Mainleus
Mainleus ist ein Markt im Landkreis Kulmbach (Regierungsbezirk Oberfranken).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Kulmbach | |
Höhe: | 306 m ü. NHN | |
Fläche: | 49,41 km2 | |
Einwohner: | 6450 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 131 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95336 | |
Vorwahl: | 09229 | |
Kfz-Kennzeichen: | KU, EBS, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 77 136 | |
Marktgliederung: | 40 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Fritz-Hornschuch-Platz 4 95336 Mainleus | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Robert Bosch (CSU) | |
Lage des Marktes Mainleus im Landkreis Kulmbach | ||
Geografie
Geografische Lage
Mainleus liegt direkt am Main, der südlich am Ort vorbeifließt. Es ist ca. einen Kilometer vom Zusammenfluss der beiden Quellflüsse Weißer und Roter Main bei Steinenhausen (50° 5′ N, 11° 24′ O ) entfernt. Die Bahnstrecke Bamberg–Hof teilt den Ort. Südlich davon liegt der Altort, nördlich ein Gewerbegebiet, an das sich im Osten und Westen Wohnsiedlungen anschließen.
Gemeindegliederung
Mainleus hat 40 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Appenberg (Weiler)
- Bechtelsreuth (Weiler)
- Buchau (Pfarrdorf)
- Danndorf (Dorf)
- Dörfles (Dorf)
- Eichberg (Weiler)
- Fassoldshof (Dorf)
- Friedrichsberg (Einöde)
- Gundersreuth (Dorf)
- Heinersreuth (Weiler)
- Hornschuchshausen (Dorf)
- Ködnitzerberg (Einöde)
- Krötennest (Weiler)
- Mainleus (Pfarrdorf)
- Motschenbach (Kirchdorf)
- Neuenreuth (Weiler)
- Pöhl (Weiler)
- Pölz (Dorf)
- Proß (Dorf)
- Prötschenbach (Weiler)
- Rothe Kelter (Einöde)
- Rothwind (Dorf)
- Ruffenhaus (Einöde)
- Schimmendorf (Dorf)
- Schmeilsdorf (Dorf)
- Schwarzach b.Kulmbach (Pfarrdorf)
- Schwarzholz b.Danndorf (Einöde)
- Schwarzholz b.Rothwind (Einöde)
- Steinsorg (Einöde)
- Straß (Einöde)
- Unterauhof (Einöde)
- Veitlahm (Pfarrdorf)
- Wachholder (Dorf)
- Weihermühle (Anstalt)
- Wernstein (Dorf)
- Willmersreuth (Pfarrdorf)
- Witzmannsberg (Weiler)
- Wolpersreuth (Weiler)
- Wüstenbuchau (Dorf)
- Wüstendorf (Dorf)
Des Weiteren gibt es zwei nicht amtlich benannte Gehöfte:
- Dünkelhof
- Ziegelhütte
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Die Lage im Maintal hat der Gemeinde ihren Namen gegeben, Mainleus bedeutet Siedlung der slawischen Sippe der Lubis am Main. Die Flößerei über den Main hatte im 19. Jahrhundert ihre Blütezeit. Als Teil des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth lag Mainleus ab 1500 im Fränkischen Reichskreis. Es fiel im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich, das es 1810 Bayern überließ.
20. Jahrhundert
Im Jahre 1908 richtete die Kulmbacher Spinnerei eine Zweigniederlassung in Mainleus ein. Bereits 1912 wurde diese erweitert. Durch den Zuzug von weiteren Arbeitern wurde der Wohnraum knapp. Die Kulmbacher Spinnerei unter der damaligen Leitung von Geheimrat Fritz Hornschuch begann mit dem Bau einer etwa drei Hektar großen Wohnkolonie für die Arbeiter, die Hornschuchshausen genannt wird. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden 51 Häuser für etwa 300 Bewohner errichtet. Das Ensemble ist noch bewohnt.
Die Luftangriffe am Ende des Zweiten Weltkrieges richteten sich in erster Linie gegen die sogenannte kriegsentscheidende Industrie, zu der auch die Kugellagerindustrie in Schweinfurt gehörte. Man verlegte diese Industrie in relativ sichere Gegenden. Deshalb wurden die Vereinigten Kugellager-Fabriken Schweinfurt im Jahr 1943 unter der Bezeichnung „Ostwerk“ im Spinnereigebäude Mainleus untergebracht.
Im Jahr 1943 erbaute das Ostwerk für die Zwangsarbeiter sechs Baracken mit verschiedenen Wohnungseinheiten.
Eingemeindungen
Im Rahmen der Gebietsreform wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Buchau, Wernstein und Willmersreuth sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Lopp eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam ein Teil der Gemeinde Geutenreuth hinzu.[4] Es folgten am 1. Januar 1976 Veitlahm, am 1. Juli 1976 Proß, am 1. Januar 1977 ein Teil der aufgelösten Gemeinde Mainroth sowie am 1. Januar 1978 Danndorf, Schimmendorf und Schwarzach bei Kulmbach (mit dem am 1. April 1971 eingegliederten Schmeilsdorf).[5]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 6164 auf 6463 Einwohner bzw. um 4,9 %.
Jahr | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
Einwohner | 6858 | 6189 | 6451 | 6965 | 6940 | 6817 | 6546 | 6495 |
Politik
Bürgermeister
Seit dem 1. Juli 2016 ist Robert Bosch (CSU) an der Spitze der Gemeindeverwaltung in Mainleus. Bei der Bürgermeisterwahl 2020 wurde er mit einem Stimmenanteil von 77 % im ersten Wahlgang wieder gewählt.[6] Sein Vorgänger Dieter Adam (Freie Wähler) hatte das Amt seit 2004 inne.
Marktgemeinderat
Die Kommunalwahlen 2002, 2008, 2014 und 2020[7] führten zu folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:
Partei / Liste | Sitze 2002 | Sitze 2008 | Sitze 2014 | Sitze 2020 |
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CSU | 6 | 7 | 7 | 9 |
SPD | 9 | 6 | 5 | 4 |
Freie Wählergemeinschaft | 4 | 5 | 5 | 4 |
Alternative Bürgerliste | 1 | 2 | 3 | 2 |
FDP | 0 | 0 | 0 | 1 |
Gesamt | 20 | 20 | 20 | 20 |
Steuern
Die Gemeindesteuereinnahmen im Jahr 2017 betrugen 5,906 Mio. EUR, davon waren 2,227 Mio. EUR (netto) Gewerbesteuereinnahmen[8].
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Grün und Silber; vorne ein silberner Floßanker, hinten ein senkrecht stehendes halbes schwarzes Spinnrad“[9] | |
Sehenswürdigkeiten
- Die Burg Wernstein (Oberfranken), auch Schloss Wernstein genannt, zählt zu den schönsten Burganlagen in Oberfranken und ist seit über 600 Jahren im Besitz der Familie von Künßberg.
- Schloss Buchau
- Schloss Schmeilsdorf
- Hornschuchshausen, sozialer Wohnungsbau aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
- Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
2017 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft siebzehn, im produzierenden Gewerbe 706 und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 251 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Die Zahl der Beschäftigten am Arbeitsort betrug 1546. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 2851. Im verarbeitenden Gewerbe gab es sechs, im Bauhauptgewerbe zehn Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 62 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2523 ha, davon waren 1600 ha Ackerfläche und 923 ha Dauergrünland[8].
Freizeiteinrichtungen
- Fritz-Hornschuch-Bad, Freibad von 1935, in den 1990er Jahren renoviert
- Skatepark, Spiel- und Bolzplätze
- Fußballvereine TSC Mainleus, 1. FC Schwarzach, SV Motschenbach, FSV Danndorf, SG Roth-Main
- Etwa einen Kilometer vom Ortsrand entfernt befindet sich das Naherholungsgebiet Mainaue mit einem Spielplatz, drei Grillstellen und Wassersportgelegenheiten.
Bildung
Im Jahre 2018 gab es folgende Einrichtungen[8]:
- Kindertageseinrichtungen: 416 genehmigte Plätze mit 371 betreuten Kindern und 71 Mitarbeitern
- Grund- sowie Mittel-/Hauptschulen: drei, mit 29 Lehrkräften und 470 Schülern
- Förderzentren: eines, mit zwölf Lehrkräften und 71 Schülern
- eine Waldorfschule mit fünf Lehrkräften und 48 Schülern und Waldorfkindergarten in Veitlahm
Verkehr
Die Bundesstraße 289 umgeht Mainleus im Norden. Die Kreisstraßen KU 6 und KU 12 durchqueren den Ort. Der Bahnhof Mainleus liegt an der Bahnstrecke Bamberg–Hof. Durch Mainleus verläuft der Fränkische Marienweg.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Maynleis. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 472–473 (Digitalisat).
- Sparkasse Kulmbach in Zusammenarbeit mit dem Landkreis (Hrsg.): Unser Landkreis Kulmbach. Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 1985, S. 134–137.
- Adolf Münzer: Chronik der Gemeinde Mainleus. Die beispielhafte Entwicklung von Mainleus zur größten Gemeinde des Landkreises Kulmbach. Hrsg. von der Gemeinde Mainleus. Mainleus 1966.
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Markt Mainleus in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 3. Oktober 2018.
- Gemeinde Mainleus, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. November 2021.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 692 f.
- Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 20. Juni 2020.
- Wahl des Marktgemeinderats - Kommunalwahlen 2020 im Markt Mainleus - Gesamtergebnis. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
- Statistik kommunal 2018. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
- Eintrag zum Wappen von Mainleus in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte