Monteleone d’Orvieto
Monteleone d’Orvieto ist eine italienische Gemeinde mit 1380 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Provinz Terni in der Region Umbrien.
Monteleone d’Orvieto | ||
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Staat | Italien | |
Region | Umbrien | |
Provinz | Terni (TR) | |
Koordinaten | 42° 55′ N, 12° 3′ O | |
Höhe | 500 m s.l.m. | |
Fläche | 23,85 km² | |
Einwohner | 1.380 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 05017 | |
Vorwahl | 0763 | |
ISTAT-Nummer | 055021 | |
Volksbezeichnung | Monteleonesi | |
Schutzpatron | San Teodoro (29. Juni) | |
Website | Gemeinde Monteleone d’Orvieto | |
Panorama von Monteleone d’Orvieto |
Geografie
Die Gemeinde erstreckt sich über rund 24 km². Sie liegt etwa 35 km südwestlich von Perugia und rund 60 km nordwestlich von Terni. Sie ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Comunità montana Monte Peglia e Selva di Meana und liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 275GG.[2] Der Ort gilt als Bevölkerungsmittelpunkt Italiens und liegt an den Flüssen Chiani, Ripignolo und Fossalta. Im nördlichen Gemeindegebiet entspringt der Nestore.
Zu den Ortsteilen zählen Colle, San Lorenzo, Santa Maria und Spiazzolino.
Die Nachbargemeinden sind Città della Pieve (PG), Fabro, Montegabbione und Piegaro (PG).
Geschichte
Erste menschliche Ansiedlungen in dem Ort gehen wahrscheinlich auf die Etrusker zurück. Die Geschichte des heutigen Ortskern beginnt im 11. Jahrhundert mit der Errichtung der Burg, die von Florenz 1643 zerstört wurde. Die Herkunft des Ortsnamens Montis Leonis wird dem Papst Leo IX. zugeschrieben, der Namenszusatz entstammte den direkten Einfluss von Orvieto, unter dem der Ort bis 1373 stand, als Karl IV. die Burg den Grafen Turrena unterstellte. Danach herrschten kurzzeitig der Graf Ugolino di Montemarte da Corbara und die Grafen aus Marsciano über den Ort. 1398 unterstellte Papst Bonifatius IX. Monteleone dem Grafen Francesco di Corbara, dem Bartolomeo Della Rovere, dem Neffen von Papst Sixtus IV., als Herrscher folgte, bevor der Ort 1481 wieder unter die Kontrolle von Orvieto geriet. Durch die Heirat eines Bandini aus Città della Pieve konnte die Gräfin Manfilia dei Conti di Montemarte da Corbara Erbansprüche auf das Castello anmelden, wodurch ein Konflikt mit Orvieto entstand, der erst am 11. Juli 1497 durch den Frieden von Monteleone beigelegt werden konnte und Orvieto die Oberhand über den Ort behielt und mit der Verstärkung der Stadtmauern begann. Zu dieser Zeit entstand zudem das Stadttor Porta Nord. Im ersten Krieg um das Herzogtum Castro wurde der Ort 1643 von Truppen aus Florenz als Verbündete der Farnese gegen Urban VIII. zuerst belagert und kurze Zeit später eingenommen.[3] Nach dem Friedensabkommen von Castel Giorgio fiel Monteleone dem Kirchenstaat zu. Der Ort wurde am 9. September 1860 von Königreich Italien annektiert und votierte am 9. November 1860 zugunsten von Viktor Emanuel II., der Monteleone am 22. November per Dekret zum Teil Umbriens erklärte.
Sehenswürdigkeiten
- Chiesa dei SS. Apostoli Pietro e Paolo, Pfarrkirche. Enthält Werke aus der Schule des Perugino und die Krypta San Teodoro mit Reliquien desselben.
- Chiesa del SS. Crocifisso, Kirche aus dem Jahr 1637 kurz außerhalb der Stadtmauern.
- Chiesa della SS. Annunziata, Kirche mit Fassade aus dem Jahr 1770.
- Chiesa di San Cristoforo, um 1706 entstandene und am 4. Juli 1758 konsekrierte Kirche im Colle Alto (Ortsteil Colle).
- Chiesa di Santa Maria Maddalena, Kirche aus dem frühen 16. Jahrhundert im Ortsteil Santa Maria.
- Porta Nord, Haupttor des Stadtmauerrings, im Mittelalter entstanden und 1848 renoviert. Über dem Tor befindet sich der Torra Mozza.
- Teatro dei Rustici, 1732 entstandenes Theater, welches mit 96 Plätzen zu den kleinsten der Welt gehört.
- Torre dell’Orologio, Uhrturm an der Piazza Bilancini aus dem Jahr 1888, war ursprünglich als Rathaus geplant.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Pietro Bilancini (* 21. September 1864 in Monteleone d’Orvieto; † 22. März 1895 in Sassari), Dichter und Literaturkritiker
- Attilio Parelli (geboren als Attilio Enrico Paparella am 31. Mai 1874 in Monteleone d’Orvieto; † 26. Dezember 1944 ebd.), Komponist und Dirigent
Veranstaltungen
- Giostra del Giglio, auch Palio del Giglio (Lilienpalio) genannt, findet seit 1997 jeweils am 16. August als Palio statt. Er ist Nachfolger des Palio del Carro (Wagenpalio), bei dem sich zwischen 1981 und 1996 die Ortsteile gegenüberstanden. Seit 1997 stehen sich nur noch die zwei historischen Hauptfraktionen des historischen Ortskerns gegenüber. Diese Tradition geht auf die Jahre zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert zurück, als die Guelfen der Conti di Montemarte den Conti di Parrano, auch Conti di Marsciano oder Bulgarelli genannt, gegenüberstanden. Damals wurde die Veranstaltung Corteo storico di Monteleone d’Orvieto genannt.
Literatur
- Touring Club Italiano: Umbria, Mailand 1999, ISBN 88-365-2542-3, S. 635.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
- Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA) (PDF; 330 kB), abgerufen am 1. Dezember 2012 (italienisch)
- Webseite von Umbria in Web, abgerufen am 22. März 2011 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.