Claude Giroux
Claude Giroux (* 12. Januar 1988 in Hearst, Ontario) ist ein kanadischer Eishockeyspieler. Der Center spielt seit 2009 für die Philadelphia Flyers in der National Hockey League und führt das Team seit 2013 als Kapitän an. Mit der kanadischen Nationalmannschaft gewann er die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft 2015 sowie beim World Cup of Hockey 2016.
Geburtsdatum | 12. Januar 1988 |
Geburtsort | Hearst, Ontario, Kanada |
Größe | 180 cm |
Gewicht | 84 kg |
Position | Center |
Nummer | #28 |
Schusshand | Rechts |
Draft | |
NHL Entry Draft | 2006, 1. Runde, 22. Position Philadelphia Flyers |
Karrierestationen | |
2004–2005 | Cumberland Grads |
2005–2008 | Olympiques de Gatineau |
2008–2009 | Philadelphia Phantoms |
seit 2009 | Philadelphia Flyers |
2012 | Eisbären Berlin |
Karriere
Junioren (2004–2008)
Claude Giroux begann seine Karriere 2004 in der kanadischen Nachwuchsliga CJHL bei den Cumberland Grads, wo er in 48 Spielen 40 Punkte erzielte. Im Sommer 2005 wechselte er in die hochklassige kanadische Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec zu den Olympiques de Gatineau. Giroux hatte dort ein sehr gutes Auftaktjahr mit 39 Toren und 64 Assists in 69 Spielen, zog mit den Olympiques ins Halbfinale der Playoffs ein und wurde ins All-Rookie Team der Liga gewählt.
Auf Grund seiner guten Leistungen wurde er im NHL Entry Draft 2006 von den Philadelphia Flyers in der ersten Runde an Position 22 ausgewählt. Kurioserweise hatte Philadelphias damaliger General Manager Bobby Clarke Girouxs Namen vergessen, als er die Erstrunden-Wahl der Flyers bekannt gab. Giroux spielte noch ein weiteres Jahr in der LHJMQ und war der erste Spieler in der Liga, der die 50 Punkte-Marke während der Saison 2006/07 erreichte, wofür er nur 22 Spiele benötigte. Er konnte sich jedoch nicht an der Spitze der Punktbesten halten und war am Ende viertbester Scorer der Liga mit 112 Punkten in 63 Spielen.
Philadelphia Flyers (seit 2007)
Nachdem er mit den Olympiques in der ersten Runde der Playoffs gescheitert war, wechselte er zu den Philadelphia Phantoms, dem Farmteam der Philadelphia Flyers, in die AHL, wo er sein Debüt bei den Profis gab und in fünf Spielen ein Tor erzielte und eins vorbereitete. Ende Juli 2007 erhielt er bei den Philadelphia Flyers schließlich einen Einstiegsvertrag. Im August und September 2007 trat er mit einer kanadischen U20-Auswahl in der acht Spiele umfassenden Super Series gegen Russland an. Giroux war mit drei Treffern und fünf Assists einer der besten Scorer der Serie, die Kanada mit 7:0 bei einem Unentschieden gewann.
Im September 2007 nahm er am Trainingscamp der Philadelphia Flyers teil um sich für einen Platz im NHL-Kader zu empfehlen, wurde am Ende aber zurück in die LHJMQ zu seinem Juniorenteam in Gatineau geschickt. Dort spielte er zunächst die erste Saisonhälfte und nahm zum Jahreswechsel mit der kanadischen Juniorenauswahl an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2008 teil, wo das Team die Goldmedaille errang. Mitte Februar kam er schließlich zu seinem Debüt in der NHL, als ihn die Flyers aufgrund von Verletzungsproblemen für zwei Spiele in ihren Kader beriefen. Daraufhin kehrte er wieder nach Gatineau zurück und obwohl er 15 Ligaspiele verpasst hatte, wurde er trotzdem mit 106 Punkten in 55 Spielen zweitbester Scorer der Liga. In den Playoffs war Giroux der klar dominierende Spieler in der LHJMQ. In 19 Spielen traf er 17 Mal und bereitete 34 Treffer vor, womit er auf 51 Punkte kam und die Scorerwertung mit 19 Zählern Vorsprung anführte. Die Olympiques gewannen schließlich den Coupe du Président als Playoff-Sieger sowie Giroux die Trophée Guy Lafleur als wertvollster Spieler der Playoffs und nahmen an der Memorial-Cup-Finalrunde teil, wo sie jedoch vorzeitig scheiterten.
Nachdem sich Giroux während der Saisonvorbereitung im Vorfeld der Spielzeit 2008/09 zunächst nicht für den NHL-Kader der Flyers empfehlen konnte, wurde er zunächst zum Farmteam Philadelphia Phantoms in die American Hockey League versetzt. Dort konnte er auf Anhieb überzeugen und wurde im Dezember 2008 mit acht Toren sowie sechs Vorlagen aus acht Spielen zum Spieler des Monats in der AHL gewählt. Infolgedessen beriefen ihn die Flyers in das NHL-Aufgebot und erzielte im Januar 2009 bei der 2:3-Niederlage gegen die Florida Panthers sein erstes Tor in der höchsten Spielklasse Nordamerikas. Der Kanadier beendete die Saison mit insgesamt 29 Scorerpunkten aus 42 Partien. Im folgenden Jahr spielte er an der Seite von James van Riemsdyk innerhalb einer Angriffsformation und konnte trotz der mäßigen Saisonleistungen der Mannschaft insgesamt 47 Scorerpunkte aus 82 Spielen erzielen. In der letzten Hauptrundenpartie sorgte Giroux spielentscheidender Treffer im Shootout gegen die New York Rangers für den Einzug der Flyers in die Playoffs. Dort hatte der Angreifer mit 10 Toren und 11 Vorlagen einen maßgeblichen Anteil am Einzug seiner Mannschaft in das Stanley-Cup-Finale, wo man jedoch in sechs Spielen den Chicago Blackhawks unterlag.
Im November 2010 verlängerte Giroux seinen Vertrag in Philadelphia um drei Jahre bei einem kolportierten Gesamtgehalt von 11,25 Millionen US-Dollar. In der Saison 2010/11 konnte er sich endgültig als Topspieler bei den Flyers etablieren und nahm im Januar 2011 am NHL All-Star Game teil. Der Rechtsschütze beendete die Hauptrunde mit 25 Treffern sowie 51 Assists, wobei er im März 2011 gegen die New York Islanders die 200. NHL-Partie seiner Karriere bestritt. Nachdem die Flyers in der Sommerpause 2011 die langjährigen Stammspieler Jeff Carter und Mike Richards den Klub verließen, übernahm Giroux zur Saison 2011/12 noch mehr Verantwortung und bildete gemeinsam mit Scott Hartnell sowie Jaromír Jágr die erste Angriffsreihe der Mannschaft. Über weite Teile der Spielzeit führte der Kanadier die Scorerwertung als offensivstärkster Akteur der Liga an und spielte mit 93 Scorerpunkten die bisher punktbeste Saison seiner Karriere, musste sich am Ende jedoch Jewgeni Malkin für die Hart Memorial Trophy geschlagen geben. Im April 2012 erzielte Giroux im zweiten Spiel der ersten Playoff-Runde gegen die Pittsburgh Penguins den ersten Hattrick seiner NHL-Laufbahn. Im weiteren Verlauf der post-season gelangen ihm acht Tore sowie neun Vorlagen, schied jedoch mit seiner Mannschaft in der zweiten Runde gegen die New Jersey Devils aus. Anschließend unterzog sich der Mittelstürmer einer Operation an beiden Handgelenken, wobei er angab, dass Gegenspieler Sidney Crosby ihm während der ersten Play-off-Runde mehrmals mit dem Schläger auf die Handgelenke geschlagen hätte. Im Juni 2012 gab EA Sports bekannt, dass Giroux auf dem Cover von NHL 13 erscheinen wird.
Am 4. Oktober 2012 unterschrieb Claude Giroux auf Grund des Lockouts der NHL-Saison 2012/13 einen Vertrag bei den Eisbären Berlin aus der Deutschen Eishockey Liga.[1] Nach neun Spielen für die Eisbären kehrte er aufgrund einer erlittenen Schulter- und Nackenverletzung nach Nordamerika zurück, bevor er nach Beendigung des Spielerstreikes in den NHL-Kader der Flyers zurückkehrte und im Januar 2013 als Nachfolger des langzeitverletzten Chris Pronger zum neuen Mannschaftskapitän ernannt. Nachdem der Kanadier zunächst mit mäßigen Auftritten zu kämpfen hatte, konnte er ab Februar 2013 an der Seite von Jakub Voráček erneut an frühere Offensivleistungen anknüpfen und beendete die verkürzte Hauptrunde mit 48 Scorerpunkten aus 48 Partien. Im Juli 2013 verlängerte er seinen Vertrag abermals um acht Jahre bei einem kolportierten Gesamtgehalt von 66,2 Millionen US-Dollar.
Die erste Hälfte der Saison 2013/14 konnte Giroux ebenso wie die gesamte Mannschaft kaum überzeugen, sodass der Angreifer keine Nominierung für das Aufgebot der kanadischen Eishockeynationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2014 erhielt. Im weiteren Verlauf der Spielzeit gelang es ihm seine Offensivleistungen zu steigern und die Saison als viertbester Scorer der Liga zu beenden. Bei der Weltmeisterschaft 2015 gewann er mit der Nationalmannschaft die Goldmedaille, ebenso wie im Jahr darauf beim World Cup of Hockey 2016.
In der Saison 2017/18 erreichte Giroux erstmals die Marke von 100 Scorerpunkten, so verzeichnete er 102 Punkte in 82 Spielen und platzierte sich damit hinter Connor McDavid auf Rang zwei der Scorerliste. Zudem führte er die gesamte Liga mit 68 Torvorlagen an (gemeinsam mit Blake Wheeler) und wurde am Ende der Spielzeit ins NHL Second All-Star Team gewählt.
Erfolge und Auszeichnungen
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International
- 2008 Goldmedaille bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft
- 2015 Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft
- 2016 Goldmedaille beim World Cup of Hockey
- 2017 Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft
Karrierestatistik
Stand: Ende der Saison 2020/21
Reguläre Saison | Playoffs | |||||||||||||
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Saison | Team | Liga | Sp | T | V | Pkt | SM | Sp | T | V | Pkt | SM | ||
2004/05 | Cumberland Grads | CJHL | 48 | 13 | 27 | 40 | 30 | – | – | – | – | – | ||
2005/06 | Olympiques de Gatineau | LHJMQ | 69 | 39 | 64 | 103 | 64 | 17 | 5 | 15 | 20 | 24 | ||
2006/07 | Olympiques de Gatineau | LHJMQ | 63 | 48 | 64 | 112 | 49 | 5 | 2 | 5 | 7 | 2 | ||
2006/07 | Philadelphia Phantoms | AHL | 5 | 1 | 1 | 2 | 6 | – | – | – | – | – | ||
2007/08 | Olympiques de Gatineau | LHJMQ | 55 | 38 | 68 | 106 | 37 | 19 | 17 | 34 | 51 | 6 | ||
2008 | Olympiques de Gatineau | Memorial Cup | 3 | 1 | 1 | 2 | 2 | |||||||
2007/08 | Philadelphia Flyers | NHL | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | – | – | – | – | – | ||
2008/09 | Philadelphia Flyers | NHL | 42 | 9 | 18 | 27 | 14 | 6 | 2 | 3 | 5 | 6 | ||
2008/09 | Philadelphia Phantoms | AHL | 33 | 17 | 17 | 34 | 22 | – | – | – | – | – | ||
2009/10 | Philadelphia Flyers | NHL | 82 | 16 | 31 | 47 | 23 | 23 | 10 | 11 | 21 | 4 | ||
2010/11 | Philadelphia Flyers | NHL | 82 | 25 | 51 | 76 | 47 | 11 | 1 | 11 | 12 | 8 | ||
2011/12 | Philadelphia Flyers | NHL | 77 | 28 | 65 | 93 | 29 | 10 | 8 | 9 | 17 | 13 | ||
2012/13 | Eisbären Berlin | DEL | 9 | 4 | 15 | 19 | 6 | – | – | – | – | – | ||
2012/13 | Philadelphia Flyers | NHL | 48 | 13 | 35 | 48 | 22 | – | – | – | – | – | ||
2013/14 | Philadelphia Flyers | NHL | 82 | 28 | 58 | 86 | 46 | 7 | 2 | 4 | 6 | 2 | ||
2014/15 | Philadelphia Flyers | NHL | 81 | 25 | 48 | 73 | 36 | – | – | – | – | – | ||
2015/16 | Philadelphia Flyers | NHL | 78 | 22 | 45 | 67 | 53 | 6 | 0 | 1 | 1 | 2 | ||
2016/17 | Philadelphia Flyers | NHL | 82 | 14 | 44 | 58 | 38 | – | – | – | – | – | ||
2017/18 | Philadelphia Flyers | NHL | 82 | 34 | 68 | 102 | 20 | 6 | 1 | 2 | 3 | 2 | ||
2018/19 | Philadelphia Flyers | NHL | 82 | 22 | 63 | 85 | 24 | – | – | – | – | – | ||
2019/20 | Philadelphia Flyers | NHL | 69 | 21 | 32 | 53 | 28 | 16 | 1 | 7 | 8 | 2 | ||
2020/21 | Philadelphia Flyers | NHL | 54 | 16 | 27 | 43 | 12 | – | – | – | – | – | ||
LHJMQ gesamt | 187 | 125 | 196 | 321 | 150 | 41 | 24 | 54 | 78 | 32 | ||||
AHL gesamt | 38 | 18 | 18 | 36 | 28 | – | – | – | – | – | ||||
NHL gesamt | 944 | 273 | 585 | 858 | 392 | 85 | 25 | 48 | 73 | 39 |
International
Vertrat Kanada bei:
Jahr | Team | Veranstaltung | Resultat | Sp | T | V | Pkt | SM | |
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2007 | Kanada | Super Series | 1. Platz | 8 | 3 | 5 | 8 | 22 | |
2008 | Kanada | U20-WM | 7 | 2 | 4 | 6 | 8 | ||
2013 | Kanada | WM | 5. Platz | 8 | 3 | 5 | 8 | 12 | |
2015 | Kanada | WM | 10 | 3 | 7 | 10 | 4 | ||
2016 | Kanada | World Cup | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
2017 | Kanada | WM | 10 | 2 | 4 | 6 | 4 | ||
Junioren gesamt | 15 | 5 | 9 | 14 | 30 | ||||
Herren gesamt | 29 | 8 | 16 | 24 | 20 |
(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)
Weblinks
- Claude Giroux in der Datenbank der National Hockey League (nhl.com)
- Claude Giroux bei eliteprospects.com (englisch)
Einzelnachweise
- Giroux, Briere sign with Berlin of German Elite League. The Sports Network, 4. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012 (englisch).
Torhüter:
Carter Hart |
Martin Jones
Verteidiger:
Justin Braun |
Kevin Connauton |
Ryan Ellis |
Samuel Morin |
Iwan Proworow (A) |
Rasmus Ristolainen |
Travis Sanheim |
Nick Seeler |
Keith Yandle
Angreifer:
Cam Atkinson |
Derick Brassard |
Patrick Brown |
Sean Couturier (A) |
Joel Farabee |
Morgan Frost |
Claude Giroux (C) |
Kevin Hayes (A) |
Travis Konecny |
Scott Laughton |
Oskar Lindblom |
Zack MacEwen |
Nate Thompson |
James van Riemsdyk |
Max Willman
Cheftrainer: Mike Yeo Assistenztrainer: Darryl Williams General Manager: Chuck Fletcher