Seewiesen (Pöcking)

Seewiesen ist ein Gemeindeteil von Pöcking im oberbayerischen Landkreis Starnberg.

Seewiesen
Gemeinde Pöcking
Höhe: 677–678 m ü. NHN
Einwohner: 8 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 82319
Seewiesen (Bayern)

Lage von Seewiesen in Bayern

Eingang zum Campus des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Seewiesen
Der zu Seewiesen gehörende 8 ha große Eßsee im Winter

Er liegt am Eßsee zwischen Starnberger See und Ammersee, rund 40 Kilometer südwestlich von München, auf der Gemarkung Aschering und ist der Sitz des Max-Planck-Instituts für Ornithologie.

Geschichte

Im Jahr 1950 gab es in der Gemeinde Aschering noch keinen Ort namens Seewiesen.[2] Den Namen Seewiesen wählten die Gründungsdirektoren Erich von Holst und Konrad Lorenz für das ab 1955 auf freiem Feld errichtete Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie auf Anregung von Wolfgang Schleidt[3] nach der Struktur des umgebenden Geländes. Später bedauerten sie gelegentlich diese Wahl, da der Ortsname immer wieder zu Verwechslungen mit anderen, gleichnamigen Orten führte. Für 1961 wird der Gemeindeteil als Weiler mit fünf Wohngebäuden und 63 Einwohnern beschrieben,[4] 1970 werden 53 Einwohner festgestellt[5] und 1987 leben acht Einwohner in dem jetzt als Einöde eingestuften Ort, mit sieben Wohnungen in einem Wohngebäude.[1]

Institut

Die offizielle Einweihung der Anlagen des Instituts wurde im Jahr 1958 durch den Nobelpreisträger Otto Hahn vorgenommen. Das Institutsgelände ist 30 ha groß, davon sind 8 ha Wasserfläche des Eßsee. Das MPI für Verhaltensphysiologie wurde im Jahr 1999 geschlossen, die Anlage wurde danach zunächst als Max-Planck Forschungsstelle für Ornithologie weitergeführt. Im Jahr 2004 wurde die Forschungsstelle mit der Berufung zweier Direktoren, Bart Kempenaers und Manfred Gahr wieder zum Institut, dem Max-Planck-Institut für Ornithologie. Die Vogelwarte Radolfzell in Radolfzell-Möggingen war bis 2019 Teilinstitut und ist seither eigenständiges Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie. Das MPI für Ornithologie beschäftigt 150 Mitarbeiter. Forschungsschwerpunkte sind Organismische Biologie, Zoologie, Ornithologie, Neurobiologie, Verhaltensökologie, Evolutionsbiologie und Evolutionäre Genetik.

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Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 143 (Digitalisat).
  2. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 277 (Digitalisat).
  3. Alwin Schönberger: Wolfgang Schleidt – Der Tonmeister. In: Alwin Schönberger: Grenzgänger. Österreichische Pioniere zwischen Triumph und Tragik. Brandstätter Verlag, 2015, ISBN 978-3850338974
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 205 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384 (Digitalisat).
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