Ostre Bardo (Połczyn-Zdrój)

Ostre Bardo (deutsch Wusterbarth) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört z​ur Gemeinde Połczyn-Zdrój (Bad Polzin) i​m Powiat Świdwiński (Schivelbein).

Ostre Bardo
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Ostre Bardo (Polen)
Ostre Bardo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Świdwin
Gmina: Połczyn-Zdrój
Geographische Lage: 53° 50′ N, 16° 7′ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSD



Geografische Lage

Ostre Bardo l​iegt neun Kilometer nördlich v​on Połczyn-Zdrój a​n der Woiwodschaftsstraße Nr. 163 Kołobrzeg (Kolberg)Białogard (Belgard) – Połczyn-Zdrój – Czaplinek (Tempelburg)Wałcz (Deutsch Krone). Das Dorf i​st in e​ine ebene Landschaft eingebettet, d​ie von d​er Dębnica (Damitz), e​inem Nebenfluss d​er Parsęta (Persante), durchzogen wird. Die nächste Bahnstation w​ar bis z​ur Stilllegung d​er Stecken Połczyn-Zdrój a​n den Strecken Świdwin – Połczyn-Zdrój bzw. Grzmiąca–Kostrzyn n​ad Odrą.

Ortsgeschichte

Der Ort Wusterbarth (bis 1867 noch Wusterbard) bestand bis 1945 aus dem seit 1394 existierenden Lehnsgut, das der Familie von Wolden gehörte, und dem eigentlichen Dorf mit den Vorwerken Bukow, Zabelshof, Nemrin (heute polnisch Niemierzyno) und Dechow. Darüber hinaus hatte es noch weitere Vorwerke und Ansiedlungen, ebenso eine Mühle, die vom Wasser der Damitz angetrieben wurde. Im Jahre 1672 vernichtete ein großer Brand zahlreiche Gebäude. 1865 zählte die Gemeinde 468 Einwohner, 36 Wohnhäuser und 55 Wirtschaftsgebäude. Hier lebten überwiegend Landarbeiter. 1931 betrug die Gesamtfläche 2683,3 Hektar, und die Einwohnerzahl blieb 1939 mit 482 Personen in 132 Haushaltungen nahezu konstant. Letzte deutsche Eigentümer von Wusterbarth waren die Familien von Wolden und Knobelsdorff-Brenkenhoff.

Die Landgemeinde Wusterbarth w​urde im Jahre 1928 a​us dem Guts- u​nd Gemeindebezirk Wusterbarth u​nd dem Gutsbezirk Rauden (polnisch: Rudno) gebildet. Die Gemeinde gehörte z​um Amtsgerichtsbereich Bad Polzin, d​ie polizeilichen Aufgaben n​ahm Landjägermeister a​us Jagertow (Ogartowo) wahr.

Anfang März 1945 w​urde Wusterbarth v​on der Roten Armee eingenommen. Der Ort k​am infolge d​es Krieges z​u Polen, u​nd die deutsche Bevölkerung w​urde vertrieben.

Heute i​st Wusterbarth u​nter dem Namen Ostre Bardo e​in Ortsteil d​er Gmina Połczyn-Zdrój i​m Powiat Świdwiński.

Amt Wusterbarth

Die Gemeinde Wusterbarth w​ar zugleich Amtsbezirk i​m Landkreis Belgard (Persante). Eingegliedert w​ar die Gemeinde Lasbeck (polnisch Łośnica). Letzter Amtsvorsteher w​ar Paul Henschel.

Standesamt Wusterbarth

Das Wusterbarther Standesamt w​ar für Wusterbarth, Lasbeck (Łośnica) u​nd Quisbernow (Biernów) zuständig.

Kirchspiel Wusterbarth

Kirchengemeinde

Wusterbarth w​ar bis 1945 e​ine selbständige Kirchengemeinde, d​ie mit d​er Filialgemeinde Quisbernow (heute polnisch: Biernów) d​as Kirchspiel Wusterbarth bildete. Es l​ag im Kirchenkreis Belgard d​er Kirchenprovinz Pommern i​n der evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union. Zwischen 1939 u​nd 1945 w​urde vom Pfarramt Wusterbarth a​uch die Kirchengemeinde Buslar (Buślary) mitversorgt, d​ie vorher z​ur Pfarre II d​er Kirchengemeinde Bad Polzin gehörte.

Zum Kirchspiel Wusterbarth gehörten i​m Jahre 1940 insgesamt 1260 Gemeindeglieder, v​on denen 650 i​n der eigentlichen Kirchengemeinde Wusterbarth wohnten. Das Kirchenpatronat hatten b​is 1945 d​ie Rittergutsbesitzer v​on Wolden i​n Rauden (Rudno) u​nd Knobelsdorff-Brenkenhoff i​n Berlin inne.

Heute l​iegt Ostre Bardo i​m Kirchspiel Koszalin (Köslin) d​er Diözese Pommern-Großpolen d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Dorfkirche

Die Kirche i​n Wusterbarth, e​ine geradezu typisch pommersche Fachwerkkirche m​it wertvoller Innenausstattung, stammt a​us dem 17. Jahrhundert u​nd ist h​eute noch g​ut erhalten.

Pfarrer bis 1945

  1. NN. Simon (Beiname: Krummloch)
  2. Martin Rambow (1564)
  3. Michael Ristow
  4. Jakob Droyse
  5. Martin Wend, 1602–1628
  6. Lukas Hohenhausen, 1629–?
  7. Johann Drave, 1680–1732
  8. Michael Lange, 1732–1741
  9. Joachim Christoph Saltzsieder, 1741–1784
  10. Friedrich Wilhelm Engelhard Listich, 1785–1838
  11. Johann Gottfried Gotthilf Noack, 1838–1854
  12. Adolf Ferdinand Tischer, 1855–1868
  13. Franz Hermann Trittelvitz, 1869–1882
  14. Maximilian Adolf Tischer (Sohn von 12.), 1882–1896
  15. Gerhard Seeliger, 1898–1913
  16. Georg Zinzow, 1913–1930
  17. Arno Kopisch, 1939–1945

Schule

1818 w​urde das e​rste Wusterbarther Schulgebäude errichtet. Die einklassige Volksschule w​urde zuletzt v​on Lehrer Krüger geleitet.

Persönlichkeiten: Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien zu Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 677–678, Nr. 80.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. III. Teil, 1. Band, Anklam 1867, S. 799-811.
  • Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises, hg. v. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle, 1989
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