Martina Sáblíková

(* 27. Mai 1987 in Nové Město na Moravě) ist eine tschechische Eisschnellläuferin. Sie ist eine auf Lang- und Mittelstrecken spezialisierte Mehrkämpferin. Zudem ist sie im Speedskating und als Radrennfahrerin erfolgreich.

Martina Sáblíková
Nation Tschechien Tschechien
Geburtstag 27. Mai 1987 (34 Jahre)
Geburtsort Nové Město na Moravě, 
Tschechoslowakei Tschechoslowakei
Größe 171 cm
Gewicht 53 kg
Karriere
Verein KRS Svratka
Dukla Praha
Trainer Petra Nováka
Nationalkader seit 2002
Pers. Bestzeiten siehe unten
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 3 × 2 × 2 ×
WM-Medaillen 21 × 8 × 1 ×
EM-Medaillen 5 × 3 × 4 ×
JWM-Medaillen 0 × 1 × 0 ×
 Olympische Winterspiele
Gold 2010 Vancouver 3.000 m
Gold 2010 Vancouver 5.000 m
Bronze 2010 Vancouver 1.500 m
Gold 2014 Sotschi 5.000 m
Silber 2014 Sotschi 1.500 m
Silber 2018 Pyeongchang 5.000 m
Bronze 2022 Peking 5.000 m
 Einzelstreckenweltmeisterschaften
Gold 2007 Salt Lake City 3.000 m
Gold 2007 Salt Lake City 5.000 m
Gold 2008 Nagano 5.000 m
Silber 2009 Richmond 3.000 m
Gold 2009 Richmond 5.000 m
Silber 2011 Inzell 3.000 m
Gold 2011 Inzell 5.000 m
Gold 2012 Heerenveen 3.000 m
Gold 2012 Heerenveen 5.000 m
Gold 2013 Sotschi 5.000 m
Silber 2013 Sotschi 3.000 m
Gold 2015 Heerenveen 3.000 m
Gold 2015 Heerenveen 5.000 m
Gold 2016 Kolomna 3.000 m
Gold 2016 Kolomna 5.000 m
Gold 2017 Gangwon 5.000 m
Silber 2017 Gangwon 3.000 m
Gold 2019 Inzell 3.000 m
Gold 2019 Inzell 5.000 m
Gold 2020 Salt Lake City 3.000 m
Silber 2020 Salt Lake City 5.000 m
Silber 2021 Heerenveen 3.000 m
 Mehrkampfweltmeisterschaften
Gold 2009 Hamar Vierkampf
Gold 2010 Heerenveen Vierkampf
Bronze 2011 Calgary Vierkampf
Silber 2012 Moskau Vierkampf
Gold 2015 Calgary Vierkampf
Gold 2016 Berlin Vierkampf
Silber 2017 Hamar Vierkampf
Gold 2019 Calgary Vierkampf
 Mehrkampfeuropameisterschaften
Gold 2007 Klobenstein Vierkampf
Bronze 2008 Kolomna Vierkampf
Bronze 2009 Heerenveen Vierkampf
Gold 2010 Hamar Vierkampf
Gold 2011 Klobenstein Vierkampf
Gold 2012 Budapest Vierkampf
Bronze 2014 Hamar Vierkampf
Silber 2015 Tscheljabinsk Vierkampf
Gold 2016 Minsk Vierkampf
Silber 2017 Heerenveen Vierkampf
Silber 2019 Klobenstein Vierkampf
Bronze 2021 Heerenveen Vierkampf
 Eisschnelllauf-Juniorenweltmeisterschaft
Silber 2006 Erfurt Vierkampf
Platzierungen im Eisschnelllauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 15. November 2002
 Weltcupsiege 52
 Grand-WC 2. (14/15)
 Gesamt-WC 1500 3. (09/10)
 Gesamt-WC 3000/5000 1. (06/07, 07/08, 08/09, 09/10, 10/11,
11/12, 12/13, 13/14, 14/15, 15/16, 16/17,
18/19, 19/20)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 1500 Meter 1 3 9
 3000 Meter 35 14 7
 5000 Meter 13 4 2
 Teamwettbewerb 1 0 0
 Massenstart 2 0 0
letzte Änderung: 15. Dezember 2021

Eisschnelllauf-Karriere

Martina Sablikova 2007

Martina Sáblíková wuchs bei ihren Eltern mit ihrem jüngeren Bruder in Žďár nad Sázavou auf und startet für das NowiS Team. Als Elfjährige begann sie ihre sportliche Karriere als Basketballspielerin bei BK Žďár nad Sázavou. Dort wechselte sie dann zum Speedskating, dem Radsport und Eisschnelllaufen. Im Eisschnelllauf debütierte sie im November 2002 beim Weltcup in Erfurt. Im November 2006 erreichte sie erstmals in einem Weltcuprennen in Heerenveen einen Platz unter den ersten Dreien. Zweimal verbesserte sie im November 2005 den Junioren-Weltrekord über die 3.000 m, dieser hat bis heute Bestand. Im Januar 2007 wurde Martina Sáblíková im italienischen Ritten mit der Punktzahl 162,954 (Freiluft-Weltrekord) überraschend Allround-Europameisterin und verbesserte dabei auch die Freiluft-Weltrekord-Einzelzeiten über 3.000 und 5.000 Meter. Sie hält auch den Weltrekord über die bei den Frauen selten gelaufene 10.000-Meter-Distanz.

Im Jahr 2006 nahm Sáblíková erstmals an den Olympischen Winterspielen in Turin teil, wo sie auf den beiden Langdistanzen an den Start ging. Sowohl über 3.000 als auch über 5.000 Meter verpasste sie die Medaillenränge, beim 5.000-Meter-Rennen hatte sie jedoch als Vierte weniger als eine Sekunde Rückstand auf den Bronzerang von Cindy Klassen. Den 3.000-Meter-Wettkampf beendete sie als Siebte.

Nachdem Sáblíková schon bei den Eisschnelllauf-Einzelstreckenweltmeisterschaften der Jahre 2004 und 2005 an den Start gegangen war, dort aber minder erfolgreich abgeschnitten hatte, wurde sie im Jahr 2007 Weltmeisterin über die beiden Langstrecken 3.000 und 5.000 Meter. Ein Jahr später konnte sie in Nagano zwar den 5.000 m-Titel verteidigen, musste als Vierte den über 3.000 Meter allerdings an Kristina Groves abgeben. Auch bei der WM 2009 gelang ihr die Titelverteidigung über 5.000 m.

Bei den Mehrkampfweltmeisterschaften hatte Sáblíková diese Erfolge nicht, hier konnte sie in den Jahren 2007 sowie 2008 jeweils einen fünften Platz erreichen. Außerdem wurde sie bei der Juniorenweltmeisterschaft 2006, ebenfalls im Vierkampf, Silbermedaillengewinnerin. Nur bei Europameisterschaften konnte Sáblíková auch im Mehrkampf triumphieren, hier datiert ihr Titel aus dem Jahr 2007, dazu gewann sie 2008 die Bronzemedaille.

Im Gesamtweltcup gelangen Sáblíková drei Siege in Folge im 3.000-/5.000-Meter-Weltcup, auch über andere Distanzen, besonders über die 1.500 Meter, gelangen ihr Top10-Platzierungen. Insgesamt erreichte sie 13 Weltcupsiege, neun über 3.000 Meter und vier über 5.000 Meter. Die einzige Podiumsplatzierung, die nicht über eine dieser beiden Strecken ging, war ein zweiter Platz über 1.500 m. Über 1.000 Meter gelangen ihr nur in der B-Gruppe Ränge in der Nähe der besten Zehn. Auf der 500-Meter-Distanz ging sie nur einmal im Weltcup an den Start und wurde 49.

Zeitweise trainierte Sáblíková in der Berliner Trainingsgruppe ihres großen Vorbildes Claudia Pechstein. Als sie jedoch ein Leistungsvermögen erreicht hatte, das sie in die Weltspitze brachte und damit auch die deutschen Größen wie Pechstein und Anni Friesinger gefährdete, musste sie diese Trainingsgruppe wieder verlassen.

Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver gewann sie zwei Goldmedaillen über 3.000 und 5.000 Meter. Sáblíková war über die Distanz von 5.000 Meter seit drei Jahren ungeschlagen,[1] konnte sich aber gegen die Zweite, Stephanie Beckert, nur mit großer Mühe mit 48 Hundertstel Sekunden Vorsprung durchsetzen.[2]

Persönliche Bestleistungen

  • 500 m: 39,23 sek. (aufgestellt am 7. März 2015 in Calgary)
  • 1.000 m: 1:15,86 min. (aufgestellt am 14. November 2015 in Calgary)
  • 1.500 m: 1:53,44 min. (aufgestellt am 21. November 2015 in Salt Lake City)
  • 3.000 m: 3:52,02 min. (aufgestellt am 9. März 2019 in Salt Lake City)
  • 5.000 m: 6:41,18 min. (aufgestellt am 15. Februar 2020 in Salt Lake City)
  • 10.000 m: 13:48,33 min. (aufgestellt am 15. März 2007 in Calgary)

Olympische Spiele

Einzelstrecken-Weltmeisterschaften

Mehrkampf-Weltmeisterschaften

Europameisterschaften

Speedskating

Neben dem Eisschnelllauf betrieb Sáblíková im Sommer regelmäßig Speedskating auf Inlineskates. 2006 gewann sie die erste offizielle tschechische Meisterschaft über die Marathondistanz.

Radsport

Seit 2007 gehörte Sáblíková der tschechischen Nationalmannschaft im Straßenradsport an. Im selben Jahr belegte sie den dritten Platz bei den europäischen Straßenmeisterschaften in Sofia (Nachwuchs). Bis einschließlich 2016 errang sie zwölf nationale Meistertitel im Straßenrennen sowie im Einzelzeitfahren. Bei den Straßenweltmeisterschaften 2011 belegte sie Rang 28 im Zeitfahren. Um sich auf die Weltmeisterschaft 2012 vorzubereiten, schloss sie sich im Juli 2012 dem UCI Women’s Team Dolmans-Boels an.[3] Beim Einzelzeitfahren erreichte Sábliková Platz neun. Bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2014 im spanischen Ponferrada wurde sie 12. im Zeitfahren. 2016 unterbrach sie ihre Radsportaktivitäten.

Erfolge im Radsport

2007
  • Europameisterschaft (U23) – Einzelzeitfahren
2010
  • Tschechische Meisterin – Straßenrennen, Einzelzeitfahren
2011
  • Tschechische Meisterin – Straßenrennen, Einzelzeitfahren
2013
  • Tschechische Meisterin – Straßenrennen, Einzelzeitfahren
2014
2015
  • Tschechische Meisterin – Straßenrennen, Einzelzeitfahren
2016
  • Tschechische Meisterin – Straßenrennen, Einzelzeitfahren
Commons: Martina Sáblíková – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lothar Martin: Eisschnellläuferin Sáblíková peilt in Vancouver eine Medaille an. Český rozhlas. 4. November 2009. Abgerufen am 27. Dezember 2010.
  2. Rainer Grünberg: Zweiter Platz und zweites Silber für Stephanie Beckert. Hamburger Abendblatt. 25. Februar 2010. Abgerufen am 27. Dezember 2010.
  3. radsport-news.com vom 12. Juli 2012: Eisschnellläuferin Sablikova will zur Rad-WM
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