Nez Percé

Die Nez Percé [ˌnepɛʀˈse] (franz.,durchbohrte Nase‘,[1] engl. Aussprache: ˌnɛzˈpɜrs), a​uch Nez Perce[2], offizielle Eigenbezeichnung Nimi'ipuu, s​ind ein Indianer-Volk d​es Columbia River Plateau d​es Pazifischen Nordwestens d​er Vereinigten Staaten. Ihre Sprache, d​as Niimiipuutímt, zählt n​eben dem Sahaptin z​u den Sahaptian-Sprachen (auch Sahaptin, Shahaptian), e​iner Untergruppe d​er Plateau Penuti-Sprachfamilie. Die Nez Percé s​ind daher sprachlich u​nd kulturell e​ng verwandt m​it den Sahaptin-sprachigen Palus (Palouse), Walla Walla, Yakima, Umatilla u​nd Wanapum (Wánapam).

Ehemaliges Stammesgebiet der Nez Percé und heutiges Reservat in Idaho

Wohngebiet

Ihr traditionelles Territorium umfasste ca. 69.000 km² i​m Nordwesten u​nd Westen d​es heutigen US-Bundesstaates Idaho, i​m Nordosten v​on Oregon s​owie teilweise i​m Südosten v​on Washington s​owie nach Erwerb v​on Pferden Anfang 1700 a​uch die Nordwestlichen Plains i​m Westen Montanas. Ihr Stammesgebiet w​ar Teil d​es Columbia Plateau u​nd von tiefen Canyons (teilweise tiefer a​ls der Grand Canyon), Hochebenen u​nd trockenen Steppen geprägt u​nd umfasste d​ie Flusstäler d​es Snake River (Weyikespe) u​nd Grand Ronde River (Waliwa/Willewah) i​m Westen u​nd Nordwesten, d​es Salmon River (Naco’x kuus) („Königslachs Wasser“) (und dessen zahlreiche Nebenflüsse) i​m Süden, d​es Clearwater River (Koos-Koos-Kai-Kai) („klares Wasser“) i​m Zentrum u​nd im Norden. Im Osten erstreckte e​s sich b​is zu d​en Bitterroot Mountains (dem Tor z​u den Nordwestlichen Plains) u​nd im Westen b​is zu d​en Blue Mountains. Jedoch w​aren oftmals a​uch große Gruppen d​er Nez Percé entlang d​es Yellowstone River anzutreffen.

Im Jahr 1800 g​ab es m​ehr als 100 dauerhafte Siedlungen d​er Nez Percé, d​ie je n​ach Jahreszeit u​nd sozialer Gruppierung zwischen 50 u​nd 600 Personen umfassten. Hierunter w​aren mindestens 27 ganzjährig bewohnt; s​onst wechselten d​ie Nez Percé zwischen festen Winterdörfern u​nd wechselnden Sommerlagern (die oftmals a​uch nur Jagdcamps waren). Archäologen h​aben insgesamt e​twa 300 verwandte Stätten identifiziert, darunter Camps u​nd Dörfer, m​eist im Salmon River Canyon. Mit e​iner Bevölkerung v​on ca. 6.000 Menschen u​nd etwa 1.500 Kriegern[3] w​aren die Nez Percé z​u dieser Zeit d​er größte u​nd militärisch mächtigste Stamm a​uf dem Columbia River Plateau. Bis z​um Beginn d​es 20. Jahrhunderts w​aren die Nez Perce aufgrund v​on Epidemien, Konflikten m​it Nichtindianern u​nd anderen Faktoren a​uf etwa 1.800 zurückgegangen.

Seine geografische Lage inmitten v​on vier anderen nordamerikanischen Kulturarealen – d​er Nordwestküste (sesshafte Wildbeuter (Meeressäuger) u​nd Fischer (Lachse); Häuptlingstum, ausgeprägte Hierarchie, Sozialinstitutionen: Sklaverei, Potlatch: Chinook-Völker u​nd Küsten-Salish), d​er Prärie u​nd Plains (halbnomadische Reiterkulturen o​der halbsesshafte Gartenbauern, Bisonjagd: m​eist Sioux- u​nd Algonkin-sprachige Völker: Absarokee, Plains Assiniboine, Lakota, Plains Cree, Blackfoot u​nd Kutenai), d​em Great Basin (nomadische (teilweise berittene) Numic-sprachige Sammler u​nd Jäger: Westliche u​nd Nördliche Shoshone, Bannock u​nd Nördliche Paiute) u​nd Kalifornien (halbsesshafte Sammler u​nd Jäger: zumeist Penuti- u​nd Hoka-sprachige Völker: Klamath u​nd Modoc, Karok, u. a.) machte d​as Columbia River Plateau z​u einem Schnittpunkt d​er Kulturen. Ein ausgedehntes Handelsnetz ermöglichte d​en Austausch v​on Waren, Ideen u​nd sogar Menschen, d​a Sklaverei i​n der Region w​eit verbreitet war.

Wie andere indigene Völker d​es Plateau Kulturareals (Sahaptian-sprachige Völker: Yakama, Umatilla u​nd Tenino s​owie Binnen-Salish u​nd Ktunaxa) w​aren die Nez Percé halbnomadische Lachsfischer, Jäger u​nd Sammler (Wurzeln, Knollenpflanzen) u​nd hatten saisonale Dörfer u​nd Lager, u​m das g​anze Jahr über natürliche Ressourcen z​u nutzen. Ihre Migration folgte e​inem wiederkehrenden Muster v​on permanenten Winterdörfern (umfassten große d​urch gewebte Tulematten gedeckte Gemeinschaftshäuser), über mehrere provisorische Lager (mit einfachen Strauchhütten – ähnlich d​en Wickiups), w​obei sie f​ast immer j​edes Jahr a​n die gleichen Orte zurückkehrten. Als östlichste Plateau-Vertreter übernahmen d​ie Nez Percé größtenteils d​ie Lebensweise u​nd viele Kulturtechniken d​er Plains-Indianer: Kriegsehren (Counting Coup), Kriegstänze u​nd Schlachttaktiken s​owie andere materielle Formen d​er Pferdekultur w​ie den Travois (vormals v​on Hunden u​nd Menschen gezogen) u​nd das Tipi. Die Nez Percé, Palus (Palouse) u​nd Cayuse (Weyiiletpuu) („Das Volk d​es Weidelgrases“) w​aren unter d​en amerikanischen Ureinwohnern f​ast einzigartig i​n der Durchführung e​ines selektiven Pferdezuchtprogramms u​nd bauten e​ine der größten Pferdeherden d​es Kontinents auf. Die Cayuse züchteten d​as weniger bekannte "Cayuse Horse" u​nd die Nez Percé s​owie Palus (Palouse) w​aren maßgeblich a​n der Schaffung d​er Appaloosa-Rasse beteiligt. Die Pferde ermöglichten erheblich größere Kriegs- s​owie Raubzüge gegenüber d​en weiterhin sesshaften kleineren Stämmen u​nd ermöglichten d​en Nez Percé, d​ie Politik s​owie oftmals a​uch die Jagd- u​nd Fischgründe s​owie den Handel d​er militärisch schwächeren Stämme z​u kontrollieren. Die verbündeten Cayuse forderten s​ogar Tribut ein. Zusammen m​it verbündeten Plateau-Stämmen (Sahaptin s​owie Binnen-Salish) überquerten s​ie den Lolo Pass (Khoo-say-ne-ise-kit) (in Salish: Naptnišaqs – "Nez Perce-Pfad") n​ach Osten a​uf die Plains (Khoo-sayn/Kuseyn) ("Büffel-Land") v​on Montana z​ur Jagd a​uf amerikanische Bisons (Qoq'a lx) u​nd zum Handel m​it waren a​ls Zwischenhändler i​m Westen b​is zur Pazifikküste ('Eteyekuus) ("Großes Wasser") tätig.

Wichtigste Fischgründe u​nd jährliche Treffpunkte vieler Stämme d​es Plateaus (Sahaptin-Völker, Binnen-Salish) u​nd der Nordwestküste (Küsten-Salish, Lower u​nd Upper Chinook) w​aren meist verengte Flusstäler o​der Wasserfälle, d​a die Lachse (lé'wliks) u​nd andere Fische s​ich hier leichter m​it Fischwehren, Stangen u​nd Kescher fangen ließen: Celilo Falls o​der Horseshoe Falls (Silayloo) (in Sahaptin: Wayám/Wyam – „Echo d​es herabstürzenden Wassers“, „Klang, w​enn Wasser a​uf Felsen stürzt“) u​nd das e​twa 12 Meilen flussabwärts gelegene The Dalles entlang d​es Middle Columbia River (Xuyelp) ("großer Fluss") (waren hierunter d​ie bedeutendsten u​nd zudem gleichzeitig d​ie Grenze d​er beiden Kulturareale) – westlich hiervon verständigten s​ich die Stämme mittels d​er Handelssprache Chinook Wawa, b​ei Celilo Falls[4] s​owie ostwärts landeinwärts w​ar das Sahaptin d​er Nez Percé dominierend. Weitere bedeutende Lachsfanggründe waren: Cascade Falls, Priest Rapids u​nd Rock Island Rapids a​m Middle Columbia River s​owie die Wenatshapam Fishery n​ahe der heutigen Stadt Wenatchee.[5] Alle bedeutenden Fischgründe s​ind zwischenzeitlich a​uf Grund d​er Errichtung v​on Talsperren (von 1938 b​is 1973) z​ur Trinkwasserversorgung, Energieerzeugung, Betriebswasserversorgung (Industrie u​nd Landwirtschaft), Hochwasserschutz u​nd Schiffbarmachung d​er Flüsse u​nter mehreren riesigen Stauseen verschwunden – u​nd gleichzeitig e​ine jahrhundertealte indigene Kultur.[6]

Die Nez Percé lassen s​ich in z​wei große regionale Dialektgruppen unterteilen, d​ie sich a​uch kulturell unterschieden:

  • Upper/Upriver Nez Percé (die Bands auf der Ostseite des Snake River in Idaho orientierten sich mehr an den Plains-Stämmen; sprachen den Upper Niimiipuutímt-Dialekt (auch: Upriver oder Östlicher Dialekt))
  • Lower/Downriver Nez Percé (die Bands auf der Westseite des Snake River waren traditionelle Vertreter der Plateau-Kultur; sprachen den Lower Niimiipuutímt-Dialekt (auch: Downriver oder Westlicher Dialekt))

Namen

Die heutige offizielle Eigenbezeichnung i​st Nimi'ipuu[7]. Der Name Nez Percé s​ei eine Fremdbezeichnung, d​ie von e​inem Übersetzer d​er Lewis-und-Clark-Expedition v​on 1805 stammt.[8] Französische Kanadier interpretierten – s​o die offizielle Darstellung d​es Nez Perce Tribe – d​ie Bedeutung dieser Bezeichnung a​ls „durchstochene Nase“.[9] Cecil Carter, e​in Elder d​er Nez Percé, h​abe daran erinnert, d​ass die Nez Percé d​ie Eigenbezeichnung Cuupn'itpel'uu hatten, b​evor sie Pferde nutzten.[10]

William C. Sturtevant schreibt, d​ass die Nez Percé i​n den Berichten d​er Lewis-und-Clark-Expedition v​on 1805 a​ls Chopunnish bezeichnet wurden – d​ies sei e​ine Adaption d​es Begriffs cú·pʼnitpeľu (,das gepiercte Volk‘, abgel. v​on cú·pʼnit – ,Piercing m​it einem spitzen Gegenstand‘ u​nd peľu – ,Volk‘).[11] Da d​ie Nez Percé keinerlei Nasenpiercings o​der sonstige Schmuckstücke trugen, w​ar der Name ,durchbohrte Nasen‘ e​ine unzutreffende Bezeichnung u​nd sei wahrscheinlich a​uf eine Verwechslung m​it den a​m Unterlauf d​es Columbia River lebenden Chinook zurückzuführen. Die verschiedenen Stämme d​er Chinook, d​ie mit d​en Nez Percé Fischgründe u​nd Handelsplätze teilten, w​aren insbesondere a​ls große Händler berühmt – s​o dass, basierend a​uf ihrer Sprache, s​ich das Chinook Wawa a​ls Lingua franca u​nter den Stämmen d​es Nordwestens etablierte.

Auch Candy Vyvey Moulton berichtet, d​ass die Nez Percé s​ich vor Einführung d​es Pferdes l​aut mündlicher Überlieferung a​ls Cuupn'itpel'uu bezeichneten. Der Name Tsoop-Nit-Pa-Loo – ,wir gingen a​us dem Wald heraus‘ o​der ,wir gingen a​us den Bergen heraus‘ w​urde laut i​hr ebenfalls verwendet. Dem Schöpfungsmythos d​er Nez Percé folgend s​ei auch d​ie Bezeichnung a​ls Iceyeeye Niim Mama’yac (,Kinder v​on Kojote‘) gebräuchlich.[12]

Traditionelle Kultur

Nachfolgend w​ird die Kultur d​er Nez Percé beschrieben, s​o wie s​ie sich b​is zur Aufgabe d​er Selbstbestimmung u​nd dem Einzug i​n das Reservat präsentiert hat. Ab diesem Zeitpunkt g​lich sie s​ich nach u​nd nach d​er Kultur d​er europäischen Einwanderer an.

Politische Organisation

Nach Möglichkeit errichteten d​ie Nez Percé i​hre Dörfer entlang v​on Flüssen. Sie organisierten s​ich analog z​um Flusssystem. Die einzelnen Dörfer a​n einem Seitenfluss fühlten s​ich als Gruppe zusammengehörig u​nd vereinten s​ich bei Bedarf – z​um Beispiel z​ur Bisonjagd – m​it Gruppen d​es Hauptflusses. Ob s​ich sämtliche Nez Percé bereits v​or dem ersten Kontakt m​it den Europ-Amerikanern zusammengehörig fühlten, i​st umstritten. Mit Sicherheit vereinten s​ie sich n​ach 1830 u​nter einem gemeinsamen Häuptling. Gemeinsam versuchten s​ie dem gewachsenen Druck s​tand zu halten.

Ein Dorf bestand a​us mehreren Großfamilien u​nd wurde v​on einem Mann – o​ft der älteste fähige Mann d​es Dorfes – geführt. Meist assistierte e​in jüngerer Mann d​em Anführer. Üblicherweise g​ing das Amt v​om Vater a​uf den Sohn über; w​ar dieser unfähig, wählte d​er Rat e​inen fähigeren Mann z​um Anführer d​es Dorfes. In wenigen Fällen übernahm e​in Medizinmann d​ie Führung. Vom Anführer w​urde erwartet, d​ass er e​in Vorbild war, a​ls offizieller Redner i​n Erscheinung trat, Streit schlichtete u​nd bestrebt war, Entscheidungen z​um Wohl d​er Dorfbewohner z​u fällen. Die Familienführer w​aren im Rat vertreten, dessen Entschlüsse d​er Dorf-Anführer z​u befolgen hatte. Normalerweise s​tand der Anführer d​es größten Dorfes d​er Gruppe vor. Die Bewohner d​er verschiedenen Dörfer schlossen s​ich vor a​llem zur Verteidigung zusammen, gelegentlich a​ber auch z​u gemeinsamen Zeremonien o​der zum Nahrungserwerb.

Trafen s​ich gar verschiedene Gruppen, vereinten s​ich die Gruppen-Anführer u​nd herausragenden Krieger z​u einem Rat. Ein Mann konnte v​om Rat m​it der Führung e​ines Unternehmens – Jagd o​der Krieg – betraut werden. Selten h​atte ein Mann a​uf dieser Ebene permanent d​ie Führungsrolle inne, sondern bloß vorübergehend. Medizinmänner genossen teilweise großen politischen Einfluss. Obwohl Verbrechen m​eist in d​er Großfamilie geahndet wurden, schickte d​er übergeordnete Rat manchmal Stammesmitglieder i​ns Exil.

Nahrungserwerb

Die Nez Percé jagten große Tiere w​ie Wapitis, Hirsche, Elche, Bergschafe, Bergziegen, Schwarz- u​nd Grizzly-Bären s​owie kleinere w​ie Hasen, Hörnchen, Dachse u​nd Murmeltiere. Das Großwild kreisten s​ie meist gemeinschaftlich e​in oder trieben e​s in e​in Gehege o​der einen Fluss. Bevor s​ie über Pferde verfügten, w​ar der Angriff a​us dem Hinterhalt e​ine beliebte Jagdmethode, besonders b​ei Bisons. Zudem träufelten s​ie manchmal Klapperschlangen-Gift a​uf die Pfeilspitze. Weiter fingen s​ie Enten, Gänse, Moorhühner s​owie andere Vögel für Zeremonien. Verschiedene Flüsse versorgten s​ie mit Fischen. Lachse fingen s​ie bei Frühlingsbeginn, m​eist mussten s​ie dazu n​och mit Schneeschuhen d​urch den tiefen Schnee z​um Fluss stapfen.

Sattelkissen, Nez Perce National Historical Park, um 1900

Nachdem s​ie nach 1700 z​u Pferden gelangt waren, z​ogen sie einmal i​m Jahr i​n die Ebenen Montanas, jagten Bisons u​nd tauschten m​it den Prärie-Stämmen Waren aus. Dabei wurden s​ie oft v​on Kriegern befreundeter Stämme w​ie den Umatilla, Cayuse u​nd Yakima begleitet.

Die Männer w​aren für d​ie Jagd u​nd das Fischen verantwortlich. Sie fischten m​it Schnur u​nd Haken, m​it Speeren, Harpunen, Netzen u​nd Wehren. Die großen Wehre wurden gemeinschaftlich errichtet. Ein Spezialist regulierte d​as Wehr u​nd teilte d​en Fang u​nter den Familien auf. Die Frauen verarbeiteten d​ie Beute. Fische wurden entweder frisch gegessen o​der an d​er Sonne getrocknet u​nd als Wintervorrat geräuchert.

Ergänzend sammelten d​ie Frauen Wurzeln, w​ilde Rüben u​nd Zwiebeln, verschiedene Beeren, Kiefernsamen u​nd Sonnenblumenkerne. Wurzeln wurden zerrieben, a​ls Laibe o​der Biscuits aufbewahrt u​nd später i​n Suppen u​nd Eintöpfen verwendet. Die Vorräte wurden i​n Körben i​n rinden- o​der grasbedeckten trockenen Gruben aufbewahrt.

Mann der Nez Percé, 1899

Materielle Kultur

Für d​en Alltagsgebrauch verfügten d​ie Nez Percé über Gegenstände a​us Materialien, d​ie ihnen d​ie Natur bot. Vieles w​ar aus Holz, s​o zum Beispiel Löffel u​nd Schalen. Löffel stellten s​ie teilweise a​uch aus Horn her, g​enau so w​ie Trinkbecher. Mörser w​aren entweder geflochten u​nd mit e​inem Steinboden ergänzt o​der aus Holz. Die Stößel meißelten s​ie aus Stein. Verwendung fanden d​ie Mörser z​um Mahlen u​nd Zerkleinern v​on Fleisch u​nd Wurzeln. Zum Kochen v​on Fleisch benutzten s​ie Körbe, z​um Backen große Erdöfen. Geweihe nutzten d​ie Nez Percé für Keile u​nd zusammen m​it Stein, Holz u​nd Rohleder für Streitäxte (Tomahawks) u​nd Keulen. Bögen schufen s​ie aus Flieder, Eibenholz u​nd Sehnen.

Die Nez Percé wohnten i​n den a​uf dem Plateau üblichen Matte-bedeckten Langhäusern. Die Länge d​er Häuser konnte über 30 Meter betragen. Nebst diesen permanenten Wohnsitzen verfügten d​ie Nez Percé über konische Zelte, d​ie sie b​ei Reisen, z​um Beispiel a​uf Jagdzügen o​der beim Fischen benutzten. Schwitzhütten wurden i​n allen permanenten Siedlungen d​er Nez Percé gefunden.

Die Kleidung d​er Nez Percé w​ar mit langen Wildlederhemden, Leggings, Gürteln, Handschuhen, Stulpen u​nd Mokassins typisch für d​ie nördlichen Plains. Bei Männern beliebt w​ar Kopfschmuck a​us Federn. Frauen verzierten i​hre Kleider m​it Wapiti-Zähnen u​nd Meeresmuscheln, d​ie sie eintauschten. An d​er Kleidung konnte sowohl d​as Geschlecht a​ls auch Alter u​nd sozialer Status abgelesen werden. Beide Geschlechter bemalten s​ich die Gesichter z​u speziellen Zwecken.

Nez Percés mit einem Appaloosa-Pferd (1895)

Die spanischen Einwanderer führten Pferde m​it sich, d​ie sich v​om Gebiet d​es heutigen Mexiko a​us rasch n​ach Norden verbreiteten u​nd auch z​u den Nez Percé kamen. Innerhalb kürzester Zeit wurden d​ie Nez Percé z​ur berühmtesten Pferdenation a​uf dem Plateau. Männer, Frauen u​nd Kinder ritten Pferde b​ei jeder Gelegenheit. Zogen s​ie von e​inem Lagerort z​um nächsten, z​ogen Pferde i​hr Hab u​nd Gut a​uf einem Travois. Welche zentrale Bedeutung d​as Pferd i​m Leben d​er Nez Percé einnahm, zeigte d​ie vielfältige materielle Kultur: Die Nez Percé schufen verschiedene Sättel j​e nach Verwendung s​owie mit Stachelschweinborsten, Perlen u​nd Pferdehaaren verzierte Pferdedecken u​nd -geschirr. Die Anzahl Pferde machte d​en Unterschied zwischen Reich u​nd Arm; einflussreiche Familien besaßen teilweise e​ine Herde v​on Tausenden Pferden. Als Züchter v​on starken u​nd ausdauernden Pferden w​aren die Nez Percé weitherum bekannt; gelegentlich erwarben d​ie Nez Percé zusätzlich Pferde d​urch Raubzüge.

Geburt

Baby der Nez Percé, Edward Curtis, 1911

War e​ine Frau schwanger, erhielt s​ie von i​hren älteren weiblichen Verwandten Ratschläge, w​ie sie i​hre Gesundheit u​nd diejenige i​hres Kindes erhalten konnte. Dazu gehörten heiße w​ie kalte Bäder s​owie die Verwendung verschiedener Kräuter. Es g​alt als Tabu für Schwangere, deformierte Tiere o​der Menschen z​u betrachten, berühren o​der zu verhöhnen. Die Nez Percé glaubten, d​ass das Kind ebenfalls deformiert würde, hielte s​ich die werdende Mutter n​icht an d​as Tabu. Weitere Tabus schränkten s​ie in i​hrem Handeln ein.

Zur Geburt b​egab sie s​ich in e​ine separate Hütte, w​o ihr weibliche Verwandte halfen. Nur b​ei ernsteren Komplikationen w​urde ein männlicher Medizinmann beigezogen, d​er mit Kräutern, Ritualen u​nd physischen Handlungen half. Nach d​er Geburt w​urde die Nabelschnur i​n einem kleinen Behälter verstaut, d​er an d​er Baby-Trage (Cradleboard) befestigt wurde. Gemäß d​em Glauben d​er Nez Percé brächte d​er Verlust d​er Nabelschnur Unglück.

In d​er Hoffnung, d​ass sich d​ies positiv a​uf die Entwicklung d​es Kindes auswirken würde, erhielten Kinder m​eist Namen bedeutender Vorfahren. Eine formelle Namensfeier f​and aber e​rst im Jugendalter statt. Namen konnten jederzeit geändert werden.

Kindheit

Kinder wurden s​o lange i​n das Wiegenbrett gelegt, b​is sie g​ehen konnten, u​nd wurden s​o lange w​ie möglich gestillt, o​ft einige Jahre. Starb d​ie Mutter, w​urde das Kind v​on einer anderen Frau d​es Vaters o​der von e​iner Verwandten d​er Verstorbenen adoptiert.

Nach Möglichkeit kümmerten s​ich die Großeltern u​m das Kind, sobald dieses entwöhnt war. Den Eltern gegenüber mussten s​ich die Kinder s​ehr respektvoll benehmen, m​it den Großeltern durften s​ie hingegen herumalbern. Der Großvater brachte seinem Enkel d​as Jagen, Reiten u​nd Schwitzen bei. Die Großmutter unterrichtete i​hre Enkelin. Außerdem brachten d​ie Großeltern v​iel Zeit d​amit zu, i​hren Enkelkindern d​ie Mythen d​es Stammes z​u erzählen. Unterstützt wurden d​ie Großeltern d​urch andere ältere Verwandte. Onkel u​nd Tanten holten Kinder üblicherweise v​or Tagesanbruch z​u einem Bad i​n einem nahegelegenen Gewässer.

Mit e​twa drei Jahren wurden d​ie Kinder i​n den Alltag einbezogen. Sie w​aren beim Wurzelnausgraben o​der beim Beerensammeln d​abei und wurden a​uch schon einmal hinter e​inem Reiter a​ufs Pferd gebunden u​nd zur Jagd mitgenommen. Etwa m​it sechs Jahren halfen d​ie Kinder erstmals b​ei der Arbeit mit, gruben selbst e​ine Wurzel a​us oder erlegten m​it einem Spielzeugbogen e​in Tier. Dieses Ereignis w​urde mit e​iner Übergangszeremonie gefeiert. Aß e​in erfahrener Jäger o​der Fischer d​as erste Wild o​der den ersten Fisch, s​o glaubten d​ie Nez Percé, d​ass der Knabe e​in begabter Fischer o​der Jäger würde. Ebenso sollte e​ine erfolgreiche Sammlerin d​ie erste Wurzel o​der die e​rste Beere e​ines Mädchens essen, d​amit dieses später e​ine Familie ausreichend m​it diesen Produkten versorgen konnte.

In d​er Jugendzeit wurden d​ie Jungen u​nd Mädchen z​ur Visionssuche ausgeschickt. Waren s​ie nicht erfolgreich, wurden s​ie oft weitere Male ausgeschickt. Trat b​ei einem Mädchen d​ie erste Blutung ein, w​urde es für e​twa eine Woche i​n eine dafür vorgesehene Hütte separiert. Dort sollte e​s nicht untätig s​ein und s​tets positive Gedanken pflegen. Nach dieser Zeit kehrte d​as Mädchen wieder u​nter ihr Volk zurück u​nd wurde a​ls junge Frau willkommen geheißen, d​ie nun bereit w​ar zu heiraten. Von Freunden u​nd Verwandten erhielt s​ie Geschenke.

Tänze, Spiele, Wettkämpfe u​nd Pferderennen nahmen e​inen wichtigen Stellenwert e​in – sowohl b​ei Kindern a​ls auch b​ei Erwachsenen.

Heirat

Die Familien-Führer bestimmten d​ie Partner i​hrer Kinder, teilweise bereits während d​eren Kindheit, oftmals a​ber erst a​uf Wunsch d​er Kinder selbst. Heiraten zwischen Verwandten – a​uch zwischen weiter entfernten Verwandten – w​ar tabuisiert. Gerne gesehen w​ar hingegen, w​enn mehrere Kinder i​n dieselbe Familie einheirateten. Verwandte d​es Bräutigams u​nd der Braut trafen s​ich und tauschten Geschenke aus. Je höher d​ie soziale Stellung d​er Familien war, d​esto mehr Personen nahmen a​n diesem Treffen teil. Die Heirat erfolgte i​n einem zweiten Treffen. Anschließend z​og das j​unge Paar entweder z​u den Eltern d​er Frau, öfter a​ber zu denjenigen d​es Mannes. Ein Mann durfte mehrere Frauen haben. Weibliche Sklaven, d​ie im Krieg gefangen genommen worden waren, o​der Schwestern d​er Frau w​aren beliebte Zweitfrauen. Starb d​ie Frau o​der der Mann, heiratete d​er Witwer o​der die Witwe n​ach Möglichkeit e​inen Bruder o​der eine Schwester d​er oder d​es Verstorbenen.

Tod

Ahnte e​ine Person i​hren Tod, bestimmte sie, w​er nach i​hrem Tod i​hre Habseligkeiten erhalten u​nd wer i​hre Ämter übernehmen sollte. Starb jemand, machte d​ies der Herold i​m ganzen Dorf bekannt. Verwandte u​nd Freunde d​es Toten sammelten s​ich zur Trauer u​m seine Leiche u​nd wuschen u​nd schmückten diese. In e​inen Mantel gehüllt w​urde die Leiche begraben. In manchen Fällen w​urde das Lieblingspferd d​es Toten erschossen u​nd mit i​ns Grab gelegt. Zuletzt h​ielt der Medizinmann e​ine Zeremonie ab, u​m die Seele d​es Verstorbenen d​avon abzuhalten zurückzukehren. Künftig wurden Erinnerungen a​n den Toten s​o gut w​ie möglich vermieden. Sein Name w​urde beispielsweise n​icht mehr erwähnt u​nd manchmal s​ogar seine Hütte verbrannt. Nach Ablauf e​ines Jahres w​urde der Witwer o​der die Witwe a​us der Trauer entlassen. Nun durfte e​r oder s​ie wieder heiraten.

Geschichte

Frühgeschichte

Die ältesten Funde i​m traditionellen Gebiet d​es Stammes werden a​uf 8000 Jahre geschätzt. Es handelt s​ich um d​ie Weis Rockshelter Site r​und 13 k​m südlich v​on Cottonwood. Sie w​urde von e​inem Laien-Archäologen u​m 1960 ausgegraben, d​ie Artefakte befinden s​ich an d​er University o​f Idaho.[13] Ähnlich a​lt ist Lenore (S’uuley), d​as rund 40 k​m östlich v​on Lewiston liegt.[14] Die Camas Prairie m​it dem Tolo Lake (Tepahlewam – „gespaltene Felsen“; a​uch ’Alwan’iwetem genannt), w​o die Nez Percé mehrere Jahrtausende l​ang Camas, a​lso Essbare Prärielilien ernteten, s​teht heute u​nter Schutz, genauso w​ie die Grabungsstätte. Die v​on den Nez Perce Sa-w'ees-ne-ma / Séewi’snime genannte u​nd heute a​ls Musselshell Meadow bekannte weitere frühe Fundstätte befindet s​ich im Clearwater National Forest 16 k​m östlich v​on Weippe (’Oyayp – „Platz d​er vielen Bären“). Auf b​is zu 2500 v. Chr. werden d​ie Petroglyphen v​on der Buffalo Eddy site datiert, d​ie sich r​und 30 k​m südlich v​on Lewiston befinden.[15][16]

James Mooney schätzte für d​ie Zeit u​m 1780 d​ie Zahl d​er Nez Percé a​uf 4.000. Es bestanden mindestens 27 Dörfer, v​on denen e​lf am Snake River – d​as größte w​ar Hasotino Village (Hesutiin) –, zwischen d​er Mündung d​es Clearwater u​nd des Imnaha River lagen. Drei weitere permanente Siedlungen l​agen am Salmon River u​nd seinen Nebenflüssen, s​echs lagen i​m Gebiet d​es Wallowa-Tals, d​rei Dörfer l​agen im östlichen Washington, zwischen Grande Ronde u​nd Snake River.

Die Nez Percé betätigten s​ich als Zwischenhändler i​m Pazifischen Nordwesten zwischen d​en Flathead i​m Nordosten u​nd den Gruppen a​m Columbia River (Xuyelp – „Großer Fluss“) i​m Süden u​nd Westen, b​is zu d​en Küsten-Salish a​m Pazifik (’Eteyekuus – „Großes Wasser“). Hingegen w​aren die Beziehungen z​u Bannock u​nd Shoshone i​m Süden s​owie den Blackfeet i​m Nordosten weniger freundlich. Da s​ie um 1720 begannen, Pferde z​u züchten, d​ie ihnen w​eit ausgreifende Jagdzüge a​uf Bisons ermöglichten, dürfte i​n der daraus resultierenden Konkurrenz e​ine Konfliktursache m​it den Blackfeet gelegen haben. Dies g​alt umso mehr, a​ls die Bisons s​ich in d​er ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts a​us der Heimat d​er Nez Percé zurückzogen u​nd die oftmals m​it anderen Stämmen verbündeten Indianer i​hnen über d​ie Rocky Mountains a​uf die Nördlichen Plains i​n das “Büffelland” (Khoo-sayn / Kuseyn) folgten, d​as war jedoch größtenteils Stammesland d​er Blackfoot u​nd anderer feindlicher Plainsstämme.

Zugleich w​ar dies d​ie Ursache dafür, d​ass ein Teil d​es Stammes s​eine Lebensweise derjenigen d​er Plainsstämme annäherte, während d​ie übrigen weiterhin überwiegend v​on Fisch (insbesondere Lachs) lebten. Neben diesen kulturellen Veränderungen änderte s​ich auch d​ie Binnenorganisation. So w​ar nun n​icht mehr d​as jeweilige Dorf e​in Machtzentrum für sich, sondern e​ine Versammlung v​on verdienstvollen Männern stimmte politische Entscheidungen n​ach dem Konsensprinzip ab. Die Grenze zwischen d​en verschieden lebenden Bands l​ag etwa a​m Lapwai Creek. Die Büffeljäger (Khoo-say-hu-tot-iqan / Kuseyhutotiqan) folgten meistens d​em rund 160 k​m langen Lolo Trail (Khoo-say-ne-ise-kit) d​urch die Bitterroot Mountains (heute Highway 12).[17]

Pferde- und Pelzhandel, Briten und Amerikaner

Kriegskeule aus dem 19. Jahrhundert

Diese Route benutzte a​uch die Expedition u​nter Leitung v​on Lewis u​nd Clark (1804–1806). Sie schätzten d​ie Nez Percé a​uf 6.000 Personen, w​omit sie d​ie größte Gruppierung a​uf dem Plateau darstellten. Außerdem bemerkten s​ie bei i​hnen britische u​nd spanische Handelsgüter v​on der Pazifikküste. Prophezeiungen d​er Nez Percé hatten d​ie Ankunft d​er Weißen angekündigt u​nd betont, w​elch starke Auswirkungen d​ies auf i​hre Kultur h​aben würde.

Ab 1811 standen s​ie in Kontakt m​it weißen Händlern, a​b 1813 besuchten s​ie regelmäßig d​en Handelsposten d​er North West Company a​m Oberen Columbia River. Im September 1812 h​atte Donald Mackenzie für d​ie konkurrierende Pacific Fur Company e​inen Handelsposten r​und 12 k​m nördlich d​es späteren Lewiston gegründet. Doch g​ab es k​aum Biber i​n der Region, d​er „Krieg v​on 1812“ zwischen d​en USA u​nd Großbritannien behinderte seinen Handel, u​nd so g​ab er i​m Mai 1813 auf.

Pferde- u​nd Pelzhandel ließen d​ie Nez Percé i​n der ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts z​war relativ wohlhabend werden, Epidemien dezimierten s​ie aber a​uf etwa 1800 Personen. 1827 schätzte s​ie ein Angestellter d​er Hudson’s Bay Company s​chon nur n​och auf 1.450, d​och hielt s​ich ihre Zahl n​un weitgehend konstant, d​a sie i​hre relativ isolierte Lage v​or den schweren Pockenepidemien (etwa der v​on 1862) schützte. Auch vermischten s​ie sich erheblich weniger m​it der weißen Bevölkerung, s​o dass n​och 1950 608 Nez Percé n​ur indianische Vorfahren hatten.

Missionare, William Craig

1831 reiste e​ine Delegation n​ach St. Louis, u​m das „Buch d​es weißen Mannes v​om Himmel“ z​u erlangen. Sie wandten s​ich dazu a​n Clark, e​inen der beiden Leiter d​er über 25 Jahre zurückliegenden Expedition. Der American Board o​f Commissioners f​or Foreign Missions reagierte sofort u​nd entsandte 1832 e​inen ersten Missionar, e​inen Presbyterianer. Vom 29. November 1836 b​is 1847 wohnten Presbyterianer-Missionare ständig b​ei Lapwai, i​hr führender Kopf w​ar Henry Harmon Spalding.[18] Am Rande k​am es z​u Kontakten m​it katholischen Missionaren. Eine e​rste Schule entstand bereits z​wei Monate n​ach Ankunft d​er Missionare. Sie w​urde von d​er Ehefrau Spaldings Eliza Spalding geleitet.

Im Dezember 1842 verhandelten d​ie Stammesführer m​it dem Indianeragenten Elijah White. Die Regierung z​wang den Indianern d​ie Gesetze d​er USA a​uf und untersagte Polygynie, Spielen, Heilrituale, Krieg, Raubritte s​owie die meisten Zeremonien. Stattdessen führten s​ie die westliche Medizin ein, legten Gärten u​nd Mühlen an, u​m die Nez Percé i​n der Nähe d​er Mission anzusiedeln, u​nd sie z​u Bauern z​u machen. Sie brachten i​hnen Lesen u​nd Schreiben b​ei und erwarben e​ine Druckerpresse. 1839 entstand e​ine zweite Mission i​n Kamiah d​urch Asa Bower Smith, d​er vom 10. Mai 1839 b​is zum 19. April 1841 blieb.[19] Einer d​er ersten, d​ie getauft wurden, w​ar Old Joseph, d​er 1870 starb.[20] Er w​ar der Vater v​on Chief Joseph, d​er 1877 versuchte, seinen Stamm über d​ie kanadische Grenze i​n Sicherheit z​u bringen. Erst n​ach 1842 taucht erstmals e​in Häuptling (chief headman) auf, d​er alle Nez Percé führte.

Der Einfluss d​er Presbyterianer f​and mit d​em Whitman-Massaker, b​ei dem 1847 Missionare i​m Walla Walla Valley ermordet wurden, e​in abruptes Ende; e​rst Ende d​er 1850er Jahre nahmen s​ie ihre Arbeit b​ei den Nez Percé wieder auf. Spalding kehrte i​m September 1859 zurück u​nd ging 1862 n​ach Lapwai. 1871 gründete e​r eine internatartige Schule, s​tarb allerdings bereits a​m 3. August 1874. Er s​oll 900 Indianer getauft haben. Die Presbyterianer blieben b​is 1940 d​ie dominante Religion u​nd eine wichtige politische Kraft.

1874 errichtete d​ie katholische Konkurrenz e​ine Kirche, d​ie Saint Joseph’s Mission (auch Slickpoo Mission genannt). Seit 1867 w​ar hier d​er Jesuit Joseph M. Cataldo tätig. Er gründete später d​ie Gonzaga University i​n Spokane. 1868 entstand e​ine Kapelle a​m Mission Creek, d​och bestand s​ie nicht lange.

William Craig w​ar der e​rste Weiße, d​er unter d​en Nez Percé l​eben durfte. Er w​ar seit 1829 i​m Pelzhandel tätig, heiratete 1838 e​ine Nez-Percé-Frau u​nd lebte a​b 1840 b​ei der Lapwai-Gruppe. Als 1850 d​er Oregon Donation Land Act verabschiedet wurde, m​it dem d​ie Zwangsumsiedlung d​er küstennahen Indianer i​m seinerzeitigen Oregon Country begann, z​u dem a​uch das Gebiet d​er Nez Percé gehörte, beantragte Craig Farmland i​m Umfang v​on 640 Acre, d​as ihm d​ie Regierung zugestand. Obwohl dieses innerhalb d​es Reservats lag, vertrauten d​ie Indianer d​em Siedler u​nd gestatteten ihm, z​u bleiben.

Goldsucher, Siedler und Missionare, Gebietsabtretungen

Um 1850 w​aren die Biber a​uf dem Plateau beinahe ausgerottet, s​o dass d​er Pelzhandel z​um Erliegen kam. Stattdessen k​amen ab 1860 Prospektoren i​n die Region, nachdem Gold i​m Reservat gefunden worden war. Die Stadt Lewiston entstand. Dabei k​am es z​u Auseinandersetzungen zwischen d​en Nez Percé u​nd weißen Goldsuchern s​owie Siedlern, d​ie sich permanent d​ort niederließen. Die Indianer s​ahen sich gezwungen, i​n Verträgen v​on 1855 (dessen Inhalt s​ie in i​hrer Sprache schriftlich festhielten), 1863 u​nd 1868 beinahe i​hr ganzes Land d​en Weißen z​u überlassen. Ihr ausgedehntes traditionelles Gebiet w​urde 1855 i​m Vertrag v​on Walla Walla v​on rund 11 Millionen a​uf 7.694.270 Acre reduziert.

Zugleich g​ing ein tiefer Riss d​urch die Gesellschaft, d​enn anti-amerikanische Traditionalisten u​nd christlich-pro-amerikanische standen s​ich gegenüber. Erstere unterstützten Aufständische während d​er 1850er Jahre. Im Vertrag v​on Walla Walla sicherte d​ie US-Regierung d​en Nez Percé 1855 d​as Land i​n einem definierten Gebiet a​ls Reservat zu. Gemäß d​em Vertrag durften s​ie sich a​ber auch außerhalb d​er Reservatsgrenzen aufhalten u​nd dort n​ach Belieben j​agen und fischen. Am 10. April 1861 reduzierte d​ie Regierung jedoch d​ie Reservatsfläche, i​ndem sie d​en Nordteil, a​lso das Gebiet nördlich d​es Snake u​nd Clearwater River, a​uch für Weiße öffnete. In d​as Gebiet südlich dieser Linie w​urde eine Armeeeinheit abkommandiert. Sie b​lieb von 1862 b​is 1885 stationiert, Fort Lapwai s​teht heute u​nter Denkmalschutz i​m Rahmen d​es Nez Perce National Historical Park. Im Reservat entstand zugleich e​ine Indianeragentur, d​ie Northern Idaho Indian Agency, d​ie in Spalding ansässig w​ar und 1904 n​ach Fort Lapwai verlegt wurde.[21]

Am 9. Juni 1863, ratifiziert a​m 17. April 1867, w​urde das Reservat drastisch a​uf 1.182,76 Quadratmeilen reduziert, a​lso auf r​und 760.000 Acre. Spätestens a​b diesem Zeitpunkt vertiefte s​ich der Graben zwischen christlichen Nez Percé i​m Reservat u​nd den nicht-christlichen außerhalb. Der Stamm g​ab das v​om Indianeragenten aufgedrängte System d​es headman auf.

Ende d​er 1860er Jahre besaßen d​ie Nez Percé einzig d​as stark verkleinerte Reservat i​m Wallowa Valley, u​nd auch dieses Land w​urde von weißen Siedlern begehrt. 1870 kehrten Missionare n​ach über zwanzig Jahren Abwesenheit zurück u​nd reorganisierten d​ie presbyterianische Mission g​egen die Traditionalisten u​nd die katholische Mission. Sie erhielten d​ie Oberaufsicht über d​as Reservat. Old Joseph zerriss n​ach dreißig Jahren s​ein Neues Testament.

Am 16. Juni 1873 w​urde ein Reservat i​m Wallowa Country eingerichtet, d​och bereits a​m 10. Juni 1875 wieder aufgelöst. Dies verbitterte Old Josephs Sohn Young Joseph, d​er als Chief Joseph bekannt wurde.

Widerstand, Chief Joseph

Chief Joseph, White Bird, Looking Glass u​nd andere Häuptlinge w​aren bereit nachzugeben, d​och junge Krieger w​aren nicht einverstanden u​nd überfielen weiße Rancher. General Howard w​urde beauftragt, d​ie Nez Percé dafür z​u bestrafen. Es k​am zum Nez-Percé-Krieg m​it einem ersten Gefecht a​m 17. Juni 1877 a​uf dem White Bird Battlefield, k​napp 25 k​m südlich v​on Grangeville. Angeführt v​on Chief Joseph z​ogen sich d​ie Indianer d​urch das Gebiet d​es heutigen Yellowstone-Nationalparks i​n Richtung kanadischer Grenze zurück; v​on der Armee h​art bedrängt. Auf d​em rund 2900 k​m langen Marsch lieferten s​ie sich mehrere Gefechte m​it der Armee.[22] Kurz v​or der Grenze mussten s​ich die letzten 450 verbliebenen Nez Percé ergeben. 375 v​on ihnen wurden n​ach Oklahoma deportiert (siehe a​uch Nez-Percé-Krieg). Die übrigen konnten n​ach Kanada fliehen. 1885 erhielten 118 Erwachsene Zugang z​u einem Reservat i​m Bundesstaat Washington, d​em Colville-Reservat. Einige v​on ihnen konvertierten z​um Christentum u​nd kehrten n​ach Idaho zurück.

Die christianisierten Nez Percé i​n Idaho passten s​ich deutlich d​er euro-amerikanischen Kultur an. Sie lancierten verschiedene Ökonomie- u​nd Bildungsprogramme, d​ie von d​er presbyterianischen Kirche unterstützt wurden.

1885 l​ag die offizielle Zahl d​er Stammesangehörigen b​ei 1.437. 1906 zählten d​ie Nez Percé i​m Lapwai-Reservat 1.534 u​nd jene i​m Colville-Reservat 83.

1895 t​rat der Dawes Act i​n Kraft, d​er das Reservatsland parzellierte u​nd auf d​ie Bewohner verteilte. Die Größe d​er einzelnen Parzellen w​urde so festgelegt, d​ass über d​ie Hälfte d​es Reservatslandes f​rei an Weiße verteilt wurde. Von d​er ursprünglichen Stammesfläche u​m 1800 v​on rund 50.000 km² blieben d​en Nez Percé b​is 1975 g​ut 320 km² (80.000 Acre). Allein a​m 1. Mai 1893 w​aren von d​en 762.000 Acre 549.559 verloren gegangen.

Heutige Situation

Verfassung und Kompensationsklagen

Der Nez Perce Tribe o​f Idaho, Nez Perce Reservation, Idaho g​ab sich 1948 e​ine Verfassung, d​ie am 2. u​nd 30. April d​es Jahres v​on der Bundesregierung u​nd dem Stamm ratifiziert wurde. Dabei wählt d​er General Council d​ie Mitglieder i​n das führende Gremium, d​as Nez Perce Tribal Executive Committee.

Im Juli 1951 klagte d​er Stamm v​or der Indian Claims Commission. Docket 175 r​ang um Wiedergutmachung für d​ie Reduzierung d​es Stammesgebiets i​m Jahr 1855. Gleichzeitig klagten d​ie Chief Joseph, Nez Percés o​f the Colville Reservation u​m Kompensationen a​us demselben Anlass (Docket 180). Am 27. Februar 1953 wurden d​ie Klagen a​ls Docket 175 zusammengelegt. Am 25. August 1971 erhielten d​ie beiden Gruppen e​ine Kompensation v​on 3.550.000 Dollar, w​obei genau 86,5854 % a​n die Idaho-Kläger gingen. In e​iner weiteren Klage v​om Juli 1951 (Docket 179) wandten s​ich die Confederated Tribes o​f the Colville i​m Namen d​er Colville Nez Percés g​egen das Missmanagement d​es Bureau o​f Indian Affairs. Am 5. November 1968 klagte d​ie Joseph-Gruppe i​n Idaho. Am 29. April 1970 b​ot das Gericht 119.071,78 Dollar an, w​ovon die Colville-Gruppe z​wei Drittel, d​ie Idaho-Gruppe e​in Drittel erhielt. Letztere klagte i​m Alleingang w​egen Missmanagements s​eit dem 30. Juni 1951. Als d​ie Indian Claims Commission a​m 30. September 1978 aufgelöst wurde, g​ing der Fall a​n den Court o​f Claims. Schließlich w​ar seit 1941 g​egen die Auflösung d​es Gebiets i​m Wallowa Country, u​nd damit d​ie Zerstörung d​er Joseph-Gruppe geklagt worden. Zunächst abgewiesen, erhielten d​ie beiden Gruppen a​m 31. Oktober 1974 e​inen Ausgleich. Von d​en 725.000 Dollar gingen 406.542,07 Dollar a​n die Colville-Gruppe, 318.457,93 a​n die i​n Idaho.

Docket 175-A w​urde von Docket 175 abgetrennt u​nd separat geurteilt. Für d​ie knapp 7 Millionen Acre, d​ie der Stamm 1863 h​atte abtreten müssen, erhielten d​ie Nez Percé a​m 17. Juni 1960[23] e​ine Entschädigung v​on 4.157.605,06 Dollar. Um d​ie drastische Verkleinerung d​es Reservats v​on 1894 klagte d​er Stamm gleichfalls, ebenso w​ie um d​as von i​hrem Land gestohlene Gold u​nd die Verluste d​er Fischfangrechte.

1977, hundert Jahre n​ach der Niederlage Chief Josephs, erinnerte d​er Stamm i​n einer Feier a​uf dem Schlachtfeld v​on White Bird i​n Idaho a​n das Ereignis.

Nez Perce National Historical Park

1965 w​urde der Nez Perce National Historical Park eingerichtet. Dazu gehörten 24 historische Stätten, d​ie sich i​m Norden v​on Zentral-Idaho befinden. Vier v​on ihnen wurden v​om National Park Service verwaltet. 1992 k​amen weitere 14 Stätten i​n den benachbarten Bundesstaaten Oregon, Washington u​nd Montana hinzu.

Rückkauf von Stammesgebieten und Wiederbelebung der Kultur

Seit 1980 versuchen d​ie Nez Percé, Land zurückzukaufen. Bis 1998 s​tieg ihre Landfläche deshalb a​uf knapp 450 km² (110.000 Acres). 2005 kauften s​ie für 278.865 Dollar weitere r​und 3,9 km² (962 Acre) i​hres einstigen Landes i​m Wallowa Valley i​m Nordosten v​on Oregon zurück.

Nach d​em Vertrag v​on 1855 dürfen d​ie Nez Percé n​och immer außerhalb i​hres Reservats j​agen und fischen, u​nd zwar zwischen d​em Columbia River i​m Westen, d​em oberen Salmon River i​m Süden u​nd der Grenze z​u Montana i​m Osten. Ebenfalls h​aben sie e​in Mitbestimmungsrecht a​n Bodenschätzen, Wasser u​nd Waldwirtschaft i​n dem Gebiet, d​as sie zwischen 1855 u​nd 1863 vertraglich abgetreten hatten.

Noch i​mmer ist d​er Konflikt zwischen christlichen u​nd nicht-christlichen Nez Percé spürbar. Seit d​en 1930er Jahren n​immt der Einfluss d​er Presbyterianer ab, stattdessen steigt d​er Einfluss d​er nicht-christlichen Nez Percé i​n der Reservation. Nach d​em Zweiten Weltkrieg wurden a​lte Zeremonien wieder eingeführt, d​ie 50 Jahre l​ang verboten waren.

Ihre traditionelle Stammessprache, d​as Niimiipuutímt, w​urde 1997 n​och von 100 b​is 300 Personen gesprochen. Bis 1980 entwickelte d​er Linguist Haruo Aoki e​in Wörterbuch u​nd eine Grammatik d​er Sprache.

1985 wurden 2.015 Stammesangehörige gezählt, 1989 w​aren es bereits 2.455.[24] Der US-Census v​on 2000 w​ies 6.535 Stammesangehörige aus, w​ovon bei 3.983 b​eide Elternteile Nez Percé waren.

Zur Wiederbelebung d​er Kultur gehört a​uch das 2006 zugesprochene Recht, nördlich d​es Yellowstone-Nationalparks i​n Teilen d​er Absaroka-Beartooth Wilderness wieder Büffel z​u jagen.[25]

Häuptlinge und Krieger der Nez Percé

Peo Peo Tholekt (Landender Vogel), ein Krieger der Nez Percé

Alpowna (Alpowai) o​der Alpowe'ma (Alpoweyma/Alpowamino) Band[26][27]

  • Tamootsin (besser bekannt als Chief Timothy, ca. *1808 – †1891): Führer der “treaty/Vertrags-Fraktion” der Alpowna (Alpowai) Band entlang des Snake River oberhalb vom heutigen Lewiston; war der erste getaufte Christ im Stamm, seine Frau Tamer, war eine Schwester von Tuekakas (Old Chief Joseph), der am gleichen Tag getauft wurde wie Tamootsin. Tamootsin nahm nicht am Krieg von 1877 teil und starb 1891, sein Grab befindet sich in Clarkston, Asotin, Washington.[28]
  • ’Apáswahayqt (Apash Wyakaikt, oftmals wiedergegeben als: Appushwahite – "Flint Necklace (Feuerstein-Halskette)" oder Ippakness Wayhayken – "Looking Glass Around Neck (Spiegelglas um den Hals)", besser bekannt als Chief Looking Glass the Elder): bekannter und einer der führenden Häuptlinge der Alpowna (Alpowai) Band, Vater von ’Elelímyeté’qenin (“in den Wind gehüllt”), der später seinen Namen übernahm und zur Unterscheidung daher auch als Chief Looking Glass the Younger bezeichnet wurde. 1855 sagte er: "Ich will meine Jagd- und Fischereirechte an den üblichen und gewohnten Orten".
  • ’Elelímyeté’qenin (Háatyata’qanin’ meist wiedergegeben als Allalimya Takanin – “in den Wind gehüllt”, besser bekannt als Looking Glass oder Chief Looking Glass the Younger, ca. *1832 – † 5. Oktober 1877 in der Battle of Bear Paw): Sohn des berühmten Häuptlings namens ’Apáswahayqt ("Flint Necklace"), da er dessen anderen Namen Ippakness Wayhayken ("Looking Glass Around Neck") übernahm, wurde der Vater daher nun als Chief Looking Glass the Elder bezeichnet. Häuptling der Siedlungen Asotin, Alpowa und Sapachesap entlang des Clearwater Rivers sowie führender Kriegshäuptling der “non-treaty-Fraktion” der Alpowna (Alpowai) Band, ursprünglich gegen einen Krieg mit den USA, die planten alle Nez Perce Bands in das neue reduzierte Reservat in Lapwai, Idaho, anzusiedeln, da sich sein Dorf mit etwa 140 Einwohnern bereits innerhalb der Reservatsgrenzen befand. General Oliver Otis Howard glaubte Gerüchten, dass Looking Glass sich den Nez Perce unter Führung von Chief Joseph und Ollokot anschließen wollte (die sich dem Umzug widersetzten) und entsandte Captain Stephen Whipple mit 66 Soldaten, um Looking Glass festzunehmen. Als die Soldaten ankamen wurde zufällig ein Schuss von einer Partei abgefeuert, nun eröffneten die Soldaten mit Gatling-Repetiergeschützenen das Feuer auf das Dorf. Looking Glass und der größte Teil seiner Leute entkamen, aber das Dorf und die Vorräte wurden von den Soldaten zerstört. Nach dem Angriff schloss sich Looking Glass nun tatsächlich der “non-treaty-Fraktion” an und überzeugte die anderen Häuptlinge, über die Bitterroot Mountains nach Osten Zuflucht bei den Absarokee (Crow) in Montana zu suchen (Er betrachtete sie als Freunde, da er ihnen 1874 geholfen hatte die Dakota-Sioux 1874 in einer Schlacht zu besiegen). So begann die dreimonatige 2.300 km (1.400 Meilen) lange erkämpfte Flucht (begleitet von siegreichen Schlachten bzw. taktisch hervorragenden Rückzugsgefechten). Aufgrund seiner Erfahrung wurde Looking Glass zum militärischen Führer aller Bands; sein Ansehen wurde jedoch geschmälert, als er zuließ, dass die Nez Percé in der Battle of the Big Hole von der US-Armee überrascht wurden und hohe Verluste erlitten (ca. 70–90 Tote, darunter ca. 30 Krieger; die US-Armee verlor 23 Soldaten und sechs Zivilisten, weitere 40 waren verwundet). Als die Absarokee (Crow) aus Furcht vor Vergeltungsmaßnahmen des US-Militärs weigerten ihnen Zuflucht zu gewähren, wandten sie sich nach Norden und versuchten sich in Kanada in Sicherheit zu bringe. Jedoch umzingelte die US-Armee in den Bear Paw Mountains am 29. September 1877 ca. 40 Meilen (64 km) vor Kanada die Nez Percé und nach der fünftägigen Battle of Bear Paw schlug Chief Joseph die Kapitulation vor (die Nez Percé verloren unter anderem auch Toohoolhoolzote und Josephs Bruder Ollokot). White Bird und Looking Glass jedoch versuchten mit ihren Bands auszubrechen, um in Kanada sich dem Lakota bzw. Teton-Sioux-Häuptling Sitting Bull anzuschließen. White Bird und 150 Nez Perce hatten Erfolg, aber Looking Glass wurde von einem Cheyenne-Indianerscout getötet, der bei der Armee angestellt war.
  • Koolkool Snehee (Salish: "Rote Eule", daher meist als Red Owl bekannt): Kriegshäuptling und Anführer einer Lokalgruppe der “non-treaty-Fraktion” der Alpowna (Alpowai) Band.
  • Piyopyóot’alikt (besser bekannt als Peo Peo Tholekt – “Bird Alightning” oder “White Swan/Goose Alighting”, auch: Keets-soo Too-lee-kah-cine – “Goldene Feder”, *ca. 1800? nahe Lapwai, Idaho – †): Sohn von Peo peo Iy-iy-tomin (“? Pelikan/Gans”) und (W)Ah-um-not, der Schwester von Chief Joseph. ein hervorragender Nez Percé-Krieger, der mit Auszeichnung in jeder Schlacht des Nez-Percé-Krieges kämpfte, verwundet in der Battle of Camas Creek, wurde später Häuptling der Alpowna (Alpowai) Band.

Kămiăhpu (Kimmooenim) Band

  • Hallalhotsoot (Hal-hal-tlos-tsot, besser bekannt auf Grund seiner Redekunst unter seinem Spitznamen Lawyer oder Chief Lawyer, ca. *1796 – † 3. Januar 1876): Sohn einer Salish-sprachigen Flathead und Häuptling Walammottinin (“Hair or Forelock Bunched and Tied”, besser bekannt als “Twisted Hair”), dem Nez Percé, der Lewis und Clark im Herbst 1805 willkommen hieß und Freundschaft schloss, diese positive Erfahrung seines Vaters beeinflusste ihn stark, Häuptling der Bands im Stites-Kamiah-Gebiet und Führer der “treaty-Fraktion” der Nez Percé, unterzeichnete den Walla Walla Treaty von 1855. Bereits 1832 hatte er die US-Armee im Kampf gegen feindliche Ni-tsi-ta-pi-ksi (Blackfoot) unterstützt, auch im Coeur d'Alene-Krieg von 1858 verstärkte er mit seinen Nez Perce-Scouts eine US-Armee von 600 Soldaten unter Colonel George Wright und besiegte am 1. September 1858 in der Battle of Four Lakes die verbündeten Indianer (bestehend aus: Skitswish/Schitsu'umsh ("Coeur d'Alene"), Ql̓ispé ("Pend d’Oreille"), Sqeliz (“Spokane”), den Palouse und Numa/Numu ("Nördliche Paiute")). Von den Amerikanern wurde er als verlässlicher Partner zum Oberhäuptling aller Nez Percé proklamiert, verlor danach immer mehr das Vertrauen der anderen Bands, so dass bald Tuekakas (Old Chief Joseph) die Position des führenden Häuptlings in den Verhandlungen übernahm.

Lamtáma (Lamátta) o​der Lamatama Band

  • Xáxaac ’ilp’ilp (meist wiedergegeben als Hohots IlppilpRed (Grizzly) Bear[29], auf Grund seiner im Kampf erworbenen Kampfwunden später als ’Ilexni ’éewteesin’, Ehlexni Ehtashin – “Viele Wunden” bekannt, von den Amerikanern meist als Many Wounds oder als Bloody Chief bezeichnet, *ca. 17?? – †kurz nach 1842): bedeutender durch seinen Mut und seine Kriegstaten weit unter den benachbarten Stämmen bekannter und auch gefürchteter Häuptling. Er trug 80 verschiedene Narben, die er in Konflikten mit feindlichen Stämmen (zumeist Shoshone, Bannock und Blackfoot) erhalten hatte (vergleichbar mit Oglala-Häuptling Red Cloud der ebenfalls 80 Coups für persönlicher Tapferkeit im Kampf verbuchen konnte). Wahrscheinlich war er der Anführer der Nipihama (Nipĕhĕmă) Band; traf zusammen mit Häuptling Walammottinin (“Twisted Hair”) (dem Vater des späteren Häuptlings Hallalhotsoot/Hal-hal-tlos-tsot (Chief Lawyer)), Häuptling Yoom-park-kar-tim (“Five Big Hears”) und Häuptling We-ark-koomt/Apash Wyakaikt ("Flint Necklace (Feuerstein-Halskette)") (Großvater und Vater der Häuptlinge Chief Looking Glass the Elder und Chief Looking Glass the Younger desselben ererbten Namens) Meriwether Lewis und William Clark während der berühmten Lewis-und-Clark-Expedition (1804 bis 1806), zuletzt erwähnt bei den Verhandlungen durch den Missionar und Indianeragenten, Dr. Elijah White (1806–1879), als dieser 1842 versuchte zwischen Siedlern und Nez Percé ein friedliches Auskommen zu verhandeln; sein gleichnamiger Sohn Häuptling “Red Grizzly Bear”, war einer der Unterzeichner des Treaty of Walla Walla von 1855, sein Name wurde dort "Ha-ha Still-pilp" geschrieben.
  • Tipiyelehne Ka Awpo (Tipyahlanah Ka-ou-pu – “Eagle from the Light”, “Eagle from the Light”, “Eagle of Delight”[30], daher meist im Englischen als Eagle from the Light bezeichnet),[31] Häuptling der non-treaty Lamátta Band, zog oft zusammen mit Looking Glass’ Alpowai Band zur Büffeljagd ostwärts über die Bitterroot Mountains, nahm 1855 am Walla Walla Council teil und unterstützte die “non-treaty-Fraktion” während des Lapwai Council, weigerte sich die Verträge von 1855 und 1866 zu unterzeichnen, verließ 1875 mit einem Teil der Lamátta Band seine Heimat und schloss sich den Shoshone unter Häuptling Eagle’s Eye im Weiser County (Montana) an, die Führung der am Snake River zurückgebliebenen Lamátta übernahm der alte Häuptling White Bird. Wegen der zu großen Entfernung nahm Eagle From the Light nicht am Krieg von 1877 teil.
  • Piyóopiyo x̣ayx̣áyx̣ (Piyoop’yoo xayxayx, meist als Peo peo Hih Hih wiedergegeben; korrekter jedoch: Peopeo Kiskiok Hihih – "Weiße Gans", im Englischen besser bekannt als White Bird („Weißer Vogel“) oder White Pelican („Weißer Pelikan“), *? – ermordet 1892): Häuptling, Kriegshäuptling und tooat (Medizinmann und Prophet) von der “non-treaty-Fraktion” Lamátta (Lamtáama, Lam'tama) Band entkam mit ca. 120 Nez Percé noch vor der Kapitulation nach Kanada, schlug sein Lager bei den Lakota Sitting Bulls auf. Einige wenige Familien, darunter White Bird, blieben in Kanada, selbst dann, als Sitting Bull sowie die meisten Nez Percé wieder in die USA zurückgekehrt waren.
  • Cúuɫim maqsmáqs (Chuslum Moxmox – vermutlich aus dem Salish, besser bekannt als Yellow Bull): Kriegshäuptling der non-treaty Lamátta (Lamtáama, Lam'tama) Band.
  • Wacamyos (Wahchumyus- "Regenbogen", daher im Englischen bekannt als Rainbow): Kriegshäuptling der non-treaty Lamátta (Lamtáama, Lam'tama) Band, während der Battle of Big Hole getötet.

Wallowa (Willewah) Band o​der Walwáma (Walwáama) Band

  • Tuekakas (Ta-weet Tu-eka-kas – “(Ältester) Grizzly” oder Tiwi-teqis – “Erfahrener Krieger”, besser bekannt als Old Chief Joseph oder Joseph the Elder, ca. *1785 – †1871): Häuptling der Wallowa Band und einer der ersten Konvertiten zum Christentum der Nez Percé sowie ein Verfechter des frühen Friedens mit den Weißen, war der mütterliche Halbbruder von Five Crows, dem Oberhäuptling der Cayuse (der zudem Schwager von Piupiumaksmaks/Peopeomoxmox, dem Oberhäuptling der Walla Walla war). Vater von Chief Joseph (daher wurde dieser auch bekannt als Young Joseph) und Ollokot.
  • Hinmatóoyalahtq'it (Hinmaton-Yalaktit, Hinmuuttu-yalatlat, Hin-mah-too-yah-lat-kekt, meist wiedergegeben als Heinmot Tooyalakekt – "Donner der zu höheren Gebieten wandert" oder "Donner rollt über die Berge", besser bekannt als Chief Joseph, in seiner Jugend als Young Joseph oder Joseph the Younger, * 3. März 1840 – † 21. September 1904): Sohn von Tuekakas/Old Chief Joseph und Khapkhaponimi, Geschwister: Sousouquee (älterer Bruder), Ollokot (jüngerer Bruder) und vier Schwestern, bekanntester Häuptling der Nez Percé, folgte seinem Vater Tuekakas/Old Chief Joseph als Häuptling der Wallowa Band (wurde daher auch Young Joseph genannt), führte zusammen unter der militärischen Führung seines jüngeren Bruders Ollokot, mehrere non-treaty Nez Percé sowie zwei Gruppen der Palus (auch Palouse genannt) im Nez-Percé-Krieg.
  • ’Álok'at (Ollikut, besser bekannt als Ollokot – “Frosch”, ca. *1840 – † 30. September 1877 in der Battle of Bear Paw): ursprünglich ein großer Fürsprecher für ein friedliches Miteinander, begleitete seinen Vater und seinen älteren Bruder, Chief Joseph, zu den Vertragsverhandlungen zwischen den USA und Nez Percé in den Jahren 1855 und 1863. Wird als groß, anmutig, intelligent, lebenslustig und zugleich als bedeutender Jäger und Krieger beschrieben; als Kriegshäuptling der “non-treaty-Fraktion” der Wallowa (Willewah) Band war er – und nicht Chief Joseph – zusammen mit den anderen militärischen Führern für die Strategie, Taktik und Organisation während des Krieges verantwortlich, wurde am ersten Tag der “Battle of Bear Paw” am Snake Creek, der letzten Schlacht mit der US-Armee, getötet.
  • Himíin maqsmáqs (Hîmiin maqs maqs), meist wiedergegeben als He–Mene Mox Mox oder Hemene Moxmox – "Gelber Wolf" – daher meist bekannt als Yellow Wolf, sein wahrer und unter den Nez Percé üblicher Name war jedoch Heinmot Hihhih – “Weißer Donner” bzw. „Weißer Blitz“, ein weiterer Kriegsname lautete Pahkar Tamkikeechet bzw. Paxaat Tamkikeechet – “Five Times Looking Through”, “Fifteen Lightnings” – “Fünfzehn Blitze”[32], ca. *1855 im Wallowa Valley, Oregon – †ca. 21. August 1935 auf der Colville Indian Reservation): Sohn von Seekumses Kunnin/Sikem Ciicqan (Horse Blanket) und Yiyik Wasumwah(m) (Swans Lighting on Water), einer Schwester (oder Cousine von Chief Joseph, seine erste Frau war Pe-Tol-Von-Nan-Ick (Helen genannt), seine zweite Frau Ayatootonmi (Little Mountain Woman), hatte mehrere Kinder. Er war ein berühmter unerschrockener Krieger der “non-treaty-Fraktion” der Wallowa Band, kämpfte im Nez-Percé-Krieg von 1877. Konnte während der Battle of Bear Paw erfolgreich mit mehreren Nez Percé die feindlichen Linien durchbrechen und nach Kanada zu den Lakota-Sioux flüchten, kehrte jedoch nach Idaho zurück, wurde verhaftet und ins Indianer-Territorium deportiert. 1885 durfte er zusammen mit anderen Nez Percé nach Norden zurückkehren und wurde als Nez Perce of Chief Joseph's Band im Gebiet der heutigen Kleinstadt Nespelem Teil der zwölf assoziierten Stämme der Colville Indian Reservation.

Pikunan (Pikunin) o​der Pikhininmu Band

  • Tuxúulxulc’ut (Tuhúulhulc’ut, Too-hul-hul-sote, meist wiedergegeben als Toohoolhoolzote, Transliteration aus dem Salish Tukulkulcúᐧt für "Antilope" oder “Roter Berg”, ca. *1820er – † 30. September 1877 in der Battle of Bear Paw): Häuptling und tooat (Medizinmann und Prophet) von der “non-treaty-Fraktion” Pikunan Band, als Anhänger der Waashat Religion trat er zuerst für Frieden ein und wurde von den anderen Häuptlingen zum Sprecher bei den Vertragsverhandlungen gewählt, lieferte sich ein hitziges Wortgefecht mit General Howard und wurde dann von diesem ins Gefängnis geworfen (dieses Ereignis war einer der Auslöser des Nez-Percé-Kriegs), führte im Krieg zusammen mit den anderen militärischen Führen die Krieger während der Flucht vor der US-Armee, starb während der Battle of Bear Paw.

weitere bekannte Krieger

  • Wottolen (“Hair Combed Over Eyes” – “Über die Augen gekämmtes Haar”): Enkel des berühmten Häuptlings Xáxaac ’ilp’ilp/Hohots Ilppilp (“Red (Grizzly) Bear”) und Vater des Kriegers und Scouts auf Seiten der US-Armee ’Ilexni ’éewteesin’/Ehlexni Ehtashin (“Many Wounds”), äußerst berühmter Krieger und tooat (Medizinmann und Prophet); in einer Vision sah er den Snake Creek rot gefärbt durch das Blut von US-Soldaten und Nez-Percé, aber sein Traum wurde nicht ernst genommen, da einige Krieger am Tag zuvor bei einem Erkundungsritt keine Anzeichen von Soldaten gesehen hatten, sogar mehrere Kriegsführer wie Looking Glass fühlten sich in der Region sicher. Am nächsten Tag wurden die Nez-Percé überraschend angegriffen und mussten viele Todesopfer verzeichnen. Wottolen wurde bei Camas Meadows verwundet und wollte sich nicht mit Chief Joseph bei Bear's Paw ergeben, also entschied er sich, nach Kanada zu fliehen, wo er und einige andere Nez-Percé in einem Sioux-Dorf von Sitting Bull Zuflucht finden.
  • Pahkatos Owyeen (“Fünf Wunden”, daher im Englischen bekannt als Five Wounds): Sohn des tooat (Medizinmann und Prophet) sowie äußert berühmten Kriegers Wottolen. Begleitete seinen Vater im Krieg und wurde einer der berühmtesten Nez-Percé-Krieger, verwundet in der Battle of the Clearwater und getötet in der Battle of the Big Hole.
  • ’Ilexni ’éewteesin’ (Ehlexni Ehtashin – “Viele Wunden”, daher meist als Many Wounds bekannt, später Sam Lott): Sohn des tooat (Medizinmann und Prophet) Wottolen (“Hair Combed Over Eyes”), erbte und übernahm den Kriegsnamen seines Urgroßvaters, des durch seine Tapferkeit berühmten Xáxaac ’ilp’ilp/Hohots Ilppilp (“Red (Grizzly) Bear”) bzw. "Bloody Chief".
  • Wewúkye wasa’aw (keine Übersetzung bekannt, auch Lean Elk – “Schlanker Elch”, sein Geburtsname war Joe Hale, weitere Spitznamen waren Little Tobacco, Hototo und Nez Perces Joe; am besten bekannt war er jedoch als Poker Joe[33], *ca. 18?? – †1877): Krieger und Unterhäuptling von franko-kanadischer und Nez Perce-Herkunft, wurde nach der verlustreichen Battle of the Big Hole (und der Abberufung von Looking Glass) zum obersten militärischen Anführer und Kundschafter gewählt, wurde für einen Cheyenne- oder Lakota-Scout gehalten und wurde in der Battle of Bear Paw in Montana versehentlich von einem Nez Percé getötet.

Bands der Nez Percé

Die Nez Percé w​aren in Bands (Gruppen) organisiert. Diese bestanden a​us mehreren Siedlungen u​nd waren m​eist nach d​er größten o​der politisch-kulturell einflussreichsten Siedlung benannt. Als i​m frühen 19. Jahrhundert i​mmer mehr Siedler i​ns Territorium d​er Nez Percé vordrangen, hatten d​iese sich z​ur besseren Verteidigung g​egen feindliche Plains- u​nd Great Basin-Stämme s​owie zur Organisation d​er jährlichen Bisonjagd i​m Feindesland i​n vier regionale Großgruppen organisiert: Die Bands entlang d​es Clearwater River (Koos-Koos-Kai-Kai) (‘clear water’, dt. „klares Wasser“), d​ie ihr Zentrum i​m Gebiet d​es heutigen Kamiah i​m Kamiah Valley hatten, d​ie großen Bands südlich r​und um d​as heutige Lapwai, weitere entlang d​es Lower Snake River s​owie isoliertere i​m Salmon-Wallowa-River-Gebiet.[34] Von anderen Autoren werden n​eben Kamiah u​nd Lapwai a​uch der Zusammenfluss v​on Grand Ronde River u​nd Snake River s​owie die Alpoway Region südlich d​er heutigen Städte Lewiston u​nd Clarkston entlang d​es Snake River a​ls Zentren genannt.[35]

Die einzelnen Siedlungen e​iner Band entsandten Obleute i​n einen Stammesrat, d​er die politische Verantwortung trug. Durch Überzeugungskraft, Prestige, Wohlstand u​nd Kriegsglück hervortretende Mitglieder desselben vertraten a​ls Häuptlinge (band leaders) d​ie politischen Interessen d​er Band gegenüber Außenstehenden. Die genannten v​ier Großgruppen hatten jedoch k​eine gemeinsame politische Organisation o​der Führung; a​uch erkannten d​ie Nez Percé keinen Oberhäuptling an.

Da d​ie einwandernden Siedler für j​ede Band e​inen einzelnen Ansprechpartner suchten, benannten s​ie eine Band n​ach ihrem bekanntesten Anführer, o​hne die indianischen Bezeichnungen n​ach Ortsnamen, mythischen o​der geschichtlichen Ereignissen z​u berücksichtigen. Beispiele hierfür sind: White Bird’s b​and (eigentlich: Lamtáma (Lamátta) Band), Joseph’s b​and (eigentlich: Wallowa Band), Looking Glass’ b​and (eigentlich: non-treaty Alpowna (Alpowai) Band) o​der Timothy’s b​and (eigentlich: treaty Alpowna (Alpowai) Band) usw.

Almotipu Band

Ihre Stammesgebiete lagen im nördlichen Grenzgebiet von Oregon und Idaho entlang des Snake River im Hells Canyon (tiefste Schlucht in Nordamerika, tiefer als der Grand Canyon) bis ca. 130 km (80 Meilen) südlich des heutigen Lewiston (Simiinekem) („Zusammenfluss von zwei Flüssen“, da hier der Clearwater in den Snake River mündet), in den Wallowa Mountains sowie in den Seven Devils Mountains. Ihre Fisch- und Jagdgründe wurden auch von den direkt im Westen wohnenden Pelloatpallah Band (die "Palus (eigentliche) Palus Band" und "Wawawai Band" der Upper Palus (Palouse)) genutzt, die auf Grund vieler Mischehen zweisprachige Palus-Nez-Percé Bands bildeten.
mehrere kleinere meist nach Siedlungen oder Flüssen benannte Bands werden zu ihnen gezählt:
  • die Nuksiwepu Band
  • die Palótpu Band (ihr Dorf Palót – ca. 2 bis 3 Meilen oberhalb Sáhatp – lag am Nordufer des Snake River)
  • die Pinewewewixpu (Pinăwăwipu) Band (ihr Dorf Pinăwăwi befand sich am Penawawa Creek)
  • die Sahatpu (Sáhatpu) Band (ihr Dorf Sáhatp lag am Nordufer des Snake River, oberhalb von Wawáwih)
  • die Siminekempu (Shimínĕkĕmpu) Band (ihr Dorf Shimínĕkĕm – „Zusammenfluss“ bzw. „Flussgabelung“ – lag im Gebiet des heutigen Lewiston)
  • die Tokalatoinu (Tukálatuinu) Band (entlang des Tucannon River (Took-kahl-la-toin), einem Nebenfluss des Snake River)
  • die Wawawipu Band (ihr Dorf Wawáwih lag am Wawawai Creek, einem Nebenfluss des Snake River).

Alpowna (Alpowai) ("Volk d​es Alpaha (Alpowa) Creek") o​der Alpowe'ma (Alpoweyma/Alpowamino) Band ("Volk v​on ’Al’pawawaii, d. h. Clarkston, Washington")

Ihre Stammesgebiete lagen im Osten von Washington und im Idaho Panhandle entlang des South und Middle Fork des Clearwater River flussabwärts bis südlich der heutigen Stadt Lewiston; zudem waren sie oft östlich der Bitterroot Mountains und entlang des Yellowstone River in Montana anzutreffen. Ihr Hauptversammlungsort und einer der wichtigsten Fischgründe war das Gebiet des heutigen Kooskia (Leewikees). Ihre Fisch- und Jagdgründe wurden auch von der direkt westlich wohnenden Wawawai Band der Upper Palus (Palouse) genutzt, die auf Grund vieler Mischehen eine zweisprachige Palus-Nez-Percé Band bildeten. Sie waren die drittgrößte Nez Percé Band. Ihr Stammesgebiet stellte eines der vier Zentren für die regionalen Großgruppen der Nez Percé dar.
mehrere kleinere meist nach Siedlungen oder Flüssen benannte Bands werden zu ihnen gezählt:
  • die Alpowa Band (die größte und bedeutendste, entlang des Alpaha (Alpowa) Creek, einem kleinen Nebenfluss des Clearwater), westlich von Clarkston, Washington (’Al’pawawaii = „Ort einer Pflanze namens Ahl-pa-ha“)
  • die Tsokolaikiinma Band (zwischen Lewiston und Alpowa Creek)
  • die Hasotino (Hăsotōinu) Band (ihre Siedlung Hasutin / Hăsotōin war ein wichtiger Fischgrund am Asotin Creek (Héesutine – „Aalfluss“) am Snake River im Nez Perce County, Idaho, direkt gegenüber der heutigen Stadt Asotin im gleichnamigen County, Washington)
  • die Heswéiwewipu/Hăsweiwăwihpu Lokalgruppe (ihr Dorf Hăsweiwăwih lag ebenfalls gegenüber Asotin, entlang eines kleinen Bachs, dessen Oberlauf Heswé/Hăsiwĕ genannt wurde)
  • die Anatōinnu Lokalgruppe (ihr Dorf Ánatōin lag an der Einmündung des Mill Creek in den Snake River)
  • die Sapachesap Band
  • die Witkispu Band (ca. 5 km (3 Meilen) unterhalb des Alpowa Creek, entlang des Ostufers des Snake River)
  • die Sálwepu Band (am Middle Fork des Clearwater River, ca. 8 km (5 Meilen) oberhalb des heutigen Kooskia, Idaho)

Assuti Band ("Volk d​es Assuti Creek")

Sie lebten entlang des gleichnamigen Assuti Creek in Idaho, schlossen sich Joseph 1877 im Krieg an.

Atskaaiwawipu (Asahkaiowaipu) Band ("Volk a​m Zusammenfluss / a​n der Flussmündung, d. h. v​on Ahsahka")

Ihre Stammesgebiete im Nordwesten von Idaho erstreckten sich von ihrer Wintersiedlung Ahsahka / ’Asaqa („Flussmündung“ oder „Zusammenfluss“) bis zu den Salmon River Mountains entlang des Northern Fork bis zu dessen Mündung in den Clearwater River; zudem jagten sie manchmal nahe Peck im Territorium der Painima Band, Ihr Hauptversammlungsort und ein wichtiger Fischgrund war Bruce Eddy im Clearwater County, dieser konnte jedoch auf Einladung von benachbarten Bands gemeinsam genutzt werden: der Tewepu Band (die enge Verwandte waren), der Ilasotino (Hasotino) Band, der Nipihama (Nipĕhĕmă) Band, der Alpowna (Alpowai) Band sowie den Matalaimo („Leute weiter flussaufwärts“, ein Sammelbegriff für Bands, die rund um Kamiah ihr Zentrum hatten).

Hatweme (Hatwēme) Band o​der Hatwai (Héetwey) Band ("Volk d​es Hatweh Creek")

Sie lebten entlang des Hatweh Creek, einem Nebenfluss des Clearwater River, ca. vier bis fünf Meilen östlich von Lewiston.

Hinsepu Band

Sie lebten in der Nähe des heutigen Hansen’s Ferry entlang des Grande Ronde River in Oregon.

Kămiăhpu (Kimmooenim) Band ("Volk v​on Kămiăhp", "Volk v​om Ort d​er vielen Netz/Pferdestrickwürfe, d. h. v​on Kamiah")

Ihr Stammesgebiet befand sich im Kamiah Valley im Norden Idahos, das nach ihrem Hauptdorf Kămiăhp ("viele Netzwürfe (Fischfang)" und "viele Pferdestrickwürfe (Pferdezucht)") am Südufer des Clearwater River und der Einmündung des Lawyer Creek in der Nähe des heutigen Kamiah[36] benannt wurde. Sie nutzten ebenfalls die wichtigen Fischgründe bei Bruce Eddy der eng verwandten benachbarten Atskaaiwawipu (Asahkaiowaipu) Band, die alle Bands rund um Kamiah als Matalaimo („Leute weiter flussaufwärts“) bezeichnete. Andere Nez Perce Bands nutzten oftmals die Sammelbezeichnung Uyame oder Uyămă. Ihr Stammesgebiet stellte eines der vier Zentren für die regionalen Großgruppen der Nez Percé dar.
mehrere kleinere meist nach Siedlungen oder Flüssen benannte Bands werden zu ihnen gezählt:
  • die Kămiăhpu (Kimmooenim) Band (war die größte und bedeutendste Band im Kamiah Valley)
  • die Tewepu Band (an der Mündung des Orofino Creek in den Clearwater River an der Stelle der Stadt Orofino (Téewe))
  • die Tuke'liklikespu (Tukē'lĭklĭkespu) Band (in der Nähe von Big Eddy am Nordufer des Clearwater River, einige Meilen flussaufwärts von Orofino)
  • die Pipu'inimu Band (am Big Canyon Creek in der Camas Prairie, der nördlich des heutigen Peck in den Clearwater River mündet; sie waren daher direkte Nachbarn der südlichen Painima Band)
  • die Painima Band (nahe dem heutigen Peck (Pipyuuninma) am Clearwater River im Nez Perce County)

Kannah (Kam'nakka) Band ("Volk v​on Kannah (am Clearwater River)")

Sie lebten in der Nähe der heutigen gleichnamigen Stadt am Clearwater River in Idaho.

Lamtáma (Lamátta) Band o​der Lamatama Band ("Volk i​n einem Gebiet m​it wenig Schnee, d. h. i​m Lamtáma (Lamátta)-Gebiet")

Ihr Stammesgebiet lag zwischen den Territorien der Alpowai Band im Norden und flussabwärts im Nordwesten der Pikunan (Pikunin) Band und erstreckte sich im Norden des Idaho Panhandle entlang des Upper Salmon River sowie einem seiner Nebenflüsse, dem White Bird Creek, bis zum Snake River und den Clearwater Mountains im Südwesten, zudem zählte der namensgebende White Bird Canyon (Lamtáma / Lamátta) ("Gebiet mit wenig Schnee") und die Camas Prairie ebenfalls dazu. Der Bandname sowie des gesamten Stammesgebiets als Lamtáma (Lamátta) („Gebiet mit wenig Schnee“) bezieht sich auf die hervorragenden klimatischen Verhältnisse, die besonders für die Pferdezucht geeignet waren. Sie waren die zweitgrößte Nez Percé Band.
mehrere kleinere meist nach Siedlungen oder Flüssen benannte Bands werden zu ihnen gezählt:
  • die Lamtáma (Lamátta) Band (war die größte und bedeutendste und bewohnte den namensgebenden White Bird Canyon)
  • die Esnime (Iyăsnimă) Band (entlang des Slate Creek (Iyeesnime) und Upper Salmon River[37])
  • die Nipihama (Nipĕhĕmă) Band (vom Lower Salmon River bis zum White Bird Creek)
  • die Tamanmu Band (ihre Siedlung Tamanma befand sich an der Mündung des Salmon River (Naco’x kuus) („Königslachs Wasser“))

Lapwai (Lapwēme) Band ("Volk v​om Ort d​er Schmetterlinge, d.h. v​on Lapwai")

Ihre Stammesgebiete erstreckten sich im Nordwesten von Idaho entlang des Sweetwater Creek und Lapwai Creeks bis zu dessen Mündung in den Clearwater River beim heutigen Spalding. Eine ihrer traditionellen Siedlungen (sowie ein wichtiger Versammlungsplatz für benachbarte Bands) befand sich an der Stelle des heutigen Lapwai (Thlap-Thlap / Léepwey) („Ort der Schmetterlinge“), dem Stammes- und Verwaltungszentrum des Nez Percé Tribe of Idaho. Ihr Stammesgebiet stellte eines der vier Zentren für die regionalen Großgruppen der Nez Percé dar.

Mákapu Band ("Volk v​on Máka/Maaqa entlang d​es Cottonwood Creek (vormals: Maka Creek"))

Ihr Dorf Máka / Maaqa lag am Cottonwood Creek (vormals: Maka Creek) im Nez Perce County, einem Nebenfluss des Clearwater River, Idaho.

Pikunan (Pikunin) Band o​der Pikhininmu Band ("Volk d​es Snake River")

Ihr Stammesgebiet umfasste die weite Bergwildnis zwischen dem Snake River im Süden und dem Lower Salmon River im Norden bis zu dessen Mündung in den Snake River, waren direkte Nachbarn der Wallowa (Willewah) Band am gegenüberliegenden Ufer des Snake River im Westen sowie der weiter südöstlich von ihnen lebenden Lamtáma (Lamátta) Band. Sie könnten als Büffeljäger eingestuft werden, jedoch waren sie zugleich wahre Bergbewohner, manchmal auch als Snake River tribe bezeichnet.

Saiksaikinpu Band

Sie lebten entlang des Oberlaufs des South Forks Clearwater River; ihre direkten Nachbarn flussabwärts war die Tukpame Band.

Saxsano Band

Sie lebten ca. 6 km (4 Meilen) oberhalb des heutigen Asotin City, Washington, entlang des Ostufers des Snake River.

Taksehepu Band ("Volk v​on Tukeespe/Tu-kehs-pa APS, d. h. v​on Agatha")

Sie lebten in der Nähe der heutigen Geisterstadt Agatha (tukeespe / tu-kehs-pa APS) am Nordufer des Clearwater River, einige Meilen östlich von Big Eddy.

Tukpame Band

Sie lebten entlang des Unterlaufs des South Fork Clearwater River; ihre direkten Nachbarn flussaufwärts war die Saiksaikinpu Band.

Wallowa (Willewah) Band ("Volk d​es Grand Ronde River") o​der Walwáma (Walwáama) Band ("Volk d​es Wallowa River")

Ihre Stammesgebiete lagen im Nordosten Oregons, Nordwesten Idahos und Süden Washingtons, die Flusstäler des Imnaha River, des Minam River und des Wallowa River (Wal’awa – „der sich windende Fluss“) waren ihr Stammeszentrum. Ihr Territorium reichte jedoch bis zu den Blue Mountains (bereits von den Cayuse beansprucht) im Westen, in die Wallowa Mountains (Wal’wáamaxs) im Südwesten, im Norden und Nordwesten beide Ufer des Grand Ronde River (Waliwa / Willewah) und dessen Mündung in den Snake River sowie im Osten fast bis zum Snake River. Das Gebiet war weithin als hervorragend bekanntes Weidegebiet für große Pferdeherden bekannt und wurde daher auch von der benachbarten und verwandten Weyiiletpuu (Wailetpu) Band (den Cayuse die ebenfalls große Pferdezüchter waren) oftmals genutzt. Von anderen Nez Percé Bands wurden sie oft unter der Sammelbezeichnung Kămúinnu oder Qéemuynu („Volk des Quamash oder Indian Hemp“) zusammengefasst, zugleich waren sie die größte Nez Percé Band. Ihr Stammesgebiet stellte eines der vier Zentren für die regionalen Großgruppen der Nez Percé dar; nun größtenteils Teil der Confederated Tribes of the Colville Reservation in Washington.[38]
mehrere kleinere meist nach Siedlungen oder Flüssen benannte kleinere Bands werden zu ihnen gezählt:
  • die Wallowa (Willewah) Band (größte und bedeutendste Band mit mehreren Lokalgruppen im Wallowa River Valley und der Zumwalt Prairie)
  • die Imnáma (Imnámma) Band (lebte isoliert mit mehreren Lokalgruppen im Imnaha River Valley)
  • die Weliwe (Wewi'me) Band (ihre Siedlung Williwewix lag an der Mündung des Grande Ronde River)
  • die Inantoinu Band (im Joseph Canyon (Saqánma) („langer, wilder Canyon“) und entlang des Lower Joseph Creek bis zu dessen Mündung in den Grande Ronde River)
  • die Toiknimapu Band (oberhalb des Joseph Creek und entlang des Nordufers des Grande Ronde River),[39]
  • die Isäwisnemepu (Isawisnemepu) Band (nahe dem heutigen Zindel, am Grande Ronde River in Oregon)[40]
  • die Sakánma Band (mehrere Lokalgruppen entlang des Snake River zwischen der Mündung des Salmon River im Süden und des Grande Ronde River im Norden, der Name ihres Hauptdorfes Sakán verweist auf ein Gebiet, wo die Klippen nahe ans Wasser heranragen – dies könnte der Joseph Canyon (Saqánma) sein).

Yakama (Yăkámă) Band ("Volk d​es Yăká River, d. h. d​es Potlatch River (oberhalb seiner Mündung i​n den Clearwater River)")

Ihr Stammesgebiet erstreckte sich entlang des Potlatch River (der oberhalb seiner Mündung in den Clearwater River Yăká genannt wurde) in Idaho; sie dürfen nicht mit den sprachlich-kulturell verwandten Yakama-Völkern verwechselt werden.
mehrere kleinere meist nach Siedlungen oder Flüssen benannte Bands werden zu ihnen gezählt:
  • der Yakto'inu (Yaktōinu) Band (ihr Dorf Yaktōin lag an der Mündung des Potlatch River in den Clearwater River)
  • der Yatóinu Band (lebten entlang des Pine Creek, einem kleinen rechten Nebenfluss des Potlatch River)
  • der Iwatoinu (Iwatōinu) Band (ihr Dorf Iwatōin lag am Nordufer des Potlatch River nahe dem heutigen Kendrick im Latah County)
  • die Tunèhepu (Tunĕhĕpu) Band (ihr Dorf Tunĕhĕ lag an der Mündung des Middle Potlatch Creek in den Potlatch River, in der Nähe von Juliaetta (Yeqe)).[41]

Früher wurden z​udem noch folgende Bands z​u den Nez Percé gezählt, d​ie heute jedoch a​ls zwar sprachlich-kulturell s​owie auf Grund vieler Mischehen a​ls eng verwandte, jedoch eigene Ethnien angesehen werden:

Walla Walla Band

Hierbei handelt es sich um die Walla Walla, welche entlang des Walla Walla River ("viele Wasser") und am Zusammenfluss des Snake und Columbia River Rivers ihre Fisch-, Pflanz- und Jagdgründe hatten; heute sind sie größtenteils Teil der Confederated Tribes of the Umatilla Indian Reservation (CTUIR) sowie einige der Confederated Tribes and Bands of the Yakama Nation.

Pelloatpallah Band o​der Palous Band

Dies bezeichnete eigentlich nur die Palus (eigentliche Palus) Band und Wawawai Band der Upper Palus Band – zusammen mit den Middle Palus und Lower Palus bildeten sie eine der drei regionalen Stammesgruppen der Palus (Palouse), die ihre Stammesgebiete entlang der Columbia, Snake und Palouse River im Nordwesten der Nez Percé hatten. Heute ist die Mehrheit Teil der Confederated Tribes and Bands of the Yakama Nation, und eine Minderheit ist Teil der Confederated Tribes of the Colville Reservation.

Weyiiletpuu (Wailetpu) Band („Das Volk d​es Weidelgras“) o​der Yeletpo Band

Dies bezeichnet die Cayuse, die den Dialekt der Lower Nez Percé übernommen hatten und sich daher gegenüber Außenstehenden unter ihrem Nez-Percé-Namen als Weyiiletpuu vorstellten. Sie lebten im Westen der Nez Percé entlang der Oberläufe des Walla Walla River, Umatilla River und Grande Ronde River sowie von den Blue Mountains westwärts bis zum Deschutes River in Washington and Oregon; heute Teil der Confederated Tribes of the Umatilla Indian Reservation (CTUIR).

Siehe auch

Literatur

  • Werner J. Egli: Als die Feuer erloschen. Der Untergang der Nez Percé Indianer. Roman. Bertelsmann, München 1977, ISBN 3-570-00025-7.[42]
  • Elmar Engel: Chief Joseph, Häuptling der Nez Percé (= Lamuv-Taschenbuch. 235). Lamuv, Göttingen 1998, ISBN 3-88977-505-5.
  • Steven Ross Evans: Voice of the Old Wolf. Lucullus Virgil McWhorter and the Nez Perce Indians. Washington State University Press, Pullman WA 1996, ISBN 0-87422-129-3.[43]
  • Jerome A. Greene: Nez Perce Summer, 1877. The US Army and the Nee-Me-Poo Crisis. Montana Historical Society Press, Helena MT 2000, ISBN 0-917298-68-3.
  • Will Henry: From Where the Sun now stands. Bantam Books, New York NY 1976, ISBN 0-553-02581-3.
  • Theodore Mathieson: The Nez Percé Indian War. Monarch, Derby CT 1964.
  • Robert H. Ruby, John A. Brown: A Guide to the Indian Tribes of the Pacific Northwest (= The Civilization of the American Indian Series. 173). Revised edition. University of Oklahoma Press, Norman OK u. a. 1992, ISBN 0-8061-1967-5, S. 144–149.
  • William C. Sturtevant (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Band 12: Deward E. Walker Jr. (Hrsg.): Plateau. Smithsonian Institution Press, Washington DC u. a. 1998, ISBN 0-16-049514-8.
  • John R. Swanton: The Indian Tribes of North America (= Smithsonian Institution. Bureau of American Ethnology. Bulletin. 145, ZDB-ID 799398-5). Smithsonian Institution Press, Washington DC u. a. 1969.
  • Elliott West: The Last Indian War: The Nez Perce Story. Oxford University Press, New York 2011, ISBN 978-0-1997-6918-6.
  • Dee Brown: Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses (Originaltitel: Bury my Heart at Wounded Knee, übersetzt von Helmut Degner). Anaconda, Köln 2012, ISBN 978-3-86647-836-7., S. 377 ff.
  • Der Fernsehfilm Ich kämpfe niemals wieder (Originaltitel: I Will Fight No More Forever) von 1975, der nach eigener Beurteilung einem authentischen Drehbuch folgt.
Commons: Nez Percé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ruby und Brown (S. 144) geben flat nose -,flache, platte Nase‘ an.
  2. http://www.nezperce.org/
  3. Man schätzt dass die Bevölkerung in etwa so zusammensetzte: kampffähige Männer/Krieger (25 Prozent), Frauen (35 Prozent) und Kinder (40 Prozent).
  4. History of Celilo Falls (suh-LIE-low)
  5. Center for theStudy of Migrant and Indian Education YAKIMA INDIAN NATION
  6. Columbia River Inter-Tribal Fish Commission – YAKAMA – UMATILLA – WARM SPRINGS – NEZ PERCE
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nezperce.org Nez Perce Tribe Information Systems: information by the Nez Perce language department and the cultural department
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nezperce.org Nez Perce Tribe Information Systems Department: information by the Nez Perce language department and the cultural department
  9. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nezperce.org Nez Perce Tribe Information Systems Department: information by the Nez Perce language department and the cultural department
  10. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nezperce.org Nez Perce Tribe Information Systems: information by the Nez Perce language department and the cultural department
  11. William C. Sturtevant: Plateau: Handbook of North American Indians: 12. Govt Printing Office, 1999, ISBN 978-0-16-049514-4.
  12. Candy Vyvey Moulton: Chief Joseph: Guardian of the People. Forge, 2005, ISBN 978-0-7653-1063-7.
  13. Weis Rockshelter
  14. Lenore
  15. Buffalo Eddy
  16. Nimipuutimt (Volume 3) – Name Places (PDF; 187 kB)
  17. Lolo Trail
  18. Missionaries Come to Nez Perce Country, Nez Perce National Historic Park, Spalding site
  19. Asa Smith Mission and Lewis and Clark Long Camp sites
  20. Seine Grabstätte, die Old Chief Joseph Gravesite, steht heute unter Schutz.
  21. Im Fort entstand später eine Indian school, aus der ein Tuberkulose-Sanatorium, ein Krankenhaus, Schlafräume für Jungen und Mädchen sowie eine Schule entstanden.
  22. So etwa am 4. Juli 1877 an der Cottonwood Skirmishes Site, am 12. Juli auf dem Clearwater Battlefield.
  23. Robert H. Ruby, John Arthur Brown: A guide to the Indian tribes of the Pacific Northwest, Seite 148. ISBN 0-8061-2479-2 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche abgefragt am 16. Juni 2010)
  24. Ruby/Brown, S. 146.
  25. Sean Reichard: Crow Tribe Wants to Join Tribal Hunts of Yellowstone Bison. Artikel auf yellowstoneinsider.com, 16. Februar 2018, abgerufen am 18. Februar 2020.
  26. die Namen der Häuptlinge und Krieger wurden folgendermaßen geändert bzw. aktualisiert: zuerst der indigene Name, zweitens die übliche englische Transkription, drittens (falls bekannt) die Übersetzung/Deutung des Namens sowie manchmal viertens bzw. drittens der Name unter dem die Person am bekanntesten ist sowie ergänzend noch weitere Namen unter der diese bekannt waren
  27. Nimipuutímt Volume 1 – Niimiipuu Chiefs, Warriors and Women (PDF; 105 kB)
  28. Treaty Trail
  29. in einer Vision erschien ihm ein blutbefleckter Grizzly, der ihm prophezeite ein großer Krieger und Häuptling zu werden und sich durch Dutzende Kriegstaten auszuweisen und viele Wunden als Nachweis davon zu tragen, jedoch nicht zu sterben
  30. Robert R. McCoy: Chief Joseph, Yellow Wolf and the Creation of Nez Perce History in the Pacific Northwest (Indigenous Peoples and Politics), Verlag: Routledge Chapman & Hall (März 2004), ISBN 978-0-415-94889-0
  31. Alvin M. Josephy, Jr.: The Nez Perce Indians and the Opening of the Northwest, Verlag: Mariner Books, 5. November 1997, ISBN 978-0-395-85011-4
  32. Die Nez Percé-Krieger hatten alle mindestens zwei Namen, einige sogar mehr (darunter von einem berühmten Vorfahren ererbte Namen, ein Spitzname, ein Kriegsname oder ein auf Grund einer Vision übernommener Eigenname). Oftmals hatten sie als Kind andere Namen als später als Mann bzw. Krieger. Yellow Wolf wollte nicht über die Namen seiner Kindheit sprechen, weil er den Fokus auf sein Erwachsenenleben beschränkte. Aber als er über sie sprach, offenbarte er, dass man Namen wechselte, bis man einen Namen fand, der zu einem passte. Yellow Wolf gab zu, dass er unter zwei Namen bekannt war und "Yellow Wolf" nicht der von ihm bevorzugte war – sondern unter den Weißen zumeist so bekannt war. Dieser Name entsprang seiner Visionssuche als 13-jähriger Junge: "Es war ein Geist eines Wolfes, der mir erschien. Gelb wie die Farbe, er schwebte sozusagen in der Luft. Wie ein menschliches Wesen sprach er zu mir und gab mir seine Kraft... So wurde ich "Yellow Wolf (Gelber Wolf)" genannt. Er war gelb gefärbt und gab mir die Kraft des Wolfes". Der “Gelbe Wolf” war der Weyekin (“Schutzgeist”) für Ihn. "Die Weißen nennen mich Yellow Wolf, aber ich nehme das als einen Spitznamen. Mein wahrer Name ist ein anderer, und zwar nach dem Geist, der mir seine Macht als Krieger versprochen hat. Ich bin Heinmot Hihhih, was "Weißer Donner" (oder "Weißer Blitz") bedeutet. Yellow Wolf ist nicht mein selbst gewählter Name".
  33. den Spitznamen Poker Joe erhielt er durch seine Besessenheit von Glücksspiel und Poker
  34. Idaho State Historical Society Reference Series – Lawyer and the 1863 Nez Perce Treaty (Memento des Originals vom 24. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/history.idaho.gov (PDF)
  35. William C. Sturtevant: Handbook of North American Indians, V. 12, Plateau, Band 8, Government Printing Office, 1978, ISBN 0-16-049514-8, 800 Seiten
  36. Der Name für das Kamiah Valley leitet sich lt. der Überlieferung daher ab, dass in diesem Gebiet viele Netze und Seile für den Fang der Regenbogenforelle gefertigt wurden und zudem die ersten Appaloosa hier gezüchtet wurden
  37. Im Englischen daher oftmals einfach als Slate Creek Band bzw. Upper Salmon River Indians bezeichnet
  38. Website des Wallowa Band Nez Perce Trail Interpretive Center
  39. Wallowa Valley, Oregon, to Kooskia, Idaho – Discover the Nez Perce Trail (PDF; 1,8 MB)
  40. Thomas E. Churchill: Inner Bark Utilization: A Nez Perce Example. (PDF; 3,9 MB) Oregon State University, Commencement June 1984
  41. The North American Indian. Volume 8 – The Nez Perces. Wallawalla. Umatilla. Cayuse. The Chinookan tribes, Verlag: Classic Books Company, ISBN 978-0-7426-9808-6, Seite 158 bis 160 (als Quelle für die Gruppierung der kleineren Bands in regionale Bands sowie deren einzelne Dörfer)
  42. Mit Landkarten und Quellennachweisen, die auch als Bibliographie dienen, rund 70 Titel, Abb. von Protagonisten.
  43. Grundlegend für die Geschichte der Nez Perce zwischen den 1880er und den 1940er Jahren.

Dieser Artikel basiert a​uf dem Artikel Nez Percé (Memento v​om 1. Juli 2010 i​m Internet Archive) a​us der freien Enzyklopädie Indianer-Wiki (Memento v​om 18. März 2010 i​m Internet Archive) u​nd steht u​nter Creative Commons by-sa 3.0. Im Indianer-Wiki w​ar eine Liste d​er Autoren (Memento v​om 1. Juli 2007 i​m Internet Archive) verfügbar.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.