Mike Bossy
Michael Dean „Mike“ Bossy (* 22. Januar 1957 in Montréal, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler. Der rechte Flügelstürmer bestritt zwischen 1977 und 1987 über 700 Partien für die New York Islanders in der National Hockey League (NHL). Nachdem er in seiner ersten Saison mit der Calder Memorial Trophy als Rookie des Jahres geehrt wurde, gewann er mit dem Team Anfang der 1980er Jahre vier Stanley Cups in Folge. Dabei zeichnete man ihn im Jahre 1982 als wertvollsten Spieler der Playoffs mit der Conn Smythe Trophy aus. Zudem errang er mit der kanadischen Nationalmannschaft unter anderem die Goldmedaille beim Canada Cup 1984.
Hockey Hall of Fame, 1991 | |
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Geburtsdatum | 22. Januar 1957 |
Geburtsort | Montréal, Québec, Kanada |
Größe | 183 cm |
Gewicht | 84 kg |
Position | Rechter Flügel |
Nummer | #22 |
Schusshand | Rechts |
Draft | |
NHL Amateur Draft | 1977, 1. Runde, 15. Position New York Islanders |
WHA Amateur Draft | 1977, 5. Runde, 44. Position Indianapolis Racers |
Karrierestationen | |
1972–1977 | National de Laval |
1977–1987 | New York Islanders |
Bossy wird einhellig als einer der besten Torjäger der NHL-Historie gehandelt. Seine Quote von 0,76 erzielten Toren pro Spiel ist in der modernen Ära unerreicht, während er trotz seiner verhältnismäßig kurzen Karriere eine Reihe von bis heute gültigen NHL-Rekorden aufstellte. Zudem führte er die Torschützenliste der Liga in zwei Spielzeiten an (Maurice Richard Trophy), wobei ihm in einer dieser Saisons 50 Tore in 50 Spielen gelangen, als zweitem Spieler mehr als 35 Jahre nach Maurice Richard. Darüber hinaus bestach der Kanadier auch durch seine faire Spielweise, sodass er drei Mal mit der Lady Byng Memorial Trophy geehrt wurde. 1991 wurde er in die Hockey Hall of Fame gewählt, bevor die New York Islanders seine Trikotnummer 22 im Jahr darauf sperrten.
Karriere
Als Jugendlicher spielte er in der Ligue de hockey junior majeur du Québec bei den National de Laval. Beim NHL Amateur Draft 1977 wurde er in der ersten Runde an Position 15 von den New York Islanders ausgewählt, obwohl sich die Scouts skeptisch über seine Defensivfähigkeiten äußerten. Cheftrainer Al Arbour entgegnete, dass er einen Torschützen benötige und Bossy an seinem Defensivverhalten arbeiten könne. Bei den Islanders spielte der rechte Flügelstürmer meist gemeinsam mit Clark Gillies und Bryan Trottier in einer Reihe. Er war einer der besten Torjäger in der Geschichte der NHL. Bereits in seiner Rookie-Saison erzielte er 53 Tore, gewann die Calder Memorial Trophy als bester Neuling und wurde in das zweite All-Star Team der NHL gewählt. Er ist der einzige Spieler in der NHL, der in neun aufeinander folgenden Spielzeiten 50 oder mehr Tore erzielte. Alleine Wayne Gretzky, der als einer der besten Eishockeyspieler aller Zeiten gilt, erzielte ebenfalls neunmal 50 oder mehr Tore. Bossy und Gretzky sind auch die einzigen Spieler, die fünfmal auf 60 oder mehr Tore in einer Saison kamen. Besonders bemerkenswert dabei ist, dass Bossy nach zehn Saisons in der NHL, wovon er die letzte bereits nicht mehr voll absolvieren konnte, seine Karriere verletzungsbedingt beenden musste, Gretzky jedoch doppelt so viele Jahre spielte.
Durch das frühe Karriereende kam es bei Bossy auch nicht zur Verschlechterung der Statistiken, die bei Spielern, die die 30 weit überschritten haben, normalerweise zu beobachten ist. Sein Tore-pro-Spiel Durchschnitt beträgt 76,2 % in der regulären Saison und 65,9 % in den Play-offs. Damit ist er statistisch in der regulären Saison der erfolgreichste Torjäger aller Zeiten und wird in den Playoffs nur von Mario Lemieux (reguläre Saison 75,41 %, Play-offs 71,0 %) übertroffen. In der Saison 1980/81 erzielte er 50 Tore in 50 Spielen, was bis dahin nur Maurice Richard, 36 Jahre früher, gelungen war.
Bossy war berühmt dafür, Tore aus unmöglichen Situationen zu schießen, so z. B. als er im Fallen nach einem Check, parallel zum Eis in der Luft liegend, den Puck ins Tor stocherte. Vorbildlich waren außerdem seine Spielweise und sein Auftreten. In einer Zeit, in der es Faustkämpfe und überhartes Spiel auf dem Eis noch weit mehr als heute gab, kam er mit sehr wenigen Strafminuten aus und beteiligte sich nie an Prügeleien. Für Aufsehen sorgte Bossy, als er öffentlich erklärte, dass er sich an keinerlei Kämpfen auf dem Eis beteiligen würde. Für sein vorbildliches Verhalten erhielt er dreimal die Lady Byng Memorial Trophy (1983, 1984 und 1986). Außerdem gewann er 1982 die Conn Smythe Trophy als bester Spieler während der Playoffs.
Er erreichte mit den Islanders fünfmal hintereinander das Stanley Cup Finale (1980 bis 1984) und konnte den Titel viermal gewinnen (1980 bis 1983). In jenen fünf Playoff-Runden erzielte er 69 Tore; Wayne Gretzky, der mit den Oilers ebenfalls fünfmal das Finale erreichte, schoss in diesen Playoffs nur 59 Tore.
Bossy wurde fünfmal als bester Rechtsaußen in das erste All-Star Team gewählt, was außer ihm nur drei anderen rechten Flügeln gelang, die allesamt wesentlich länger gespielt hatten: Gordie Howe (26 Jahre), Maurice Richard (18 Jahre), und Guy Lafleur (17 Jahre).
Er wurde 1991 in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. Seine Nummer 22 wird von den New York Islanders nicht mehr vergeben.
Erfolge und Auszeichnungen
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International
- 1981 Silbermedaille beim Canada Cup
- 1981 Bester Torschütze des Canada Cups
- 1981 All-Star-Team des Canada Cups
- 1984 Goldmedaille beim Canada Cup
Rekorde
- Fünf Spielzeiten mit 60 oder mehr Toren (gemeinsam mit Wayne Gretzky)
- Neun Spielzeiten mit 50 oder mehr Toren (gemeinsam mit Wayne Gretzky)
- Neun aufeinanderfolgende Spielzeiten mit 50 oder mehr Toren (1977/78 bis 1985/86)
- Neun Powerplay-Tore in einer Playoff-Saison (1981; gemeinsam mit Cam Neely)
- Vier spielentscheidende Tore in einer Playoff-Serie (1983 gegen die Boston Bruins)
Karrierestatistik
Reguläre Saison | Play-offs | |||||||||||||
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Saison | Team | Liga | Sp | T | V | Pkt | SM | Sp | T | V | Pkt | SM | ||
1972/73 | National de Laval | LHJMQ | 4 | 1 | 2 | 3 | 0 | 3 | 0 | 3 | 3 | 0 | ||
1973/74 | National de Laval | LHJMQ | 68 | 70 | 48 | 118 | 45 | 11 | 6 | 16 | 22 | 2 | ||
1974/75 | National de Laval | LHJMQ | 66 | 84 | 65 | 149 | 42 | 16 | 18 | 20 | 38 | 2 | ||
1975/76 | National de Laval | LHJMQ | 64 | 79 | 57 | 136 | 28 | – | – | – | – | – | ||
1976/77 | National de Laval | LHJMQ | 61 | 75 | 51 | 126 | 12 | 7 | 5 | 5 | 10 | 12 | ||
1977/78 | New York Islanders | NHL | 73 | 53 | 38 | 91 | 6 | 7 | 2 | 2 | 4 | 2 | ||
1978/79 | New York Islanders | NHL | 80 | 69 | 57 | 126 | 25 | 10 | 6 | 2 | 8 | 2 | ||
1979/80 | New York Islanders | NHL | 75 | 51 | 41 | 92 | 12 | 16 | 10 | 13 | 23 | 8 | ||
1980/81 | New York Islanders | NHL | 79 | 68 | 51 | 119 | 32 | 18 | 17 | 18 | 35 | 4 | ||
1981/82 | New York Islanders | NHL | 80 | 64 | 83 | 147 | 22 | 19 | 17 | 10 | 27 | 0 | ||
1982/83 | New York Islanders | NHL | 79 | 60 | 58 | 118 | 20 | 19 | 17 | 9 | 26 | 10 | ||
1983/84 | New York Islanders | NHL | 67 | 51 | 67 | 118 | 8 | 21 | 8 | 10 | 18 | 4 | ||
1984/85 | New York Islanders | NHL | 76 | 58 | 59 | 117 | 38 | 10 | 5 | 6 | 11 | 4 | ||
1985/86 | New York Islanders | NHL | 80 | 61 | 62 | 123 | 14 | 3 | 1 | 2 | 3 | 4 | ||
1986/87 | New York Islanders | NHL | 63 | 38 | 37 | 75 | 33 | 6 | 2 | 3 | 5 | 0 | ||
LHJMQ gesamt | 264 | 309 | 223 | 532 | 124 | 37 | 29 | 44 | 73 | 16 | ||||
NHL gesamt | 752 | 573 | 553 | 1126 | 210 | 129 | 85 | 75 | 160 | 38 |
International
Vertrat Kanada bei: |
Vertrat die National Hockey League bei: |
Jahr | Team | Veranstaltung | Resultat | Sp | T | V | Pkt | SM | |
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1979 | NHL All-Stars | Challenge Cup | – | 3 | 2 | 2 | 4 | 0 | |
1981 | Kanada | Canada Cup | 7 | 8 | 3 | 11 | 2 | ||
1984 | Kanada | Canada Cup | 8 | 5 | 4 | 9 | 2 | ||
Herren gesamt | 15 | 13 | 7 | 20 | 4 |
(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)
Weblinks
- Mike Bossy in der Datenbank der National Hockey League (nhl.com)
- Mike Bossy in der Datenbank der Hockey Hall of Fame (hhof.com)
- Mike Bossy bei eliteprospects.com (englisch)
- Videobiographie im Rahmen der Ehrung der besten 100 NHL-Spieler aller Zeiten (youtube.com, englisch, 4:37 Minuten)