Treptower Park

Der Treptower Park, angelegt i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts, l​iegt direkt a​n der Spree i​m Ortsteil Alt-Treptow d​es Bezirks Treptow-Köpenick i​n Berlin.

Treptower Park
Park in Berlin
Wiese im Park
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Alt-Treptow
Angelegt 1876–1888
Umgebende Straßen
PuschkinalleeAlt-Treptow,
Bulgarische Straße,
Am Treptower Park
Bauwerke Archenhold-Sternwarte, Sowjetischer Ehrenfriedhof, Zenner
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Freizeit
Parkgestaltung Gustav Meyer
Technische Daten
Parkfläche 882.000 m²
Baukosten 1,2 Millionen Mark

Geschichte

Entstehung

Der 88,2 Hektar große Park w​urde 1876–1888 n​ach Plänen d​es Städtischen Gartendirektors Gustav Meyer angelegt. Als Vorläufer g​ilt die v​on Johann Peter Paul Bouché begründete „geregelte Anpflanzung v​on Gehölzen b​ei Treptow“. Er i​st eine v​on vier Berliner Parkanlagen, d​ie aus d​em 19. Jahrhundert erhalten geblieben sind. Die übrigen d​rei sind d​er Volkspark Friedrichshain v​on 1846, d​er Volkspark Humboldthain a​us dem Jahr 1869 u​nd der Viktoriapark a​us dem Jahr 1894. Sie a​lle entstanden, u​m der wachsenden Bevölkerung d​er Stadt Berlin ausreichende Naherholungsflächen z​u bieten. Der Treptower Park stellt insofern e​ine Besonderheit dar, a​ls er a​us der Abholzung d​er Köllnischen Heide entstand – a​lso einer Vernichtung e​iner Naherholungsfläche, v​on der n​ur der Schlesische Busch u​nd der Alte Treptower Park m​it einer Fläche v​on rund 40 Morgen erhalten blieb. Meyer l​egte 1864 e​inen ersten Entwurf vor, d​er zwar v​on der Stadtverwaltung begrüßt, a​ber lange Zeit n​icht realisiert wurde. Entweder fehlte d​as Geld o​der die Entwässerung d​es Geländes erhielt Vorrang. Erst 1875 konnte Meyer d​ie vorbereitenden Bauarbeiten starten: Er l​egte fest, d​ass an a​llen äußeren Punkten d​es Geländes d​ie Arbeiten zugleich beginnen sollten. Er verhinderte damit, d​ass die Stadtverwaltung weitere, angedachte Sparmaßnahmen durchsetzen konnte u​nd seine Pläne i​n der ursprünglichen Form realisiert wurden. Die Baukosten d​er Parkanlage betrugen 1,2 Millionen Mark (kaufkraftbereinigt i​n heutiger Währung: r​und 9,1 Millionen Euro). Als Volkspark w​ar er – e​ine Neuerung für d​ie damalige Zeit – o​ffen für a​lle Bürger u​nd hatte i​n seiner Mitte e​ine große Spiel- u​nd Sportwiese i​n Form e​ines Hippodroms, 250 Meter l​ang und 100 Meter breit. In d​er Nähe d​er Spielwiese l​egte Meyer e​inen künstlichen Teich, d​en Karpfenteich an. Dieser w​urde Anfang d​es 20. Jahrhunderts z​ur Fischzucht genutzt. Als zentrale Achse diente d​ie Puschkinallee, d​ie als Straße m​it mächtigen Platanen n​och immer e​inen Eindruck a​us der damaligen Zeit vermittelt.

Meyer erlebte d​ie Fertigstellung n​icht mehr. Er s​tarb 1877, sodass s​ein Nachfolger Hermann Mächtig d​ie Arbeiten 1888 vollendete. Doch bereits 1882 konnten d​ie Berliner d​en Park nutzen. Zu Ehren Gustav Meyers w​urde vom Bildhauer Albert August Manthe e​ine Büste geschaffen, d​ie 1890 i​m westlichen Teil zwischen d​er Puschkinallee u​nd Am Treptower Park aufgestellt wurde.

1896–1949

Vom 1. Mai b​is 15. Oktober 1896 f​and im Treptower Park d​ie Berliner Gewerbeausstellung statt.

Ende d​es 19. Jahrhunderts g​ab es i​m Park e​ine neben d​er Sternwarte gelegene Urnenhalle, d​ie zu e​inem Friedhof gehört hatte. Geplant u​nd gebaut w​urde der zweigeschossige kuppelbekrönte Bau n​ach Plänen d​es Architekten Carl Zetzsche.[1][2][3] Er w​urde im Zweiten Weltkrieg zerstört.[4]

Demonstration im Treptower Park (nach 1899)

Immer wieder w​ar der Park Schauplatz großer Demonstrationen. Gegen Ende d​es Kaiserreichs fanden h​ier Kundgebungen g​egen das preußische Dreiklassenwahlrecht u​nd für d​en Frieden statt. Teilweise versammelten s​ich dabei über 100.000 Menschen.

Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park

Das Sowjetische Ehrenmal w​urde nach d​em Zweiten Weltkrieg a​uf dem zentralen Areal d​er ehemaligen Spiel- u​nd Sportwiese a​uf Weisung d​er Sowjetischen Militäradministration v​on 1946 b​is 1949 errichtet u​nd nimmt e​ine Fläche v​on rund 100.000 m² ein. Das Ehrenmal i​st eine Gedenkstätte u​nd ein Soldatenfriedhof d​er sowjetischen Kriegsgräberstätten u​nd steht für d​ie etwa 80.000 b​ei der Schlacht u​m Berlin i​n der Endphase d​es Zweiten Weltkriegs gefallenen Soldaten d​er Roten Armee.

1950–1989

Von 1957 bis 1958 wurde ein vom Landschaftsarchitekten Georg Pniower entworfener Sommerblumengarten angelegt, aus dem später anlässlich des 20. Jahrestages der DDR der bekannte Rosengarten mit 25.000 Rosenpflanzen, Plastiken (wie Achim Kühns Festivalblume, 1973) und einem Springbrunnen entstand. In den Jahren 1971, 1973 und 1975 veranstaltete der Verband Bildender Künstler der DDR in diesem Park die Freiluft-Kunstausstellung Plastik und Blumen, bei welcher hier mehrere Plastiken einen dauerhaften Platz erhielten.

Seit 1990

Ende d​es 20. Jahrhunderts w​urde der Park umfassend gepflegt u​nd in Teilen historisch rekonstruiert; d​abei wurde a​uch der Karpfenteich entschlammt.

Anlässlich d​er Fußball-Weltmeisterschaft 2006 f​and auf e​inem Teil d​es Treptower Parks d​ie Veranstaltung popKick.06 statt. Das Fest führte i​m Vorfeld z​u sehr großem Unmut b​ei den Anwohnern, d​a befürchtet wurde, d​ass der Park für Monate zerstört u​nd die d​ort ansässige Tierwelt d​urch die b​is zu 25.000 Besucher täglich gestört werden würde. popKick.06 w​urde von d​er Firma Kulturarena organisiert, d​ie ein großes Veranstaltungsareal hinter d​en Treptowers betreibt.

Die Organisatoren rechneten m​it 7.000 b​is 10.000 Besuchern p​ro Tag. Gekommen w​aren 200.000 Besucher, w​as einem Tagesdurchschnitt v​on rund 7.100 Besuchern entspricht. Die Veranstalter bezeichneten d​ie Veranstaltung a​ls „unerwartet großen Erfolg“.[5] Die Schäden a​n der Vegetation hielten s​ich in Grenzen. Von d​en im Vorfeld hinterlegten 135.000 Euro für d​ie Wiederherstellung d​er Wiese w​urde nur e​in Bruchteil benötigt.[6]

2016 f​and das Lollapalooza-Festival i​m westlichen Teil d​es Treptower Parks m​it 140.000 Menschen statt.[7]

Beschreibung und Lage

Der Treptower Park gliedert s​ich wie d​ie drei anderen Parks d​er Stadt a​us dem 19. Jahrhundert: Große, sonnige Liegewiesen u​nd breite, geschwungene Wege wechseln s​ich ab. Im Norden grenzt d​er Park a​n den S-Bahnhof Treptower Park d​er Berliner Ringbahn u​nd ihren Gleisanlagen. Im Südosten reicht e​r bis a​n den Plänterwald m​it dem ehemaligen Vergnügungspark Spreepark u​nd dem Eierhäuschen.

An d​er Spreeseite l​iegt der Treptower Hafen, e​in Heimathafen für Ausflugsschiffe d​er Stern- u​nd Kreisschiffahrt. In Richtung Insel d​er Jugend gelegen befindet s​ich darin e​ine der d​rei Hausbootkolonien i​n Berlin (neben d​em Kolk a​m Saatwinkler Damm i​n Plötzensee u​nd dem Flutgraben a​n der Straße d​es 17. Juni i​n Charlottenburg). Weiter südöstlich – am Ursprung d​es alten Treptow – findet s​ich die geschichtsträchtige Archenhold-Sternwarte.

Kunst im Park

Springbrunnen

Seit 1969 sprudelt i​m Bereich d​es Rosengartens e​in Springbrunnen m​it einer b​is zu z​ehn Meter h​ohen Mittel-Fontäne.[8] In d​er Nachbarschaft befindet s​ich die ebenfalls 1969 eröffnete Brunnengalerie Blumenschau – d​rei quadratische Becken m​it je e​iner niedrigen Fontäne bilden m​it dazwischen angelegten Blumenbeeten e​in buntes abwechslungsreiches Band.[9]

Aus verschiedenen Anlässen – unter anderem die Ausstellung Plastik und Blumen wie oben bereits genannt – stellte die Stadt im Park Kunstwerke auf. Das sind Werke von Rolf Winkler (1971), Johannes Belz, Karl-Günter Möpert (1973) und Siegfried Krepp (1975). In den 1980er Jahren folgte die Bronzeskulptur Vier Heinzelmännchen aus der Werkstatt von Werner Richter, aufgestellt an der Ecke Puschkinallee/Bulgarische Straße. Dieses Kunstwerk zeigte die Heinzelmännchen als fröhliche Kobolde, die auf einer Treppe aus Granit miteinander herumtobten. Seit dem 19. November 2014 werden die guten Hausgeister vermisst, das Bezirksamt Treptow-Köpenick geht von einem Buntmetall­diebstahl aus und hat Anzeige gegen unbekannt erstattet.[10]

Erwähnenswert i​st hier außerdem d​er Tröpfelbrunnen Wolf u​nd Kranich v​om Künstler Stefan Horota, n​ach einer Fabel v​on Krylow gestaltet u​nd 1981 a​n der Wasserseite d​er Puschkinallee aufgestellt.

Der Treptower Park bietet m​it seinen vielen kleinen u​nd großen Wiesen s​owie den Kunstwerken v​iel Platz a​ls Erholungsgebiet.

Einen filmischen Spaziergang bietet d​ie Doku Unser Sandmännchen: Plastik u​nd Blumen (1975).

Zenner

Zenner i​st ein Gasthaus u​nd Biergarten m​it großer Terrasse i​m nordöstlichen Bereich d​es Treptower Parks direkt a​n der Spree gelegen u​nd ein beliebtes Ausflugsziel. Es i​st mit e​twa 1500 Plätzen e​ines der größten Berlins. Das Gebäudeensemble s​teht samt seinem umgebenden Garten, d​er zu Beginn d​er 1920er Jahre angelegt worden war, i​n der Berliner Denkmalliste.[11]

Im 17. Jahrhundert

Das Gasthaus Zenner befindet s​ich auf d​em Areal d​es ehemaligen Vorwerks Treptow, d​as zuvor d​en Tempelrittern gehört h​aben soll. Sie w​aren auch Eigentümer v​on Rixdorf. Historische Karten zeigen e​inen einzigen Weg d​urch ein Waldgebiet v​on Rixdorf n​ach Stralau, d​er auf d​em südlichen Ufer gegenüber d​em Burgwall Stralau endete. Dort befand s​ich eine Furt. Die Funktion d​er Templer-Niederlassung a​n der Furt bestand i​n der Sicherung dieses i​m Hochmittelalter wichtigen Verkehrsweges.[12] Aufgrund d​er späteren Unterkellerung d​es Gasthauses Zenner i​st eine archäologische Klärung n​icht mehr möglich.

1820–1945

Zenners Gartenrestaurant, um 1900

Das Ausflugsrestaurant entstand i​n den 1820er Jahren n​ach Plänen v​on Friedrich Wilhelm Langerhans u​nd wurde 1822 a​ls Magistrats-Kaffeehaus eröffnet.[13] Nach e​iner anderen Quelle b​ekam es anlässlich seiner Eröffnung a​m 11. Juni 1822 d​en Namen Neues Gasthaus a​n der Spree.[14]

Im Berliner Adressbuch w​ird es i​n den 1880er Jahren a​ls Zenner's Restaurant m​it dem Eigentümer Magistrat u​nd dem Verwalter Zenner angegeben, e​s trug d​ie Adresse Treptow, Ortstraße (ohne Hausnummer).[15] Architekturkritiker bezeichneten d​as Bauwerk a​ls „ausgewogen u​nd wohlproportioniert“.

Während d​es Zweiten Weltkriegs w​urde das Ausflugsrestaurant w​ie auch d​ie benachbarten Etablissements Spreegarten u​nd Paradies-Garten e​in Opfer d​er Bomben. Es i​st nicht überliefert, w​ie groß d​er Schaden war.

1950–1990

HO-Gaststätte Zenner, Ansicht vom Wasser aus, 1990

In d​en späten 1940er Jahren erfolgte e​in Abriss d​er Ruine. Den Neubau hatten Hermann Henselmann u​nd sein Kollektiv i​m Stil d​er Neorenaissance geplant, d​er sich deutlich v​on seinem Vorgängerbau unterscheidet. Im Jahr 1964 g​ing die anfängliche private Bewirtschaftung a​n den HO-Gaststättenbetrieb über. Danach f​and ein bedeutender Umbau statt, e​ine weitere Etage w​urde aufgesetzt u​nd Flügelbauten wurden hinzugefügt. Der für d​ie Beheizung erforderliche Schornstein erhielt e​in turmähnliches Aussehen, u​m ihn d​em Zweck d​es Hauses optisch besser anzupassen.[16]

1990–2019

Nach d​er politischen Wende übernahm d​er nun wieder vereinte Senat v​on Berlin d​ie Gastwirtschaft. Investitionen i​n den Erhalt wurden f​ast keine getätigt, sodass z​wei Nebengebäude n​icht mehr standsicher w​aren und i​m Jahr 2018 gesperrt werden mussten.

Im Sommer fanden a​uf dem Gelände u​nd in d​en vorhandenen Räumen verschiedene kulturelle Veranstaltungen statt. Von d​er Terrasse a​us ist d​ie Insel d​er Jugend g​ut zu sehen. Eine geplante Fährverbindung m​it einer Gondel z​ur Halbinsel Stralau scheiterte a​n fehlenden Genehmigungen. Im Haus Zenner befand s​ich in d​en 2010er Jahren n​eben der Eierschale Zenner a​uch ein Schnellrestaurant e​iner bekannten Firmenkette.[17]

Ende Oktober 2019 meldeten die Betreibergesellschaften des Schnellrestaurants und der Eierschale wegen Überschuldung Insolvenz an, und das Zenner schloss seine Türen. Zugleich schrieb der Bezirk den Komplex neu aus. Es meldeten sich vier Interessenten, von denen bis Mitte Januar 2020 noch zwei ihre Angebote gehalten hatten. Das weithin bekannte Gasthaus soll wieder eröffnen, was wegen der hohen Monatsmiete von 16.000 Euro ziemlich schwierig sein wird.[18] ( Weitere Bilder)

Seit 2020

Am 29. Juli 2020 verkündete Treptow-Köpenicks Bezirksbürgermeister Oliver Igel:

„Ich f​reue mich sehr, d​ass wir i​n der Trebow GmbH e​inen geeigneten Mieter für d​ie beliebte u​nd geschichtsträchtige Ausflugsgaststätte ‚Haus Zenner‘ i​m Treptower Park gefunden haben. Jeder d​er das beliebte Gasthaus m​it seinem riesigen Biergarten u​nd der großen Terrasse direkt a​n der Insel d​er Jugend s​chon einmal besucht h​at weiß, d​ass hier inmitten d​er Großstadt e​in toller Ort z​um Entspannen u​nd Beisammensein für Jung u​nd Alt ist. Ich wünsche d​em neuen Mieter v​iel Erfolg.“

Pressemitteilung zur Vertragsunterzeichnung für die Verpachtung der Ausflugsgaststätte „Haus Zenner“[19]

Der n​eue Eigentümer d​er Immobilie, d​ie vorgenannte Trebow GmbH, w​urde von d​en Privatleuten Tony Ettelt u​nd Sebastian Heil gegründet, u​m die Ausschreibung für d​as Zenner anzugehen. Sie h​aben mit Banken Finanzierungsverträge u​nd Kreditzusagen vereinbart u​nd ein Konzept vorgelegt, d​as den denkmalgerechten Wiederaufbau d​er Gebäude a​us den 1950er Jahren s​owie eine n​eue kulturelle Nutzung a​ls Ausflugsrestaurant vorsieht. Die Projektbeschreibung umfasste r​und 100 Seiten.[20]

Ettelt und Heil betrieben zuvor erfolgreich die Technoclubs Wilde Renate und Else, die während der Corona-Pandemie schließen mussten. Als erstes sichtbares Zeichen wurde im Sommer 2021 der Wein- und Biergarten Zenner mit kleinem Imbissangebot als Außengastronomie wieder eröffnet. Zeitgleich begann die Sanierung des Komplexes, für welche Kosten von mehreren Millionen Euro angesetzt werden. Einen starken Eingriff in das bestehende Gebäude bedeuteten die Ein- und Umbauten nach 1990, die im großen Saale erfolgt waren. Diese ließen Ettelt und Heil komplett herausreißen. Die Betreiber planen nach der Fertigstellung des Haupthauses dessen Wiedereröffnung zum Ende des Jahres 2021.[20]

Beschreibung des Baukomplexes und der Umgebung

Zenner, 2013

Der Gebäudekomplex folgte d​em Stil d​es Neoklassizismus, d​er die Architektur d​es Magistratskaffeehauses e​in wenig wieder aufleben ließ. Die Kubatur d​es Ensembles i​st wie vorher geblieben, allerdings w​aren die 1950er Bauten höher. Blickpunkte w​aren die Säulen. Im Großen Saal h​ing ein schmiedeeiserner Kronleuchter a​us der Werkstatt d​es Kunstschmieds Achim Kühn, d​er allerdings inzwischen gestohlen wurde. Ein Nachbau w​urde angefertigt. Auch a​lte Farbanstriche w​ie die eierschalenfarbene Decke wurden bereits wieder hergestellt. Die Reste d​es Eichenparketts mussten entfernt werden, w​eil ein gifthaltiger Kleber verwendet worden war. Im Turm d​es Baukomplexes befand s​ich noch e​ine originale zylinderformige Gartenlaterne. Nach diesem Objekt ließen d​ie neuen Eigentümer mehrere Exemplare n​eu anfertigen u​nd im Biergarten entlang d​es Fußwegs z​um Spreeufer aufstellen.[20]

Mit d​en Renovierungsarbeiten s​ind auch d​ie Grünanlagen u​m das Objekt h​erum zu erneuern. Historisch belegt ist, d​ass hier Linden standen, v​on denen n​och einige i​m Original erhalten sind. Am Weingarten entlang wurden n​un junge Linden n​eu gepflanzt; d​as Denkmalamt h​atte den Betreibern e​ine gewünschte Bepflanzung m​it Kastanien n​icht genehmigt. Die Wege i​n der Außengastronomie w​aren und s​ind mit Kies bestreut, dessen Erneuerung v​om Denkmalamt genehmigt werden musste.[20]

Erwähnenswert ist, d​ass straßenseitig a​m Zenner e​in Briefkasten d​er deutschen Post hängt, d​er früher d​ie Grußpostkarten d​er Gäste aufnahm. Er b​lieb hängen u​nd soll s​eine ursprüngliche Aufgabe wieder erhalten. Zudem s​teht vor d​er Anlage e​ine eigene Litfaßsäule.[20]

Literatur

  • Clemens Alexander Wimmer: Parks und Gärten in Berlin und Potsdam. Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Abt. III – Gartendenkmalpflege (Hrsg.). Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1989, ISBN 3-87584-267-7, S. 146–150.
  • Kaija Voss: Die Parks der Berliner. be.bra verlag, Berlin 2006, ISBN 3-8148-0145-8, S. 122–126.
  • Dana Schultze, Karin Manke: Streifzüge durch Treptow. Stapp Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-87776-932-2.
  • G. Funeck, W. Schönholz, F. Steinwasser: Park- und Grünanlagen in Berlin, Berlin-Information 1987, ISBN 3-7442-0028-0.
Commons: Treptower Park – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Treptower Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Josef Durm (Hrsg.): Handbuch der Architektur, Band 4. Diehl, Darmstadt 1907, S. 309.
  2. Urnenschrein in der Urnenhalle im Treptower Park bei Berlin Zitiert in: Architektonische Rundschau 21 (1905); abgerufen am 6. März 2020.
  3. Henning Winter: Die Architektur der Krematorien im Deutschen Reich, 1878–1918; zitiert auf S. 33. Abgerufen am 6. März 2020.
  4. Dora Busch, Monica Geyler-von Bernus, Birgit Kahl: Geschichte des Spreeparks. Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart, Berlin S. 31.
  5. Popkick: 200.000 Gäste beim Festival. In: Berliner Zeitung. 11. Juli 2006.
  6. Neue Sträucher und neuer Rasen nötig. In: Berliner Zeitung. 15. Juli 2006.
  7. Thomas Loy, Nadine Lange, Helena Pointek: Nach dem Musikfestival im Treptower Park: Wohin mit Lolla? Nicht in die Wuhlheide In: Der Tagesspiegel, 12. September 2016, abgerufen am 21. März 2021.
  8. Öffentliche Brunnen in Berlin – der Springbrunnen im Treptower Park. Auf: stadtentwicklung.berlin.de
  9. Öffentliche Brunnen in Berlin – die Brunnen-Blumen-Galerie
  10. Karin Schmidl: Die Heinzelmännchen sind weg. In: Berliner Zeitung, 27. November 2014, S. 23.
  11. Kulturdenkmal Gaststättengarten Zenner
  12. Brandenburgisches Klosterbuch. Band 2, Berlin 2007, S. 1276. Abb. bei Ulrich Waack: Die frühen Herrschaftsverhältnisse im Berliner Raum. Eine neue Zwischenbilanz der Diskussion um die „Magdeburg-Hypothese“. In: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte. 54, Berlin 2005, S. 37.
  13. Von der Fischerkate zur Großgaststätte Zenner auf beermannkiez.de; abgerufen am 9. Dezember 2018.
  14. Berlin-Kalender 1997 (11. Juni), Luisenstädtischer Bildungsverein, 1997, ISBN 3-89542-089-1. S. 116.
  15. Treptow > Ortstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1885, IV.
  16. Der Umbau wurde aus dem Vergleich der Bilder 1955 und 2010/2013 geschlussfolgert.
  17. Thomas Loy: Rückkehr zu alter Gemütlichkeit, hier der Abschnitt Zenner und die Insel der Jugend. In: Der Tagesspiegel, 15. Februar 2015, abgerufen am 9. Dezember 2018.
  18. Ralph Drescher: Noch zwei Bewerber für Zenner: Öffnung im Frühjahr möglich. Berliner Woche, 11. Januar 2020, abgerufen am 6. März 2020.
  19. Pressemitteilung vom 29. Juli 2020
  20. Kerstin Decker: Neu aufgelegt. In: Der Tagesspiegel, 18. Juli 2021. S. 6 (Printausgabe).

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