Sasbach am Kaiserstuhl
Sasbach am Kaiserstuhl ist eine Gemeinde im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Emmendingen | |
Höhe: | 181 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,78 km2 | |
Einwohner: | 3404 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 164 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 79361 | |
Vorwahlen: | 07642, 07662 | |
Kfz-Kennzeichen: | EM | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 16 038 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 15 79361 Sasbach am Kaiserstuhl | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Jürgen Scheiding | |
Lage der Gemeinde Sasbach am Kaiserstuhl im Landkreis Emmendingen | ||
Geographie
Geographische Lage
Die Weinbau- und Feriengemeinde Sasbach liegt am Fuße des Kaiserstuhls, direkt an der deutsch-französischen Grenze am Rhein, in der Mitte zwischen dem Schwarzwald im Osten und den Vogesen im Westen, rund 20 Kilometer entfernt von Freiburg im Breisgau.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden im Uhrzeigersinn): Wyhl am Kaiserstuhl, Forchheim, Endingen, Riegel, Bahlingen, alle im Landkreis Emmendingen, Vogtsburg im Kaiserstuhl, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie Artzenheim und Marckolsheim im französischen Elsass.
Gemeindegliederung
Sasbach am Kaiserstuhl besteht aus den ehemaligen Gemeinden Jechtingen, Leiselheim und Sasbach. Im Gemeindeteil Jechtingen liegt die abgegangene Burg Sponeck.[2]
- Jechtingen
- Leiselheim
- Leiselheim (Dorf)
- Sasbach
- Sasbach (Dorf)
- Am Rhein (Zinken)
- Am Eichert (Gehöft)
Klima
Sasbach bei Emmendingen (Mundingen) 2015–2020 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Sasbach bei Emmendingen (Mundingen) 2015–2020
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Geschichte
Eingemeindung, Namenszusatz
Am 1. April 1974 wurde die Gemeinde Leiselheim eingemeindet. Die Eingemeindung von Jechtingen erfolgte am 1. Januar 1975.[3] Am 1. März 1997 erhielt die Gemeinde Sasbach ihren heutigen Namen.[4]
Sasbach
Die Siedlungsgeschichte des Hauptortes Sasbach geht bereits auf die Römerzeit zurück, damals wurde auf dem nahe gelegenen Limberg ein Kastell errichtet.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt jedoch aus dem Jahre 839. Im 14. Jahrhundert fiel der Ort an die Habsburger und gehörte danach wie auch Jechtingen bis 1805 zu Vorderösterreich. 1806 wurde Sasbach badisch.
Während Sasbach schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts zum Landkreis Emmendingen (früher Oberamt Emmendingen) gehörte, gehörten Leiselheim und Jechtingen bis zur Eingemeindung zum ehemaligen Landkreis Freiburg.
Rechtsgeschichte hat die Gemeinde in einem Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht geschrieben, in dem sie sich gegen die Errichtung eines Kernkraftwerks auf unmittelbar angrenzender Wyhler Gemarkung wehrte. Im sogenannten Sasbach-Beschluss verwarf das Gericht die Verfassungsbeschwerde der Gemeinde als offensichtlich unbegründet. Seitdem ist klargestellt, dass Gemeinden nicht grundrechtsberechtigt sind, dass insbesondere die Eigentumsfreiheit des Art. 14 GG nicht das Privateigentum schützt, „sondern das Eigentum Privater“.[5]
1976 fand in Sasbach die weltweit erste große Solar-, Alternativenergie- und Umweltmesse des BUND und der badisch-elsässischen Bürgerinitiativen statt, die Sonnentage.[6] Der BUND und die Bürgerinitiativen wollten mit der ersten Ökomesse Alternativen zur Atomenergie aufzeigen.
Auf einem Ausläufer des Kaiserstuhls befinden sich die Reste der 1239 erwähnten Burg Limburg.
Jechtingen
Funde aus der Jungsteinzeit bestätigen, dass bei Jechtingen am Westrand des Kaiserstuhls schon seit Jahrtausenden Menschen lebten.[7] Später ließen sich in Jechtingen Römer nieder, denn hier verlief wegen eines Rheinübergangs eine wichtige West-Ost-Verbindung der Römer, am nördlichen Rand des Kaiserstuhls entlang in den Schwarzwald (Elztal) hinein. Die Endung „ingen“ zeigt, dass sich nach dem Abzug der Römer Alemannen niederließen. Urkundlich erwähnt wurde der Ort im 13. Jahrhundert. Ab 1350 war Jechtingen habsburgisch, ab 1805 badisch. Jechtingen zählt heute ca. 1100 Einwohner.[8] |
Leiselheim
Der Ort Leiselheim ist altes fränkisches Königsgut, die Bewohner genossen hier im Mittelalter mehr Freiheiten als anderswo. Die Nähe zur mittelalterlichen Burg Sponeck, der Rheinübergang und auch die römischen Funde zeigen, dass die Umgebung schon seit mehr 2000 Jahren besiedelt ist und von großer Bedeutung war.
Leiselheim gehörte spätestens um 1500 zur Markgrafschaft Baden-Durlach, dem späteren Großherzogtum Baden, und wurde damit in der Reformationszeit evangelisch (lutherisch). Leiselheim zählt heute ca. 500 Einwohner. |
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem Ergebnis[9]
Freie Wählervereinigung | 29,78 % | 4 Sitze |
Freie BÜRGERliste | 40,57 % | 6 Sitze |
Neue Liste | 29,65 % | 4 Sitze |
Bürgermeister
Bürgermeister und als solcher stimmberechtigter Vorsitzender des Gemeinderats ist seit 2001 Jürgen Scheiding. Er wurde am 28. Juni 2009 bei einer Wahlbeteiligung von 59,0 % für eine weitere achtjährige Amtszeit mit 79,9 % der abgegebenen Stimmen wiedergewählt, wobei er als einziger Kandidat antrat. Im Hauptort Sasbach erreichte Scheiding 98,9 Prozent, im Ortsteil Jechtingen 49,7 Prozent und im Ortsteil Leiselheim 41,6 Prozent der Stimmen.
Religionen
In Sasbach und Jechtingen gibt es jeweils eine römisch-katholische Pfarrgemeinde, in Leiselheim eine evangelische Kirchengemeinde. Die unterschiedliche konfessionelle Ausrichtung der Ortschaften geht auf die unterschiedliche politische Zugehörigkeit der Ortschaften in der Zeit des Heiligen Römischen Reiches zurück.
Sport
Fußballverein des Ortes Sasbach ist der FV Sasbach. Die erste Mannschaft des FV Sasbach spielt in der Bezirksliga Freiburg, die zweite Mannschaft in der Kreisliga B.
Im Tennis ist der TC Sasbach ist sportlich aktiv mit Jugend-, Damen- und Herrenmannschaften.
Die Sportstätte des Wasserskiclubs Breisgau an und auf dem Altrhein bei Sasbach am Kaiserstuhl liegt in unmittelbarer Nähe des Grenzüberganges von Sasbach am Rhein nach Marckolsheim in Frankreich.
Bildung
Die Gesamtgemeinde Sasbach verfügt über eine zweizügige Grundschule. Unterrichtet wird derzeit in den Schulgebäuden der Ortsteile Jechtingen und Sasbach. Das im Ortsteil Leiselheim zur Verfügung stehende Schulgebäude wurde bis Juli 2007 durch die GHS Wyhl genutzt.
In den Ortsteilen Jechtingen und Sasbach gibt es jeweils einen Kindergarten. Diese werden in öffentlicher Trägerschaft durch die Gemeinde betrieben.
In Sasbach gibt es einen wissenschaftlichen Lehrpfad.[11] Es wird die Geschichte, Geologie, Mineralogie, Naturschutz, Wein- und Forstwirtschaft über Tafeln erläutert.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Rudolf von Habsburg (1218–1291), römisch-deutscher König (R. I.) und Herzog von Österreich (R. I.), Graf von Habsburg (R. IV.)
- Johann Baptist Eberenz (1723–1788), Mathematiker und Ingenieur
- Carl Friedrich Meerwein (1737–1810), Baumeister und Konstrukteur eines Flugapparats
- Emil Gött (1864–1908), Schriftsteller
- Werner Mildebrath (1928–2020), Solarpionier[12]
Weitere Persönlichkeiten mit Verbindung zu Sasbach
- Hans Adolf Bühler (1877–1951), deutscher Maler und Professor. Wohnte auf der Sponeck
- Johann Nepomuk Locherer (1773–1837), Theologe und Hochschullehrer, war in Jechtingen Priester
- Luftbild von Sasbach
- Luftbild von Sasbach
- Leiselheim
- Jechtingen
Literatur
- Dieter Ohmberger: Ortssippenbuch Sasbach am Kaiserstuhl. Personen und Familien des Dorfes. Mit Beiträgen von Ignaz Eberenz, Pfr. Thorsten F. Weil und Thomas H. T. Wieners. Hrsg.: Heimat- und Geschichtsverein Sasbach a. K. e. V. (= Deutsche Ortssippenbücher, Bd. 351, Reihe A: Badische Ortssippenbücher, Bd. 103), Lahr-Dinglingen 2003
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 236–238
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 511.
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
- BVerfGE 61, 82, 108.
- Sasbach Sonnentage: die erste große Solarausstellung, auf mitwelt.org
- Rolf Dehn: Ein Gräberfeld der Rössener Kultur von Jechtingen am Kaiserstuhl. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 4. Jg. 1975, Heft 1, S. 25–27 (PDF (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. )
- Internetauftritt der Gemeinde Sasbach zum Ortsteil Jechtingen, abgerufen am 16. November 2010
- Sasbach am Kaiserstuhl - Landkreis EmmendingenÖffentliche Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Gemeinderats Sasbach a. K. und der Ortschaftsräte Jechtingen und Leiselheim am 25. Mai 2014 (Memento vom 4. März 2017 im Internet Archive)
- Werner Scheurer: Die Altäre der Offenburger Altarbauer Moroder. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 147–182, hier: S. 167 f.
- Der wissenschaftliche Lehrpfad, abgerufen am 16. November 2010
- Werner Mildebrath / Solarpionier aus Sasbach am 18.9.2020 verstorben, auf mitwelt.org