Ruschein
Ruschein () ist eine Fraktion der Gemeinde Ilanz/Glion im Schweizer Kanton Graubünden. Bis Ende 2013 bildete sie eine eigene politische Gemeinde.
Ruschein | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Surselva | |
Politische Gemeinde: | Ilanz/Glion | |
Postleitzahl: | 7154 | |
frühere BFS-Nr.: | 3580 | |
Koordinaten: | 733721 / 183251 | |
Höhe: | 1155 m ü. M. | |
Fläche: | 12,56 km² | |
Einwohner: | 334 (31. Dezember 2013) | |
Einwohnerdichte: | 27 Einw. pro km² | |
Website: | www.ilanz-glion.ch | |
Ruschein | ||
Karte | ||
Wappen
Blasonierung: In Blau der goldene (gelbe) Heilige Georg mit silbernem (weissem) Nimbus auf einem springenden Schimmel, den goldenen Drachen tötend
Übernahme des Siegelmotivs ins Gemeindewappen.
Geographie
Das Dort Ruschein liegt auf einer Geländeterrasse nördlich von Ilanz auf der linken Seite des Vorderrheins. Etwa einen Kilometer in nordöstlicher Richtung von Ruschein entfernt liegt das Dorf Ladir. Die Siedlungen sind durch Neubauquartiere zusammengewachsen.
Die ehemaligen Gemeindegebiete von Ruschein und Ladir lagen als schmale Streifen am Berghang zwischen der Stadt Ilanz und dem Gebirgskamm am Bündner Vorab und dem Vorab Pign mit dem kleinen Rest des Vorabgletschers auf etwa 3000 m ü. M. Der grösste Teil des Talschlusses im Norden des Val Siat, wo einige Quellbäche des Ual da Mulin entspringen, mit der Alp da Ruschein und der hoch gelegenen Bergweide Plaun Grond lag auf Ruscheiner Boden. Von der Alp da Ruschein führt ein steiler Pfad über die Fuorcla da Sagogn, auf Deutsch Sagenser Furka, in das Alpgebiet Vorab.
Auf halbem Weg zwischen dem Dorf Ruschein und der Ruscheiner Alp liegt das Maiensäss Alp Dado, weiter oben im Tal das Maiensäss Tarschinas.
Vom ehemaligen Ruscheiner Gemeindegebiet von 1254 ha waren 540 ha landwirtschaftlich nutzbar, 445 ha allerdings nur als Maiensässen. Dem gebirgigen Charakter der Landschaft entsprechend gab es ausserdem 354 ha unproduktive Fläche. Wald und Gehölz bedecken weitere 323 ha des Gemeindebanns; die restlichen 37 ha waren Siedlungsfläche.
Auf dem Territorium Ruscheins, südwestlich des Dorfes, liegt auf einem Hügel das Sonderwaldreservat Plontabuora, auf dem die Ruine der Burg Frauenberg steht.
Geschichte
Auf einem Felsrücken aus Verrucano (Gestein, Perm), dem Crest da Ruschein oder Pleun da Buora (oder Plontabuora) im Westen Ruscheins, wurden bronzezeitliche Reste nachgewiesen.
Im anstehenden Verrucanofels auf der Hügelkuppe wurden zahlreiche grössere und kleinere Schalen eingearbeitet (scaluttas d’unfrenda). 1965 wurde bei Ausgrabungen eine 19 cm lange Bronzenadel, diverse Tonscherben sowie Mauerreste einer Siedlung aus der Zeit um 1500 bis 1200 v. Chr. gefunden. Westlich vom Halsgraben der Burgruine befindet sich der Altarstein. Am nach Süden gerichteten Abhang finden sich weitere bearbeitete Felsbuckel, wie etwa der Orakelstein. Die Stiftung Ruina da Frundsberg organisiert im Sommer regelmässig geführte Rundgänge über den ganzen Felsrücken.
Am 1. Januar 2014 fusionierte Ruschein mit den damaligen Gemeinden Castrisch, Duvin, Ilanz, Ladir, Luven, Pigniu, Pitasch, Riein, Rueun, Schnaus, Sevgein, Siat zur neuen Gemeinde Ilanz/Glion.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||
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Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 1980 | 2000 | 2004 | 2013 |
Einwohner | 245 | 277 | 309 | 283 | 356 | 356 | 334 |
Von den 356 Bewohnern waren 341 Schweizer Staatsangehörige (Ende 2004). Es wird Sursilvan gesprochen.
Sehenswürdigkeiten
Die Antoniuskapelle erbaut um 1680.[1]
Bilder
- Schalensteine auf Plontabuora
- Ruschein
- Dorf mit Kirche Sogn Gieri
Persönlichkeiten
- Matthias Schgier (1622–1687), Domdekan in Chur
- Corina Casanova (* 1956), Schweizer Bundeskanzlerin
- Georges Darms (* 1946), Rätoromanist
Literatur
- Adolf Collenberg: Ruschein. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Dezember 2016.
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Rüegger, Chur/Zürich 2003, ISBN 3-7253-0741-5.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Ilanz-Gion
- Ruschein auf surselva.info
- Ruschein auf eLexikon