Râmnicu Vâlcea
Râmnicu Vâlcea, alte Schreibweise Rîmnicu Vîlcea [ˈrɨmniku ˈvɨlt͜ʃe̯a] ist die Hauptstadt des Kreises Vâlcea in Rumänien.
Râmnicu Vâlcea | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Rumänien | ||||
Historische Region: | Kleine Walachei | ||||
Kreis: | Vâlcea | ||||
Koordinaten: | 45° 6′ N, 24° 22′ O | ||||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | ||||
Fläche: | 89,52 km² | ||||
Einwohner: | 98.776 (20. Oktober 2011[1]) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 1.103 Einwohner je km² | ||||
Postleitzahl: | 240xxx | ||||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 50 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | VL | ||||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | |||||
Gemeindeart: | Munizipium | ||||
Bürgermeister: | Mircea Gutău (PER) | ||||
Postanschrift: | Str. General Praporgescu, nr. 14 loc. Râmnicu Vâlcea, jud. Vâlcea, RO–240182 | ||||
Website: |
Râmnicu Vâlcea liegt etwa 180 Kilometer von Bukarest entfernt und gilt als eine der ältesten Siedlungen auf dem Gebiet des heutigen Rumänien. Sie befindet sich an der Europastraße 81, der Nord-Süd-Linie (Arad–Sibiu–Pitești–Bukarest), dem zweitwichtigsten Hauptverbindungsweg Rumäniens. Das Autokennzeichen ist VL.
Ortsname und Lage
Der Name hat einen slawischen Ursprung (Râmnicu = Weiher, kleiner Teich) und Vâlcea (von vâlc = Wolf).[3] Er wird der idyllischen Lage dieser Stadt im südlichsten Tal der Südkarpaten gerecht, die bis auf ihren Süden von bewaldeten Gebirgsrücken umringt wird. In unmittelbarer Nähe liegen Kurorte wie Călimănești, Băile Govora und Băile Olănești, sowie Sehenswürdigkeiten wie z. B. ‚Masivul Cozia‘ mit dem gleichnamigen Kloster.
Durch die Stadt fließt der Olt (deutsch Alt, lateinisch Alutus), ein breiter Fluss und Zulauf der Donau. Er wird innerhalb des Stadtgebietes zweimal gestaut und liefert mit seinen Kraftwerken den notwendigen Strom für die aufstrebende Stadt. Ein weiteres Gewässer, das die Stadt durchfließt, ist der Olănești. Je nach Jahreszeit wandelt er sich zum reißenden Gewässer oder gemächlich daherfließenden Rinnsal.
Geografisch gesehen gehört Râmnicu Vâlcea zu Südrumänien, zur Walachei, genauer: Oltenien, der sog. Kleinen Walachei, dem eigentlichen rumänischen Kernland. Sie war Ausgangsort der rumänischen Revolution von 1848. Diesem Ereignis und der ersten Intonation der Nationalhymne wird am historischen Ort des Geschehens im Stadtpark Zavoy in Form eines Monumentes gedacht.[4][5]
Wirtschaft
Wirtschaftlich gehörte Râmnicu Vâlcea lange Zeit nicht zu den bedeutendsten rumänischen Städten. Erwähnenswert waren nur die im Süden gelegene Chemie- und Lebensmittelindustrie (Oltchim, Raureni) sowie mittelständische Schuh- und Möbelfabriken.
Mehrere Jahre galt die Stadt als Hochburg des internationalen Online- und Kreditkartenbetrugs und wird seitdem oft mit dem Spitznamen Hackerville bezeichnet. Diese Entwicklung äußerte sich im Stadtbild etwa in der Existenz von über zwei Dutzend Western-Union-Filialen und der für rumänische Verhältnisse starken Verbreitung deutscher Luxuskarossen.[6][7][8][9][10]
Kunst und Kultur
- Die Philharmonie Ion Dumitrescu
- Das Freilichtmuseum Muzeul Satului Vâlcea
- Das Anton-Pann-Museum
Sport
Erfolgreichster Sportverein der Stadt ist der ehemalige Verein CS Oltchim Râmnicu Vâlcea, dessen Handballmannschaft der Damen 19-mal rumänischer Meister sowie 14-mal Pokalsieger wurde und 2007 den Europapokal der Pokalsieger sowie die EHF Champions Trophy gewann.
Söhne und Töchter der Stadt
- Ion Emanuel Florescu (1819–1893), General und Politiker
- Dem Rădulescu (1931–2000), Theater-, Film- und Fernsehschauspieler[11]
- Florin Cheran (* 1947), Fußballspieler
- Marian-Jean Marinescu (* 1952), Politiker
- Florin Cîțu (* 1972), Politiker
- Sergiu Radu (* 1977), Fußballspieler
- Victoraș Iacob (* 1980), Fußballspieler
- Raul Rusescu (* 1988), Fußballspieler
- Maria Mazilu (* 1991), Skeletonpilotin
- Ana Roșianu (* 1993), Sprinterin
- Laurențiu Brănescu (* 1994), Fußballspieler
- Andreea Voicu (* 1996), Fußballspielerin
- Cristian Voicu (* 2000), Mittelstreckenläufer
Bilder
- Verwaltungsgebäude des Kreises Vâlcea
- Blick auf die Tudor Vladimirescu Straße
- Freiheitsstatue
- Das Anton-Pann-Museum
- Denkmal im Stadtpark Zavoy
Siehe auch
Rundfunk
- Holger Senft und Hanno di Rosa: Abgezockt im Internet – Eine Kleinstadt voller Krimineller, Westdeutscher Rundfunk Köln – Die Story im Ersten 2012
Weblinks
Einzelnachweise
- Volkszählung 2011 in Rumänien bei citypopulation.de.
- Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 3. Mai 2021 (rumänisch).
- Agerpres (Hrsg.): Vâlcea - judeţ domnesc, judeţul celor trei necropole voievodale. Abgerufen am 23. Juli 2018.
- Patru zile de sărbătoare: Zilele Imnului Naţional 2019 - 171 de ani de la prima intonare a cântecului ”Deşteaptă-te, române!”, la 29 iulie 1848, pe locul actualului Parc Zăvoi, Primăria Municipiului Rm. Vâlcea, Paul Balanca, 22. Juli 2019.
- "Deşteaptă-te române"! Este Ziua imnului naţional al României, Ziarul de Iasi, 29. Juli 2019.
- Romania home base for EBay scammers. Beitrag von Ian Wylie in der Los Angeles Times vom 26. Dezember 2007.
- How a Remote Town in Romania Has Become Cybercrime Central. Beitrag von Yudhijit Bhattacharjee in Wired, Februar 2011.
- Die Neppermetropole (Memento vom 8. Januar 2012 im Internet Archive). Beitrag von Andrzej Rybak auf der Website der Financial Times Deutschland, 5. Januar 2012 (Nur die Einleitung ist kostenfrei zugänglich).
- Millionengeschäft: Eine Stadt in Rumänien ist das Zentrum internationaler Hacker (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) . Beitrag des SF-Korrespondenten Erwin Schmid in 10vor10 vom 28. Februar 2012. (Flashvideo, 5 Minuten 40 Sekunden)
- Abgezockt im Internet - Eine Kleinstadt voller Krimineller. Film von Holger Senft und Hanno di Rosa in der Reihe die story. WDR Fernsehen, 3. September 2012 (Flashvideo, 43 Minuten 47 Sekunden).
- Angaben zu Dem Rădulescu bei Internet Movie Database, abgerufen am 3. März 2022 (englisch).