Werner Körte (Mediziner)

Friedrich Emil Werner Körte (* 21. Oktober 1853 i​n Berlin; † 3. Dezember 1937 ebenda) w​ar ein deutscher Chirurg.

Werner Körte (1901)

Leben

Werner Körte w​ar eines v​on zehn Kindern d​es Arztes Friedrich Körte (1818–1914) u​nd seiner Frau Marie, geb. Thaer (1832–1898). Zu seinen Geschwistern zählten d​er Archäologe Gustav Körte (1852–1917), d​er Architekt Friedrich Körte (1854–1934), d​er Maler Martin Körte (1857–1929), d​er Königsberger Oberbürgermeister Siegfried Körte (1861–1919) u​nd der Klassische Philologe Alfred Körte (1866–1946).

Nach bestandenem Kriegsabitur während d​es Deutsch-Französischen Krieges i​m September 1870 meldete e​r sich a​ls freiwilliger Krankenpfleger i​n einem Typhuslazarett b​ei Metz, d​as unter d​er Leitung seines Patenonkels Rudolf Virchow stand. Anschließend studierte e​r von 1871 b​is 1874 Medizin a​n der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, d​er Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität u​nd der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg. Er w​urde Mitglied d​es Corps Teutonia Bonn.[1] Mit e​iner Doktorarbeit b​ei Friedrich Daniel v​on Recklinghausen w​urde er 1875 i​n Straßburg z​um Dr. med. promoviert.[2] Im Bethanienkrankenhaus i​n Berlin w​urde er 1877 b​is 1879 d​urch Robert Friedrich Wilms z​um Chirurgen ausgebildet. Während e​iner Erkrankung Wilms führte e​r das Krankenhaus kommissarisch b​is zum April 1881. Anschließend wirkte e​r als praktischer Arzt, b​is er 1889 z​um Direktor d​es Städtischen Krankenhauses Am Urban ernannt wurde. 1924 w​urde er pensioniert.

Am 1. Mai 1882 heiratete Körte Luise Auguste Delbrück (1861–1941), e​ine Tochter d​es Bankiers Adelbert Delbrück.

Ehrenamtlich w​ar er v​on 1899 b​is 1929 Schriftführer d​er Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Er w​urde ihr Präsident u​nd Ehrenvorsitzender. Von 1914 b​is 1929 w​ar er Vorsitzender d​er Berliner Chirurgischen Gesellschaft, z​u deren Ehrenvorsitzender e​r ernannt wurde.[3]

Beigesetzt w​urde er i​m Familiengrab a​uf dem Friedhof d​er Dorotheenstädtischen u​nd Friedrichswerderschen Gemeinden i​n Berlin-Mitte.

Ehrungen

Schriften (Auswahl)

Grabstätte
  • Ueber die Chirurgie der Gallenwege und der Leber. In: Sammlung klinischer Vorträge NF 40, 1892, S. 243–274.
  • Beitrag zur chirurgischen Behandlung der Pankreas-Entzündungen, nebet Experimenten über Fettgewebs-Nekrose. Berlin 1896.
  • Rudolf Virchows Unfall und Krankheit. In: Berliner Klinische Wochenschrift. 1902.
  • Beiträge zur Chirurgie der Gallenwege und der Leber. 1905.
  • Verletzungen und chirurgische Krankheiten der Leber, der Gallenblase, des Pankreas und der Milz. Leipzig 1922.
  • Chirurgie des Bauches. In: Handbuch der Praktischen Chirurgie, hrsg. von K. Garré, H. Küttner, E. Lexer, 5. Auflage, Bd. III, 1, 1923.
  • Die Chirurgie des Peritoneums. Stuttgart 1927.
  • Erinnerungen aus dem Welt-Kriege 1914 bis 1918. Für die Familie zusammengestellt und als Manuskript gedruckt. Springer, Berlin 1929.

Literatur

  • Hinrich Wilckens: Friedrich und Werner Körte. Leben und Werk zweier Berliner Ärzte. Dissertation FU Berlin 1966 (S. 110–129 Schriftenverzeichnis Werner Körte).
  • Otto Winkelmann: Körte, Werner. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 395 f. (Digitalisat).
  • Jürgen Lange: Werner Körte, ein großer Chirurg seiner Zeit. Berliner Ärzteblatt (Rotes Blatt) 116 (2003), S. 323–324 (Digitalisat, mit Foto).

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 17/279.
  2. Dissertation: Beitrag zur Lehre vom runden Magen-Geschwür.
  3. Ehrenvorsitzende und Ehrenmitglieder der BCG.
  4. Wolfgang Steguweit: Der »Adlerschild des Deutschen Reiches«. In: Berlinische Monatsschrift. Heft 6. Edition Luisenstadt, 2000, S. 182–187.
  5. Ehrungen der Deutschen Gesellschaft für Chirurg; abgerufen am 25. Mai 2018.
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