Penzing (Bayern)
Penzing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Landsberg am Lech | |
Höhe: | 608 m ü. NHN | |
Fläche: | 33,8 km2 | |
Einwohner: | 3696 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86929 | |
Vorwahl: | 08191 | |
Kfz-Kennzeichen: | LL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 81 132 | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Fritz-Börner-Straße 11 86929 Penzing | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Peter Hammer (CSU) | |
Lage der Gemeinde Penzing im Landkreis Landsberg am Lech | ||
Geografie
Lage
Der Hauptort liegt etwa in der Gemeindemitte fünf Kilometer nordöstlich von Landsberg am Lech und 13 Kilometer vom Ammersee entfernt.
Gliederung
Die Gemeinde besteht aus fünf Gemarkungen, die in der Fläche den ehemaligen Gemeinden entsprechen, und hat neun Gemeindeteilen (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Epfenhausen (Pfarrdorf) mit Ziegelstadel (Weiler)
- Oberbergen (Pfarrdorf)
- Penzing (Pfarrdorf) mit Pullach b.Penzing (Einöde), Sixenried (Weiler) und Stillern (Einöde)
- Ramsach (Pfarrdorf)
- Untermühlhausen (Pfarrdorf)
Geschichte
Frühe Geschichte
Die Endung „-ing“ des Ortsnamens zeugt von einem germanischen Ursprung des Dorfes. Dem Lechrain zugehörig, auf einer Moräne aus der letzten Eiszeit angesiedelt, sind die fünf Dörfer der Gemeinde Penzing halbkreisförmig um ihre Mitte gruppiert.
Die erste urkundliche Erwähnung des Gemeindeteiles Epfenhausen erfolgte um 1065. Die Gründung Oberbergens, das zu den ältesten Ausbausiedlungen des Landkreises Landsberg zählt, erfolgte im 8. Jahrhundert. Der älteste Nachweis Ramsachs ist eine Urkunde aus dem Jahr 1179. Penzing und Untermühlhausen bestanden bereits bei Gründung des Klosters Benediktbeuern um 740, was aus alten Aufzeichnungen hervorgeht.
21. Jahrhundert
Am 4. Januar 2009 wurde hier ein Doppelmord begangen, der durch die Medien als Güllemord von Penzing bekannt wurde.[4]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform wurde am 1. Januar 1971 die Gemeinde Oberbergen eingegliedert. Am 1. April 1971 kam Untermühlhausen hinzu, Ramsach folgte am 1. Januar 1972[5], am 1. April 1974 Epfenhausen.[6]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Gemeinde von 3046 auf 3622 um 576 Einwohner bzw. um 18,9 %.
Politik
Bürgermeister
Peter Hammer (CSU) ist seit 1. Mai 2020 Erster Bürgermeister. Bei zwei Mitbewerbern wurde er am 15. März 2020 mit 52,6 % der Stimmen gewählt. Sein Vorgänger war vom 1. Mai 2008 bis 30. April 2020 Johannes Erhard (Dorfgemeinschaft).
Gemeinderat
Jahr | CSU | SPD | DGP | BBO | DGU | DGR | DGE | gesamt | Wahlbeteiligung in % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2020 | 5 | 0 | 3 | 2 | 2 | 2 | 2 | 16 | 71,02 |
2014 | 4 | 0 | 4 | 2 | 2 | 2 | 2 | 16 | 59,04 |
2008 | 4 | 0 | 5 | 2 | 1 | 2 | 2 | 16 | 67,6 |
BBO = Bürgerblock Oberbergen
DGE = Dorfgemeinschaft Epfenhausen
DGP = Dorfgemeinschaft Penzing
DGR = Dorfgemeinschaft Ramsach
DGU = Dorfgemeinschaft Untermühlhausen
Wappen
Blasonierung: „In Gold zwei schräg gekreuzte rote Schlüssel, belegt mit einem senkrecht gestellten blauen Schwert.“[8] | |
Partnergemeinden
- Leányfalu, Ortschaft in Nordungarn
Verkehr
Den bewaldeten Südosten des Gemeindegebietes durchquert die Autobahn A 96. Erreichbar ist diese über die Staatsstraße 2054 von Penzing nach Landsberg am Lech und die Anschlussstelle AS 26 (Landsberg am Lech Ost).
Durch den Gemeindeteil Epfenhausen führt die zweigleisige und elektrifizierte Bahnstrecke München–Buchloe. Einen Bahnhof in Epfenhausen mit zwei Bahnsteiggleisen gab es von 1873 bis 1985.
Von Penzing verkehren vier Buslinien zu den Bahnhöfen von Geltendorf, Kaufering, Mering und Landsberg.
Fliegerhorst Penzing
Bekannt ist Penzing auch durch den 1935 für die Luftwaffe der Wehrmacht gebauten Fliegerhorst Penzing, der von der Bundesluftwaffe (dann unter der amtlichen Bezeichnung Fliegerhorst Landsberg/Lech) vor allem für Transport und Versorgung der im Ausland mit UN- oder NATO-Mandat tätigen Soldaten genutzt wurde. Der Fliegerhorst war von 1971 bis Ende 2017 Heimat des Lufttransportgeschwaders 61, das sich im SAR-Dienst der Luftwaffe einen Namen gemacht hat. Darüber hinaus war dort der abgesetzte Bereich der Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 14 stationiert, der zentralisiert die periodischen Inspektionen aller Transall-Maschinen der Bundesluftwaffe durchführte. Am 26. Oktober 2011 wurde von seiten der Bundesregierung bekanntgegeben, dass der Standort Penzing im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr geschlossen werden soll. Am 31. Dezember 2017 wurde das Geschwader offiziell aufgelöst[9].
Sport
Der FC Penzing e. V. bietet unter anderem die Sportarten Fußball, Ultimate Frisbee, Volleyball, Stockschießen, Akrobatik, Tischtennis und Tennis an.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Lichtspielhaus:
Am Ortseingang befindet sich das am 26. September 2013 eröffnete[10] und unter dem Markennamen Cineplex geführte Multiplexkino mit elf Sälen und 1393 Plätzen. Das Haus verfügt über digitale 2D- und 3D-Projektion sowie D-BOX-Sessel und ist behindertengerecht ausgestattet. Im Oktober 2014 wurde im Saal 2 der erste Laserprojektor in Deutschland in den regelmäßigen Spielbetrieb genommen.[11] In den Jahren 2017 und 2018[12] war das Haus auch am internationalen Snowdance-Festival[13] beteiligt.[14]
Bodendenkmäler
Persönlichkeiten
- Franz Xaver Holzhey (1885–1945), Hauptmann und „Tapferkeitsoffizier“ des Ersten Weltkriegs, der in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs die Vernichtung des Lazarett-Ortes Eisenärzt durch das Aufstellen eines Rotkreuz-Schildes verhinderte und dafür hingerichtet wurde
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Penzing in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. September 2019.
- Gemeinde Penzing, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Dezember 2021.
- „Güllemörder“ von Penzing hörte Stimmen, Augsburger Allgemeine vom 5. November 2009
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 507 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 580.
- Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Gemeinderats am 16. März 2014. Gemeinde Penzing, abgerufen am 7. Juni 2017.
- Eintrag zum Wappen von Penzing (Bayern) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Servus Transall – Penzinger Geschwader meldet sich ab. Homepage der Luftwaffe, 10. Dezember 2017, abgerufen am 16. Dezember 2017.
- Augsburger Allgemeine: Ein Kino und ein Fliegerhorst. In: Augsburger Allgemeine. (augsburger-allgemeine.de [abgerufen am 27. März 2017]).
- Augsburger Allgemeine: Die Kinobranche setzt auf moderne Projektionstechnik. Deutschlands erste Anlage steht in Penzing, Landsberg, Dominic Wimmer, 15. Oktober 2014
- Alexandra Lutzenberger: Filmfest Snowdance ist in Landsberg daheim. In: Augsburger Allgemeine. (augsburger-allgemeine.de [abgerufen am 11. Mai 2018]).
- SNOWDANCE 2018 – SNOWDANCE INDEPENDENT FILMFESTIVAL. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 30. Januar 2017; abgerufen am 27. März 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Augsburger Allgemeine: Snowdance Filmfestival: Til Schweiger begeistert seine Fans. In: Augsburger Allgemeine. (augsburger-allgemeine.de [abgerufen am 27. März 2017]).