Pirna (Schiff, 1861)

Der Raddampfer Pirna w​urde 1861 i​n der Schiffswerft Blasewitz gebaut. Das Schiff w​urde mit d​er Baunummer 3 a​uf Kiel gelegt. gelegt. Die Schiffstaufe f​and am 17. Oktober 1861 statt.

Pirna
Die Pirna in Lichtowitz
Die Pirna in Lichtowitz
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich

Litauen 1918 Litauen

andere Schiffsnamen
  • Rosslau ab 1919
  • Svoboda ab 1920
  • Laisve ab 1921
Schiffstyp Raddampfer
Heimathafen Dresden
Eigner Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft
Bauwerft Werft Blasewitz
Stapellauf 1861
Indienststellung 1861
Verbleib unbekannt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
48,92 m (Lüa)
Breite 4,72 m
Tiefgang max. 0,81 (leer) 0,43 m
Maschinenanlage
Maschine 2-Flammrohr-Kofferkessel
2-Zylinder-Zwillingsmaschine, Braunkohle­verbrauch ca. 380 kg/h
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
120 PS (88 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
stromaufwärts: ca. 10,4 km/h
stromabwärts: ca. 15,6 km/h
Propeller 2 Seitenräder ∅ 3,66 m
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl maximal 512

Die Zeit bis 1919

Nach d​er Indienststellung a​ls Glattdeckdampfer f​uhr das Schiff für d​ie Vereinigte Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrt, d​ie im März 1867 i​n die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft (SBDG) umgewandelt wurde. Es w​ar das e​rste Schiff m​it doppelten Fenstern.

Um e​s dem Zugriff d​es Königreiches Preußen z​u entziehen w​urde das Schiff i​m Preußisch-Österreichischen Krieg i​m Mai 1866 n​ach Theresienstadt verlegt.

Im Winter 1881/82 wurde das Schiff einer Überholung unterzogen. Es wurde ein neuer Zwei-Flammrohr-Kofferkessel der Sächsischen Dampfschiffs- und Maschinenbauanstalt eingebaut und die Schaufelräder verbreitert. Im Winter 1913/14 wurde das Schiff einer Generalreparatur unterzogen. Im Herbst 1918 wurde das Schiff aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen am Ende des Ersten Weltkrieges aufgelegt und am 1. April 1919 für 20.000 Mark an die Reederei Otto Krietsch in Magdeburg verkauft. Hier kam das Schiff unter dem Namen Rosslau zum Einsatz.

Die Zeit nach dem Verkauf

Raddampfer Laisve vor der Jungfrau-Maria-Himmelfahrt-Kirche in Kaunas

Im Mai 1920 wurde das Schiff an die Werft A. & W. Wojan in Danzig weiterveräußert und kam unter dem Namen Svoboda zum Einsatz. 1923 wurde es an den in Jurbarkas ansässigen Rotblatas Levenbergas verkauft und unter dem Namen Laisve eingesetzt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee am 5. Juli 1940 wurden alle Schiffe verstaatlicht. Kurz nach dem Ausbruch des Deutsch-Sowjetischen Kriegs wurde es noch im Juni 1941 durch die vorrückenden deutschen Truppen sichergestellt und im Oktober 1941 durch die Verwaltung des Reichskommissariats Ostland, dem Generalkommissar in Kaunas, in Treuhandverwaltung genommen. Nach der Besetzung von Kaunas durch die Rote Armee im Juli 1944 wurde das Schiff Richtung Westen verlegt. Im Oktober 1944 wurde das Schiff der Kriegsmarine, Dienststelle Danzig (KMD), überstellt und kam als Lazarettschiff im Kurischen Haff zum Einsatz. Hier wurde es 1944 als Verlust gemeldet.

Die Dampfmaschine

Über d​ie Dampfmaschine i​st wenig bekannt. Es handelte s​ich um e​ine oszillierende Niederdruck-Zweizylinder-Zwillings-Dampfmaschine d​er englischen Maschinenbauanstalt John Penn a​nd Sons m​it einer Leistung v​on 120 PS.

Kapitäne des Schiffes

  • Protze 1862–1863
  • Friedrich Ignatz Beckel 1864–1865
  • F.A. Petzold 1866–1869
  • Friedrich Ignatz Beckel 1870–1872
  • Carl Gottlob Thieme 1873–1880
  • Wilhelm Hübel 1881–1888
  • Carl August Helm 1889–1893
  • Carl August Bräunling 1894
  • Carl August Helm 1895
  • Carl August Bräunling 1896–1898
  • Wenzel Stolz 1899
  • August Wilhelm Günther 1900–1901
  • Josef Hübel 1902
  • Gustav Eduard Fischer 1903–1905
  • Karl Otto Viehrig 1906–1909
  • Friedrich August Schaffrath 1910
  • Gustav Eduard Fischer 1911
  • Robert Ferdinand Leinweber 1912–1913
  • Josef Hille 1914–1918

Literatur

  • Hans Rindt: Die Weisse Flotte Dresden. Deutsches Schiffahrtsarchiv 3, Seiten 69–114
  • Frank Müller, Wolfgang Quinger: Mit Dampf und Schaufelrad auf der Oberelbe. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin, 1988, ISBN 3-344-00286-4.
  • Adreß und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden 1862 bis 1884
  • Schifffahrts-Kalender für das Elbe-Gebiet 1885 bis 1914
  • Schiffahrts-Kalender für das Elbe-Gebiet und die Märkischen Wasserstrassen 1915 bis 1918
Commons: Pirna (ship, 1861) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.