Hellenbach (Dinkelsbühl)
Hellenbach ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Hellenbach Große Kreisstadt Dinkelsbühl | |
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Höhe: | 450 (448–460) m ü. NHN |
Einwohner: | 67 (1. Jan. 2015)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 91550 |
Vorwahl: | 09851 |
Geographie
Das Dorf liegt am Hellenbach, einem linken Zufluss der Wörnitz, und am Mühlgraben, der im Ort als rechter Zufluss in den Hellenbach mündet. Im Nordwesten grenzt das Sägholz an. Ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. 0,75 km weiter östlich befindet sich der Lichtenschlag. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Lohe (0,5 km südöstlich), nach Dickersbronn (1 km nördlich), nach Neuses (2,3 km nordöstlich), über Pfaffenhof zur Bundesstraße 25 (0,7 km westlich) und direkt zur B 25 (0,9 km südwestlich).[2]
Geschichte
Die Fraisch über Hellenbach war umstritten. Sie wurde vom ansbachischen Oberamt Feuchtwangen, vom oettingen-spielbergischen Oberamt Dürrwangen und von der Reichsstadt Dinkelsbühl beansprucht. Hellenbach bildete mit Kemmleinsmühle, Lohe und Pfaffenhof eine Realgemeinde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft war strittig zwischen dem Kastenamt Feuchtwangen und der Reichsstadt Dinkelsbühl.[3]
Im Jahr 1732 bestand der Ort aus 13 Anwesen. Grundherren waren das Stiftsverwalteramt Feuchtwangen (1 Tafernwirtschaft) und die Reichsstadt Dinkelsbühl (4 Höfe, 1 Halbhof, 7 Gütlein).[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es 15 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren das Stiftsverwalteramt Feuchtwangen (1 Tafernwirtschaft, 1 Gütlein) und das Spital der Reichsstadt Dinkelsbühl (3 ganze Hofgüter, 2 halbe Hofgüter, 3 Güter, 5 Gütlein).[3][5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.[6]
1806 kam Hellenbach an das Königreich Bayern. Infolge des Gemeindeedikts wurde Hellenbach 1809 dem Steuerdistrikt Schopfloch und der Ruralgemeinde Lehengütingen zugeordnet.[7] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Hellenbach, zu der Froschmühle, Gersbronn, Kemmleinsmühle, Lohe und Pfaffenhof gehörten.[8][9] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Dinkelsbühl zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Dinkelsbühl (1919 in Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 in das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist).[6] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 4,461 km².[10] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Juli 1971 nach Dinkelsbühl eingemeindet.[11] Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Hellenbach an den Landkreis Ansbach.[6]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Hellenbach
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 194 | 197 | 216 | 213 | 224 | 224 | 211 | 201 | 200 | 196 | 198 | 212 | 206 | 205 | 199 | 197 | 204 | 200 | 181 | 257 | 250 | 239 | 189 | 152 |
Häuser[12] | 35 | 37 | 36 | 36 | 35 | 33 | 34 | 37 | ||||||||||||||||
Quelle | [13] | [14] | [15] | [15] | [16] | [15] | [17] | [15] | [15] | [18] | [15] | [15] | [19] | [15] | [15] | [15] | [20] | [15] | [15] | [15] | [21] | [15] | [10] | [22] |
Ort Hellenbach
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2015 |
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Einwohner | 100 | 116 | 122 | 117 | 107 | 104 | 112 | 120 | 101 | 76 | 74 | 67 |
Häuser[12] | 20 | 21 | 20 | 20 | 19 | 19 | 19 | 20 | ||||
Quelle | [13] | [14] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [10] | [22] | [23] | [1] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Hellenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 562 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Hellenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 340 (Digitalisat).
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S. 416 (Digitalisat).
Weblinks
- Hellenbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. September 2021.
- Hellenbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Hellenbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Information des Ordnungsamtes der Stadt Dinkelsbühl am 23. September 2015
- Hellenbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 428.
- Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Hellenbach (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- Johann Bernhard Fischer: Hellenbach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 187 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 562.) Offensichtlicher Druckfehler. Es ist zu vermuten, dass es hiernach 13 Untertansfamilien gab, von denen 12 fremdherrisch waren.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 564f.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 532f.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 537.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 29 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 762 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 38 (Digitalisat). Für die Gemeinde Hellenbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Froschmühle (S. 27), Gersbronn (S. 29), Kemmleinsmühle (S. 45), Lohe (S. 55) und Pfaffenhof (S. 71).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 73 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 202 Einwohner.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1166, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1098 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1163 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1201 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 326 (Digitalisat).