Salamander (Schuhe)
Der Name Salamander und das Logo mit dem Feuersalamander ist eine Marke, die sich der in Bad Buchau gebürtige Berliner Lederhändler Rudolf Moos, ein Verwandter Albert Einsteins, am 5. Dezember 1899 beim kaiserlichen Patentamt in Berlin als Warenzeichen eintragen lassen hat.[2] Inspiriert durch die Abbildung einer Brosche in einer englischen Zeitung bildete das Symbol einer Eidechse die Anregung für das Markenzeichen der ersten Produkte einer von ihm gefertigten Schuhcreme. Wegen der geplanten internationalen Geschäfte benutzte Moos von Beginn an die Bezeichnung „Salamander“,[3] da dieses Wort keiner Übersetzung bedurfte. Diese Schuhcreme wurde anfangs in den Kellerräumen seines Ladengeschäftes in der Berliner Friedrichstraße 221 hergestellt. Das Schuhgeschäft ließ er 1903 neu ausgestalten, dabei auch die Fassade und das Logo fachmännisch gestalten. Damit öffnete das erste Salamander-Geschäft am 20. Dezember 1903 an der genannten Adresse in Berlin mit dem Verkauf von Schuhen.[4] Am 8. Mai 1904 ließ er das neue Salamander Logo als Warenzeichen für Schuhe beim Patentamt Berlin eintragen.
Salamander GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1905 |
Sitz | Langenfeld, Deutschland |
Leitung | Geschäftsführer:
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Mitarbeiterzahl | 1700 |
Branche | Bekleidungsindustrie |
Website | salamander.de |
Salamander Deutschland GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 2009 |
Sitz | Wuppertal, Deutschland |
Leitung | Geschäftsführer:
|
Branche | Schuheinzelhandel |
Website | salamander-online.de |
Seit 2009 führen die Salamander GmbH mit Sitz Langenfeld (Herstellung der Salamander- und Lurchi-Schuhe, ausländisches Filialgeschäft mittels lokalen Gesellschaften, weltweite Markenrechte) und die Salamander Deutschland GmbH & Co. KG mit Sitz Wuppertal (deutsches Filialgeschäft, Onlineshop) die Marke fort.[5] Seit 2016 sind beide Gesellschaften hundertprozentige Tochtergesellschaften der Ara AG.
Geschichte
Gründung der Salamander-Schuhverkaufsgesellschaft
Im Zuge seiner geplanten Verkaufsstrategie schrieb Rudolf Moos 1903, inzwischen Schuhhändler in Berlin mit drei Ladengeschäften, einen Wettbewerb aus. Er suchte einen Hersteller, der für 12,50 statt der üblichen 20,00 Mark Herrenschuhe produzieren konnte. Die Kornwestheimer Firma J. Sigle und Cie.,[6] ursprünglich 1891 vom Schuhmachermeister Jakob Sigle und dem Lederreisenden Max Levi gegründet und 1898 durch weitere Akteure wie Ernst Sigle (1872–1960) und Isidor Rothschild (1860–1929)[7][8] erweitert, erhielt den Zuschlag, und Moos präsentierte im Dezember 1903 seine Herrenschuhe im ersten "Salamander-Schuhgeschäft" in Berlin Friedrichstraße 221.[7] Die von der Schuhfabrik angebotenen Damenschuhe nahm er anfangs nicht in das Sortiment auf, da sie, seiner Meinung nach, nicht dem Modegeschmack seiner Kunden entsprachen. Erst nach einem Besuch von Rudolf Moos Anfang 1904 am Produktionsstandort in Kornwestheim wurde vereinbart, schmalere Damenschuhe, speziell für die Berliner Kundschaft ins Programm aufzunehmen.
Die Salamander-Schuh GmbH wurde im März 1905 durch Rudolf Moos und Max Levi in Berlin als reine Verkaufsorganisation gegründet. Beide Vertragspartner hielten einen Anteil von 50 % und Moos war alleiniger Geschäftsführer. Er hatte einen Salamander-Laden und die eingetragenen Marke "Salamander" in die Gesellschaft eingebracht. Jedoch musste er sich verpflichten, ausschließlich Produkte aus der Fertigung der Schuhfabrik der Gebrüder Sigle zu verkaufen. Nun war es ihm möglich, die Anzahl der "Salamander-Verkaufsgeschäfte" weiter zu erhöhen. Anfangs waren es fünf Filialen in deutschen Großstädten. Aber bereits im Sommer 1905 verfolgte Max Levi den Plan, dass zumindest zwei Geschäftsführer die Geschicke der Gesellschaft bestimmen sollten. Da sich mit Rudolf Moos aber darüber keine Einigung erzielen ließ wurde im Juli 1906 eine zweite Salamander GmbH von Levi in Stuttgart angemeldet. Als Geschäftsführer wurde hier Sem Levi (1870–1931), sein Bruder eingesetzt. Bereits im Dezember 1905 wurde in Berlin das zweite Salamander-Geschäft eröffnet und dazu im Vorfeld intensive Werbung mit dem "Salamander-Logo" betrieben. Ab 1907 wurde der Architekt August Endell (1871–1925) zur Ausgestaltung der Salamanderläden, der Werbung und zur grafischen Neugestaltung des Salamander-Logos herangezogen. Bereits 1908 waren 7 Salamander-Filialen installiert und Moos konnte seinen Traum von internationalen Geschäften verwirklichen: Die ersten Filialen wurden im Ausland eröffnet. Im selben Jahr wurden auch Lizenzen für Schuhhändler in kleineren Städten unter 80.000 Einwohnern vergeben. Diesen Händlern wurden Alleinverkaufsrechte eingeräumt.
Trennung der Unternehmensgründer
Bis 1909 hatten sich die Umsatzzahlen außerordentlich positiv entwickelt, in allen Salamander Läden prangte das Logo mit dem Markentier Salamander und es wurde intensive Anzeigen und Plakatwerbung betrieben.[9][10] Die ersten 26 Salamander-Filialen waren als Einzelhandelsgeschäfte gut über Deutschland verteilt.[11] Mit 2.880 Mitarbeitern wurden über zwei Millionen Paar Schuhe produziert. Im gleichen Jahr kam es zu Unstimmigkeiten zwischen den Gesellschaftern. Maxi Levi plante die Geschäfte zukünftig in einer Aktiengesellschaft abzuwickeln. Der AG sollten die Schuhfabriken in Kornwestheim, die Lederfabrik Sihler in Zuffenhausen, die Salamander Muttergesellschaft in Berlin und die Tochtergesellschaft in Stuttgart angehören. Da es zu keiner Einigung kam verkaufte Rudolf Moos, obwohl die ursprünglich vereinbarten 10 Jahre Laufzeit noch nicht zu Ende waren, seine Anteile und die Markenrechte. Gesellschafter der am 8. September 1909 gebildeten neuen Salamander-Firma waren Jacob Sigle, Isidor Rothschild und Max Levi.[12] Neben den eigenen Geschäften entwickelte sich bis 1913 ein Netz von 832 Lizenzverkäufern im Inland und 26 im Ausland. 3.500 Mitarbeiter stellten auf einer Fläche von 30.000 m² an 2.000 Maschinen jährlich 2,1 Millionen Paar Schuhe her.[11]
Gründung der Aktiengesellschaft
1916 erfolgte die Umwandlung der oHG in eine AG[7] und das Filialnetz wurde auf 50 Filialen erweitert. In der Zwischenkriegszeit entstanden am Hauptsitz in Kornwestheim umfangreiche Produktionsanlagen, dem heutigen Salamander-Areal. 1930 schlossen sich J. Sigle & Cie. Mechanische Schuhfabriken AG und A. Lehne GmbH zusammen, 16 Millionen Reichsmark Aktienkapital besaß.[13] Die Aktiengesellschaft schaffte es als Großkonzern, ein Vollsortiment an Schuhen zu produzieren. Als nach der Weltwirtschaftskrise die Damen nach mehr modischen, billigeren Schuhen verlangten, folgte das Unternehmen auch dieser Änderung des Marktes.
Emigration und Tod der Gründer
Max Levi verstarb 1925, Jakob Sigle 1935 im Alter von 73 Jahren. Rudolf Moos lebte bis 1939 in Berlin. Als Verfolgter des NS-Regimes emigrierte er nach England. Er überlebte Levi und Sigle und starb am 9. Oktober 1951 in Birmingham.
Weltwirtschaftskrise und Salamander im Nationalsozialismus
Im Gegensatz zu anderen Schuhherstellern konnte Salamander während der Weltwirtschaftskrise von 1927 bis 1933 sogar die Anzahl der Beschäftigten um 1100 erhöhen. 1934 wurde die Zahl jedoch um knapp 500 fast halbiert. Dies war allerdings nicht durch einen Produktionsrückgang begründet, sondern diente dazu, den Konzern nach Rationalisierungsmaßnahmen durch steigende Produktivität wettbewerbsfähig zu halten. Gleichzeitig verschob sich der Frauenanteil an der Belegschaft und erreichte 1932 die 50-Prozent-Marke; auch der Anteil von Facharbeitern ging zugunsten von ungelernten, billigen Arbeitern stark zurück.[14] Ab 1933 verkauften die Familien Levi und Rothschild ihre Aktien an die Familie Sigle. Salamander gehörte während der Zeit des Nationalsozialismus zu den deutschen Schuhunternehmen, die ihre Schuhe von KZ-Häftlingen im Konzentrationslager Sachsenhausen testen ließen. Dabei mussten die Häftlinge im sogenannten Schuhläufer-Kommando eine mit unterschiedlichen Belägen ausgestattete 700 Meter lange Teststrecke mehrmals bis zu 40 Kilometer zurücklegen.[15][16] Die Dauerläufe waren de facto Todesmärsche, da die Läufer erschossen wurden, wenn diese infolge von Ermüdung zusammenbrachen.
Vera Friedländer: „Mag sich in unserer Zeit, Jahrzehnte danach, Salamander-Schuhe kaufen, wer will. Ich jedenfalls, das ist sicher, werde keine Schuhe mit diesem Namen tragen. Ich muss, wenn ich diesen Namen höre, an die Schuhe ohne Besitzer denken. Es stimmt nicht, dass die Zeit alle Wunden heilt.“[17] Vera Friedländer arbeitete als Zwangsarbeiterin im Reparaturbetrieb der Salamander AG „zusammen mit 50 bis 60 Leuten“, polnischen Schuhmachern, Franzosen, Serbinnen und jüdischen Frauen, bis am 18. März 1945 eine Bombe das Gebäude teilweise zerstörte. Das Berliner Adressbuch aus dem Jahr 1937 weist die Salamander AG als Betreiberin eines Reparaturbetriebs in der Köpenicker Straße 6a nach. In Vera Friedländers Arbeitsbuch ist die Adresse auf dem Salamander-Stempel deutlich zu erkennen.
Während des Zweiten Weltkriegs verlor Salamander zwischen 1939 und 1945 26 % seiner Werksanlagen und die Hälfte seiner Verkaufsstellen.[18]
Lurchi-Hefte
Zur Beschäftigung der Kinder der erwachsenen Kundschaft während des Einkaufs wurde die Comicfigur Lurchi entwickelt. Ab 1937 erschienen bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 zunächst fünf Folgen der bunten Heftchen, in denen Lurchi gemeinsam mit fünf tierischen Freunden weltweit Abenteuer zu bestehen hatte. Diese konnten gemeistert werden, weil Lurchi und seine Freunde die Salamander-Schuhe erfolgreich einsetzten, die sie trugen.
Von 1951 bis 1972 war der Grafiker und Illustrator Heinz Schubel Zeichner von 52 Folgen der Hefte, ab 1964 auch deren Texter, deren Trochäen bis dahin Erwin Kühlewein ohne Salär gereimt hatte, bis 1964 Salamander-Prokurist und -Werbechef. Die Auflagezahl der Lurchi-Heftchen betrug bis zu drei Millionen Stück.[19]
Nachkriegszeit
Ab 1949 produzierte der Konzern auch Kinderschuhe und bald stellten 9.900 Mitarbeiter 7,9 Millionen Paar Schuhe her.[18] Es wurden neben dem Stammwerk in Kornwestheim weitere Fabriken in Türkheim, Pirmasens und Umgebung (Vinningen, Trulben) gegründet. 1952 wurde die Lurchi-Heft-Reihe neu aufgelegt, nachdem die Konjunktur wieder in Schwung geraten war.[20]
Nach der Wertpapierbereinigung und abgeschlossenen Verhandlungen über die Rückerstattung des jüdischen Vermögensanteils 1957 wurden die Aktien der Salamander AG wieder an der Börse notiert. In den 1960er Jahren expandierte Salamander weltweit, so 1960 nach Frankreich und 1969 nach Österreich. 1967 wurden 17.800 Mitarbeiter beschäftigt, die 13,5 Millionen Paar Schuhe produzierten. Das Unternehmen mit eigenem Filialnetz entwickelte sich zu Europas größtem Schuhhersteller.[21] Ab 1971 sank jedoch der Absatz an Schuhen sehr stark, da ausländische Billighersteller auf den europäischen Markt drängten. 1981 betrug die Mitarbeiterzahl nur noch 7.566, die Schuhjahresproduktion lediglich acht Millionen Paar Schuhe.[18]
Entwicklung zum Mischkonzern
In den 1980er Jahren expandierte das Unternehmen in den Sparten Handel und Dienstleistungen. Das Geschäft entwickelte sich zunächst wieder positiv, der Umsatz überstieg 1983 die Milliardengrenze.[22] Die Ladenkette erhielt ein neues, einheitliches Design und die Expansion drang in das östlich gelegene Ausland (Polen, Ungarn, die Tschechoslowakei und die Sowjetunion) sowie in die Vereinigten Arabischen Emirate über Beteiligungen und Tochterunternehmen vor. Nach und nach wurde aus der Schuhhandelskette mit eigener Produktion ein Mischkonzern mit den weiteren Geschäftsfeldern Immobilien, Industrieprodukte und Dienstleistungen (etwa dem Gebäudereiniger Gegenbauer-Bosse oder für kurze Zeit auch dem Parkraumbewirtschafter APCOA).[22]
Niedergang
Die Präsenz in Osteuropa, vor allem in der Sowjetunion, brachte dem Unternehmen zwischen 1991 und 1996 Verluste in Höhe von etwa 100 Millionen D-Mark ein, woraufhin Werke in Deutschland und Tschechien geschlossen werden mussten.[23] Die Schuhproduktion wurde von 9,1 Millionen Paar Schuhe im Jahr 1994 auf 7,1 Millionen Paar 1995 heruntergefahren.
Übernahme und Insolvenz
Ab 1997 fand mehrfach ein Wechsel unter den Großaktionären statt. Im Jahr 2000 erhöhte die Energie Baden-Württemberg AG (kurz: EnBW) ihren Anteil auf knapp 84 % und erwarb in den beiden folgenden Jahren alle anderen Anteile. Die Schuhfirma umfasste zu dieser Zeit 230 Filialen in neun europäischen Ländern. 2002 erwirtschaftete der Salamander-Konzern mit etwa 20.000 Mitarbeitern bei einem Umsatz von 1,29 Milliarden Euro einen Gewinn von 52,5 Millionen Euro; der Schuhbereich schrieb jedoch mit 18,8 Millionen Euro Verlust rote Zahlen.[24] 2003 wurde das Schuhgeschäft von Salamander an den Garant Schuh + Mode AG-Verbund weiterverkauft.[25][26] Ein gleichzeitig begonnenes Sanierungskonzept führte zum Verlust von 1.330 der insgesamt 4.760 Arbeitsplätze im Schuhsegment und der Schließung aller verbliebenen Werke in Deutschland und eines Werkes in Ungarn.
2004 erfolgte der Verkauf des Geschäftsfelds Industrieprodukte. Der Geschäftsbereich Immobilien gehört bis heute zu EnBW und wurde 2005 umfirmiert in EnBW Beteiligungen AG.
Am 8. September 2004 meldete Salamander Insolvenz an, nachdem einen Tag zuvor die Muttergesellschaft Garant Schuh + Mode AG denselben Schritt getan hatte. Deren Finanzprobleme rührten von der Übernahme der defizitären Salamander von EnBW her.[27]
Zum 1. April 2005 erfolgte die Übernahme der Salamander-Gruppe durch EganaGoldpfeil. Salamander betrieb wieder rund 260 Geschäfte in Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Ungarn, Tschechien und Russland und verkaufte neben Schuhen auch Hemden, Krawatten, Taschen und Lederaccessoires. Das Unternehmen Salamander beschäftigte 2007 rund 1.800 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von etwa 190 Millionen Euro.[28]
Zum 1. Juli 2008 wurde der Sitz von Kornwestheim nach Offenbach am Main zum Stammsitz des Mutterkonzerns EganaGoldpfeil verlegt. Zurück blieb in Kornwestheim lediglich das Verkaufsgeschäft.
Heutige Situation
Im Februar 2009 wurde nach der Insolvenz des Handtaschenherstellers EganaGoldpfeil das Unternehmen mit weltweit rund 1800 Beschäftigten und rund 190 Millionen Euro Jahresumsatz einschließlich ausländischer Tochtergesellschaften und Markenrechte vom Schuhhersteller und -händler Ara AG aus Langenfeld übernommen.
Die deutschen Salamander-Filialen werden seit 2009 als eigenständige Schuhhaus-Kette, der Salamander Deutschland GmbH & Co. KG, als Teil der Schuhhaus Klauser GmbH & Co. KG aus Wuppertal geführt.[29][30][28]
Am 23. September 2010 wurde bekannt, dass ein Joint Venture der Schuhfabrikanten Ara und Wortmann (Tamaris) eine neue Lurchi-Kollektion für Kinder auf den Markt bringen will.[31]
Im April 2016 wurde die rückwirkend zum 1. Januar 2016 erfolgte Übernahme von Schuhhaus Klauser sowie deren Tochtergesellschaft Salamander Deutschland von der Gesellschafterfamilie Prange durch die Ara AG bekannt gemacht.[32] Somit gehört seit 2016 Salamander vollständig zu Ara.
Besonderheiten und Sortiment
Das Besondere am historischen Unternehmen Salamander war, dass es nicht nur Schuhe herstellte, sondern sie auch durch ein eigenes Filialnetz vertrieb. Der Großkonzern der 1960er Jahre bis 2000 spaltete seine Produktpalette in mehrere, unterschiedliche Marken (Salamander, Lurchi, Betty Barclay, Sioux, Apollo, Yellomiles, Camel Active Footwear) auf, die in verschiedenen Preissegmenten für unterschiedliche Zielgruppen produzierten und zum Teil in Lizenz geführt wurden. Die Eigenmarke Yellomiles wurde 2003 eingestellt, die Lizenz für Camel-Schuhe ging 2000 an Gabor Shoes, die Firma Sioux mit ihrer Herren-Marke Apollo wurde bereits 2003 von EganaGoldpfeil gekauft und ist heute im Besitz einer Frankfurter Beteiligungsgesellschaft, und die Lizenz für Betty Barclay Schuhe hielt nach Salamander ab 2004 die holländische Intermedium B.V. Generell besetzt Salamander das mittlere Preissegment, mit eher modischen als klassischen Produkten. Mitte 2007 nahm Salamander auch rahmengenähte Schuhe unter eigenem Namen in das Programm auf.
Literatur
- Petra Bräutigam: Mittelständische Unternehmen im Nationalsozialismus: Wirtschaftliche Entwicklung und soziale Verhaltensweise in der Schuh- und Lederindustrie Badens- und Würtembergs, Oldenbourgverlag München, 1997
- Vera Friedländer: Ich war Zwangsarbeiterin bei Salamander. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2016, ISBN 978-3-360-01313-2.
- Jutta Hanitsch: Sigle, Jakob. In: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 402–403 (Online-Version)
- Rudolf H. Moos (Hrsg.): Journey of Hope and Despair: Volume I. Rise and Fall (Englisch) Gebundene Ausgabe – (Reise der Hoffnung und Verzweiflung), 2010
- Gerd von Klass, Rudolf Weber: Salamander: Die Geschichte einer Marke. (Hrsg. Salamander AG, Kornwestheim. Illustrationen: Rudolf Weber) (1961)
- Rudolf Moos: Erinnerungen, persönliche Aufzeichnungen begonnen am 17. April 1934, Berlin Detmolder Straße 14
- Elke Schmitt: Kunst im Dienste der Industrie: die Anfänge der „Werbe-Kunst“ am Beispiel der Firma Salamander, Scripta-Mercaturae-Verlag St. Katharien, 1999
- Irmgard Sedler, Burghard Martin: Im Zeichen des Salamanders. Firmengeschichte in Selbstzeugnissen, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2014
- Irmgard Sedler: Von J. Sigle & Cie. zur Marke Salamander : Leitfaden zur Ausstellung ; Museum im Kleihues-Bau 26. November 2011 bis 29. Juli 2012 (2011)
- Hanspeter Sturm, in: Lb. Schwaben VII, 1960, S. 396–410 (P); Nassauer Biografien
- Hanspeter Sturm: Geschichte der Salamander AG, Kornwestheim 1958
Weblinks
- Website der Salamander GmbH
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zu Salamander in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
- Zwangsarbeit bei Salamander (private Website)
- Corina Kolbe: Zwangsarbeit bei Salamander: „Die Angst der Getretenen vor dem nächsten, härteren Tritt“. In: Spiegel Online. 2. September 2016, abgerufen am 2. September 2016.
- Salamanders dunkle Vergangenheit, Bericht aus Anlass der Einweihung der Gedenktafel Zwangsarbeit bei Salamander. Kornwestheimer Zeitung, 11. August 2020
Einzelnachweise
- Impressum | Salamander. Abgerufen am 20. Februar 2020.
- Rudolf Moos. auf judeninbuchau.de
- 60 Jahre deutsche Wirtschaftsgeschichte: Salamander: Lurchis Abenteuer. In: www.handelsblatt.com. Abgerufen am 26. April 2016.
- Rudolf Moos, Erinnerungen, persönliche Aufzeichnungen durch Rudolf Moos begonnen am 17. April 1934 in Berlin, S. 527ff.
- Die Marke „Salamander“ tritt in Deutschland in Form zweier Unternehmen auf. salamander.de, abgerufen am 5. Februar 2017.
- Petra Bräutigam: Mittelständische Unternehmer im Nationalsozialismus. Oldenbourg Verlag, 1997, ISBN 978-3-486-56256-9, S. 52 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Salamander AG. In: wabw.uni-hohenheim.de, abgerufen am 2. September 2016.
- Rolf Hofmann: Salamander – Levi Family of Stuttgart Version 03. (PDF, 25 kB) In: alemannia-judaica.de. Abgerufen am 2. September 2016 (englisch): „Isidor Rothschild lebte von 1860 bis 1929. Er war verheiratet mit Hedwig Levi, nach ihrem frühen Tod 1892 mit Bertha Levi.“
- Bayern 2: Kalenderblatt vom 5. Dezember 2006: Berliner Schuhhändler lässt das Wort „Salamander“ schützen. (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive).
- Momente – Beiträge zur Landeskunde von Baden-Württemberg, Ausgabe 2/2005: Die Kunst, ein Paar Schuhe reizvoll zu vermarkten – Historische Werbestrategien der Firma Salamander. (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive).
- Salamander lernt laufen. In: salamander.de, abgerufen am 2. September 2016.
- Rudolf Moos, Erinnerungen, hand- und maschinenschriftliche Aufzeichnungen angefertigt ab 17. April 1934, S. 620ff.
- Irmgard Sedler, Burghard Martin, Im Zeichen des Salamanders. Firmengeschichte in Selbstzeugnissen, Kohlhammer Verlag Stuttgart, 2014, S. 26
- Petra Bräutigam: Mittelständische Unternehmer im Nationalsozialismus. 1997, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, ISBN 3-486-56256-8.
- Susanne Mathes: Als der Häftling die. (Nicht mehr online verfügbar.) In: stuttgarter-nachrichten.de. 26. Februar 2011, archiviert vom Original am 30. August 2016; abgerufen am 2. September 2016.
- Anne-Sophie Lang: Experimente im Konzentrationslager: Blut im Schuh. 13. November 2014, abgerufen am 27. August 2020.
- Zitat aus dem Kapitel: Salamander. In: Späte Notizen. Verlag Neues Leben, Berlin 1982 – erschienen 1998 im Agimos-Verlag Kiel und 2008 im Trafo-Verlag Berlin unter dem Titel Man kann nicht eine halbe Jüdin sein.
- Salamander erobert die Welt. In: salamander.de, abgerufen am 2. September 2016.
- Badische Zeitung: Zeichner der legendären Lurchi-Hefte stammt aus Freiburg – Computer & Medien – Badische Zeitung. (badische-zeitung.de [abgerufen am 22. April 2018]).
- Szene-Watcher: Der lange Heimweg des Salamanders Lurchi (PDF; 342 kB)
- Lurchi, Lurchi, Du musst wandern …. In: Süddeutsche Zeitung. 15. Januar 2009.
- Salamander in Bewegung. In: salamander.de, abgerufen am 2. September 2016.
- Claudia Wadowski: Salamander: Nach Rußland-Flop auf Sanierungskurs. In: wirtschaftsblatt.at. 1. August 1996, archiviert vom Original am 2. September 2016; abgerufen am 2. September 2016.
- Salamander drückt der Schuh. In: tagesspiegel.de. 4. März 2002, abgerufen am 2. September 2016.
- Garant hat Interesse an Übernahme von Salamander. In: abendblatt.de. 10. Februar 2003, abgerufen am 2. September 2016.
- Garant übernimmt defizitäre Salamander-Schuhsparte. In: welt.de. 10. Februar 2003, abgerufen am 2. September 2016.
- Ulrich Viehöver: Flickschuster am Werk. Wie die traditionsreiche Marke Salamander heruntergewirtschaftet wird. In: Die Zeit, Nr. 15/2002, vom 4. April 2002, abgerufen am 2. September 2016.
- Anke Prokasky: Unternehmen: Ara kauft Salamander. In: textilwirtschaft.de. 16. Januar 2009, abgerufen am 2. September 2016 (nur für Abonnenten abrufbar).
- Ara kauft Schuhhändler Salamander. In: welt.de. 15. Januar 2009, abgerufen am 2. September 2016.
- Birgit Fink: Kartellamt gibt grünes Licht für Verkauf von Salamander. Pressemeldung. In: salamander.de. 27. Februar 2009, archiviert vom Original am 13. Dezember 2010; abgerufen am 2. September 2016.
- Frank Zimmer: Lurchi: Das Comeback des Kult-Salamanders. In: wuv.de. 23. September 2010, abgerufen am 2. September 2016.
- Peter Skop: Ara schluckt Klauser. In: Schuhmarkt, 15. April 2016, abgerufen am 4. Februar 2017.