Müden (Mosel)
Müden (Mosel) (mundartlich: Miere) ist eine Ortsgemeinde an der Mosel im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Cochem an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Cochem-Zell | |
Verbandsgemeinde: | Cochem | |
Höhe: | 90 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,49 km2 | |
Einwohner: | 655 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56254 | |
Vorwahl: | 02672 | |
Kfz-Kennzeichen: | COC, ZEL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 35 066 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Ravenéstraße 61 56812 Cochem | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Franz Oberhausen | |
Lage der Ortsgemeinde Müden (Mosel) im Landkreis Cochem-Zell | ||
Geographie
Müden liegt innerhalb der Weinlandschaft auf der Sonnenseite des Moseltales. Begrenzt wird es im Norden von der Eifel und im Süden von der Mosel sowie dem Hunsrück. Der Wein, die zur Großschifffahrtsstraße ausgebaute Mosel und die Nähe zur mittelalterlichen Burg Eltz geben dem Ort ein besonderes Gepräge. Zu Müden gehört auch der Ortsteil Müdenerberg mit Sportplatz, Grüngutplatz sowie einer Kapelle.
Nachbargemeinden sind Treis-Karden im Westen, Wierschem im Norden, Moselkern und Burgen im Osten und Lütz im Süden.
Geschichte
Eine römische Siedlung (Modinum) keltischen Ursprungs ist durch zahlreiche Funde belegt. Der Ort wurde erstmals um das Jahr 585 urkundlich erwähnt.[2] Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen endete die jahrhundertelange Herrschaft Kurtriers. Unter der französischen Verwaltung gehörte Müden von 1798 bis 1814 zum Kanton Münstermaifeld. 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Nach dem Einmarsch der US-Amerikaner in Müden am Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte es zur Französischen Besatzungszone. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Müden besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]
Bürgermeister
Franz Oberhausen wurde am 26. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Müden.[4] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 81,39 % für fünf Jahre gewählt worden.[5]
Oberhausens Vorgänger Franz-Josef Thönnes hatte das Amt elf Jahre ausgeübt.[4]
Gemeindepartnerschaft
Partnergemeinden sind Müden (Aller) und Müden (Örtze).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Pfarrkirche St. Stephanus
- Görreshaus und Halfenhaus
- Lohmühle
Bildung
Die Müdener Grundschule (Josef-Görres-Schule) wird sowohl von Kindern aus Müden als auch aus Moselkern besucht. Weiterführende Schulen befinden sich in Treis-Karden, Cochem, Münstermaifeld und Koblenz.
Sport
Die Fußballmannschaft des SV Grün-Weiß Müden 1971 e. V. bildet mit dem FSV „Eltz“ Moselkern und dem TuS Treis-Karden die Spielgemeinschaft SG Müden/Moselkern/Treis-Karden, die in der Saison 2021/22 in der Bezirksliga Mitte spielt.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Müden liegt an der Moselstrecke und wird tagsüber mindestens stündlich von einer Regionalbahn angefahren. Der nächstgelegene Bahnhof mit Fernverkehr ist der Bahnhof Koblenz Hbf. Zudem liegt Müden an der Bundesstraße 416. Der Ortsteil Müdenerberg ist von Müden aus über die Kreisstraße 32 zu erreichen.
Wirtschaft
In Müden gibt es mehrere Handwerksbetriebe, unter anderem einen Dachdecker, mehrere Bauunternehmen sowie einen Friseursalon. Die Müdener Geschäftsstelle der VR Bank Rhein-Mosel wurde 2016, das letzte verbliebene Einzelhandelsgeschäft im Ort, eine Bäckerei-Filiale, 2020 geschlossen. Im Gemeindegebiet befindet sich eine Tankstelle. Nahe dem Ort steht zudem ein Wasserkraftwerk der RWE Power. Die meisten Einwohner Müdens pendeln zwischen ihrer Heimatgemeinde und dem Arbeitsplatz.
Weinbau
Zahlreiche Winzer bauen in Müden Wein im Haupt- oder Nebenerwerb an. Im Bereich der Gemeinde befinden sich die Weinlagen St. Castorhöhle und Funkenberg. Die Winzergenossenschaft Moselland eG betreibt in Müden eine Kelterstation.
Tourismus
In Müden gibt es mehrere Hotels, Gasthäuser und Ferienwohnungen. Jährlich findet am ersten Wochenende im August die Junggesellenkirmes statt. Müden dient als Ausgangspunkt für eine Wanderung auf dem Buchsbaumwanderpfad, einem Teilstück des Fernwanderweges Moselsteig, mit dem größten Buchsbaumvorkommen nördlich der Alpen.[7]
Persönlichkeiten
In der Müdener Hauptstraße befinden sich Stammhäuser der Familien von Johannes Müller und Joseph Görres.
Friedrich Erxleben, Mitglied des Solf-Kreises und Teil des Widerstands gegen die NS-Herrschaft in der Zeit des Nationalsozialismus, war Pfarrer der Gemeinde. Dort wurde er im Jahr 1949 von Bundespräsident Theodor Heuss sowie Carl Zuckmayer besucht. Er liegt auch in Müden begraben.[8] Im Juli 2019 wurde ihm eine Straße gewidmet.[9]
Der ehemalige rheinland-pfälzische Minister für Weinbau, Landwirtschaft und Forsten und spätere Abgeordnete des Europäischen Parlaments Werner Langen wurde in Müden geboren und war lange Zeit im Müdener Gemeinderat tätig.
Weblinks
- Website der Ortsgemeinde Müden
- Literatur über Müden in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Festschrift „1400 Jahre Müden/Mosel“
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- Aus der Niederschrift über die 1. Sitzung des Gemeinderates Müden am 26.06.2019. In: Stadt- und Landbote, Ausgabe 34/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 4. Oktober 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Cochem, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. Oktober 2020.
- Website der SG Müden Moselkern
- Buchsbaum-Wanderpfad, Treis-Karden / Müden. mosel.de e. K. Touristische Informationssysteme, abgerufen am 12. August 2020.
- Widerständler aus Koblenz und Umgebung Teil 3: Friedrich Erxleben (1883 – 1955). In: Mahnmal Koblenz. 2004, abgerufen am 27. Dezember 2020.
- Warum Müden seine Kirchstraße umbenannt hat. Abgerufen am 20. August 2019.