Reuters (Lauterbach)
Reuters ist ein Stadtteil der Kreisstadt Lauterbach des mittelhessischen Vogelsbergkreises.
Reuters Stadt Lauterbach | |
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Höhe: | 369 (365–373) m ü. NHN |
Fläche: | 3,62 km²[1] |
Einwohner: | 161 (31. Dez. 2016)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 44 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36341 |
Vorwahl: | 06641 |
Reuters, Luftaufnahme (2015) |
Geographie
Der Ort liegt in Oberhessen. Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 254.
Geschichte
Erstmals wird das Dorf im Jahre 1323 urkundlich erwähnt,l und zwar mit dem Ortsnamen Ruôthers.[1] Damit war gemeint „Wohnsitz des Ruodher oder Rudharts“. Reuters kam 1806 zu Hessen. Die um 1900 erbaute Schule ist heute zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Der Förderverein Museumshalle Reuters e.V. betreibt in der Nähe des Dorfgemeinschaftshauses und der Grillhütte eine Museumsscheune zur Erhaltung von landwirtschaftlichem Kulturgut.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Reuters:
„Reuters (L. Bez. Lauterbach) evangel. Filialdorf; liegt an der Chaussee von Lauterbach nach Alsfeld, 1 St. von Lauterbach, und gehört dem Freiherrn von Riedesel. Man findet 29 Häuser und 176 evangelische Einwohner, so wie ein Schulhaus, mit welchem ein Bethaus verbunden ist. Die Gemarkung hat Brüche von Bausteinen.“[3]
Gebietsreform
Am 31. Dezember 1971 wurde Reuters im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Kreisstadt Lauterbach eingegliedert.[4] Für Reuters wurde, wie für die übrigen durch die Gebietsreform eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Reuters lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Oberherrschaft: Landgrafschaft Hessen, Zent Lauterbach der Riedesel Freiherr zu Eisenbach
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Oberherrschaft: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Zent Lauterbach (zur Herrschaft Riedesel)[8]
- 1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
- ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Zent Lauterbach (Freiherren Riedesel zu Eisenbach)[9]
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Oberfürstentum Hessen), Oberamt Alsfeld, Zent Lauterbach (Freiherren Riedesel zu Eisenbach)
- ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen (Souveränitätslande), Oberamt Alsfeld, Zent Lauterbach (zur Herrschaft Riedesel)[10]
- ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Lauterbach (zur Herrschaft Riedesel)
- ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Herbstein (Trennung zwischen Justiz: Landgericht Lauterbach und Verwaltung)
- ab 1825: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Umbenennung in Landratsbezirk Lauterbach
- ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Alsfeld
- ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Lauterbach
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Lauterbach
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Lauterbach
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Lauterbach
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Lauterbach (Im Zuge der Gebietsreform 1938 werden die drei hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen aufgelöst.)
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Lauterbach
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Lauterbach
- am 31. Dezember 1971 wurde Maar als Stadtteil in die neu gebildeten Stadtgemeinde Lauterbach eingegliedert.
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Vogelsbergkreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Vogelsbergkreis
Einwohnerentwicklung
1910 hatte das Dorf 221 Einwohner, 1933 insgesamt 224. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bevölkerungszahl auf 324 gestiegen. Heute ist sie auf rund 160 gesunken.
• 1795: | 138 Einwohner[11] |
• 1800: | 138 Einwohner[12] |
• 1806: | 162 Einwohner, 26 Häuser[10] |
• 1829: | 176 Einwohner, 29 Häuser[3] |
• 1867: | 220 Einwohner, 32 Häuser[13] |
Reuters: Einwohnerzahlen von 1785 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1785 | 138 | |||
1800 | 138 | |||
1806 | 162 | |||
1829 | 176 | |||
1834 | 164 | |||
1840 | 182 | |||
1846 | 187 | |||
1852 | 193 | |||
1858 | 215 | |||
1864 | 217 | |||
1871 | 210 | |||
1875 | 196 | |||
1885 | 203 | |||
1895 | 212 | |||
1905 | 210 | |||
1910 | 224 | |||
1925 | 213 | |||
1939 | 219 | |||
1946 | 324 | |||
1950 | 298 | |||
1956 | 247 | |||
1961 | 224 | |||
1967 | 207 | |||
1970 | 220 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2003 | 190 | |||
2005 | 190 | |||
2010 | 175 | |||
2011 | 168 | |||
2015 | 161 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [2]; Zensus 2011[14] |
Politik
Reuters hat seit der Landtagswahl 2021 in Hessen wieder einen Ortsbeirat.[15]
Weblinks
- Stadtteil Reuters im Internetauftritt der Stadt Lauterbach. (aus archiv.is)
- REUTERS ONLINE ERLEBEN. Ortsgeschichte, Ortsbeirat, Info. In: www.reutersonline.de. Dorfgemeinschaft Reuters
- Reuters, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Reuters, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 21. Juli 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 8. August 2015.
- Einwohnerzahlen nach Ortsteilen. (PDF; 55 kB) In: Internatauftritt. Stadt Lauterbach, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2018.
- Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 239 (Online bei google books).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 368.
- Hauptsatzung. (PDF; 30 kB) §; 6. In: Webauftritt. Stadt Lauterbach, abgerufen im März 2019.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
- Die Zugehörigkeit der Zent Lauterbach anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
- Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 24 Punkt d) XI. A. (google books).
- Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 234 (Online in der HathiTrust digital library).
- Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1795, S. 194 (Online in der HathiTrust digital library).
- Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 193 (Online in der HathiTrust digital library).
- Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 74 (Online bei google books).
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- Ortvorsther in den Stadtteilen. In: Webauftritt. Stadt Lauterbach, abgerufen im Mai 2019. bei der Stadt Lauterbach, abgerufen im November 2016