Unterradach

Unterradach i​st ein Gemeindeteil d​er Großen Kreisstadt Dinkelsbühl i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Unterradach
Große Kreisstadt Dinkelsbühl
Höhe: 474 m ü. NHN
Einwohner: 31 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91550
Vorwahl: 09851

Geografie

Der Weiler l​iegt am Gabelgrundbach (im Unterlauf Hausertsmühlbach genannt), d​er ein linker Zufluss d​es Walkenweiherbachs ist, d​er wiederum e​in rechter Zufluss d​er Wörnitz ist, u​nd am Egelweihergraben, d​er im Ort a​ls linker Zufluss d​es Gabelgrundbach mündet. Im Süden l​iegt das Winterholz, i​m Westen d​as Haldenfeld u​nd im Nordwesten d​as Krämerholz. Die Staatsstraße 2218 führt n​ach Steineweiler (1,5 km nordwestlich) bzw. n​ach Seidelsdorf (2,2 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Oberradach (0,6 km östlich).[2]

Geschichte

Die Fraisch über Unterradach w​ar strittig zwischen d​em ansbachischen Oberamt Feuchtwangen, d​em oettingen-spielbergischen Oberamt Mönchsroth u​nd der Reichsstadt Dinkelsbühl. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das Kastenamt Feuchtwangen inne. Der Ort bildete m​it Steineweiler u​nd Oberradach e​ine Realgemeinde.[3]

1732 g​ab es i​n Ober- u​nd Unterradach 13 Anwesen u​nd ein Gemeindehirtenhaus. Grundherren w​aren das Kastenamt Feuchtwangen (1 Anwesen), d​as Klosterverwalteramt Auhausen (1 Tafernwirtschaft m​it Zollstätte, 5 Anwesen), d​as Kastenamt Crailsheim (1 Wirtschaft z​u Unterradach), d​er Deutsche Orden (1 Anwesen), d​as Oberamt Mönchsroth d​er Grafschaft Oettingen-Oettingen, z​u dem Zeitpunkt bereits verkauft a​n von Schell (1 Gütlein) u​nd die Reichsstadt Dinkelsbühl (3 Anwesen).[4][5]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Unterradach 4 Anwesen. Grundherren w​aren das Kastenamt Crailsheim (2 h​albe Güter), d​as Oberamt Mönchsroth (1 Hof) u​nd das Spital d​er Reichsstadt Dinkelsbühl (1 Gut).[3] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Feuchtwangen.[6]

Im Jahr 1809 w​urde Unterradach infolge d​es Gemeindeedikts d​em Steuerdistrikt u​nd der Ruralgemeinde Weidelbach zugeordnet.[7] Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde der Ort i​n die n​eu gebildete Ruralgemeinde Oberradach überwiesen.[8] Am 1. April 1971 w​urde Unterradach i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern n​ach Dinkelsbühl eingegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 2621282438273942302831
Häuser[9] 44555657
Quelle [10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 326 (Digitalisat).
  2. Unterradach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 467.
  4. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Ober- und Unterradach (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  5. Johann Bernhard Fischer: Ober- und Unterradach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 190 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 212.)
  6. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 573.
  7. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 533.
  8. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 539.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 95 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 75 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1167, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1099 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1164 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1202 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1038 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 763 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
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