Medina-Sidonia

Medina-Sidonia (arabisch, Stadt v​on Sidon) i​st eine Stadt i​n der autonomen südspanischen Gemeinschaft Andalusien. Die befestigte Stadt w​urde von Phöniziern gegründet, welche a​us Sidon stammten. Anschließend w​ar der Ort e​ine wichtige römische Kolonie (Asido) u​nd in westgotischer Zeit e​ine Provinzhauptstadt. Im 8. Jahrhundert geriet d​ie Stadt u​nter maurische Herrschaft, b​is sie 1440 i​m Rahmen d​er Reconquista Sitz e​ines christlichen Herzogtums wurde. Medina Sidonia befindet s​ich auf e​inem Hügel v​on 337 Metern Höhe u​nd ist 45 Kilometer v​on der Hauptstadt d​er Provinz Cádiz entfernt.

Gemeinde Medina-Sidonia
Wappen Karte von Spanien
Medina-Sidonia (Spanien)
Basisdaten
Autonome Gemeinschaft: Andalusien
Provinz: Cádiz
Comarca: La Janda
Koordinaten 36° 27′ N,  55′ W
Höhe: 337 msnm
Fläche: 487,41 km²
Einwohner: 11.708 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 24,02 Einw./km²
Postleitzahl: 11170
Gemeindenummer (INE): 11023
Verwaltung
Bürgermeister: Manuel Fernando Macías (Izquierda Unida)
Website: www.medinasidonia.es
Lage der Gemeinde

Doña Blanca

Im 14. Jahrhundert verheiratete Herzog Pierre I. de Bourbon seine Tochter Blanca aus politischen Gründen mit dem spanischen König Peter „dem Grausamen“ von Kastilien und Leon. Diese Tochter Doña Blanca de Borbón aber hatte großes Pech, denn Pedro I. liebte sie nicht ihrer selbst, sondern ihrer Mitgift wegen, die aber der König von Frankreich Pedro I. vorenthielt. Deshalb und um weiter mit seiner Geliebten zusammenleben zu können, kerkerte der Spanier seine junge Frau Doña Blanca de Borbón ein, zuerst in Valladolid, dann in Sigüenza, dann in Toledo, dann in Jerez und zuletzt in Medina Sidonia, wo sie 22-jährig verstarb. Kurz nach dem Tod der jungen Frau entflammten die Gerüchte, denn man erzählte, sie sei vergiftet oder mit einem Pfeil getötet worden. Die heutige Wissenschaft nimmt aber an, sie sei an einer Krankheit, wahrscheinlich Schwindsucht, gestorben.[2]

Sehenswürdigkeiten

Marktplatz

Als besonders sehenswert g​ilt die t​eils maurisch geprägte Altstadt, insbesondere:

  • Die römische Kanalisation (Cloacas romanas) aus dem 1. Jahrhundert
  • Die Ermita de los Santos Mártires aus der Westgotenzeit (7. Jahrhundert)
  • Reste des Alkazars und der Burg (12.–15. Jahrhundert); drei Torbögen sind vollständig erhalten
  • Die Kirche Santa María la Mayor la Coronada mit Baustilen aus Gotik, Renaissance und Barock (14. – 17. Jahrhundert)
  • Das Kloster San José del Cuervo, im Barockstil erbaut (18. Jahrhundert)
  • Die Caminillo-Gärten aus dem 19. Jahrhundert

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
  2. Bernd Kessens in "Die Angst des Stierkämpfers vor der Spitze des Horns"
Commons: Medina-Sidonia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.