Sead Hasanefendić
Sead Hasanefendić (* 1. August 1948 in Novi Sad, Jugoslawien) ist ein ehemaliger jugoslawischer und heute kroatischer[2] Handballtrainer.
Sead Hasanefendić am 30. August 2008 während des Schlecker Cups | |
Spielerinformationen | |
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Geburtstag | 1. August 1948 |
Geburtsort | Novi Sad, Jugoslawien |
Staatsbürgerschaft | kroatisch |
Körpergröße | 1,88 m |
Stationen als Trainer | |
von – bis | Station |
– | Metaloplastika Šabac[1] |
– | Jugoslawien (Junioren)[1] |
1980–1986 | Schweizer Männer-Nationalmannschaft |
1987–1989 | US Créteil |
1989–1992 | HB Vénissieux |
1993–1995 | VfL Hameln |
1995–1995 | OM Vitrolles |
1996–1997 | US Ivry HB |
1998–2000 | RK Celje |
2000–2002 | BM Granollers |
2000–2002 | Bosnien und Herzegowina |
2002–2004 | VfL Gummersbach |
2005–2008 | Tunesien |
2008–12/2011 | VfL Gummersbach |
2010–2011 | Serbien |
03/2013–2013 | GWD Minden |
2013–2015 | Tunesien |
2015–2015 | TuS N-Lübbecke |
2017–2017 | VfL Gummersbach |
2018–2020 | ThSV Eisenach |
Stand: 7. Juli 2020 |
Karriere
Hasanefendić trainierte bis 2. Dezember 2011 den VfL Gummersbach, mit dem er dreimal bei einem europäischen Pokalwettbewerb siegreich war.[3] Zeitweise war er parallel Coach der serbischen Nationalmannschaft. Zuvor trainierte er die Nationalmannschaft Tunesiens, an deren Erfolgen er entscheidenden Anteil hatte.[4][5] Aufgrund dieser Erfolge wird er in Tunesien als Said Hassan Afendic verehrt.[6] Vom 15. März 2013 bis zum Ende der Saison 2012/13 war Hasanefendić Trainer beim Bundesligisten GWD Minden.[7] Anschließend wurde Hasanefendić erneut Trainer der tunesischen Nationalmannschaft, die er bis Januar 2015 trainierte.[8] Im März 2015 übernahm er das Traineramt des Bundesligisten TuS N-Lübbecke.[9] Im März 2017 übernahm Hasanefendić erneut das Traineramt des VfL Gummersbach, den er bis zum Saisonende 2016/17 trainierte.[10] Ab 2017 sollte er Trainer der algerische Nationalmannschaft werden, aber keine Einigung wurde mit der Fédération algérienne de handball erzielt.[11][12] Zur Saison 2018/19 übernahm er zusätzlich das Traineramt des deutschen Drittligisten ThSV Eisenach.[13] 2019 stieg Eisenach unter seiner Leitung in die 2. Bundesliga auf. Nach der Saison 2019/20 verließ er Eisenach.[14]
WM-Spiel BR Deutschland – Schweiz 1982
Legendär wurde am 4. März 1982 das Weltmeisterschaftsspiel in der Dortmunder Westfalenhalle zwischen Westdeutschland und der damals von Sead Hasanefendić trainierten Schweiz. 22 Sekunden vor dem Abpfiff hatte die Schweiz trotz Unterzahl zum 16:16 ausgeglichen. Die Deutsche Mannschaft hatte in den letzten Sekunden des Spiels den Ball. Als Erhard Wunderlich zum Sprungwurf ansetzte, wurde er von hinten geklammert. Es war der Schweizer Spieler Peter Jehle, den Hasanefendić mit dem Kommando „Los, halt ihn fest!“ aufs Spielfeld gestoßen hatte – als sechsten Feldspieler. Dies verhinderte den Sieg der Mannschaft von Vlado Stenzel und damit das Spiel um die Bronzemedaille. Die Regelwidrigkeit wurde erst am nächsten Tag von einem Journalisten bemerkt, doch der Protest des Deutschen Handball-Bundes (DHB) kam zu spät; er hätte spätestens eine Stunde nach Abpfiff eingereicht werden müssen. Hasanefendić wurde in der Schweiz für seine Cleverness und Geistesgegenwärtigkeit gefeiert.[15]
Erfolge
- Französischer Meister
- 1989 mit US Créteil
- 1992 mit HB Vénissieux
- 1997 mit US Ivry HB
- Französischer Pokalsieger
- 1989 mit US Créteil
- 1991 und 1992 mit HB Vénissieux
- Slowenischer Meister
- 1999 und 2000 mit RK Celje
- Slowenischer Pokalsieger
- 1999 und 2000 mit RK Celje
- Deutscher Vizemeister
- 1994 mit der SG Hameln[16]
- DHB-Pokal-Finalist 2009
- 4. Platz bei der Handball-Weltmeisterschaft 2005 mit Tunesien
- Afrikameisterschaft
- Afrikameister 2006 mit Tunesien[17]
- Finalist 2008 und 2014
- EHF-Pokal 2009 mit dem VfL Gummersbach
- Europapokal der Pokalsieger 2010 und 2011 mit dem VfL Gummersbach
- Wahl zum „Trainer der Saison 2010“
Weblinks
Einzelnachweise
- www.rkmetaloplastika.com Istorija (Memento vom 11. Dezember 2014 im Internet Archive) abgerufen am 17. Juni 2014
- Profil auf sport1.de (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
- sport1.de: Gummersbach feuert Hasanefendic. Abgerufen am 2. Dezember 2011
- Über allen schwebt Wissem Hmam (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
- Felix Zimmermann: Kollektiver Rauschzustand. In: Berliner Zeitung. 5. Februar 2005, abgerufen am 10. Juni 2015.
- Kieler Nachrichten vom 25. Januar 2007: Tunesien stürzte ab, abgerufen am 18. August 2007
- handball-world.com: GWD bestätigt: Hasanefendic kommt vom 15. März 2013, abgerufen am 15. März 2013
- handball-world.com: Sead Hasanefendic übernimmt Tunesien vom 8. Juli 2013, abgerufen am 9. Juli 2013
- handball-world.com: Lübbecke findet Nachfolger für Beuchler vom 24. März 2015, abgerufen am 24. März 2015
- handball-world.com: Sofortiger Trainerwechsel beim VfL Gummersbach vom 26. März 2017, abgerufen am 27. März 2017
- handball-world.news: Hasanefendic als neuer Nationaltrainer Algeriens bestätigt vom 19. Oktober 2017, abgerufen am 19. Oktober 2017
- aps.dz: Hasanefendic ne viendra pas, un technicien local pour le Sept national vom 24. Juni 2018, abgerufen am 24. Juni 2018
- handball-world.news: Erfahrung für den Absteiger: Hasanefendic wird Trainer des ThSV Eisenach vom 21. Juni 2018, abgerufen am 21. Juni 2018
- handball-world.news: Paukenschlag bei ThSV Eisenach: Sead Hasanefendic hört auf, Markus Krauthoff-Murfuni übernimmt vom 7. Juli 2020, abgerufen am 7. Juli 2020
- Erik Eggers: Der Trainer beugt die Regeln. In: tagesspiegel.de. 25. Januar 2007, abgerufen am 25. Januar 2015.
- THW Kiel: Gegnerkader VfL Gummersbach Saison 2002/2003, abgerufen am 18. August 2007
- Gruppe A – Tunesien: Afrikaner zum siebten Mal in Folge dabei. In: Spiegel Online. 17. Januar 2007, abgerufen am 25. Januar 2015.