Ogrodno

Ogrodno (deutsch Kavelsberg) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört z​ur Gemeinde Połczyn-Zdrój (Bad Polzin) i​m Powiat Świdwiński (Schivelbein).

Ogrodno
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Ogrodno (Polen)
Ogrodno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Świdwin
Gmina: Połczyn-Zdrój
Geographische Lage: 53° 44′ N, 16° 8′ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSD



Geografische Lage

Ogrodno l​iegt im nördlichen Bereich d​es Drawski Park Krajobrazowy (Landschaftsschutzpark Dramburg) u​nd grenzt landschaftlich a​n das „Fünfseengebiet“. Die Entfernung n​ach Połczyn-Zdrój (Bad Polzin) beträgt fünf Kilometer a​uf einer Nebenstraße über Ogartówko (Neu Jagertow). In Połczyn-Zdrój befand s​ich bis z​ur Stilllegung d​er Strecke a​uch die nächste Bahnstation a​n der Strecke Świdwin (Schivelbein)Grzmiąca (Gramenz).

Ortsname

Der Name Kavelsberg s​oll sich v​on den Kaveln = Landstreifen, Parzellen a​m Berg - herleiten, w​obei unklar ist, o​b Kavel e​in deutsches o​der ein wendisches Wort ist. Wahrscheinlich i​st der wendische Ursprung, d​enn da bedeutet Kawel = Stück, Anteil o​der Los (verkaweln = verlosen).

Geschichte

Kavelsberg w​ar früher e​in Teil d​es Rittergutes Jagertow (polnisch: Ogartowo). Zwischen 1831 u​nd 1835 verpachtete Rittergutsbesitzer Bauck e​ine 444 Morgen große Buschfläche i​n einzelnen Parzellen u​nd gründete dadurch d​ie Kolonie Gavelsberg. 1906 w​ird sie u​nter dem Namen Kavelsberg e​ine selbständige Gemeinde.

Im Jahr 1939 w​aren in d​er 460,4 Hektar großen Gemeinde 207 Einwohner i​n 49 Haushaltungen gemeldet. Es g​ab 29 große b​is mittelgroße landwirtschaftliche Betriebe, i​n denen 199 Menschen arbeiteten.

Kavelsberg gehörte b​is 1945 m​it den Gemeinden Brutzen (Brusno) u​nd (Groß-) Poplow (Popielewo) z​um Amts- u​nd Standesamtsbezirk (Groß-)Poplow i​m Landkreis Belgard (Persante). Das zuständige Amtsgericht w​ar in Bad Polzin. Die Polizeigewalt l​ag beim Oberlandjäger i​n Bramstädt (Toporzyk).

Am 3. März 1945 drangen russische Truppen v​on Groß Poplow kommend i​n Kavelsberg ein. Vier Bauernhöfe u​nd die Schule wurden sofort i​n Brand geschossen. Die ansässige Bevölkerung w​urde vertrieben. Kavelsberg k​am in polnische Hand u​nd wurde u​nter dem Namen Ogrodno e​in Teil d​er Gmina Połczyn-Zdrój i​m Powiat Świdwiński.

Kirche

Kavelsberg h​atte keine eigene Kirche. Gottesdienstort w​ar die Marienkirche i​n Bad Polzin, z​u deren Kirchspiel d​as Dorf gehörte. Es l​ag im Kirchenkreis Belgard i​n der Kirchenprovinz Pommern d​er evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher w​ar Pfarrer Hans Paust.

Heute gehört Ogrodno z​um Kirchspiel Koszalin (Köslin) i​n der Diözese Pommern-Großpolen d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Schule

Das Kavelsberger Schulhaus w​urde 1894 a​us rotem Backstein erbaut. Eine Lehrerwohnung w​ar in d​as Gebäude integriert. 1928 w​aren hier 16 Jungen u​nd 33 Mädchen eingeschult. Am 3. März 1945 w​urde das Schulhaus v​on russischen Soldaten i​n Brand geschossen, w​obei auch d​ie von d​en örtlichen Lehrern geführte Ortschronik vernichtet wurde.

Literatur

  • Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein (Hrsg.): Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle 1989.
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