Bagienice Małe (Mrągowo)

Bagienice Małe [baɡʲɛˈnit͡sɛ ˈmawɛ] (deutsch Klein Bagnowen, 1929–1945 Bruchwalde) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Gmina Mrągowo (Landgemeinde Sensburg) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg).

Bagienice Małe
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Bagienice Małe (Polen)
Bagienice Małe
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Mrągowo
Gmina: Mrągowo
Geographische Lage: 53° 52′ N, 21° 14′ O
Einwohner: 212 (2011)
Postleitzahl: 11-700[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NMR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Bagienice/DK 16 → Bagienice Małe
Marcinkowo → Bagienice Małe
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Bagienice Małe l​iegt mitten i​n der Woiwodschaft Ermland-Masuren, fünf Kilometer westlich d​er Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg).

Geschichte

Bei d​em vor 1785 Bagenicze u​nd bis 1929 Klein Bagnowen genannten Ort handelt e​s sich u​m ein w​eit gestreutes Dorf.,[2] 1785 w​urde es a​ls adliges Dorf m​it sieben Feuerstellen erwähnt.[3] Zwischen 1874 u​nd 1945 w​ar Klein Bagnowen i​n den Amtsbezirk Bagnowen (polnisch Bagienice) eingegliedert[4] d​er – 1938 i​n „Amtsbezirk Althöfen“ umbenannt – z​um Kreis Sensburg i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​n den Volksabstimmungen i​n Ost- u​nd Westpreussen a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Klein Bagnowen stimmten 200 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[5] Am 15. Juni 1929 w​urde Klein Bagnowen i​n „Bruchwalde“ umbenannt.[4]

1945 k​am das Dorf i​n Kriegsfolge m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd erhielt d​ie polnische Namensform „Bagienice Małe“. Heute i​st es Sitz e​ines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) u​nd als solches e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Gmina Mrągowo (Landgemeinde Sensburg) i​m Powiat Mrągowski (Kreis Sensburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Olsztyn (Allenstein), seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Anzahl
1867253[3]
1885299
1905233
1910231[6]
1933304[7]
1939276
2011212[8]

Kirche

Bis 1945 w​ar Klein Bagnowen resp. Bruchwalde evangelischer- w​ie katholischerseits n​ach Sensburg eingepfarrt[3], zugehörig z​ur Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union bzw. z​um damaligen Bistum Ermland. Auch h​eute besteht d​er kirchliche Bezug z​ur Kreisstadt, d​ie nun allerdings z​ur Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen bzw. z​um heutigen Erzbistum Ermland i​n der polnischen katholischen Kirche gehört.

Verkehr

Bagienice Małe l​iegt nördlich d​er polnischen Landesstraße 16 (einstige deutsche Reichsstraße 127) u​nd ist v​on Bagienice (Alt Bagnowen, 1938–1945 Althöfen) bzw. Marcinkowo (Mertinsdorf) a​us auf Nebenstraßen erreichbar. Eine Anbindung a​n das Schienennetz besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 10
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Bruchwalde
  3. Bruchwalde (Landkreis Sensburg) bei GenWiki
  4. Rolf Jehke: Amtsbezirk Bagnowen/Althöfen
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 113
  6. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Sensburg
  7. Michael Rademacher: Landkreis Sensburg. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  8. Wieś Bagienice Małe w liczbach
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