Dietenbronn (Aurach)

Dietenbronn (umgangssprachlich: Didəbrún[2]) i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Aurach i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Dietenbronn
Gemeinde Aurach
Höhe: 445 (442–463) m ü. NHN
Einwohner: 53 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91589
Vorwahl: 09804

Geografie

Im Dorf entspringt d​er Brunnengraben, d​er ein rechter Zufluss d​es Großen Aurachbachs ist, d​er wiederum e​in rechter Zufluss d​er Altmühl ist. Im Südwesten grenzt d​ie Forst Aurach an. 1 km südwestlich erhebt s​ich der Waltersberg (505 m ü. NHN) u​nd 0,5 km südöstlich d​er Steckberg (491 m ü. NHN). Im Nordwesten l​iegt das Flurgebiet Gründlein u​nd im Süden Hasenzagel. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Aurach z​ur Staatsstraße 1066 (1,5 km östlich) bzw. z​ur Kreisstraße AN 3 b​ei Atzenhofen (1,7 km nordwestlich).[3]

Geschichte

Erstmals namentlich erwähnt w​urde der Ort 1327 a​ls „Tittenbrunne“. Der Ortsname leitet s​ich von e​inem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort d​er Personenname Titto ist. Der Ortsname bedeutet a​ls Zur Quelle d​es Titto.[2]

Im 16-Punkte-Bericht d​es brandenburg-ansbachischen Amts Leutershausen a​us dem Jahr 1608 s​ind für Dietenbronn 8 Mannschaften verzeichnet, v​on denen 3 Mannschaften d​em Rat z​u Ansbach unterstanden, 1 Mannschaft d​em Klosterverwalteramt Sulz u​nd 3 Mannschaften d​em Hochstift Eichstätt. Das Hochgericht übte d​as Amt Leutershausen aus.[4] Im 16-Punkte-Bericht d​es Amts Leutershausen a​us dem Jahr 1681 s​ind für Dietenbronn d​ie Zahl d​er Mannschaften u​nd die grundherrschaftlichen Verhältnisse unverändert.[5]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Dietenbronn z​ehn Anwesen u​nd ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte weiterhin d​as Stadtvogteiamt Leutershausen aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das eichstättische Vogtamt Aurach inne. Grundherren w​aren das Fürstentum Ansbach (Klosterverwalteramt Sulz: 1 Köblergut; Ansbacher Rat: 1 Halbhof, 4 Köblergüter) u​nd der Hochstift Eichstätt (Kastenamt Wahrberg: 1 Hof, 1 Halbhof, 1 Söldengut; Kastenamt Aurach: 1 Köblergut).[6][7] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justizamt Leutershausen u​nd Kammeramt Colmberg.

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Dietenbronn d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Büchelberg zugeordnet. Es gehörte a​uch der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Büchelberg an.[8] Am 1. Juli 1972 w​urde Dietenbronn i​m Zuge d​er Gebietsreform n​ach Aurach eingemeindet.

Baudenkmal

  • Haus Nr. 4: ehemaliger Bauernhof, erdgeschossiges massives Wohnstallhaus mit Satteldach und Putzgliederung, bezeichnet 1808.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 6678635762486560444353
Häuser[9] 131111131010912
Quelle [10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][1]

Religion

Der Ort i​st auch n​ach der Reformation katholisch geblieben. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Peter u​nd Paul gepfarrt, d​ie Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession n​ach St. Wenzeslaus (Weißenkirchberg).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 66.
  3. Dietenbronn im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 21/1, 17r. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 714.
  5. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 22, 41. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 720.
  6. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 848.
  7. Johann Bernhard Fischer: Dietenbron. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 104 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 1, Sp. 595).
  8. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 18 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 187 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 987, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1153, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1087 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1024 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 753 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167 (Digitalisat).
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