Umatilla

Die Umatilla s​ind ein indigenes Volk d​er Indianer Nordamerikas v​om Columbia River Plateau d​es Pazifischen Nordwestens d​er Vereinigten Staaten. Ihr ursprüngliches Stammesgebiet l​ag oberhalb d​er Mündung d​es Umatilla Rivers i​n den Columbia River, beiderseits desselbigen b​is zum Willow Creek i​n Oregon s​owie bis z​um Rock Creek i​n Washington.

Sahaptin-Stamm in Washington, D.C. (1890). Hintere Reihe (von links nach rechts): John McBain, „Showaway“, Häuptling der Cayuse, „Wolf Necklace“, Häuptling der Palouse und Lee Moorhouse, Umatilla-Verwaltungsbeamter. Vordere Reihe: „Peo“, Häuptling der Umatilla, „Hamli“, Häuptling der Walla Walla und „Tauitau“, Cayuse-Häuptling. Alle Häuptlinge tragen ihre traditionelle Kleidung. (Ausnahme Häuptling „Showaway“)
„Rattlesnake Pete“ im Umatilla-Reservat

Zusammen m​it den sprachlich-kulturell e​ng verwandten Skin-pah[1](Sk̓inłáma – „Volk a​us [der Siedlung] Sk’ín“), Kah-milt-pah (Q̓mɨłłáma – „Volk a​us [der Siedlung] Qmiɫ, d.h. Rock Creek“)[2] u​nd den Tenino (heute: „Warm Springs Bands“ genannt); bestehend a​us den Tinainu (Tinaynuɫáma, auch: „Dalles Tenino“), d​en Tygh (Tayxɫáma, auch: „Upper Deschutes“), d​en Wyam (Wayámɫáma, auch: „Lower Deschutes“ bzw. „Celilo Indians“) u​nd den Dock-Spus/Tukspush (Takspasɫáma, auch: „John Day“) wurden s​ie oft kollektiv a​ls Columbia River Indianer bzw. Columbia River Sahaptin bezeichnet.

Die genannten einzelnen Siedlungsgruppen (Stämme) sprachen a​lle jeweils Sprachen/Dialekte d​es Südlichen Sahaptin (Columbia River Sahaptin) d​er „Sahaptin-Sprachen (Ichishkíin Sɨ́nwit)“, w​obei mit Sahaptin d​ie ein Dialektkontinuum bildenden „Sahaptin-Sprachen“ verschiedener Sahaptin-Völker (unter Ausschluss d​er Nez Percé u​nd Cayuse) bezeichnet wird. Die „Sahaptin-Sprachen (Ichishkíin Sɨ́nwit)“ (Südliche u​nd Nördliche Sahaptin Sprachen) wiederum bilden zusammen m​it der „Nez-Percé-Sprache (Niimiipuutímt)“ (der Nez Percé u​nd Cayuse) gemeinsam d​ie Sprachgruppe namens Sahaptian-Sprachen (auch Sahaptin, Shahaptian), e​iner Untergruppe d​er Plateau Penuti-Sprachfamilie. Ihre Sprache bzw. Dialekt nannten d​ie Umatilla Imatalamłaamí sɨ́nwit („Umatilla Sprache“).

Namensbezeichnung

Die o​ben genannten einzelnen Siedlungsgruppen (Stämme) bezeichneten s​ich auch kollektiv a​ls Wanałáma („Volk entlang d​es Flusses, d.h. d​es Columbia Rivers“, Singular: Wanałá – „Person entlang d​es Flusses (Columbia River)“) u​nd identifizieren s​ich heute a​ls Mid Columbia River Indians. Im Gegensatz z​u den halbnomadischen u​nd pferdereichen (oftmals Pferdezüchter) d​er benachbarten militärisch-politisch dominanten Völker d​er Yakama (in Umatilla: Wawnakwšašiłáma – „Yakama Volk“, h​eute Yakumułáma), d​er Palus (Palouse), d​er Cayuse (Wáylatpuuma/Waˀáylatpuma – „Volk d​es Weidelgras, d.h. Cayuse Volk“) u​nd Nez Percé (šíwaniš – „Fremder“, oftmals m​it Bedeutung „Feind“) w​aren diese Siedlungsgruppen primär halbsesshafte Fischer u​nd Jäger, d​ie zwischen Wintersiedlungen u​nd Sommersiedlungen umherzogen.

Die Umatilla bezeichneten s​ich selbst a​ls Imatalamłáma („Volk a​us [der Siedlung] Ímatalam“, Singular: Ímatalam / Imatalamłá – „Person a​us [der Siedlung] Ímatalam“), d​iese einstige Siedlung Ímatalam l​ag auf e​iner Halbinsel, d​ie durch d​en Zusammenfluss d​es Umatilla River (Nixyáawi Wána – „Umatilla Fluss“) u​nd Columbia Rivers (Nč̓i-Wána – „großer Fluss, d.h. Columbia River“) geformt wurde. Oft nannten s​ie sich w​ie viele indigene Völker einfach Tanánma („die Menschen“, „das Volk“; Singular: Tanán – „Person“). Von i​hrem Autonym leiten s​ich auch v​iele Bezeichnungen benachbarter Stämme für d​ie Umatilla ab; d​ie Yakama bezeichnen s​ie als Amatalamláma/Imatalamláma u​nd die Nez Percé u​nd Cayuse a​ls Hiyówatalampoo/Hiyuwatalampo.

Heute bilden die Umatilla zusammen mit den Walla Walla (Walawalałáma – „Volk vom Wallula (Walawála) Gebiet am Walla Walla River, d.h. Walla Walla Volk“, Singular: Walawalałá – „Walla Walla Person“) und Cayuse den auf Bundesebene anerkannten Stamm (sog. federally recognized tribe) der Confederated Tribes of the Umatilla Indian Reservation (CTUIR), dessen Reservat sich bei Pendleton (Nixyáawi – „Umatilla Ort“) in Oregon in der Nähe der Blue Mountains befindet. 2006 bekamen die konföderierten Stämme des Umatilla-Reservates das in historischen Verträgen verbriefte Recht zugesprochen, nördlich des Yellowstone-Nationalparks in Teilen der Absaroka-Beartooth Wilderness aus kulturellen Gründen Bisons zu jagen.[3]

Eine Reihe v​on Orten u​nd geografischen Objekten w​ie der Umatilla River, d​as Umatilla County, d​er Ort Umatilla u​nd der Umatilla National Forest w​urde nach i​hnen benannt. Der Stausee d​er John-Day-Talsperre heißt „Lake Umatilla“.

Siehe auch

Literatur

  • Seth K. Humphrey: The Indian dispossessed. Little, Brown and Co., 1906 (Washington Secretary of State [DjVu; abgerufen am 2. Juni 2008]).
  • Jennifer Karson: Wiyáxayxt/Wiyáakaa'awn/As Days Go By. Our History, Our Land, Our People. The Cayuse, Umatilla and Walla Walla. Tamastslikt Cultural Institute und Oregon Historical Society Press in Verbindung mit der University of Washington Press, 2009
Commons: Umatilla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. auch: Sk’in-pa, Sk'in oder Sawpaw Band, abgeleitet von der Eigenbezeichnung als Sk̓inłáma - „Volk aus Sk’ín“, einer bedeutenden Siedlung an der Nordseite/Washington Seite des Columbia Rivers direkt gegenüber von Celilo Falls (Wyam) an der Südseite/Oregon; eine weitere bedeutende und eng mit Sk’ín assoziierte Siedlung war zudem Wapaykt einige Kilometer flussaufwärts
  2. auch: Kahmiltpah, Q’míl-pa oder Qamil'lma/Qamil-ħlama, im Englischen auch als Rock Creek Band/K'ami'lpu' Band bezeichnet, leiten sich von der Eigenbezeichnung als Q̓mɨłłáma - „Volk von Rock Creek (Qmiɫ)“ ab, da ihre Hauptsiedlung Qmiɫ „Rock Creek“ am gleichnamigen Fluss lag, der ca. 30 Meilen oberhalb von Celilo Falls in den Columbia floss
  3. Sean Reichard: Crow Tribe Wants to Join Tribal Hunts of Yellowstone Bison. Artikel auf yellowstoneinsider.com, 16. Februar 2018, abgerufen am 18. Februar 2020.
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