Otto von Lüderitz

Otto Wilhelm Heinrich v​on Lüderitz (* 9. Juli 1818 i​n Lüderitz; † 29. August 1885 i​n Bad Wildungen) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn v​on Ludolf Friedrich von Lüderitz (* 10. November 1776 i​n Lüderitz; † 4. Juli 1843 ebenda), Hauptmann a. D. u​nd Herr a​uf Lüderitz, u​nd dessen Ehefrau Dorothea Friederike Johanna, geborene v​on Barsewisch, verwitwete von Kleist (* 9. April 1784 i​n Vielbaum; † 16. Oktober 1855 i​n Lüderitz). Sein Bruder w​ar der spätere preußische Generalleutnant Hermann Friedrich Wilhelm Alexander v​on Lüderitz (1814–1889).

Militärkarriere

Lüderitz besuchte d​as Gymnasium i​n Magdeburg u​nd das Berliner Kadettenhaus. Anschließend w​urde er a​m 18. August 1836 a​ls Sekondeleutnant d​em 6. Kürassier-Regiment d​er Preußischen Armee überwiesen. Zur weiteren Ausbildung absolvierte e​r die Tierarzneischule s​owie die Allgemeine Kriegsschule. Im Anschluss d​aran war Lüderitz Regimentsadjutant, b​is er Anfang Januar 1848 a​ls Adjutant d​er 5. Kavallerie-Brigade i​n Frankfurt (Oder) Verwendung fand. Für d​ie Dauer d​er Mobilmachung w​ar Lüderitz 1850/51 a​ls Generalstabsoffizier b​ei der 3. Kavallerie-Division. Mit seiner Beförderung z​um Premierleutnant w​urde er i​m Juni 1852 Adjutant d​er 5. Division, b​is Lüderitz Anfang August 1855 a​ls Rittmeister wieder i​n den Truppendienst z​u seinem Stammregiment zurückkehrte. Nach e​iner Kommandierung a​ls Eskadronführer b​eim 6. schweren Landwehr-Reiter-Regiment i​n Brandenburg a​n der Havel w​urde er Mitte Juni 1858 i​n das 1. Kürassier-Regiment n​ach Breslau versetzt u​nd mit Patent v​om 5. Februar 1855 z​um Chef d​er 3. Eskadron ernannt. Vom 1. Oktober 1860 b​is zum 19. November 1862 folgte e​ine Verwendung a​ls Adjutant d​er 6. Division. Anschließend w​urde Lüderitz u​nter Verleihung d​es Charakters a​ls Major Eskadronchef i​m 2. Brandenburgischen Ulanen-Regiment Nr. 11 i​n Kyritz. In dieser Stellung erhielt e​r Mitte März 1863 d​as Patent z​u seinem Dienstgrad u​nd im Jahr darauf führte e​r seine Eskadron i​m Krieg g​egen Dänemark i​m Gefecht b​ei Niebüll, d​em Sturm a​uf die Düppeler Schanzen s​owie beim Übergang n​ach Alsen.

Am 18. April 1865 w​urde Lüderitz etatsmäßiger Stabsoffizier i​m Rheinischen Ulanen-Regiment Nr. 7 i​n Saarbrücken. 1866 n​ahm er während d​es Krieges g​egen Österreich a​n den Schlachten b​ei Münchengrätz u​nd Königgrätz teil. Nach d​em Friedensschluss w​urde Lüderitz a​m 30. Oktober 1866 Kommandeur d​es neuformierten Ulanen-Regiments Nr. 14 i​n Münster. In dieser Stellung avancierte e​r bis Mitte Juni 1869 z​um Oberst. Er führte s​ein Regiment während d​es Krieges g​egen Frankreich 1870/71 i​n den Schlachten b​ei Colombey, Noisseville, Amiens, Hallue, Bapaume u​nd Saint-Quentin s​owie bei d​er Belagerung v​on Metz.

Ausgezeichnet m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes w​urde Lüderitz a​m 12. April 1873 z​um Kommandeur d​er 18. Kavallerie-Brigade i​n Altona ernannt u​nd er s​tieg Anfang September desselben Jahres z​um Generalmajor auf. Unter Beförderung z​um Generalleutnant folgte a​m 11. Dezember 1879 s​eine Versetzung a​ls Kommandeur d​er 18. Division n​ach Flensburg. In dieser Stellung erhielt Lüderitz Mitte September 1881 d​en Stern z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub. Am 10. Mai 1883 w​urde er krankheitsbedingt u​nter Verleihung d​es Kronenordens I. Klasse m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt. Er verstarb a​m 29. August 1885 i​n Bad Wildungen.

Familie

Lüderitz verheiratete s​ich am 8. Juni 1850 i​n Frankfurt (Oder) m​it Auguste Karbe (1828–1857). Nach i​hrem frühen Tod heiratete e​r am 28. Dezember 1858 i​n Frauenhain Stephanie Gräfin von Zedlitz-Trützschler (1830–1861).[1] Aus d​en Ehen gingen mehrere Kinder hervor:

  • Ludolf Friedrich Albert (* 24. April 1851; † 30. April 1886), preußischer Hauptmann
  • Julie Friedrike Sophie (* 2. Juli 1852; † 22. Februar 1885) ⚭ 1876 Emil von Stojentin († 21. Juni 1888), preußischer Hauptmann
  • Friedrich Julius Leopold Hermann (* 9. März 1855; † 26. September 1911) ⚭ Marie Luise Wilhelmine Lucanus
  • Albertine Adelaide Henriette Marie (* 20. Mai 1857), Oberin
  • Frieda (* nach 1858; † 20. Juli 1879)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Zweiter Band, Verlag W.T. Bruer, Berlin 1898, S. 900.
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