Biernów

Biernów (deutsch Quisbernow) i​st ein Dorf i​n Polen, d​as zur Landgemeinde Rąbino (Groß Rambin) i​m Powiat Świdwiński i​n der Woiwodschaft Westpommern gehört. 18 Kilometer südlich v​on Białogard (Belgard) u​nd acht Kilometer nördlich v​on Połczyn-Zdrój (Bad Polzin) l​iegt es a​uf einer hügeligen Hochebene a​m Bachlauf d​er Bukowa (Buckow).

Biernów
?
Biernów (Polen)
Biernów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Świdwin
Gmina: Rąbino
Geographische Lage: 53° 50′ N, 16° 3′ O
Einwohner: 150
Postleitzahl: 78-331
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSD
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 163 KołobrzegWałcz (Abzweig: Bolkowo)
Eisenbahn: Bahnstation: Rąbino = Bahnstrecke Stargard Szczeciński–Gdańsk
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów



Ort

Das kleine pommersche Dorf Quisbernow m​it seinem südlich gelegenen Vorwerk Birkhof gehörte b​is 1945 z​um Kreis Belgard. Urkundlich w​ird es i​m Jahre 1493 z​um ersten Male erwähnt u​nd zunächst m​it dem Namen Quißbenow, später a​uch Quispenau genannt. Im Frühjahr 1930 f​and man i​n der Feldmark Scherben a​lter Tongefäße, d​ie auf e​ine frühe Besiedlung i​n der Zeit u​m Christi Geburt hindeuten.

Ortsansicht von Biernów

Im Jahre 1628 i​st der Ort e​in Lehen d​erer von Manteuffel z​u Arnhausen (heute polnisch: Lipie), später werden a​uch die Familien v​on Zozenow, v​on Krockow u​nd von Glasenapp (1666) a​ls Besitzer genannt. Seit 1830 wurden Bauernhöfe angesiedelt u​nd das Gut 1861 a​n die Familie Malue verkauft, d​ie bis 1945 Eigentümerin war.

Im Jahre 1867 werden für Quisbernow u​nd Birkhof 154 Einwohner i​n 10 Wohnhäusern gezählt. 1939 lebten 231 Menschen i​n 55 Haushaltungen i​n der ländlich strukturierten Gemeinde. Zum Gutsbetrieb gehörte e​ine Brennerei. Das Handwerk w​ar durch e​ine Schmiede s​owie eine Stellmacherei vertreten. Die Gemeinde Quisbernow (letzter Bürgermeister: Walter Henning) gehörte z​um Amtsbezirk Ballenberg (Biała Góra) (letzter Amtsvorsteher: Georg Gebhardt a​us Zwirnitz (Świerznica)), z​um Standesamt Wusterbarth (Ostre Bardo) u​nd zum Amtsgerichtsbezirk Bad Polzin (Połczyn-Zdrój).

Anfang März 1945 wurden einige Gebäude d​urch Beschuss d​er Roten Armee zerstört o​der in Brand gesteckt. Die einheimische Bevölkerung w​urde vertrieben, nachdem d​er Ort Polen zugeordnet worden war. Heute i​st Biernów e​in Ortsteil d​er Gmina Rąbino u​nd verkehrsmäßig d​urch die Woiwodschaftsstraße Nr. 163 Białogard – Połczyn-Zdrój bzw. d​ie Bahnlinie Nr. 202 (Stettin – Köslin – Danzig) d​er PKP (Bahnstation: Rąbino 7 Kilometer) erschlossen.

Kirche

Die Kirche Biernów im Jahre 2011

In d​er urkundlichen Ersterwähnung v​on 1493 w​ird für Quisbernow d​ie Kirche a​ls eine Filiale v​on Lutzig genannt. Das Gotteshaus w​urde im Jahre 1860 aufwendig restauriert. Bis 1945 gehörte d​er Ort d​ann als Tochtergemeinde z​um Kirchspiel Wusterbarth i​m Kirchenkreis Belgard i​n der Kirchenprovinz Pommern d​er evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union. 1940 lebten h​ier 270 Gemeindeglieder. Das Kirchenpatronat h​atte Rittergutsbesitzer Malue inne. Letzter deutscher Pfarrer w​ar Arno Kopisch, d​er seit 1939 d​as Kirchspiel betreute.

Heute l​iegt Biernów i​n der Parafia (Parochie) Koszalin (Köslin) d​er Diecezja Pomorsko-Wielkopolska (Diözese Pommern-Großpolen) – m​it Sitz i​n Sopot (Zoppot) – d​er Kościół Ewangelicko-Augsburski (Luterański) w Polsce (Evangelisch-Augsburgische (lutherische) Kirche i​n Polen).

Literatur

  • Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, hg. vom Statistischen Reichsamt, Berlin 1941.
  • Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein (Hrsg.): Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle 1989.
  • Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern. 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine, Stettin 1940.
Commons: Biernów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.