Ermensee
Ermensee ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Hochdorf des Kantons Luzern in der Schweiz.
Ermensee | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Luzern (LU) |
Wahlkreis: | Hochdorf |
BFS-Nr.: | 1025 |
Postleitzahl: | 6294 |
Koordinaten: | 660179 / 231683 |
Höhe: | 462 m ü. M. |
Höhenbereich: | 454–716 m ü. M.[1] |
Fläche: | 5,69 km²[2] |
Einwohner: | 1029 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 181 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 13,0 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.ermensee.ch |
Ermensee | |
Lage der Gemeinde | |
Geographie
Ermensee liegt zwischen dem Baldeggersee und dem Hallwilersee östlich der Erlosen. Durch die Gemeinde fliesst der Aabach. Ausser dem Dorf umfasst die Gemeinde noch den Weiler Herrenberg (493 m ü. M.), der ein paar hundert Meter südlich des Dorfs liegt. Das Gemeindegebiet von 570 ha wird zu 58,9 % landwirtschaftlich genutzt; 35,3 % sind von Wald und Gehölz bedeckt und nur 5,4 % als Siedlungsfläche überbaut.
Nachbargemeinden von Ermensee sind Beromünster, Hitzkirch und Römerswil.
Beromünster und Römerswil sind infolge der Eingemeindung der früher selbständigen Gemeinden Schwarzenbach (zu Beromünster) und Herlisberg (zu Römerswil) zu Nachbargemeinden geworden.
Bevölkerung
Die Zahl der Einwohner wuchs bis zum Ende der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mässig an (1798–1850: +25,3 %). Danach folgte bis 1910 ein Bevölkerungsrückgang (1850–1910: −25,4 %). Die Gemeinde zählte daher 1910 weniger Einwohner als 1798. 1970 erreichte die Einwohnerzahl den Tiefpunkt. Damals wohnten 529 Menschen in Ermensee. Bis zur Jahrtausendwende wuchs die Gemeinde stark (1970–2000: +44,6 %), seither setzt sich das Wachstum mässig fort (2000–2020: +34,5 %). Im Jahre 2020 wohnten erstmals mehr als 1'000 Menschen in Ermensee.
Quellen: 1798–1837: Helvetische und kantonale Volkszählungen[5]; 1850–1980 Volkszählungsergebnisse, 1981–2010 ESPOP, seit 2011 STATPOP
Sprachen
Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 sprachen 96,11 % Deutsch, 1,74 % Albanisch und 0,67 % Serbokroatisch als Hauptsprache/Alltagssprache an.
Religionen – Konfessionen
Früher war die gesamte Bevölkerung römisch-katholisch. Derzeit ergibt sich folgendes Bild: 84,85 % römisch-katholische, 8,58 % evangelisch-reformierte und 0,94 % orthodoxe Christen. Daneben gibt es 2,41 % Konfessionslose und 0,94 % Muslime (Stand 2000).
Herkunft – Nationalität
Ende 2020 zählte die Gemeinde 1'029 Einwohner. Davon waren 895 Schweizer Staatsangehörige und 134 (= 13,0 %) Menschen anderer Staatsangehörigkeit. Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus Deutschland (31 Menschen), Italien (25), dem Kosovo (16), Österreich (9), Frankreich (8) und Portugal (7).[6][7]
Geschichte
Der Ort wurde bereits in der Römerzeit bewohnt. Er gehörte später den Grafen von Lenzburg, welche ihn dem Chorherrenstift Beromünster schenkten. Erstmals erwähnt wird Armense im Jahr 1036, in der Schenkungsurkunde des Grafen Ulrich I. von Lenzburg an den Chorherrenstift. Die Grafen von Kyburg bauten ums Jahr 1227 eine Burg, die nach deren Aussterben an die Habsburger fiel. Die Festung, deren Verwalter die Herren von Lieli waren, wurde 1386 von den Eidgenossen zerstört. Bis zum Jahr 1415 übten die Habsburger noch die nominelle Herrschaft aus und Ermensee gehörte zum Amt Richensee. Das Dorf geriet dann unter die Herrschaft der Stadt Luzern und wurde bis 1798 als Teil des Michelsamts vom Chorherrenstift Beromünster verwaltet. Das Dorf wurde 1712 im zweiten Villmergerkrieg von den Bernern geplündert. Von 1798 bis 1803 waren französische Truppen in Ermensee stationiert. Es gehörte von 1798 bis 1801 zum Distrikt Münster, kam 1801 zum neu gegründeten Kanton Baden – aber bereits 1803 wieder zu Luzern. Seither ist es Teil des damals neu geschaffenen Amts Hochdorf.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat Ermensee besteht aus drei Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt:
Kantonsratswahlen
Bei den Kantonsratswahlen 2019 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Ermensee: CVP 39,5 %, SVP 23,5 %, FDP 17,5 %, GPS 9,9 %, SP 5,5 %, glp 4,1 %.[8]
Verkehr
Die Gemeinde ist durch die Bahnlinie Luzern-Lenzburg, der so genannten Seetalbahn, ans Netz des Öffentlichen Verkehrs angeschlossen und verfügt über eine eigene Haltestation. Der Ort liegt an der Hauptstrasse zwischen Luzern und Lenzburg. Die nächstgelegenen Autobahnanschlüsse sind Sursee in 18 km Entfernung an der A2 und Lenzburg in 22 km Entfernung an der A1.
Persönlichkeiten
- Damian Müller (* 1984), in Ermensee geborener Politiker und Mitglied des Ständerats
Sehenswürdigkeiten
Bilder
- St. Jakob-Kapelle
- Innenansicht der St. Jakob-Kapelle
- Fresken in der St. Jakob-Kapelle
- Aabach in Ermensee
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Ermensee
- Gemeindeprofil des kantonalen statistischen Amtes für das Jahr 2018 (PDF; 239 kB)
- Waltraud Hörsch: Ermensee. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- Robert Gubler, Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern. Tabelle I. n. S. 112
- Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geburtsort und Staatsangehörigkeit (Bundesamt für Statistik STAT-TAB)
- Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität, Aufenthaltsstatus und Bevölkerungstyp (LUSTAT Statistik Luzern)
- Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2019 (LUSTAT Statistik Luzern)
- Regionalporträts 2021: Kennzahlen aller Gemeinden (Bundesamt für Statistik)