Wilhelm Röpke (Mediziner)

Wilhelm Konrad Röpke (* 15. Oktober 1873 i​n Sögel, Emsland; † 6. Oktober 1945 i​n Wuppertal-Barmen) w​ar ein deutscher Chirurg i​n Wuppertal.

Leben

Röpkes Eltern w​aren der (katholische) Amtsgerichtsrat Ludwig Friedrich Adolf Röpke u​nd seine Ehefrau Emma Dorothea geb. Franken. Röpke h​atte die Brüder Johann Wilhelm Heinrich (* 1872) u​nd Adolf Friedrich Ludwig (* 1875)

Röpke besuchte d​as Ubbo-Emmius-Gymnasium Leer. Ab 1894 studierte e​r Medizin a​n der Georg-August-Universität Göttingen, d​er Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel u​nd der Universität Jena. Während seines Studiums w​urde er 1896 Mitglied d​er Landsmannschaft Die Märker Jena.[1] Nach d​em Staatsexamen u​nd der Approbation w​urde er 1899 i​n Jena z​um Dr. med. promoviert.[2] Er diente a​ls Einjährig-Freiwilliger u​nd war für e​in halbes Jahr a​ls Volontärassistent klinisch tätig. Im Mai 1901 begann d​ie chirurgische Ausbildung b​ei Bernhard Riedel u​nd Erich Lexer i​n Jena. Am 15. November 1905 habilitierte e​r sich.[3] Zur Antrittsvorlesung h​atte der Dekan Otto Binswanger eingeladen. Röpke sprach über d​as Genu valgum u​nd seine orthopädische Behandlung. Er erhielt d​ie Venia legendi u​nd wurde Privatdozent. Er leitete d​ie chirurgische Poliklinik u​nd die orthopädische Abteilung.

Nach einem Gutachten von Riedel und Roderich Stintzing wurde Röpke 1910 zum a.o. Professor ernannt. Zum 1. April 1912 wurde er Chefarzt der Chirurgie im Städtischen Krankenhaus Barmen. Von 1914 bis 1917 diente Röpke als Sanitätsoffizier im Deutschen Heer. 1933 trat Röpke in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Im April 1933 leitete er die 57. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin. Bravo-Rufe erhielt er für seine Aussage, dass die fruchtbringendsten Gedanken sowohl in der Orthopädie als auch in der Behandlung von Unfallverletzungen immer von Chirurgen und nicht von Orthopäden oder Unfallchirurgen ausgegangen seien. Wie von Leonardo Conti gewünscht, hatte er Vortragsanmeldungen von jüdischen Ärzten zurückgewiesen. Bei Kongressbeginn bat er „alle Herren Redner, wie das zum Teil schon geschehen konnte, deren Auftreten hier angesichts der heutigen nationalen Strömung Unruhe oder Mißstimmung hervorrufen könnte, zurückzutreten; denn der ruhige Verlauf unserer Tagung und die Würde der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie geht allem anderen voran.“ Dem Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und dem Reichskanzler Adolf Hitler wurden Ergebenheitsadressen, dem Reichskanzler zugleich auch Glückwünsche zum Geburtstag gesandt. Seit 1934 Oberstabsarzt der Reichswehr, wurde er am 24. August 1939 zum Heer (Wehrmacht) einberufen. In Wuppertal wurde Röpke am 1. November 1938 in den Ruhestand versetzt, mit einem Privatdienstvertrag aber als Chefarzt weiterbeschäftigt. Am 15. Juli 1945, kurz vor seinem 72. Geburtstag, schied Röpke endgültig aus dem Krankenhausdienst aus. Keine drei Monate später starb er. Bei der Trauerfeier sprach Hans Bremme für die Stadt Wuppertal. Beigesetzt wurde er im Emsland.

Verheiratet w​ar Röpke s​eit dem 26. März 1906 m​it Irmgard geb. Kniep (1883–1954). Aus d​er Ehe gingen v​ier Kinder hervor: Wolfgang (* 1906), Gerda (* 1908), Hans-Burkhard (* 1915) u​nd Almuth (* 1919).

Ehrungen

  • Vorsitzender der Vereinigung Niederrheinisch-Westfälischer Chirurgen (1928/29)
  • Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Literatur

  • Prof. Dr. med. Wilhelm Konrad Röpke (1873–1945), in: DGCH 1933–1945: Die Präsidenten. Kaden Verlag, Heidelberg 2011.

Einzelnachweise

  1. Berthold Ohm (Hrsg.): Nachtrag zum Anschriftenverzeichnis der Alten Herren der Deutschen Landsmannschaft. Hamburg 1932, S. 16.
  2. Dissertation: Ueber Thiersch'sche Transplantationen.
  3. Habilitationsschrift: Die Bedeutung des Traumas für die Entstehung der Carcinome und Sarcome an der Hand des Materials der chirurgischen Klinik zu Jena beleuchtet.
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