Roberto Hilbert
Roberto Jan Hilbert (* 16. Oktober 1984 in Forchheim als Roberto Jan Geisler) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger -trainer.
Roberto Hilbert | ||
Roberto Hilbert, 2014 | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Roberto Jan Hilbert | |
Geburtstag | 16. Oktober 1984 | |
Geburtsort | Forchheim, Deutschland | |
Größe | 183 cm | |
Position | Außenverteidigung (rechts) Mittelfeld (rechts) | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1990–1993 | SpVgg Jahn Forchheim | |
1993–1996 | 1. FC Nürnberg | |
1996–1998 | SpVgg Jahn Forchheim | |
1998–2000 | 1. FC Nürnberg | |
2000–2002 | SpVgg Greuther Fürth | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
2002–2004 | 1. SC Feucht | 48 (20) |
2004–2006 | SpVgg Greuther Fürth | 60 | (7)
2006–2010 | VfB Stuttgart | 120 (16) |
2010–2013 | Beşiktaş Istanbul | 81 | (5)
2013–2017 | Bayer 04 Leverkusen | 58 | (1)
2017–2018 | SpVgg Greuther Fürth | 25 | (1)
2019 | SpVgg Greuther Fürth II | 2 | (1)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
2005–2006 | Deutschland U21 | 12 | (3)
2007–2008 | Deutschland | 8 | (0)
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2019–2021 | SpVgg Greuther Fürth II (Co-Trainer) | |
2019–???? | SpVgg Greuther Fürth U15 (Athletiktrainer) | |
2019–???? | SpVgg Greuther Fürth U16 (Athletiktrainer) | |
2022– | SpVgg Greuther Fürth U19 | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Leben
Roberto Hilbert wurde unter dem Namen Geisler – dem Familiennamen seines Vaters – geboren.[1] Er wuchs bei seiner Mutter und den Eltern seines Stiefvaters in Forchheim auf.[2] Hilbert hat zwei Geschwister und aus der zweiten Ehe seines Vaters drei Halbschwestern.[1]
Von 1991 bis 2000 besuchte er die Adalbert-Stifter-Volksschule in Forchheim und schloss diese mit dem Hauptschulabschluss ab.[3]
Im Jahr 2005 heiratete Hilbert seine Partnerin, die er während seiner Ausbildung in Feucht kennengelernt hatte.[4] Gemeinsam mit der aus Eritrea stammenden Frau engagierte er sich öffentlich gegen Rassismus.[5][6] Aus der Ehe entstammen drei leibliche Kinder und eine Adoptivtochter.[7] Inzwischen ist die Ehe geschieden.[8]
Karriere als Spieler
Vereine
Hilbert spielte in seiner Jugendzeit für die SpVgg Jahn Forchheim, den 1. FC Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth. Zur Saison 2002/03 wechselte er zum Bayernligisten 1. SC Feucht, bei dem er sich zu einem Leistungsträger entwickelte. Nach seiner ersten Saison mit dem Verein gelang vorzeitig der Aufstieg in die Regionalliga Süd,[9] in der er in der Saison 2003/04 26 Spielen absolvierte und zehn Tore erzielte.[10]
Aufgrund seiner Leistungen holten ihn die Fürther zur Spielzeit 2004/05 zurück in ihr Zweitligateam.[11] Hilbert erzielte in der Saison 2005/06 in 34 Spielen drei Tore und wurde daraufhin von mehreren Bundesligisten umworben.
Zur Saison 2006/07 wechselte er schließlich zum VfB Stuttgart,[12] bei dem er sich auf Anhieb einen Stammplatz erkämpfte und in allen Liga-Spielen eingesetzt wurde.[13] Sein erstes Bundesligator erzielte er für Stuttgart beim 3:2-Auswärtssieg gegen Werder Bremen am 16. September 2006, dem 4. Spieltag jener Saison, nachdem er im selben Tor noch ein Eigentor erzielt hatte.[14] Hilbert spielte meist im rechten Mittelfeld, half aber auch auf der rechten Verteidigerposition aus. Er gewann in seiner ersten Bundesligasaison mit dem VfB die deutsche Meisterschaft, die sein erster Titelgewinn in seiner Profikarriere war. Er wurde als einziger VfB-Spieler in allen Partien der Meistersaison eingesetzt und belegte mit sieben Toren in der Liga zusammen mit Thomas Hitzlsperger hinter den Stürmern Mario Gómez und Cacau den dritten Platz auf der internen Torschützenliste der Stuttgarter Mannschaft. Darüber hinaus stand er mit dem VfB im Finale des DFB-Pokals, das mit 2:3 n. V. gegen den 1. FC Nürnberg verloren wurde.
Hilbert und der VfB Stuttgart trennten sich nach der Saison 2009/10, nachdem sie sich nicht über eine Vertragsverlängerung hatten einigen können.[15]
Zur Saison 2010/11 wechselte Hilbert ablösefrei zum türkischen Beşiktaş Istanbul. Er unterschrieb für drei Jahre und trug das Trikot mit der Rückennummer 9,[16] später das mit der 13. Sein Debüt gab er am 2. Spieltag am 21. August 2010 bei der 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen Istanbul BB; sein erstes Tor erzielte er am 14. Spieltag am 14. November 2010 beim 2:0-Sieg im Auswärtsspiel gegen Gençlerbirliği Ankara mit dem Treffer zum Endstand in der 90. Minute. Am 11. Mai 2011 gewann er in Kayseri mit dem Verein mit 4:3 i. E. gegen Istanbul BB den nationalen Vereinspokal, wobei er seinen Strafstoß nicht verwandeln konnte. In drei Spielzeiten bestritt er 81 Ligaspiele und erzielte fünf Tore.
Am 12. Juli 2013 wurde Hilbert ablösefrei zur Saison 2013/14 von Bayer 04 Leverkusen verpflichtet.[17] Sein erstes Tor für Bayer Leverkusen erzielte er am 20. April 2014 am 31. Spieltag im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Nürnberg. Sein Vertrag lief bis Ende Juni 2017[18] und wurde darüber hinaus nicht verlängert.
Anfang Oktober 2017 schloss sich Hilbert dem Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth an.[19] Bis zum Ende der Saison 2017/18 kam er auf 22 Ligaeinsätze, in denen er einen Treffer erzielte. Nachdem Hilbert in der Saison 2018/19 noch zu drei Zweitligaeinsätzen gekommen war, beendete er Anfang Januar 2019 seine Profikarriere. Hilbert begann eine Ausbildung zum Athletiktrainer und gehörte dem Kader der zweiten Mannschaft an, die in der viertklassigen Regionalliga Bayern spielte.[20] Bis zum Saisonende kam er zu zwei Regionalligaeinsätzen, in denen er ein Tor erzielte, und beendete anschließend seine Karriere.
Nationalmannschaft
Hilbert bestritt zwölf Spiele für die U-21-Nationalmannschaft und erzielte dabei drei Tore. Am 16. März 2007 wurde Hilbert erstmals in die A-Nationalmannschaft berufen,[21] Sein erstes Länderspiel bestritt er am 28. März 2007 in Duisburg bei der 0:1-Niederlage gegen die Auswahl Dänemarks.[22] Seinen achten und letzten Länderspieleinsatz hatte er am 6. Februar 2008 in Wien beim 3:0-Sieg im Test-Länderspiel gegen die Auswahl Österreichs.[23]
Karriere als Trainer
Zur Saison 2019/20 wurde Hilbert, der parallel ein Studium zum Sporttherapeuten und eine Ausbildung zum Athletiktrainer absolvierte, Co-Trainer von Petr Ruman bei der zweiten Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth in der viertklassigen Regionalliga Bayern sowie Athletiktrainer der B2-Junioren (U16) und der C1-Junioren (U15). Nach dem Abgang von Ruman war er ab der Saison 2021/22 bei der zweiten Mannschaft der Assistent von Dominic Rühl.
Zum 1. Januar 2022 übernahm Hilbert, der zuletzt nur noch bei der zweiten Mannschaft als Co-Trainer aktiv war, die A-Junioren (U19) in der A-Junioren-Bundesliga als Cheftrainer.[24]
Erfolge und Auszeichnungen
- VfB Stuttgart
- Deutscher Meister 2007
- Bester Spieler „Außenbahn offensiv“ (kicker-Rangliste, Sommer 2007)[13]
- Beşiktaş Istanbul
Sonstiges
Seit 2013 engagiert sich Hilbert bei Show Racism the Red Card – Deutschland e. V. und beteiligte sich an der Kampagne „Unsere Elf gegen Rassismus“.[25]
Weblinks
- Website von Roberto Hilbert
- Roberto Hilbert in der Datenbank von weltfussball.de
- Roberto Hilbert in der Datenbank von fussballdaten.de
- Roberto Hilbert in der Datenbank von transfermarkt.de
- Roberto Hilbert in der Datenbank von kicker.de
- Roberto Hilbert in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)
- Roberto Hilbert in der Datenbank von EU-Football.info (englisch)
Einzelnachweise
- Alexander Hitschel: Vater fiebert mit türkischen Freunden. inFranken.de, 13. Mai 2011.
- Felix Austen: „Dinge, für die ich mich schäme“. In: reporterreisen.com. 15. April 2013, abgerufen am 25. März 2015.
- Roberto Hilbert: Forchheim, 2000 letzter Schulabschluss – StayFriends.de. (Memento vom 25. März 2013 im Internet Archive) StayFriends, abgerufen am 29. August 2015.
- Dorothea Jantschke: „Das Kämpfen hat mich meine Frau gelehrt“. netzeitung.de, 7. September 2007. (Memento vom 30. April 2011 im Internet Archive)
- Nils Nordmann: Roberto Hilbert: „Papa, wenn ich Afrikaner bin, mag mich keiner“. In: DIE WELT. 3. August 2015 (welt.de [abgerufen am 15. April 2020]).
- Thomas Klein (Interviewer): Hilbert: "Rassismus ist mehr geworden". In: Deutschee Welle. 23. September 2015, abgerufen am 15. April 2020.
- Robert Hilbert: Ehekrach – Strafanzeige und Hausverbot für Leverkusen-Profi. In: DIE WELT. 9. November 2015 (welt.de [abgerufen am 15. April 2020]).
- Roberto Hilbert: Schon mit 12 in der B-Jugend. In: Fußball.de. 19. September 2018, abgerufen am 23. Dezember 2018.
- Feucht feiert vorzeitig den Aufstieg. In: kicker.de. 12. Mai 2003, abgerufen am 29. August 2015.
- Matthias Arnhold: Roberto Jan Hilbert - Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF.com. 28. Mai 2020. Abgerufen am 28. Mai 2020.
- Roberto Hilbert kehrt zur SpVgg zurück. In: kicker.de. 19. Januar 2004, abgerufen am 23. Dezember 2014.
- Roberto Hilbert wechselt zum VfB. In: kicker.de. 9. Mai 2006, abgerufen am 23. Dezember 2014.
- Dauerbrenner Hilbert wachsen Flügel. In: kicker.de. 14. Juni 2007, abgerufen am 29. August 2015.
- VfB gewinnt nach 0:2-Rückstand, Spielbericht auf kicker.de, abgerufen am 7. Januar 2019.
- Harnik kommt – Hilbert geht. In: kicker.de. 27. April 2010, abgerufen am 29. August 2015.
- Hilbert wechselt zu Beşiktaş. In: UEFA.com, 22. Juni 2010.
- Bayer 04 verpflichtet Roberto Hilbert. In: leverkusen.com, der Website der „Internet Initiative Leverkusen e.V.“, 12. Juli 2013, abgerufen am 29. August 2015.
- Roberto Hilbert bleibt bis 2017 bei der Werkself. (Memento vom 25. September 2015 im Internet Archive) In: bayer04.de, abgerufen am 25. September 2015.
- Meldung auf der Website der SpVgg Greuther Fürth, abgerufen am 6. Oktober 2017
- „Direkter Übergang“, greuther-fuerth.de, 6. Januar 2019, abgerufen am 6. Januar 2019.
- Löw beruft drei Neulinge. In: UEFA.com, 16. März 2007, abgerufen am 29. August 2015.
- Matthias Arnhold: Roberto Jan Hilbert - International Appearances. RSSSF.com. 28. Mai 2020. Abgerufen am 28. Mai 2020.
- Roberto Hilbert in der Datenbank des Deutschen Fußball-Bunds auf dfb.de, abgerufen am 29. August 2015.
- Ruman kehrt zurück – Hilbert übernimmt U19, sgf1903.de, 27. Dezember 2021, abgerufen am 27. Dezember 2021.
- Rückennummer 2 – Roberto Hilbert: Verstärkung aus Istanbul für unsere Elf gegen Rassismus. Show Racism the Red Card – Deutschland, 2. Juli 2013.