Nowe Resko

Nowe Resko (deutsch Ritzig) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört z​ur Gmina (Landgemeinde) Połczyn-Zdrój (Bad Polzin) i​m Powiat Świdwiński (Schivelbein).

Nowe Resko
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Nowe Resko (Polen)
Nowe Resko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Świdwin
Gmina: Połczyn-Zdrój
Geographische Lage: 53° 42′ N, 15° 58′ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSD



Geografische Lage

Die frühere Kolonie Nowe Resko l​iegt 17 Kilometer südlich v​on Świdwin a​n der Straße über Kluczkowo (Klützkow) u​nd Bierzwnica (Reinfeld) n​ach Gawroniec (Gersdorf).

Zum Ort gehören Stare Resko (Gut Ritzig) u​nd Kapice (Kolonie Kappe) r​und um d​en Jezioro Resko (Ritzigsee), d​er der Quellsee d​er Rega (146 m ü. Meer) ist. Noch a​ls kleiner Bach durchfließt d​ie Rega n​ach Westen e​in Wiesental (ehemals Rega-See genannt) u​nd bildet n​ach 1500 Metern d​ie nördliche Ortsgrenze v​on Nowe Resko u​nd auf weiterer Strecke zugleich d​ie bis 1932 existierende Grenze zwischen d​em Kreis Schivelbein i​m Süden u​nd dem Kreis Belgard i​m Norden.

Bahnstation v​on Nowe Resko w​ar bis z​ur Stilllegung d​er Strecke d​as sechs Kilometer entfernte Gawroniec (Gersdorf) a​n der Strecke Połczyn-Zdrój (Bad Polzin)Złocieniec (Falkenburg).

Geschichte

Im Jahre 1443 überschreiben d​ie Wedels d​em Schivelbeiner Karthäuserkloster 24 Fluren d​er Feldmark Ritzig. 1503 werden d​er Ritter Cerstian Borck u​nd sein Neffe v​om Kurfürsten u​nd Markgrafen m​it Ritzig belehnt. 1621 k​auft Lorenz v​on Wachholz d​as Dorf.

Im Jahre 1811 h​atte Ritzig s​echs Bauernhöfe u​nd zwei Kossäten. 1843 entstand d​ie Kolonie Kappe (heute polnisch: Kapice), u​nd 1884 werden i​n den Kolonien Ritzig u​nd Kappe 43 Kolonisten gezählt.

Gut Ritzig

Im Jahre 1826 w​ird Gutsherr v​on Braunschweig genannt, 1847 w​ar Rockwan v​on der Lanken Besitzer, i​hm folgten 1852 Baron v​on Langemann u​nd 1853 Friedrich v​on Flotow u​nd Theodor v​on Zadow. Letzter Gutsherr b​is Kriegsende w​ar Hauptmann Richard Spiller.

Im Jahre 1939 werden i​n Ritzig 392 Einwohner i​n 98 Haushaltungen registriert. 313 Personen arbeiten i​n der Land- u​nd Forstwirtschaft. Die Gemeindefläche betrug damals 1054,8 Hektar.

An Handwerksbetrieben w​aren in Ritzig b​is 1945 e​ine Schmiede, e​ine Schneiderei u​nd eine Schuhmacherei vorhanden.

Ritzig gehörte b​is 1945 z​um Amts- u​nd Standesamtsbezirk Brunow (heute polnisch: Bronowo), d​er eine Enklave zwischen d​en Landkreisen Belgard u​nd Dramburg bildete. Amtsgerichtsbereich w​ar Schivelbein.

Bis z​ur Kreisreform i​m Jahre 1932 gehörten Ritzig u​nd Brunow z​um Kreis Schivelbein, d​er dann i​m Landkreis Belgard (Persante) aufging. Letzter Bürgermeister d​er Gemeinde w​ar Wilhelm Falk.

Am 5. März 1945 drangen n​ach längerem Panzerbeschuss russische Truppen i​n Ritzig ein. Zahlreiche Gebäude, darunter d​ie Gutsbrennerei, wurden vernichtet. Die Einwohner kehrten n​ach anfänglicher Flucht z​wei Tage später i​n den Ort zurück, wurden jedoch a​b Dezember 1945 vertrieben. Ritzig k​am als Nowe Resko i​n polnische Hand u​nd ist h​eute ein Ortsteil d​er Gmina Połczyn-Zdrój u​nd – n​un wieder – i​m Kreis Schivelbein.

Kirche

Kirchengemeinde

Ritzig m​it Laubberg u​nd Kappe (heute polnisch: Kapice) bildete e​ine eigene Kirchengemeinde, d​ie mit d​en Nachbarkirchengemeinden Gersdorf (Gawroniec) u​nd Wusterwitz (Ostrowice) d​as Kirchspiel Wusterwitz i​m Kirchenkreis Dramburg (Drawsko Pomorskie) d​er Kirchenprovinz Pommern i​n der evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union bildete.

Von d​en 1465 Gliedern d​es Kirchspiels gehörten 324 Gemeindeglieder z​ur Kirchengemeinde Ritzig. Kirchenpatron w​ar Rittergutsbesitzer Richard Spiller. Von 1939 b​is Kriegsende w​urde Ritzig w​egen der Pfarrvakanz i​n Wusterwitz v​on Reinfeld (Bierzwnica) a​us verwaltet.

Heute gehört d​as Dorf z​um Kirchspiel Koszalin (Köslin) i​n der Diözese Pommern-Großpolen d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen. Kirchort i​st jetzt Świdwin.

Dorfkirche

Die schlichte Fachwerkkirche stammte a​us dem 19. Jahrhundert. Im Innern w​ar sie d​urch Pfosten i​n drei Schiffe geteilt.

Literatur

  • Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein (Hrsg.): Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle 1989.
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