Lokomotivfabrik Krauss & Comp. Linz
Die Lokomotivfabrik Krauss & Comp. Linz, kurz Krauss/Linz war eine eigenständig agierende Fabrik der Münchner Lokomotivfabrik von Georg Krauß im österreichischen Linz. Sie bestand von 1880 bis 1930 und war vor allem auf kleine Dampflokomotiven für Sekundärbahnen und Schmalspurbahnen spezialisiert.
Geschichte
Firmengeschichte
Die Linzer Fabrik wurde 1880 von Georg Krauß als Zweigwerk seines Münchner Unternehmens gegründet, um die Einfuhrzölle nach Österreich zu umgehen. Am 1. September 1880 fand die Grundsteinlegung des Linzer Werkes statt.[1] Die Fabrik entwickelte sich prächtig und wurde zunehmend eigenständig. Vor allem durch seine kurvengängigen Schmalspurlokomotiven in Bosnischer Spurweite machte sich das Unternehmen bald einen hervorragenden Namen, 1889 lieferte man die Loks an die erste österreichische Schmalspurbahn, die Steyrtalbahn. In rascher Folge wurden nun viele Schmalspurbahnen in der Spurweite 760 mm gebaut, deren Lokomotiven allesamt aus Linz kamen und hier konstruiert wurden. Beliefert wurden z. B. die Bosnisch-Herzegowinische Staatsbahnen, die Steiermärkischen Landesbahnen und die Mariazellerbahn der NÖLB. Aber auch normalspurige Maschinen für Werks- und Lokalbahnen wurden gebaut. An die k.k. Staatsbahnen (kkStB) und die Niederösterreichischen Landesbahnen (NÖLB) lieferte man kleine Tenderlokomotiven. Das Werk galt stets als gut ausgelastet und war auf seinem Sektor Marktführer in der österreichischen Reichshälfte.
Eine starke Zäsur bedeutete der Erste Weltkrieg, den das Unternehmen finanziell nicht gut verkraftet hat. Am 1. Jänner 1918 wurde die Fabrik in Linz an die (1892 gegründete) Oesterreichische Eisenbahn-Verkehrs-Anstalt verkauft, jedoch weiterhin von Krauss betrieben. Zur Erweiterung der Produktpalette der Fabrik wurden 1920 die Linzer Posselt-Werke erworben, die 1924 in die neugegründete Österreichische Bamag-Büttner-Werke AG eingebracht wurde. Diese wurden 1930 infolge der Weltwirtschaftskrise gemeinsam mit Krauss Linz stillgelegt. Die Oesterreichische Eisenbahn-Verkehrs-Anstalt erwarb 1920 auch die Aktienmehrheit des Münchner Stammhauses, die sie 1930 mit Gewinn an ein deutsches Syndikat verkaufte. Daraufhin wurden die beiden traditionsreichen Münchner Lokfabriken Krauss und Maffei zur Krauss-Maffei AG verschmolzen.[2]
Nach der Übernahme wurden auch normalspurige Elektrolokomotiven und Triebwagen für die Österreichische Bundesbahnen (BBÖ) gebaut. Die Wirtschaftskrise in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre bedeutete den Niedergang von Krauss Linz. In Österreich kam es, bedingt durch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise, zu einem Konzentrationsprozess der Lokomotivindustrie. Von den noch 1929 bestehenden vier Lokomotivfabriken auf dem Gebiet der Republik Österreich sollte es nach 1930 nur mehr die Lokomotivfabrik Floridsdorf geben. Sie übernahm die anderen Werke (Wiener Neustädter Lokomotivfabrik, Lokomotivfabrik der StEG und Krauss Linz) und liquidierte sie. Der Kaufpreis für die Linzer Fabrik betrug 1,65 Millionen Schilling in Aktien und 1,2 Millionen Schillinge in Bar. Die WLF Floridsdorf legte die Lokomotivfabrik Krauss & Comp. mit sofortiger Wirkung still. Die letzte in Linz gebaute Lokomotive war die Lokomotive Nummer 5 GERLOS der Zillertalbahn (entsprechend der Reihe Uh der BBÖ) mit der Fabriknummer 1521. Die Fertigung der elektrischen Lokomoztiven der BBÖ-Reihe 1670 wurde nach Floridsdorf verlagert.
Waren bis 1921 die Fabriksnummern des Linzer Werkes gemeinsam mit jenen von Krauss München zusammengefasst, wurde in jenem Jahr eine getrennte Zählung für das Linzer Werk eingeführt. Von der Gründung 1880 bis zur Schließung im Jahr 1930 wurden In Linz insgesamt 1521 Lokomotiven gebaut.
In die leerstehenden Werkshallen der Linzer Lokomotivfabrik zog 1936 die Elektro Bau AG (EBG) ein. Ein Teil der im Krieg schwer beschädigten Fabrikanlagen im Linzer Stadtteil um den Bulgariplatz (Kraußstraße) existiert noch heute[3].
Bau und Betriebsführung von Lokal- und Werksbahnen
Auch im Bau und Betrieb von Bahnstrecken war die Lokomotivfabrik Krauss & Comp. Linz tätig, sie baute und betrieb von 1880 bis 1892 die normalspurige Kremstalbahn Linz – Kremsmünster (- Klaus). Diese wurde später von den k.k. Staatsbahnen übernommen und zur Gebirgsbahn Pyhrnbahn ausgebaut. Für die Kremstalbahn wurden von Krauss auch eigene Lokomotiven konstruiert und gebaut, die Fabrik besaß zu dem einen direkten Anschluss an die Bahn.
Ferner wurde von 1891 bis 1897 der Betrieb der schmalspurigen Kohlenbahn Wolfsegg-Breitschützing (im Hausruck) der WTK, welche die noch von der Pferdebahn Budweis-Linz-Gmunden herrührende seltene Spurweite von 1106mm aufwies, geführt. Für diese Bahn baute Krauss auch C-Kuppler – Tenderloks, zuletzt 1908 die heute noch erhaltene Lok „Anna“ (Fabriknummer 5867).
Dampftramway-Gesellschaft vormals Krauss & Comp. (DTKC)
Als Absatzmöglichkeit ihrer Produkte erkannte die Firma – analog zum Münchner Stammhaus – auch die Möglichkeit zum Bau und Betrieb von Dampftramway-Strecken in und um Wien. Als erstes nahm die DTKC die südliche Strecke von Hietzing über Mauer und Perchtoldsdorf nach Mödling schrittweise zwischen 1883 und 1887 in Betrieb. Im Jahre 1886 folgte die nördliche Strecke von der heutigen Salztorbrücke über den Gaußplatz und die Floridsdorfer Brücke nach Stammersdorf bzw. Groß-Enzersdorf. Betrieben wurden sie mit kleinen, zwei- und dreiachsigen Straßenbahnlokomotiven, es wurde Personen- und Güterverkehr angeboten, welcher vor allem der Versorgung Wiens mit Lebensmitteln diente.
Die Stammersdorfer Linie wurde 1903 bis Auersthal und später nach Groß-Schweinbarth verlängert (siehe Stammersdorfer Lokalbahn), wofür zwei eigene Dreikuppler-Lokalbahnloks angeschafft wurden. Die Dampfstraßenbahn konnte sich jedoch nur auf diesen Außenlinien durchsetzen, innerstädtisch waren die Rauchplage und der mangelnde Fahrkomfort Grund für den mangelnden Erfolg der Unternehmung. Nach Querelen mit der Stadt Wien wurden die Linien 1907 an die Gemeinde Wien – Städtische Straßenbahnen abgegeben und von diesen noch einige Zeit als Dampftramway weiter betrieben. Schrittweise erfolgte bis 1922 die Umstellung auf elektrischen Betrieb samt Integration in das Wiener Straßenbahnnetz.
Produkte
Wurden anfänglich Münchner Konstruktionen nachgebaut, wurde das Linzer Werk bereits sehr früh eigenständig und schuf eigene Entwicklungen in Schmal- und Normalspur. Auch ist bereits früh eine eigenständige Linie in der Gestaltung der Lokomotiven erkennbar. Die Produktpalette der Firma war äußerst vielfältig und reichte von kleinen Feldbahn- und Grubenloks bis zu Schnellzug-Tenderloks und Elektrolokomotiven.
Schmalspurloks für Österreich und Bosnien
Vor allem bei den schmalspurigen Lokomotiven erreichte Krauss-Linz Weltruhm. Bereits 1889 lieferte man die ersten C´1-Loks der Steyrtal-Type, eine dreifach gekuppelte Tenderlokomotive, deren letzte Treibachse mit der Nachlaufachse zu einem Krauss-Helmholtz-Lenkgestell zusammengefasst war. Dies sorgte für eine besonders gute Bogenläüfigkeit. Auch an die Salzkammergut-Lokalbahn von Salzburg nach Bad Ischl wurden solche Maschinen geliefert, die bis zur Einstellung 1957 fast unverändert ihren Dienst versahen. Diese Lokomotivtype entpuppte sich als gelungene Konstruktion, die 1894 für die StLB zur Reihe U (Unzmarkt, Ausgangspunkt der Murtalbahn) weiter entwickelt wurde. Die U sollte mit einer Stückzahl von 59 Exemplaren die österreichische Schmalspurlokomotive werden.
Schon 1892 baute man für die SKGLB und die Steiermärkischen Landesbahnen kleine Zweikuppler, von denen die durch ihr LGB-Modell bekannt gewordene Stainz 2 die bekannteste Vertreterin ist.
Für die Pinzgauer Lokalbahn entwickelte man die kleinen C-Kuppler der Reihe Z (Zelt am See), welche auch auf der Thörlerbahn fuhren. Für die Gurktalbahn wurden 1898 die kleinen Lokomotiven der Reihe T (Treibach-Althofen) konstruiert und 1898 unter Mitwirkung von Karl Gölsdorf die C´2-Verbundmaschinen der Ybbstalbahn-Reihe Yv sowie die meterspurigen Stütztenderloks der Innsbrucker Mittelgebirgsbahn. Für die Lokalbahn Triest–Parenzo wurden 1911 die Maschinen der Reihe P konstruiert, die FS ließ 1922 sechs Stück bei Reggiane nachbauen. Drei Lokomotiven wurden 1926 von Krauss auch an die Lokalbahn Ruprechtshofen-Gresten der BBÖ geliefert. Ab 1924 wurden von Linz auch vier Exemplare der für die Vellachtalbahn konstruierten, leistungsfähigen Fünfkuppler (mit kombiniertem Innen- und Außenrahmen) der Reihe Kh (Kühnsdorf Heißdampf) gebaut, welche in zwei Stück auch an die StLB zur Murtalbahn geliefert wurden.
Krauss/Linz konstruierte und baute auch sämtliche Loktypen für die Bosnisch-Herzegowinische Staatsbahnen, begonnen 1881 mit ersten Loks für die Bosnabahn. Aufgrund der krümmungsreichen Streckenführung war von den Konstrukteuren in Linz einiges an Kreativität gefragt: Sie schufen die Stütztender-Maschinen der Reihe IIIa4 mit dem komplizierten Klose-Triebwerk, welche später um die weiterentwickelten Loks der Reihe IIIa5 ergänzt wurden. 1894 wurden zum ersten Mal Schmalspur-Schnellzugslokomotiven der Reihe IIa4 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h gebaut. Mit den Güterzuglokokopmotiven der Reihe IVa5 schuf Linz bewährte Type, die über einen Zeitraum von 45 Jahren von verschiedenen Fabriken geliefert wurde. Als Höhepunkt der für Bosnien konstruierten Lokomotiven gilt die Reihe IIIb5, eine 1´C´1 Schnellzugslokomotive mit Außenrahmen und einer Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h. Eine dieser später als JZ 73 gereihten Loks befindet sich heute im Besitz des Clubs 760.
Auf Basis der Bosnischen IVa5 entwickelte man 1905 die D´2-Stütztenderlokomotiven der Reihen Mh und Mv (Mariazell) für die Mariazellerbahn. Trieb- und Fahrwerk stimmten größtenteils (bis auf den Stütztender) mit den bosnischen Loks überein. Diese leistungsstarken Maschinen wurden jedoch bereits 1910/11 von den elektrischen Loks der Reihe NÖLB E verdrängt. Diese mehrfach umgebauten Maschinen standen bis 2013 im täglichen Dienst und waren somit die dienstältesten Elektrolokomotiven weltweit. Sie fahren heute noch an Wochenenden mit dem Nostalgiezug „Ötscherbär“. Mit diesen Maschinen wurden noch heute gültige Konstruktionsprinzipien für den Bau elektrischer Lokomotiven eingeführt.
Zahnradlokomotiven
1893/95 und 1896/1900 baute Krauss Linz die meterspurigen Zahnradlokomotiven der Reihen Z und Zz (ÖBB 999) für die Schafbergbahn und die Schneebergbahn nach Entwürfen von Roman Abt. Sie sollten die einzigen Zahnradlokomotiven aus Linz bleiben, da die Patente für das System Abt bei der Wiener Lokomotivfabrik Floridsdorf lagen.
Normalspurige Lokomotiven
Entsprechend ihrer Profession für Schmal- und Lokalbahnlokomotiven fertige Krauss in Linz vorwiegend kleinere Maschinen für Sekundärbahnen, war aber auch an Lieferungen von Vollbahn-Lomotiven für die kkStB beteiligt. "Paradepferd" (Schmeiser) der Linzer Lokomotivfabrik in den 1920er Jahren (und größte dort gefertigte Personenzugslok) war die Reihe 629 (ÖBB 73). Die Linzer Exemplare waren anfänglich mit Caprotti-Steuerung ausgerüstet.
Elektrische Triebfahrzeuge
Zur Elektrifizierung der Arlbergbahn bekam Krauss Linz den Auftrag zur Lieferung von Güterzugslokomotiven, welche die bis dahin verwendeten Dampfloks der Reihen 80 und 180 ablösten sollten. Die ebenfalls fünffach gekuppelten Maschinen der Reihen 1080 und 1080.1 der BBÖ erwiesen sich als außerordentlich robust und waren von 1924 bis 1993 bei den Österreichischen Bundesbahnen im Einsatz, zuletzt im Verschub.
Nachdem auch die Talstrecken Innsbruck-Landeck und Bludenz-Bregenz mit Fahrdraht überspannt waren, baute Krauss ab 1925 die Schnellzugslokomotiven der Reihen 1570 und 1670. Diese wiesen eine außergewöhnliche Fahrwerksanordnung auf, bestehend aus einem führenden Drehgestell aus Laufachse und (größerer) Treibachse, zwei fest im Fahrwerk gelagerten Treibachsen und einem nachlaufenden Drehgestell aus Treibachse und Laufachse (Achsfolge (1A)'Bo(A1)' ). Da man sich über die Art der Antriebe noch im Unklaren war, experimentierte man mit einem Siemens-Vertikalantrieb mit stehenden Motoren und Antrieb über Kegelräder. Damit wurde der Einzelachsantrieb bei Vollbahn-Lokomotiven eingeführt. Die Lokomotiven erwiesen sich jedoch anfangs durch Probleme mit den Antrieben und den Fahrwerken als störungsanfällig und bewährten sich erst nach etlichen Umbauten. Der Ölverbrauch der Vertikalantriebe musste zunächst ständig überwacht werden und galt als beträchtlich. Die Lokomotiven blieben bis 1983 im Dienst der ÖBB und fuhren vor allem in Westösterreich.
Für den Lokalverkehr in Salzburg, Vorarlberg, im Tiroler Inntal (Wörgl-Kufstein) und auf der Salzkammergutbahn baute Krauss mit der Reihe BBÖ ET 10 ihre einzigen Elektrotriebwagen. Die vierachsigen Fahrzeuge mit Tatzlagerantrieb erhielten anfangs wegen Überschreitung der zulässigen Achsmasse dreiachsige Drehgestelle (Achsfolge C´0 C´0). Sie bewährten sich gut und fuhren bis 1973 vor allem in Raum Innsbruck.
Zu den letzten von Krauss in Linz gebauten Loktypen gehört die BBÖ 1170.1, sie wurde nach Schließung des Linzer Werkes von der WLF fertiggestellt.
Galerie
- Lokomotive 2 der Steyrtalbahn (1888), älteste erhaltene Schmalspur-Lok in Österreich in Bosnischer Spurweite. Begründete den Ruf von Krauss/Linz als führender Hersteller von kurvengängigen Schmalspur-Dampflokomotiven.
- Vergleich zwischen zwei Loks der Steyrtal-Type mit markanter langer Rauchkammer. Vorne Lok 4 "Molln" (1890) und hinten Lok 6 "Klaus" (1914).
- Lokomotive 6 der Steyrtalbahn, als letzte ihrer Serie 1914 gebaut.
- Lokomotive Nr. 8 der Salzkammergut-Lokalbahn, ähnlich der Steyrtal-Type.
- Die im Letztzustand restaurierte S 12 der SKGLB, hier im Einsatz auf der Murtalbahn.
- Die C´1 - Klose-Loks mit Stütztender Reihe IIIa4 mit Klose-Triebwerk, gebaut ab 1885 für die Bosnabahn und die Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen.
- Ehemalige Lok 2 der Lokalbahn Mori-Arco-Riva (1891), heute beheimatet bei der Parkbahn des Zoos von Omaha.
- Lokomotive 2 "Stainz" der Steiermärkischen Landesbahnen (1892) - weltberühmt als Modell und Logo der LGB-Gartenbahn.
- C-Kuppler Nr. 6 (1893) der Reihe Z, ursprünglich für die Krimmlerbahn (Zell am See - Krimml) entwickelt, Nr. 6 wurde für die Thörlerbahn gebaut.
- Lok 2 der Zillertalbahn ist eine typische Vertreterin der Reihe U, der meistgebauten österreichischen Schmalspurdampflok.
- U 24 der Bregenzerwaldbahn (1902).
- C´2-Verbundlok Yv 2 der Ybbstalbahn im Urzustand (1898). Unter Mitarbeit von Karl Gölsdorf entstanden.
- Lok Yv2 im heutigen Zustand, das Drehgestell wurde bereits nach kurzer Betriebszeit nach Plänen von Johann Rihosek umgebaut.
- Werksfoto einer NÖLB Uv.
- NÖLB Uv 1, heute bei der Ybbstalbahn-Bergstrecke.
- Lokomotive 3 der Zillertalbahn entspricht der Reihe Uv.
- Lok der Reihe IIIa5 der BHStB (1901), Stütztender und Kessel sind ähnlich der Mh der NÖLB.
- JŽ 186-007 (1902), ehemals Reihe IIIa5 der BHStB, fuhr bis in die 1960er Jahre.
- Lokomotive 4 der Zillertalbahn (ehemalige bosnische JZ 83-076, 1909) gebaut für die Bosnisch-Herzegowinischen Landesbahnen als Lok IVa5 1108. Sie gehört dem Club 760.
- NÖVOG Mh.1 mit einem Zug auf der Waldviertler Schmalspurbahn. Die Mh sind eine Weiterentwicklung der bosnischen IVa5 mit Stütztender und ohne Nachlaufachse, jedoch unter Beibehaltung des Triebwerkes.
- Ab 1907 baute Krauss Linz die 55 km/h schnellen und eleganten 1´C´1 - Schnellzugsloks der Reihe IIIa4 der Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen.
- Eine Lok der Reihe ÖBB 498, ehemals Uh der BBÖ. Höhe- und Schlusspunkt in der Entwicklung der C´1-Typen von Krauss Linz.
- Die Lokomotive 5 der Zillertalbahn mit Namen "Gerlos" ist die letzte in Linz gebaute Lokomotive, Fabriksnummer 1521. Sie entspricht der Reihe Uh der BBÖ.
- Die 1910–1912 gebauten legendären Mariazellerbahn-Maschinen der Reihe 1099 waren bei ihrem Ausscheiden 2013 mit über 100 Jahren Einsatzdauer die dienstältesten Lokomotiven der Welt. Sie erhielten in den 1960er Jahren neue Aufbauten, blieben technisch jedoch so gut wie im Ursprungszustand.
- Ursprungszustand der Mariazellerbahn-Lokomotiven als NÖLB E im Jahre 1911.
- B-gekuppelte Werkslok der Arconi-Stahlwerke in Jesenice (Slowenien), 1907 in Linz gebaut. Fabriksnummer (im Gesamtschema) 5570, Spurweite 760mm.
- Feldbahn-Lokomotive der k.u.k Heeresfeldbahn
- Ehemalige Feldbahnlok der ÖAMG am steirischen Erzberg, 1914 in Linz gebaut. Ursprünglich geliefert in Spurweite 760mm, später mehrmals umgespurt.
- C´1-Stütztender-Feldbahnlok (600mm) der Industriebahn Mladejov, umgebaut 1919/20 aus einer von Krauss gebauten Feldbahnlok der Reihe IIIc. Fabriksnummer 7485.
- C´-1-Stütztenderlok (Spurweite 600mm) der Industriebahn Mladejov, gebaut 1929 in Linz. Fabriksnummer 1518. Basierend auf der Heeresfeldbahn RIIIc.
- Meterspurige Zweikuppler-Dampfstraßenbahn-Lokomotive der Lokalbahn Innsbruck - Hall in Tirol, sog. "Haller-Lok", beschafft ab 1891 in acht Stück von Krauss/Linz, Länge über Puffer 4.100 mm.
- Für die Innsbrucker Mittelgebirgsbahn wurde unter Mitarbeit Karl Gölsdorf eine meterspurige C´1-Stütztender-Verbund-Lokomotive entwickelt. Leistung 180 PS.
- 1´B Verbund-Tenderlok der Lokalbahn Lambach-Gmunden, Spurweite 1106mm, gebaut 1895–1899 in vier Exemplaren. Später umgespurt auf Normalspur, Reihe Gv der kkStB.
- Zahnraddampfloks System Abt der Schafbergbahn, ursprünglich Reihe Z der SKGLB, später ÖBB 999.1. Baujahr 1893, in den 1950rt Jahren zwecks Leistungssteigerung mit einem Giesl-Ejektor ausgerüstet.
- Zahnraddampflok 999.03 "Waxriegel" der Schneebergbahn, gebaut 1897 von Krauß mit der Fabriknummer 3402. Die Loks der Schneebergbahn unterscheiden sich nur in der geringeren Kesselneigung von denen der Schafbergbahn.
- C-gekuppelte Dampftramwaylokomotive 8 der DTKC, gebaut 1884, mit auf der Sehemaligen trecke nach Stammersdorf.
- Schwesterlok 11 im Verkehrsmuseum Remise in Wien.
- Dampftramwaylokomotive 10 "Caroline" der Brünner Straßenbahn (Brno), gebaut 1889 in Linz mit der Fabriksnummer 2165.
- B-gekuppelte Dampftramwaylokomotive SETG 11 "Hellbrunn", gebaut 1902 mit der Fabriknummer 4814 für die Salzburger Eisenbahn und Tramway-Gesellschaft. Betriebsfähig erhalten bei der Museumstramway Mariazell.
- Zur Eröffnung der Stammersdorfer Lokalbahn nach Auersthal beschaffte die DTKC 1904 zwei Dreikuppler in Linz. Hier im Bild Lok Nr. 32 "Auersthal". Die baugleiche Schwesterlok 31 "Stammersdorf" (Fabriknummer 5099/1904) ist betriebsbereit bei der Museumstramway Mariazell erhalten geblieben.
- Zweikuppler-Lokalbahnlok der Kremstalbahn, später kkStB Reihe 83. Gebaut 1887, Höchstgeschwindigkeit 35 km/h.
- C-Kuppler Lokalbahnlokomotive "Aigen" aus der Grundausstattung der Mühlkreisbahn von 1887
- 1´B-Lokomotive der Kremstalbahn mit Wasserkästen im Fahrzeugrahmen (eine Spezialität von Krauß), kkStB Reihe 89.
- An der Lieferung der 228 Exemplare umfassenden Serie von C-gekuppelten Lokalbahnlokomotiven der kkStB-Reihe 97 war auch Krauss/Linz beteiligt.
- Die 1´C - Lokalbahnloks der Reihe 99 der kkStB (ÖBB 91) wurden ab 1897 von Krauss geliefert. Die letzten Exemplare dieser genügsamen Konstruktion hielten sich noch bis 1972 auf der Neuberger Bahn.
- Kräftige vierachsige Verbund-Lokalbahnlok der EWA für die Schneebergbahn Wiener Neustadt - Puchberg, konstruiert von Karl Gölsdorf und gebaut von Krauss/Linz 1898 mit der Fabriknummer 3867. Aus ihr wurde die weit verbreitete Reihe 178 der kkStB entwickelt. Man sieht hier gut den größeren Niederdruckzylinder.
- In Slowenien erhaltene 1´C´ - Lokalbahnlok der kkStB Reihe 199, einer stärkeren Weiterentwicklung der Reihe 99, gebaut von Krauss Linz 1907.
- C-gekuppelte Heißdampf-Tenderlok der Bukowinaer Lokalbahnen von 1910
- 1912 gebaute Lok der Reihe kkStB 97, erhalten in Tarnowskie Gary in Polen.
- Leichbau-Schnellzugslok kkStB 112, 1907 von Karl Gölsdorf konstruiert
- Die 1´C´2 Tenderloks der Reihe 629 (ÖBB 77) waren die größten von Krauss/Linz gebauten Personenzug-Lokomotiven und das "Paradepferd" der Linzer Werkes. Hier im Bild 77.28 der ÖGEG, gebaut in Linz 1920 unter der Fabriksnummer 1183.
- Denkmallok JZ 18-005 in Dravograd, ehemals 629.80 der BBÖ. Gebaut in Linz 1927, Fabriksnummer 1445.
- Krauss lieferte drei Stück der von Johann Rihosek entworfenen Güterzugloks der Reihe BBÖ 81 (ÖBB 58). Sie waren die größten in Linz gebauten Dampflokomotiven.
- 1924 wurde die ÖBB 1080.01 als eine der ersten elektrischen Güterzug-Loks für die Arlbergbahn gebaut. Elektrische Ausrüstung von Siemens-Schuckert.
- Die Weiterentwicklung der 1080 war die BBÖ 1080.1, später ÖBB 1180, welche 20% stärker war als ihre Schwesterreihe.
- Elektrische Schnellzugslok der BBÖ, Reihe 1570. Gebaut 1925 mit elektrischer Ausrüstung von Siemens-Schuckert. 1600 kW Leistung und Höchstgeschwindigkeit 85 km/h, Achsfolge (1A)'Bo(A1)'.
- Elektrotriebwagen BBÖ ET 10, gebaut 1928/29. Erste Vollbahn-Elektrotriebwagen in Österreich. 1987 in den Urzustand zurückversetzt.
- Die Lokomotiven der Reihe 1145 der ÖBB (BBÖ 1170.2) waren die einzigen B´0-B´0-Loks von Krauss Linz und eine der letzten dort gebauten Lokreihen. Gebaut ab 1929.
Literatur
- Bernhard Schmeiser: Krauss-Lokomotiven. Verlag Josef Otto Slezak, Wien 1977, ISBN 3-900134-36-7 (mit vollständigen Lieferlisten der Werke Linz und München).
Einzelnachweise
- Lokomotivfabrik Krauss & Comp. AG. In: Kraft- und Dampfmaschinen. Albert Gieseler, abgerufen am 29. August 2020.
- Bernhard Schmeiser: Krauss-Lokomotiven. Josef Otto Slezak, Wien 1977, ISBN 3-900134-36-7, S. 5.
- Ehemalige Lokomotivfabrik Krauß & Comp. In: stadtgeschichte.linz.at, Denkmäler in Linz.