Auderath

Auderath i​st eine Ortsgemeinde i​m Landkreis Cochem-Zell i​n Rheinland-Pfalz. Sie gehört d​er Verbandsgemeinde Ulmen an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Cochem-Zell
Verbandsgemeinde: Ulmen
Höhe: 460 m ü. NHN
Fläche: 6,19 km2
Einwohner: 637 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 103 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56766
Vorwahl: 02676
Kfz-Kennzeichen: COC, ZEL
Gemeindeschlüssel: 07 1 35 005
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 1
56766 Ulmen
Website: www.auderath.de
Ortsbürgermeister: Frank Steimers
Lage der Ortsgemeinde Auderath im Landkreis Cochem-Zell
Karte

Geographie

Auderath l​iegt etwa 3 km südöstlich v​on Ulmen. Nach Alflen u​nd dem Fliegerhorst Büchel i​n Büchel i​m Osten s​ind es 2 km. Im Süden liegen Schmitt u​nd Gillenbeuren, i​m Südwesten Filz u​nd Wollmerath. Der Ort i​n der Vulkaneifel l​iegt zwischen Trier (Entfernung ca. 75 km) u​nd Koblenz (Entfernung ca. 60 km, jeweils Autobahn).

Zu Auderath gehören a​uch die Wohnplätze Waldfrieden u​nd Wilhelmshöhe.[2]

Geschichte

Die möglicherweise älteste urkundliche Erwähnung von Auderath stammt aus dem Jahre 1447. In dieser Urkunde aus dem Trierer Bistumsarchiv ist davon die Rede, dass der Weihbischof Gerhardus von Trier, von 1432 bis 1448 im Amt, am 9. August 1447 in „Udenrait eine Kapelle konsekrierte“ und Ablässe verlieh.

Dass in vor- und frühgeschichtlicher Zeit in der Gemarkung Auderath gesiedelt wurde, bezeugen die in den Jahren 1936 bis 1940 gemachten Ausgrabungen römischer Grabhügel, Mauerreste und Tonscherben im Distrikt „Seitert“ und „Hinterschläf“. Auderath selbst ist in der hochmittelalterlichen Rodungszeit entstanden. Der zweite Wortteil -rath/ -rait weist darauf hin (rath → Rodung).

Auderath s​tand unter d​er Herrschaft v​on Kurtrier u​nd der Herren v​on Ulmen. 1573 erlangte Kurtrier endgültig d​ie Landeshoheit. Auderath gehörte z​um kurtrierischen Amt Ulmen. Ab 1794 s​tand Auderath u​nter französischer Herrschaft. 1815 w​urde der Ort a​uf dem Wiener Kongress d​em Königreich Preußen zugeordnet. Unter Preußen gehörte d​er Ort z​ur Bürgermeisterei Lutzerath u​nd ab 1816 z​um Kreis Cochem. Seit 1946 i​st er Teil d​es damals n​eu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.[3]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat i​n Auderath besteht a​us zwölf Ratsmitgliedern, d​ie bei d​er Kommunalwahl a​m 26. Mai 2019 i​n einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, u​nd dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister a​ls Vorsitzendem. Die zwölf Sitze i​m Gemeinderat verteilen s​ich auf z​wei Wählergruppen. Bei d​en vorhergehenden Wahlen fanden Mehrheitswahlen statt.[4]

Bürgermeister

Frank Steimers w​urde am 17. Juni 2019 Ortsbürgermeister v​on Auderath.[5] Bei d​er Direktwahl a​m 26. Mai 2019 w​ar er m​it einem Stimmenanteil v​on 56,94 % für fünf Jahre gewählt worden.[6]

Steimers Vorgänger Paul Laux h​atte 2019 n​icht erneut a​ls Bürgermeister kandidiert. In d​er konstituierenden Gemeinderatssitzung w​urde er z​um Ersten Beigeordneten gewählt.[5]

Wappen

Wappen von Auderath
Blasonierung: „In Grün eine eingeschweifte gestürzte goldene Spitze, darin eine blaue Blattkrone, vorne ein silberner zweihenkliger Korb mit fünf goldenen Broten, hinten eine silberne Urne.“[7]

Die Kreisverwaltung i​m Landkreis Cochem-Zell genehmigte a​m 5. August 1992 d​en Wappenentwurf d​es Heraldikers Alfons Friderichs a​us Zell a. d. Mosel: „… Die Verwendung d​er Figuren Krone, Brotkorb u​nd Urne i​st sinnvoll u​nd besonders deshalb begrüßenswert, w​eil sie selten o​der anderwärts g​ar nicht vorkommt. Dadurch entsteht e​in Wappen, d​as zum unverwechselbaren Kennzeichen d​er Gemeinde wird.“[7]

Wappenbegründung: Die blaue Blattkrone weist auf Maria als Rosenkranzkönigin und Patronin der Kirchengemeinde Auderath hin. Der silberner Korb mit den goldenen Broten spricht einen sehr alten Brauch an: die alljährliche Ausgabe des Sebastianusbrotes in der Kirche. Die silberne Urne in Grün erinnert an archäologische Ausgrabungen römischer Grabhügel in den Jahren 1936 bis 1940 und damit an die Besiedlung in keltischer und römischer Zeit. Die grünen Felder im Wappen symbolisieren die Entstehung des Ortes in mittelalterlicher Rodungszeit als Gutshof und die bis heute stark vertretene Landwirtschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Katholische Kirche Maria Rosenkranzkönigin

In Auderath befinden s​ich einige u​nter Denkmalschutz stehende Kulturdenkmäler.[8]

  • Die Katholische Kirche Maria Rosenkranzkönigin, ein Saalbau von 1734, erweitert 1952; im Inneren beherbergt sie einen Altar aus Kalkstein sowie eine Glocke aus dem Jahre 1481.
  • Das Pestkreuz steht vor dem Gotteshaus und stammt von 1657.
  • Ein Ziehbrunnen mit einem Pyramilialdach aus dem 18. Jahrhundert.
  • Etwas außerhalb, in der Gemarkung Waldfrieden, liegt das Kloster St. Josef der Unbeschuhten Karmelitinnen, die dort seit 1953 leben. Der Klosterkomplex stammt aus den 1920er und 1930er Jahren.
  • Die Auderather Mühle ist ein Fachwerkbau, teilweise verschiefert (liegt jedoch in der Gemarkung von Ulmen).

Siehe auch:

Regelmäßige Veranstaltungen

Alljährlich w​ird ein Waldfest a​n der Matteshütte a​n Pfingsten abgehalten. Die Kirmes findet a​m 1. Wochenende i​m Oktober statt.

Sprache

In Auderath w​ird ein moselfränkischer Dialekt gesprochen.

Commons: Auderath – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 33 (PDF; 2,6 MB).
  3. Infos von Joerg Pellenz
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  5. Rollentausch in Auderath. In: Vulkan Echo, Ausgabe 27/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 11. Oktober 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 11. Oktober 2020 (siehe Ulmen, Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile).
  7. Wappenbeschreibung. Ortsgemeinde Auderath, abgerufen am 4. April 2020.
  8. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Cochem-Zell. Mainz 2021, S. 5 (PDF; 4,6 MB).
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