Tatra V 570
Der Tatra V 570 war ein Kleinwagen-Prototyp des tschechoslowakischen Herstellers Tatra-Werke AG, Automobil- und Waggonbau in Nesselsdorf/Kopřivnice.
Geschichte
Konstrukteur des Fahrzeuges war Hans Ledwinka. Als Prototypen wurden 1931 (?) zwei Cabriolets und 1933 eine Limousine mit Stromlinienkarosserie gebaut. Der Wagen war als möglicher Nachfolger des Typs 12 vorgesehen. Es kam jedoch nie zu einer Serienfertigung des Kleinwagens.
Die Konstruktion von 1933 (?) mit Zentralrohrrahmen und Heckantrieb wurde später von Ferdinand Porsche unter Patentverletzung für den VW Käfer übernommen. Porsche soll später zugegeben haben („Car Wars“), bei der Entwicklung des KdF-Wagens bei Hans Ledwinka abgeschaut zu haben. 1961 wurden Tatra von der Volkswagenwerk AG wegen Patentverletzungen an Motor und Design 1 Mio. DM als Entschädigung gezahlt.[1]
Technische Merkmale
Der V 570 hatte einen obengesteuerten, luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor mit 854 cm³ Hubraum im Wagenheck eingebaut, der über eine Mehrscheibenkupplung und ein Vierganggetriebe mit Mittelschaltung die Hinterräder antrieb. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 75 km/h. Das Fahrzeug hatte einen Zentralrohrrahmen; die Vorderräder waren an zwei übereinander liegenden Querblattfedern aufgehängt, hinten war eine Pendelachse mit Querblattfeder eingebaut. Die mechanische Bremse wirkte auf alle Räder. Die beiden Türen des viersitzigen Wagens waren hinten angeschlagen (Selbstmördertür). Da die damalige Tschechoslowakei bis Ende der 1930er Jahre Linksverkehr hatte, war der Wagen als Rechtslenker ausgeführt.
Literatur
- Schmarbeck, Wolfgang: Tatra – Die Geschichte der Tatra-Automobile. Verlag des Internationalen Auto- und Motorrad-Museums Deutschland, Bad Oeynhausen 1977
- Jonathan Mantle: Car Wars. Arcade Publishing 1997
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolfgang Schmarbeck: Hans Ledwinka: Seine Autos - Sein Leben. H. Weishaupt Verlag, Graz 1997, ISBN 3-900310-56-4, S. 174.