Pöcking
Pöcking ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Starnberg in Deutschland.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Starnberg | |
Höhe: | 672 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,96 km2 | |
Einwohner: | 5587 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 267 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 82343, 82319 | |
Vorwahlen: | 08157, 08151 | |
Kfz-Kennzeichen: | STA, WOR | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 88 137 | |
Gemeindegliederung: | 6 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Feldafinger Straße 4 82343 Pöcking | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Rainer Schnitzler (Parteilose Wählergruppe Pöcking) | |
Lage der Gemeinde Pöcking im Landkreis Starnberg | ||
Geografie
Pöcking liegt in der Region München, etwa 25 km südwestlich vom Münchner Zentrum entfernt. Die Teilorte Possenhofen und Niederpöcking grenzen an den Starnberger See, so dass auch ein Anschluss an den überwiegend touristisch geprägten Seefahrtslinienverkehr im Starnberger See besteht. Nach Starnberg im Norden sind es etwa vier Kilometer.
Die Gemeinde hat sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Aschering (Kirchdorf)
- Maising (Kirchdorf)
- Niederpöcking (Dorf)
- Pöcking (Pfarrdorf)
- Possenhofen (Kirchdorf)
- Seewiesen (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Aschering, Maising und Pöcking.[4]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Ortsname ist im 14. Jh. als Peking ersturkundlich genannt. Es liegt der bajuwarische Personenname Becco/Pecco zugrunde.
Pöcking gehörte den Grafen La Rosée und war ein Teil der geschlossenen Hofmark Garatshausen-Possenhofen; sie war wiederum Teil des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Aschering eingegliedert.[5] Maising kam am 1. Januar 1978 hinzu.[6]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1988 | 1991 | 1995 | 2005 | 2010 | 2015 | 2018 | 2020 |
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Einwohner | 549 | 838 | 1184 | 2786 | 3213 | 3195 | 5272 | 5382 | 5585 | 5543 | 5690 | 5618 | 5755 | 5647 | 5587 |
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Rainer Schnitzler (Parteilose Wählergruppe Pöcking). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Konrad Krabler (Parteilose Wählergruppe Pöcking). Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 79,91 % der Stimmen wiedergewählt.[8]
Gemeinderat
Jahr | CSU | SPD | Grüne | FDP | PWG | UWG | ges. | Wahlbeteiligung |
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2020 | 5 | 1 | 4 | 1 | 9 | 0 | 20 | 65,95 % |
2014 | 5 | 2 | 3 | 1 | 9 | 0 | 20 | 64,08 % |
2008 | 5 | 2 | 2 | 0 | 10 | 1 | 20 | 68,8 % |
2002 | 6 | 2 | 1 | 1 | 8 | 2 | 20 | 67,4 % |
PWG = Parteilose Wählergruppe Pöcking UWG = Unabhängige Wählergemeinschaft
Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 4449 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Pöcking, 2934 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 65,95 Prozent lag.[9]
Wappen
Blasonierung: „Über blauem Wellenschildfuß in Silber eine auffliegende, golden bewehrte rote Eule.“[10]
Wappenführung seit 1980 | |
Wappenbegründung: Das Wappen leitet sich vom Adelsgeschlecht der Herwarths ab. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Vereine
- Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Ortsverband Pöcking-Starnberg e. V.
- SCPP Sportclub Pöcking-Possenhofen
- SG „Die Wildschützen e. V.“ Pöcking
- PFC „Pöckinger Faschingsclub e. V.“
- Sportschützen Stamm Pöcking e. V.
- Blaskapelle Pöcking e. V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
- In der General-Fellgiebel-Kaserne in Maxhof sind heute Teile der Feldafinger Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr untergebracht. Vor der Kaserne erinnert ein Gedenkstein an den Namensträger Erich Fellgiebel, der zu den Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 gehörte und 1944 hingerichtet wurde.[11]
- Hallenbad
Bildung
- Kaiserin Elisabeth Museum
- Max-Planck-Institut für Ornithologie: Im Ort Seewiesen befindet sich das heutige Max-Planck-Institut für Ornithologie, 1954 gegründet als Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie
- Kindergärten
- Grundschule Pöcking
- Jugendherberge
- Gemeindebücherei
- DGB Bildungswerk e.V. in Niederpöcking
Wirtschaft
Hauptsächlich lebten die Einwohner vor dem zwanzigsten Jahrhundert vom Fischfang im nahe gelegenen See. Einzelne Fischer begannen mit dem Bau von Fischerbooten. Die Bootswerft der Familie Glas in Possenhofen produziert heute Boote der Drachenklasse. Nach 1945 kamen Maschinenbau-, Motorrad- und ein Pharmaunternehmen sowie Bauhaupt- und Baunebengewerbe hinzu. Dort waren zeitweise über 200 Leute beschäftigt. Heute (2012) findet man in Pöcking Unternehmen der Dienstleistungsbranche und Leasingunternehmen.
Verkehr
Durch das Gebiet der Gemeinde Pöcking führt die Bundesstraße 2, die Starnberg mit Weilheim verbindet und quer durch das sogenannte Fünfseenland verläuft.
Ein heute unter Denkmalschutz stehender Bahnhof befindet sich im Ortsteil Possenhofen an der Bahnstrecke München–Garmisch-Partenkirchen. Der Bahnhof wurde 1865 von König Maximilian II. für den hohen Adel errichtet (Architekt Georg von Dollmann). Er ist unter dem Namen Kaiserin-Sisi-Bahnhof bekannt; der Pavillonbau (Fürstenbahnhof) mit Flachwalmdach und seitlichen Flügeln ist ein Zeugnis für die privilegierte Benutzung der Eisenbahn durch Hof und Hochadel.[12] 2008 wurde der Bahnhof renoviert, er wird heute von der Linie S6 der S-Bahn München bedient. Eine Buslinie sorgt für den öffentlichen Verkehrsanschluss der Ortsmitte.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Carl Theodor in Bayern (1839–1909), geboren in Possenhofen, Augenarzt
- Sophie Adelheid in Bayern (1875–1957), geboren in Possenhofen, bayerische Prinzessin
- Elisabeth Gabriele in Bayern (1876–1965), geboren in Possenhofen, spätere Königin von Belgien
- Michael Ramstetter (* 1953), Journalist und Chefredakteur
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Moritz Ludwig von Schwind (1804–1871), österreichischer Maler und Zeichner, starb in Niederpöcking
- Johann von Lutz (1826–1890), bayerischer Politiker, starb in Niederpöcking
- Julius Hess (1878–1957), Maler und Kunstprofessor, malte und lebte in der Pixisvilla, starb in Pöcking
- Otto Praun (1894–1960), Gynäkologe und Immobilienhändler, starb in Pöcking
- Herta Hammerbacher (1900–1985), Landschaftsarchitektin, starb in Pöcking
- Charlotte Rohrbach (1902–1981), Fotografin, starb in Pöcking
- Leni Riefenstahl (1902–2003), Tänzerin, Schauspielerin, Filmregisseurin und Fotografin, wohnte und starb in Pöcking
- Helmut Ammann (1907–2001), Schweizer Bildhauer, Maler, Graphiker und Glasmaler, starb in Pöcking
- Karl Manninger (1912–2002), Kirchenmaler, lebte und starb in Pöcking
- Matthias Defregger (1915–1995), Weihbischof im Erzbistum München und Freising, lebte die letzten Jahre bis zu seinem Tod in Pöcking
- Philipp Walulis (* 1980), Fernsehmoderator, wuchs in Pöcking auf
Ehrenbürger
- Otto von Habsburg (1912–2011), letzter österreichischer Kronprinz, Publizist, Mitglied des Europäischen Parlaments für die CSU, Journalist und Schriftsteller, lebte seit 1954 in Pöcking.
- Konrad Krabler (1930–2022), ehemaliger Erster Bürgermeister (1984–2002)[13]
- Ralf Kirberg (* 1939), verliehen im Juni 2018, ehemaliger Geschäftsführer des größten Gewerbetreibenden in Pöcking[14]
- Amelie Erhard, verliehen im Oktober 2021, langjährige Kommunalpolitikerin[15]
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Pöcking in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 9. September 2019.
- Gemeinde Pöcking, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 2. Januar 2022.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 576 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 591.
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, abgerufen am 16. Juli 2014.
- Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Pöcking - Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. Januar 2021.
- Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Pöcking - Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. Januar 2021.
- Eintrag zum Wappen von Pöcking in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 184
- Bahnhof Possenhofen - Starnberger See Sehenswürdigkeit. Abgerufen am 20. Juli 2021.
- Peter Haacke: Abschied vom Altbürgermeister. In: sueddeutsche.de. SZ, 10. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
- Sylvia Böhm-Haimerl: Umstrittener Ehrenbürger. In: sueddeutsche.de. SZ, 24. Juni 2018, abgerufen am 11. Februar 2022.
- Marathonläuferin der Politik. In: www.sueddeutsche.de. 7. Oktober 2021, abgerufen am 11. Februar 2022.