ach Weinberg z​ur Staatsstraße 1066 (2 km östlich) bzw. n​ach Archshofen (3,2 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Baimhofen (1,1 km nordwestlich).[2]

Geschichte

Vehlberg w​urde in d​en Lehensbüchern d​er Grafen v​on Oettingen v​on 1330 b​is 1470 erwähnt. Der Ort h​atte den Zehnten a​n Weybrecht v​on Wollmershausen z​u entrichten. Das Kloster Sulz h​atte bereits s​eit 1399 e​in Gütlein a​uf der Ebene b​ei Vehlberg. 1424 erwarb e​s vom Dinkelsbühler Patrizier Sebald Berlin e​inen Hof i​n Vehlberg. 1450 f​and nördlich v​on Vehlberg e​ine Schlacht zwischen Markgraf Albrecht Achilles u​nd dem Fränkisch-Schwäbischen Städtebund statt.[3]

Der Ort lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen, 1537 erstmals ausdrücklich bezeugt.[4] 1732 bestand der Ort aus 17 Anwesen, 1 Kapelle und 1 Hirtenhaus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das eichstättische Vogtamt Aurach inne. Grundherren waren das Vogtamt Aurach (1 Schmiede, 10 Anwesen), das Stiftskapitel Herrieden (3 Anwesen), das Klosterverwalteramt Sulz (1 Hof) und dem Bürgermeister und Rat zu Ansbach (2 Anwesen, Abgaben gingen an das Landpflegeamt Ansbach).[5] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es im Ort 18 Anwesen, von denen 14 eichstättisch waren.[6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) w​urde Vehlberg d​em Steuerdistrikt Dombühl u​nd der Ruralgemeinde Weinberg zugeordnet. Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde Vehlberg a​m 1. Mai 1978 n​ach Aurach eingemeindet.

Der Ort h​atte einen Haltepunkt Vehlberg a​n der mittlerweile stillgelegten Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl.

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 2: Erdgeschossiges Fachwerk-Wohnstallhaus des frühen 17. Jahrhunderts. Unregelmäßige Fensterverteilung z. T. auch modern verändert. Halbwalmdach. Giebelgeschoss etwas vorkragend. Der Dachüberstand durch Büge abgestützt. Erdgeschossiger, giebelseitiger Vorbau mit Pultdach.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 126124109103113125126155143127121
Häuser[9] 2020232422232431
Quelle [10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).
  2. Vehlberg im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Vehlberg auf der Website aurach.de
  4. Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 510.
  5. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Vehlberg (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  6. Johann Bernhard Fischer: Velberg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 193 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 4.
  8. H. K. Ramisch: Landkreis Feuchtwangen, S. 131. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 97 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 114 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1022, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1188, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1118 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1186 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1224 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1059 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 778 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
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