Tour de Suisse 1948

Die 12. Tour de Suisse fand vom 12. bis 16. Juni 1948 statt. Sie führte über sieben Etappen und eine Gesamtdistanz von 1412,4 Kilometern.

Endstand
ToursiegerSchweiz Ferdy Kübler41:53:58 h
ZweiterItalien Giulio Bresci+ 18:10 min
DritterSchweiz Hans Sommer+ 20:28 min
VierterFrankreich Jean Robic+ 25:46 min
FünfterLuxemburg Jean Kirchen+ 28:30 min
SechsterItalien Armando Peverelli+ 30:14 min
SiebterItalien Alfredo Martini+ 35:07 min
AchterSchweiz Georges Aeschlimann+ 38:56 min
NeunterLuxemburg Jean Goldschmit+ 40:00 min
ZehnterSchweiz Hugo Koblet+ 46:01 min
BergwertungSchweiz Ferdy Kübler38,5 P.
ZweiterFrankreich Jean Robic32,0 P.
DritterItalien Angelo Menon32,0 P.

Gesamtsieger wurde – wie schon 1942 – der Schweizer Ferdy Kübler. Die Rundfahrt startete in Zürich mit 64 Fahrern, von denen 40 Fahrer ins Ziel – wiederum in Zürich – kamen.

Diese Austragung der Tour de Suisse wurde von einem tragischen Unglücksfall überschattet: Auf der vierten Etappe von Thun nach Altdorf stürzte der belgische Rennfahrer Richard Depoorter, der zu diesem Zeitpunkt an aussichtsreicher Position für den zweiten Platz in der Gesamtwertung lag, in einem schlecht beleuchteten Tunnel bei Wassen tödlich.

Zunächst hieß es, er sei an den Folgen des Sturzes sofort verstorben. Bei zwei späteren Autopsien in Belgien stellte sich heraus, dass es Reifenspuren an Depoorters Körper gab, zudem gaben mehrere Zeugen, darunter der französische Journalist Jean Leulliot sowie der Sportliche Leiter der französischen Mannschaft La Perla, Francis Pélissier, an, ein belgisches Begleitfahrzeug hätte ihn überfahren. Nach Angaben anderer Zeugen habe der Tour-Leiter Carl Senn diese angewiesen, über den von ihnen beobachten Hergang des Unfalls zu schweigen. Nach zehnjährigen Rechtsstreitigkeiten wurde festgestellt, dass das Begleitfahrzeug Depoorter überfahren hatte; der Fahrer wurde zu sechs Monaten Haft sowie der Zahlung einer Schadensersatzssumme an die Witwe in Höhe von 1,5 Millionen Belgische Francs verurteilt.[1]

Zu Depoorters 60. Todestag reiste eine Delegation mit dem Ichtegemer Bürgermeister an der Spitze zu einer Gedenkveranstaltung nach Wassen und legte ein Gebinde aus Alpenrosen an der Unglücksstelle nieder, zudem wurde eine Gedenktafel enthüllt. Der Tunnel heißt heute Depoorter-Tunnel.[2]

Bei dem tödlichen Sturz Depoorters handelt es sich um den bisher einzigen Todesfall eines Rennfahrer bei der Tour de Suisse (Stand 2014).

Etappen

EtappeTagStart – ZielkmEtappensieger Gesamtwertung
1. Etappe A12. JuniZürichOlten154,3Schweiz Ferdy Kübler
1. Etappe B12. JuniOltenBasel75,6Frankreich Jean RobicSchweiz Ferdy Kübler
2. Etappe13. JuniBaselLa Chaux-de-Fonds189,1Italien Giulio Bresci
3. Etappe A14. JuniLa Chaux-de-FondsMorges100,7Luxemburg Jean Goldschmit
3. Etappe B14. JuniMorgesThun156,3Schweiz Ferdy Kübler
4. Etappe16. JuniThunAltdorf134,4Frankreich Jean Robic
5. Etappe17. JuniAltdorfLugano152,8Schweiz Hugo Koblet
6. Etappe18. JuniLuganoArosa189Schweiz Ferdy Kübler
7. Etappe A19. JuniArosaFlawil149,7Schweiz Walter Diggelmann
7. Etappe B19. JuniFlawilZürich110,5Schweiz Ferdy Kübler

Einzelnachweise

  1. Rolf Gisler-Jauch: Der Aktenberg zum Tod des Radrennfahrers Richard Depoorter. wassen.ch, abgerufen am 2. Februar 2015.
  2. Graziano Orsi: Alpenrosen vom Sustenpass für Richard Depoorter. wassen.ch, abgerufen am 2. Februar 2015.
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