Neohesperidin-Dihydrochalkon

Neohesperidin-Dihydrochalkon (NHDC) (E 959) ist ein kalorienfreier Süßstoff, dessen Süßkraft etwa 400–600 mal stärker ist als die von Zucker. Er ist seit 1994 in Deutschland zugelassen und verstärkt die Wirkung anderer Süßstoffe. Der Stoff wird aus den in Zitrusfrüchten vorkommenden Flavonoiden Neohesperidin bzw. Naringin hergestellt.[3] Er hat eine hohe Hitzebeständigkeit, ist sehr gut lagerfähig und hat einen Lakritze- bzw. Mentholnachgeschmack, der durch die Mischung mit anderen Süßstoffen in Lebensmitteln überdeckt wird. Der Stoff wird unverdaut mit dem Urin ausgeschieden.

Strukturformel
Allgemeines
Name Neohesperidin-Dihydrochalkon
Andere Namen
  • 1-(4-((2-O-[6-Deoxy-α-L-mannopyranosyl]-β-D-glucopyranosyl)oxy)-2,6-dihydroxyphenyl)-3-[3-hydroxy-4-methoxyphenyl]-1-propanon
  • E 959[1]
Summenformel C28H36O15
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 20702-77-6
EG-Nummer 243-978-6
ECHA-InfoCard 100.039.965
PubChem 30231
ChemSpider 28072
Wikidata Q424595
Eigenschaften
Molare Masse 612,59 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

156–158 °C[2]

Löslichkeit
  • schlecht in kaltem Wasser (0,4–0,5 g·l−1 bei 20 °C)[3]
  • gut in warmem Wasser (650 g·l−1 bei 80 °C)[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Er w​ird z. B. i​n Getränken, Kaugummi, Halbfettmargarine, Speiseeis u​nd Arzneimitteln verwendet.

Nebenwirkungen s​ind nicht bekannt. Die Europäische Union schreibt e​ine erlaubte Tagesdosis v​on 5 mg/kg Körpergewicht täglich vor. In d​en USA w​ird Neohesperidin-Dihydrochalkon v​on der FEMA a​ls im Besitz d​es GRAS-Status (generally recognized as safe) gelistet, während d​ie Substanz i​n den rechtlich bindenden GRAS-Listen d​er amerikanischen FDA n​icht erscheint.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu E 959: Neohesperidine DC in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 27. Juni 2020.
  2. Datenblatt Neohesperidin dihydrochalcone bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Juni 2011 (PDF).
  3. Eintrag zu Neohesperidin-Dihydrochalkon. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 6. Juni 2014.

Siehe auch

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.