Schongau LU
Schongau ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Hochdorf des Kantons Luzern in der Schweiz.
LU ist das Kürzel für den Kanton Luzern in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Schongau zu vermeiden. |
Schongau | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Luzern (LU) |
Wahlkreis: | Hochdorf |
BFS-Nr.: | 1041 |
Postleitzahl: | 6288 |
Koordinaten: | 662862 / 235613 |
Höhe: | 639 m ü. M. |
Höhenbereich: | 527–878 m ü. M.[1] |
Fläche: | 12,43 km²[2] |
Einwohner: | 1046 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 84 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 7,7 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | schongau.ch |
Schongau Pfarrkirche und Pfarrhaus | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Schongau liegt über dem Hallwilersee auf den nördlichen Ausläufern des Lindenbergs. Im Norden der Gemeinde, an der Grenze zum Kanton Aargau, liegt der Ortsteil Niederschongau. Er besteht aus dem nördlich gelegenen Hinterdorf (620 m ü. M.) und dem südlich anschliessenden Vorderdorf (639 m ü. M.). Im Zentrum der Gemeinde liegt der Ortsteil Mettmenschongau (671 m ü. M.), östlich davon Oberschongau (745 m ü. M.) mit dem südöstlich angrenzenden Weiler Chalchtaren (776 m ü. M.). Südlich von Mettmenschongau liegt der Ortsteil Rüdikon (663 m ü. M.). Und im Südosten liegen – in Nordwest-Südost-Richtung – die Weiler Kretzhof (754 m ü. M.), Peyerhof (791 m ü. M.) und Luckel (802 m ü. M.). Vom Ursprung beim Kretzhof fliesst der Mettmenschongauerbach in nordwestlicher Richtung und durchquert dabei die Ortsteile Mettmenschongau und Niederschongau. Von der Gemeindefläche von 1243 ha wird 70,4 % landwirtschaftlich genutzt. Da nur 3,5 % des Gemeindeareals Siedlungsfläche ist, besteht der grosse Rest aus Wald und Gehölz, welche 26,1 % der Gemeindefläche bedecken.
Die luzernischen Nachbargemeinden von Schongau sind Aesch und Hitzkirch. Ausserdem grenzt der Ort im Norden an die Gemeinden Bettwil und Fahrwangen, im Osten an Buttwil, welche alle im Kanton Aargau liegen.
Bevölkerung
Die Einwohnerzahl stieg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mässig an (1798–1850: +27,3 %). In der zweiten Hälfte sank die Einwohnerzahl infolge Landflucht mässig (1850–1900: −25,3 %). Der Bevölkerungsrückgang setzte sich 80 Jahre lang fort, wobei Anfang der 1980er-Jahre der Tiefststand erreicht wurde (1900–1980: −15,8 %). Bis zur Jahrtausendwende wuchs die Gemeinde nur leicht (1980–2000: +2,3 %), seither wächst die Einwohnerzahl stetig an (2000–2020: +40,8 %).
Quellen: 1798–1837: Helvetische und kantonale Volkszählungen[5]; 1850–1980 Volkszählungsergebnisse, 1981–2010 ESPOP, seit 2011 STATPOP
Sprachen
Im Alltag spricht die Bevölkerung eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 97,26 % Deutsch, 1,10 % Albanisch und 0,55 % Serbokroatisch als Hauptsprache/Alltagssprache an.
Religionen – Konfessionen
Früher waren alle Bewohner Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung ergibt sich folgendes Bild: 83,13 % der Einwohner sind römisch-katholische, 8,92 % evangelisch-reformierte und 1,10 % orthodoxe Christen. Ausserdem gibt es 2,88 % Konfessionslose und 1,10 % Muslime. Die Orthodoxen sind ethnische Serben und Montenegriner, die Muslime albanischer Herkunft (Stand 2000).
Herkunft – Nationalität
Ende 2020 zählte die Gemeinde 1'046 Einwohner. Davon waren 965 Schweizer Staatsangehörige und 81 (= 7,7 %) Menschen anderer Staatsangehörigkeit. Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus Deutschland (39 Menschen), Polen und Spanien (je 7).[6][7]
Geschichte
In Schongau wurden Reste römischer Bauten ausgegraben. Die Gemeinde ist also schon früh besiedelt worden. Bereits im Jahr 831 wird sie erstmals namentlich erwähnt, als ein Adalbert dem Kloster St. Gallen seinen Besitz in Scongaua vermacht. Sie wurde dann ein Besitz der Grafen von Lenzburg und kam später unter die Herrschaft der Habsburger. Die niedere Gerichtsbarkeit übte der Chorherrenstift Beromünster aus. Wilhelm von Grünenberg verkaufte die damals von den Habsburgern verpfändete Gemeinde 1415 an Sursee. Bereits fünf Jahre später übernahm die Stadt Luzern die Herrschaft und Schongau gehörte bis 1798 zur Landvogtei Michelsamt. Von 1798 bis 1803 bildete sie einen Teil des Distrikts Beromünster – seit letzterem Jahr zum damals neu geschaffenen Amt Hochdorf.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat Schongau besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt:
- Thierry Kramis (parteilos): Gemeindepräsident, Infrastruktur, Ortsmarketing
- Ruth Keller-Hofstetter (FDP): Bildung, Kultur, Freizeit und Sport
- Michael Stocker (parteilos): Öffentliche Sicherheit, Umwelt und Energie
- Herbert Stutz (CVP): Finanzen und Steuern, Fürsorge, Vormundschaft und Gesundheit
- Fredy Stutz-Huber (CVP): Bau- und Raumplanung, Gewerbe und Industrie
Kantonsratswahlen
Bei den Kantonsratswahlen 2019 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Schongau: CVP 35,9 %, SVP 32,4 %, FDP 11,4 %, GPS 9,6 %, SP 5,5 %, glp 5,1 %.[8]
Verkehr
Der Ort ist durch die Buslinie Hitzkirch–Schongau ans Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. In Hitzkirch gibt es eine Bahnstation der Linie Luzern–Lenzburg. Schongau liegt an der Nebenstrasse Aesch LU–Muri AG. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Lenzburg an der A1 in 19 km und Sempach an der A2 in 24 km Entfernung.
Sehenswürdigkeiten
Bilder
- Schulhaus und Gemeindeverwaltung
- Schulhaus
- Pfarrkirche und Pfarrhaus
- Altes Wohnhaus
- Alte Pfarrkirche, heute Wallfahrtskirche
Persönlichkeiten
- Wilhelm Keller-Jenny (1823–1888), Architekt, bedeutender katholischer Kirchenbauer, geboren in Rüdikon
- Eduard Herzog (1841–1924), erster christkatholischer Bischof der Schweiz, geboren in Schongau
Dokumentation
Weblinks
- Offizielle Website von Schongau
- Gemeindeprofil des kantonalen statistischen Amtes (2018, PDF)
- Waltraud Hörsch: Schongau. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Robert Gubler, Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern. Tabelle I. n. S. 112
- Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geburtsort und Staatsangehörigkeit (Bundesamt für Statistik STAT-TAB)
- Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität, Aufenthaltsstatus und Bevölkerungstyp (LUSTAT Statistik Luzern)
- Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2019 (LUSTAT Statistik Luzern)
- Regionalporträts 2021: Kennzahlen aller Gemeinden (Bundesamt für Statistik)
- Regula Tobler: Vom Bauerndorf zur Gemeinde mit Online-Selfservice-Desk. In: SRF.ch, 16. Mai 2018.