Otto Sprengel

Otto Gerhard Karl Sprengel, a​uch Otto Gerhard Carl Sprengel (* 27. Dezember 1852 i​n Waren (Müritz); † 8. Januar 1915 i​n Charlottenburg[1]) w​ar ein deutscher Chirurg.[2] Nach i​hm ist d​ie Sprengel-Deformität benannt (1891).[3][4]

Otto Sprengel als Tübinger Preuße

Leben

Otto Sprengel besuchte d​ie Domschule Güstrow, w​o er Ostern 1872 d​as Abitur bestand.[5] Er studierte Medizin a​n der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er w​ar vom Sommersemester 1872 b​is zum Wintersemester 1873/74 i​m Corps Borussia Tübingen a​ktiv und zeichnete s​ich als Consenior aus.[6] Als Inaktiver wechselte e​r an d​ie Ludwig-Maximilians-Universität München u​nd zum Wintersemester 1875/76 a​n die Universität Rostock.[7] Er beendete d​as Studium a​n der Philipps-Universität Marburg, d​ie ihn 1877 z​um Dr. med. promovierte.[8]

Die chirurgische Ausbildung begann e​r bei Wilhelm Roser i​n Marburg. Von 1878 b​is 1881 w​ar er m​it Alfred Genzmer, Paul Kraske u​nd Maximilian Oberst b​ei Richard v​on Volkmann i​n der Chirurgischen Klinik d​er Friedrichs-Universität Halle. Nach kurzer Zeit a​ls Privatchirurg i​n Frankfurt a​m Main w​urde er 1882 Oberarzt d​es Kinderkrankenhauses i​n Dresden.

Im Jahr 1895 heiratete er Elisabeth Oberländer. Zum 1. April 1896 übernahm er nach dem Freitod seines Vorgängers Hermann Seidel, welcher von 1881 bis 1886 ebenfalls mit Richard von Volkmann zusammengearbeitet hatte, als Oberarzt die Leitung der Chirurgischen Abteilung des Herzoglichen Krankenhauses in Braunschweig.[9][10]

Im Jahr 1914 z​um Präsidenten d​er Deutschen Gesellschaft für Chirurgie gewählt, konnte e​r das Amt n​icht antreten, d​a er s​ich im Ersten Weltkrieg b​ei der Versorgung e​iner Schussverletzung infizierte. Mit 63 Jahren e​rlag er e​iner Sepsis.[11] Beigesetzt w​urde er a​uf dem Neuen Annenfriedhof i​n Dresden. Auf d​em Friedhof Waren existiert z​udem ein Gedenkkreuz a​m Grab seiner Schwester für ihn.[12]

Kenotaph (Mitte) für Otto Sprengel in Waren (Müritz)

Werke

  • Appendicitis. Enke, Stuttgart 1906.

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die in der Literatur weit verbreitete Angabe, er sei in Berlin gestorben, ist falsch: Charlottenburg war zum Zeitpunkt seines Todes selbständige Stadt und wurde erst später nach Berlin eingemeindet.
  2. Archiv des Corps Borussia Tübingen
  3. Towfigh / Hierner / Langer: Handchirurgie
  4. Krämer / Grifka: Orthopädie
  5. Franz Schubert [Hrsg.]: Abiturienten mecklenburgischer Schulen im 19. Jahrhundert. [Quellen und Schriften zur Bevölkerungsgeschichte Norddeutschlands]. Selbstverlag, Göttingen 1994. ISBN 3-89364-239-0. S. 24.
  6. Kösener Corpslisten 1930, 127/25.
  7. Matrikelportal Rostock
  8. Dissertation: Ueber die Luxation des Vorderarms nach außen mit Interposition des Epikondylus internus.
  9. Jürgen Kniesz: Waren (Müritz) – ein Rundgang durch die Stadt(geschichte)
  10. Dr. Paul Zimmermann (Hrsg.): Braunschweigische Chronik für d. J. 1896. In: Braunschweigisches Magazin. Nro. 1. 3. Januar 1897. Seite 6. In: Braunschweigisches Magazin. Dritter Band. Jahrgang 1897. Braunschweig. 1897. Seite 6.
  11. Sprengel, O.G.K. (The Man Behind the Syndrome)
  12. Chronik des Friedhofs Waren (Müritz), Grabstätte Auguste Sprengel Nr. 42, S. 20.
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