Rimsulfuron

Rimsulfuron i​st eine chemische Verbindung a​us der Gruppe d​er Sulfonylharnstoffe. Es w​ird in d​er Landwirtschaft a​ls Herbizid eingesetzt. In Deutschland s​ind verschiedene Produkte v​on Corteva (ehemals DuPont) m​it dem Wirkstoff erhältlich.[4]

Strukturformel
Allgemeines
Name Rimsulfuron
Andere Namen
  • 1-(4,6-Dimethoxy-2-pyrimidinyl)-3-[3-(ethylsulfonyl)-2-pyridylsulfonyl]harnstoff
Summenformel C14H17N5O7S2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 122931-48-0
EG-Nummer 602-908-8
ECHA-InfoCard 100.128.295
PubChem 91779
ChemSpider 82876
Wikidata Q22808894
Eigenschaften
Molare Masse 431,44 g·mol−1[1]
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

172 °C[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]

Achtung

H- und P-Sätze H: 319410
P: 305351338 [1]
Toxikologische Daten

>5000 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Verwendung

Produkte m​it dem Wirkstoff Rimsulfuron werden i​m Ackerbau verwendet. Sie eignen s​ich zur Bekämpfung v​on Unkräutern i​m Mais- u​nd Kartoffelanbau. Zielorganismen s​ind die Kriech-Quecke, einjährige monokotyledone Unkräuter u​nd einjährige dikotyledone Unkräuter.

Zudem i​st darauf z​u achten, d​ass aufgrund d​er hohen Toxizität gegenüber Wasserorganismen Rimsulfuron n​icht in Gewässer gelangen sollte.[5]

Wirkung

Rimsulfuron zählt zu der Gruppe der ALS-Hemmer B.[6] Es wird über die Blätter und den Wurzeln der Unkräuter aufgenommen. Nach Aufnahme wird Rimsulfuron über die Leitbündel transportiert, bis es an dem Zielort, die meristematischen Gewebe, gelangt.[5] Rimsulfuron hemmt das Enzym Acetolactat-Synthase, die innerhalb verschiedener Stoffwechselwege chemische Reaktionen enzymatisch katalysiert. Die Hemmung hat zur Folge, dass die Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin von den betroffenen Geweben nicht mehr synthetisiert werden können.[7] Bis die betroffene Pflanze abstirbt, kann es mehrere Wochen dauern. Die Nährstoffkonkurrenz zur angebauten Kulturpflanze endet jedoch nach Kontakt des Zielorganismus mit Rimsulfuron.[5]

Zulassung

Rimsulfuron i​st seit d​em 1. Februar 2007 i​n der EU zugelassen.[8][9]

Handelsnamen

In Deutschland s​ind folgende Produkte erhältlich, i​n denen d​er Wirkstoff Rimsulfuron verwendet wird:[4]

  • Arigo, Cato, Cirontil, Principal, Task, Titus

Einzelnachweise

  1. Datenblatt Rimsulfuron bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 14. Januar 2018 (PDF).
  2. Eintrag zu Rimsulfuron in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 14. Januar 2018.
  3. CATO®- Sicherheitsdatenblatt,von DuPont; zuletzt abgerufen am 14. Januar 2018.
  4. Verzeichnis zugelassener Pflanzenschutzmittel vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, zuletzt abgerufen am 11. Januar 2018.
  5. Cato®- Produktinformationsblatt. (PDF) DuPont, abgerufen am 14. Januar 2018.
  6. M. Schulte: Transgene herbizidresistente Kulturen. Rückblicke und Ausblicke nach 8 Jahren internationaler Anbaupraxis. In: Gesunde Pflanzen, Springer-Verlag, 2015, DOI:10.1007/s10343-005-0066-y, S. 42.
  7. Hans-Walter Heldt, Birgit Piechulla: Pflanzenbiochemie. Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2015, DOI:10.1007/978-3-662-44398-9, S. 281–283.
  8. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Rimsulfuron (aka renriduron) in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag im nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnis Deutschlands, abgerufen am 12. Januar 2021.
  9. Durchführungsverordnung (EU) Nr. 540/2011 der Kommission vom 25. Mai 2011 zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Liste zugelassener Wirkstoffe, abgerufen am 13. Januar 2018, S. 42.
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