Schluein

Schluein (, deutsch und bis 1983 offiziell Schleuis) ist eine politische Gemeinde in der Region Surselva des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Schluein
Wappen von Schluein
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Surselva
BFS-Nr.: 3582i1f3f4
Postleitzahl: 7151
Koordinaten:736767 / 183653
Höhe: 762 m ü. M.
Höhenbereich: 671–1374 m ü. M.[1]
Fläche: 4,79 km²[2]
Einwohner: 611 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 128 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
20,8 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.schluein.ch
Schluein

Schluein

Lage der Gemeinde
Karte von Schluein
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Wappen

Blasonierung: Gespalten von Blau und Gold; in Blau ein goldener Schlüssel und in Gold ein gestürztes blaues Schwert

Schlüssel und Schwert sind die Attribute der Heiligen Petrus und Paulus. Das Wappen der Herren von Löwenberg, denen die Freiherrschaft Schleuis gehörte, lieferte die Wappenfarben.

Geographie

Historisches Luftbild von Werner Friedli (1949)

Das rätoromanischsprachige (Sursilvan) Dorf liegt 4 km östlich von Ilanz im Vorderrheintal, wenige Kilometer vom bekannten Ferienzentrum FlimsLaax-Falera sowie vom Eingang zur Rheinschlucht (Ruinaulta).

Seit Dezember 2016 verbindet eine Brücke für den Langsamverkehr Schluein mit Castrisch auf der südlichen Seite des Vorderrheins.[5]

Geschichte

Erstmals wurde das Dorf im Jahr 1298 als Sluwen erwähnt. Vom Mittelalter bis 1803 war Schluein unter der Herrschaft derer von Löwenberg. Die Dorfkirche St. Peter und Paul wird erstmals 1321 erwähnt. Westlich des Dorfes stand auf einem Hügel die Burg Löwenberg, von der jedoch nur noch wenige Reste vorhanden sind.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1850[6]19001930195020002020
Einwohner366424593554602611

Mühlen

Oberhalb des Dorfes lag die Mulin Sura (obere Mühle). Die kleine Mühle, die zum Stampfen von Gerste und Hirse diente, steht noch; die grosse Kornmühle hingegen ist verschwunden. Von den Kanalleitungen haben sich schwache Spuren erhalten. Die Mulin sut (untere Mühle) lag unterhalb der Landstrasse. Mit einem zusätzlichen Wasserrad wurde seit dem 19. Jahrhundert eine Säge angetrieben, die um 1950 abgebaut wurde. Noch während des Zweiten Weltkriegs waren die Mühlen von Schluein im Rahmen des «Plans Wahlen» in regem Gebrauch. Nach 1945 mussten die traditionellen Mühlen der modernen Neumühle von Ilanz weichen.

Sport

Die Uniun Sportiva Schluein Ilanz, kurz USSI, ist ein schweizerischer Fussballverein.

Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Pfarrkirche St. Peter[7]

Bilder

Varia

Der Neubau der 1889 abgebrannten Burg Löwenberg beherbergte bis 1972 eine Waisenanstalt, später war es ein Durchgangszentrum für Asylbewerber. Dieses war Schauplatz im Film «Canzun Alpina - Stimmen des Herzens», der im September 2008 in die Kinos kam.[8][9]

Commons: Schluein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Südostschweiz
  6. Adolf Collenberg: Schluein. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 20. November 2012.
  7. Katholische Pfarrkirche St. Peter auf www.baukultur.gr.ch.
  8. Canzun Alpina - Stimmen des Herzens auf der Webseite von srf.ch, abgerufen am 13. Juni 2016
  9. Canzun Alpina – Stimmen des Herzens auf der Webseite von swissfilms.ch, abgerufen am 13. Juni 2016
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