Belgischer Franken
Der belgische Franken oder belgische Franc war von 1832 bis 2001 die Währung Belgiens. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens wurde er Franken genannt, in Deutschland und Österreich dagegen meist Franc. Auf den Münzen stehen Frank (niederländisch) und Franc (französisch), auf den Banknoten auch Franken (deutsch).
Belgischer Franken | |
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Banknote zu 50 Franken von 1966 | |
Staat: | Belgien |
Unterteilung: | 100 Centimes |
ISO-4217-Code: | BEF |
Abkürzung: | fr (bfr) |
Wechselkurs: (fix) |
1 EUR = 40,3399 BEF |
Untereinheit war der Centime, 100 Centimes ergaben einen Franken. Der ISO-4217-Code ist BEF; Zentralbank war die Belgische Nationalbank, die heute ein Mitglied der EZB ist.
Geschichte
Bereits vor der Gründung des Staates Belgien wurden in Brüssel zwischen 1814 und 1830 niederländische Münzen geprägt, die das Münzzeichen B trugen. Belgische Münzen wurde erst ab 1832 geprägt. Das belgische Münzsystem wurde nach dem Vorbild des französischen Münzsystems geschaffen. 100 Centimes entsprachen 1 Franc oder auf flämisch 100 Centiemen entsprachen 1 Frank. Der Belgische Franken konnte so im Verhältnis 1:1 an das französische Münzsystem und an das anderer Münzsysteme der Lateinischen Münzunion gekoppelt werden. Im weiteren Sinn gehörten auch die ab 1887 geprägten Münzen für Belgisch-Kongo zum Belgischen Münzsystem. Die ersten im Jahr 1832 für Belgien geprägten Münzen waren Nominale von 1 und 10 Centimes und 5 Franken. Ab 1833 wurden auch 2 und 5 Centimes, sowie halbe und 1 Frankenmünzen geprägt. Ab 1834 folgten auch Viertel- und Zweifrankenmünzen. Centimesnominale wurden in Kupfer, die Werte von Viertel- bis Fünffranken in Silber geprägt. Ab 1849 wurden auch Goldmünzen im Wert von 10 und 25 Franken geprägt. Die Prägungen von 25 Franken wurden aber schon 1850 wieder aufgegeben. Stattdessen wurden ab 1862 Goldmünzen im Wert von 20 Franken geprägt. Die Viertel- und halben Franken, die nur zwischen 1833 und 1844, sowie 1849 und 1850 geprägt wurden, wichen den 20 Centimesmünzen (ab 1852, zunächst in Silber, ab 1860 in Kupfer-Nickel) und den 50 Centimesmünzen (ab 1866 in Silber). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden auch 5 und 25 Centimesmünzen mit Loch in der Mitte geprägt. Während der deutschen Besetzung im Ersten Weltkrieg wurden für Belgien Kleinmünzen aus Zink in fünf Nominalen (5, 10, 25 und 50 Centimes) geprägt, die bis 1922 gültig blieben. Ab 1922 wurden die Münzen wieder in Kupfer-Nickel und die kleinsten Nominale von 5 und 10 Centimes in Messing geprägt.
Ab 1922 befand sich Luxemburg in einer Währungsunion mit Belgien (UEBL). Der belgische Franken galt auch in Luxemburg als offizielle Währungseinheit, so wie der Luxemburger Franken auch in Belgien. Es galt ein fester Wechselkurs von 1:1.
1999 wurde der belgische Franken im Verhältnis 40,3399:1 durch den Euro ersetzt. Zunächst wurde der Euro lediglich als Buchgeld, 2002 auch als Bargeld eingeführt.
Vor der Einführung des Euro waren folgende Stückelungen im Umlauf:
- Münzen: 50 Centimes, 1, 5, 20, 50 Franken
- Banknoten: 100, 200, 500, 1000, 2000, 10000 Franken
Auf dem 100-Franken-Geldschein mit dem Bildnis des Architekten Hendrik Beyaert (in Umlauf 1978–1996) war angegeben, dass Geldfälschung mit Zwangsarbeit bestraft wird.[1]
Banknoten
Ältere Banknoten | |
Münzen
Die folgenden Abbildungen zeigen Münzen aus der Zeit der Lateinischen Münzunion:
20 Franken (Gold, 1871) | ||
20 Franken (Silber, 1934) | ||
5 Franken (Silber, 1873) | ||
1 Franken (Kupfernickel 1922) | ||
10 Centimes (Kupfernickel, 1906) | ||
5 Centimes (Bronze, 1856) |
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Darstellung der Note auf numista.com, abgerufen am 24. November 2021