Kurisches Haff
Das Kurische Haff (nehrungskurisch Kurse mare, litauisch Kuršių marios, russisch Куршский залив, Kurschski saliw) ist ein Haff der Ostsee, das im Norden zu Litauen und im Süden zur Oblast Kaliningrad gehört. Von der Ostsee ist das Haff durch die Kurische Nehrung getrennt.
Lage
Die Gesamtfläche des Haffs beträgt 1.584 km²; davon gehören 415 km² zu Litauen, der Rest zu Russland. Die größte Tiefe beträgt 5,8 m, die Durchschnittstiefe 3,8 m (dabei ist der nördliche Teil allerdings eher flach). Der Salzgehalt erreicht maximal 8 ‰.
Ins Haff fließen die Dange und die Minija, die Mündungsarme der Memel (der sich bei Rusnė in ein Delta verzweigende Ruß-Strom und die Gilge), der Nemonien und die Deime.[1][2][3][4] Abfließen kann das Haff nur am nördlichen Ende der Nehrung, am Memeler Tief.
Im Südosten umgeht der Friedrichsgraben das Haff; im Nordosten der König-Wilhelm-Kanal unter Einbeziehung der Minija vor allem das Windenburger Eck.[1]
Schiffsverkehr
Seeschiffe erreichen den Hafen Klaipėda, Litauens einzigen Seehafen, am Memeler Tief. Bei einer Tiefe von 6 m hat es eine 250–600 m breite Fahrstraße für den Fracht- und Fährverkehr.[1]
Geschichte
Haff, Nehrung und Elchwald gehörten zu Ostpreußen. Memel war die nördlichste Stadt des Deutschen Reiches. Die Rote Armee eroberte das Gebiet 1945 in der Ostpreußischen Operation. Bereits mehrere Monate vor der Potsdamer Konferenz wurde es durch eine Verfassungsnovelle in die Sowjetunion integriert.
Literatur
- Fritz Kudnig: Das Lied der Kurischen Nehrung (Gedichte). Dresden 1924.
- Johann Christian Wutzke: Bemerkungen über die Entstehung und den gegenwärtigen Zustand des kurischen Haffs und der Nehrung, und über den Hafen von Memel. In: Preußische Provinzial-Blätter. Band 5, Königsberg 1831, S. 122–138, S. 226–234, S. 293–301 und S. 443–464.
- Karl Friedrich Vollrath Hoffmann: Deutschland und seine Bewohner. Ein Handbuch der Vaterlandskunde für alle Stände. Stuttgart 1834, S. 441–445.
Weblinks
Einzelnachweise