Pogosch
Pogosch, polnisch Pogórze (1936–1945: Brandewalde) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Zülz (Biała) im Powiat Prudnicki (Kreis Neustadt O.S.) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Pogosch Pogórze | |||
---|---|---|---|
? |
| ||
Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Prudnik | ||
Gmina: | Zülz | ||
Fläche: | 11,15 km² | ||
Geographische Lage: | 50° 28′ N, 17° 42′ O | ||
Höhe: | 185 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 692 (31. Dez. 2018[1]) | ||
Postleitzahl: | 48-210 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OPR | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DW 407 Nysa–Lonschnik | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Straßendorf Pogosch liegt im Süden der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa 8 Kilometer nördlich des Gemeindesitzes Zülz, etwa 18 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Prudnik und etwa 28 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole.
Pogosch liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken) in zur Równina Niemodlińska (Falkenberger Ebene). Durch Pogosch führt die Woiwodschaftsstraßen Droga wojewódzka 407. Durch den Ort fließt die Czarny Rów, ein linker Zufluss des Zülzer Wasser (poln. Biała).
Ortsteile
Zu Pogosch gehört der Weiler Fronzke (Frączki).
Nachbarorte
Nachbarorte von Pogosch sind im Westen Piechocice (Piechotzutz), im Nordwesten Stara Jamka (Jamke), im Norden Kolonia Pogórze (Kolonie Pogosch) und Rzymkowice (Ringwitz), im Osten Schelitz (Chrzelice) und Lonschnik (Łącznik), im Süden der Weiler Fronzke (Frączki) und Bresnitz (Brzeźnica).
Geschichte
Der Ort wurde 1384 erstmals urkundlich erwähnt.[2] 1404 erfolgte eine Erwähnung als Pogors[3] sowie 1534 als Pogortzi.[4]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gelangte Pogosch mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Pogosch ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1828 erhielt der Ort ein neues Schulgebäude.[2] 1845 bestanden im Dorf eine Erbscholtisei, eine katholische Schule sowie weitere 78 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Pogosch 839 Menschen, davon zehn evangelisch.[4] 1855 lebten 928 Menschen in Pogosch. 1865 bestanden im Ort, damals Pogorz und Pogorsch geschrieben, 84 Bauern−, 15 Gärtnerstellen und 84 Häuslerstellen sowie eine katholische Schule. Die zweiklassige katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 256 Schülern besucht. Eingepfarrt waren die Bewohner nach Lonschnik.[3] 1874 wurde der Amtsbezirk Chrzelitz I gegründet, welcher aus den Landgemeinden Brzesnitz, Chrzelitz, Legelsdorf, Loncznik und Pogorz und die Gutsbezirke Brzesnitz Vorwerk, Fronzke und Chrzelitz bestand.[5] 1885 zählte Pogosch 1042 Einwohner.[6]
1905 wurde im Ort ein neues Schulgebäude errichtet.[2] Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 976 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 61 für Polen.[7] Pogosch verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 1294 Menschen. Ab 1933 führten die neuen nationalsozialistischen Machthaber groß angelegte Umbenennungen von Ortsnamen slawischen Ursprungs durch. Am 10. Oktober 1936 wurde der Ort in Brandewalde umbenannt. 1939 zählte Brandewalde 1284 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.[8]
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Pogórze umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln und seit 1999 gehört er zum Powiat Prudnicki. Am 6. März 2006 wurde in der Gemeinde Zülz, der Pogosch angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 24. November 2008 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Pogosch.
Sehenswürdigkeiten und Denkmale
- Die römisch-katholische Edith-Stein-Kirche (poln. Kościoł św. Edyty Stein) wurde 2010 erbaut.
- Rochuskapelle mit Glockenturm aus dem Jahr 1861
- Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege
- Steinerne Wegekapelle aus Backstein
- Dorfteich
- Mehrere Wegkreuze
- Bildstöcke
- Miniaturnachbildung einer Schrotholzwindmühle und Mühlstein
Vereine
- Deutscher Freundschaftskreis
- Freiwillige Feuerwehr OSP Pogórze
- Fußballverein LUKS Polonia Pogórze
- Landfrauenverein Koło Gospodyń Wiejskich
Persönlichkeiten
- Johannes Baptist Przyklenk (1916–1984), katholischer Bischof von Januária
Einzelnachweise
- Graport o stanie Gminy Biała za 2018 rok, abgerufen am 2. Juni 2020
- Geschichte Pogosch (polnisch)
- Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1003
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 499.
- Territorial Amtsbezirk Chrzelitz I/Wiesengrund
- AGOFF Kreis Neustadt O.S.
- Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
- Michael Rademacher: Neustadt_os. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .