Liste der Gerechten unter den Völkern aus der Republik Moldau

Die Liste d​er Gerechten u​nter den Völkern a​us der Republik Moldau führt i​n alphabetischer Reihenfolge diejenigen Moldauer auf, d​ie von d​er Gedenkstätte Yad Vashem m​it dem Titel Gerechter u​nter den Völkern geehrt wurden.

Der Garten der Gerechten unter den Völkern

Hintergrund

Die heutige Republik Moldau w​ar zu Beginn d​es Zweiten Weltkrieges a​ls Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik Teil d​er Sowjetunion. Nach d​em deutschen Angriff a​uf die Sowjetunion i​m Rahmen d​es Unternehmens Barbarossa a​m 22. Juni 1941, a​n dem s​ich auf d​em Balkan a​uch etwa e​ine Million rumänische Soldaten beteiligten, s​tand das Land u​nter rumänischer Verwaltung. Bereits während d​er Besetzung d​es Landes k​am es d​urch die rumänischen Soldaten z​u Pogromen g​egen Juden u​nd zu Tötungsaktionen v​on SS-Einsatzgruppen (Einsatzgruppe D d​er Sicherheitspolizei u​nd des SD) m​it Tausenden v​on Toten. Die jüdische Bevölkerung (ca. 200.000 Personen) w​urde in Ghettos u​nd Auffanglagern konzentriert, u​m sie 1941/42 b​ei Todesmärschen i​n Lager, w​ie beispielsweise Bogdanowka, i​m rumänisch okkupierten Transnistria z​u deportieren. Die Verfolgung u​nd Vernichtung d​er jüdischen Bevölkerung endete m​it dem erfolgreichen Abschluss d​er russischen Sommeroffensive (Operation Jassy-Kischinew), d​urch die d​as Gebiet d​er Moldauischen SSR i​n fünf Tagen eingenommen wurde.

Israel h​at nach d​er Staatsgründung 1948 d​en Ehrentitel Gerechter u​nter den Völkern (hebräisch חסיד אומות העולם Chassid Umot ha-Olam) eingeführt, u​m nichtjüdische Einzelpersonen z​u ehren, d​ie unter nationalsozialistischer Herrschaft während d​es Zweiten Weltkriegs i​hr Leben einsetzten, u​m Juden v​or der Ermordung z​u retten.

79 Moldauer u​nd Moldauerinnen h​aben bisher d​en Titel Gerechter u​nter den Völkern verliehen bekommen.[1]

Liste

Die Liste i​st alphabetisch n​ach Nachnamen geordnet. Hinter d​em Namen i​st jeweils d​as Geburtsdatum, d​as Sterbedatum, d​er Ort d​er Rettung, d​er Grund d​er Ehrung u​nd das Jahr d​er Ehrung angegeben.

Name Geboren Gestorben Ort der Rettung Grund der Ehrung Jahr
Anna Baltag Speia Anna Baltag und ihr Mann Mikhail Baltag versteckten von Herbst 1942 bis 1944 in Speia, ihrem Heimatort, Yon und Vladimir Lempert, die Kinder ihrer jüdischen Freunde Iosif und Sofia Lempert.[2] 2003
Mikhail Baltag 2003
Agafia Barbul 1963 Gandraburi Das kinderlose Ehepaar Ivan Barbul und Agafia Barbul aus dem Dorf Gandraburi versteckten ab Herbst 1943 den 14-jährigen jüdischen Jungen Isaak Ribakov in ihrem Haus. Isaak Ribakov war im Sommer 1941 mit seinen Eltern und seinen Geschwistern vor den deutschen und rumänischen Besatzern bis Odessa geflohen, mit seiner Familie ins rumänische Lager Bogdanovka im Bezirk Golta deportiert worden, erlebte dort die Ermordung seiner Eltern, konnte mit seiner Schwester Riva Ribakov fliehen, fand Unterschlupf im Haus von Saveliy Ishchenko, wurde nach der Ermordung seiner Schwester erneut in einem Ghetto interniert und gelangte im Mai 1942 nach erneuter Flucht mit seinem Freund Yefim Nylva in die Dörfer der Umgebung und konnte dort als Hirte arbeiten. Im Herbst 1943, nachdem rumänische Soldaten die Schafe ihrer Besitzer beschlagnahmt hatten, blieb Isaak ohne Arbeit und Unterkunft und wurde von den Barbuls aufgenommen.[3] 2005
Ivan Barbul 1944 2005
George Benya Varatic Der russisch-orthodoxe Priester George Benya und seine Frau Liuba Benya aus Varatic retteten 26 jüdische Mitbürger, die auf ihrer Flucht von rumänischen Polizisten verhaftet worden waren, vor dem Tod. Als der Polizeikommandant die Erschießung der Juden befahl, setzten sich George Benya und seine Frau für die inhaftierten Juden ein und forderten ihre Freilassung. Der Priester drohte dem Polizeikommandanten damit, ihn und seine Familie in der Kirche öffentlich anzuprangern und erreichte damit die Freilassung der Inhaftierten.[4] 2003
Liuba Benya 2003
Adolf Buka 1910 Sukhaya Adolf Buka aus dem Dorf Suchaja im Kreis Rybniza versteckte in seinem Haus die sechsjährige Jüdin Polina Schnaidman, die Tochter von Michail und Maria Schnaidman. Das Ehepaar Schnaidman hatte 1941 auf der Flucht vor den Deutschen und Rumänen zwei Monate im Nachbarhaus von Adolf Buka gelebt, war aber verraten und ermordet worden. Vor ihrer Ermordung hatten sie ihre Tochter zuvor Adolf Buka anzuvertraut. Adolf Buka versteckte das Mädchen während der gesamten Besatzungszeit bis Frühjahr 1944 in verschiedenen Verstecken: in Kellern, auf Dachböden und im Backofen. Er wurde mehrmals verhört und gefoltert, da der Verdacht bestand, dass er einen Juden versteckt.[5] 2001
Aleksander Bynzar Catranîc Fyodor Bynzar und Anna Bynzar, ein Bauernehepaar aus dem Dorf Catranîc, versteckten – nach dem Einmarsch der Deutschen und Rumänen in die Sowjetunion am 22. Juni 1941 und dem Beginn der Verfolgung, Misshandlung und Ermordung von Juden – im Keller ihres Hauses und in einer Hütte auf dem Weinberg der Familie die Schwestern Riva Gluzman (14 Jahre), Anna Gluzman (10 Jahre) und Zilya Gluzman (9 Jahre). Die Eltern der drei Nachbarskinder –Moshe Gluzman, seine Frau Bela Gluzman, ihr zweijähriger Sohn Yitsik Gluzman und die Großmutter Chaika Gluzman – waren zuvor im Hof ihres Hauses ermordet worden. Mit Essen und allem Lebensnotwendigen versorgt wurden die Schwestern von Aleksander Bynzar und Grigori Bynzar, dem Sohn und dem Enkel der Bynzars.[6] 2004
Anna Bynzar 2004
Fyodor Bynzar 2004
Grigori Bynzar 8. Feb. 1922 2004
Nikolai Koblas 1927 2007 Rybnitsa Robert Koblas, ein Kommunist polnischer Herkunft, sein Sohn Nikolai Koblas und dessen Frau Yekaterina Koblas aus Rybnitsa halfen während der fast drei Jahre dauernden Besatzung durch die Deutschen und Rumänen vielen ihrer jüdischen Bekannten. Dazu gehörte die jüdische Familie Tzysin. Im Winter 1944, als sich die Deutschen vor der vorrückenden Roten Armee zurückzogen, kam es zu einer weiteren Welle von Misshandlungen, Vergewaltigungen und Morden. Die Familie Koblas versteckte ab diesem Zeitpunkt die 18-jährige Mania Tzysin in ihrem Haus.[7] 2001
Robert Koblas 2001
Yekaterina Koblas 2001
Vera Kormenbef Balta Vladimir Kormenbef, ein Kunstlehrer deutscher Abstammung und seine Frau Vera Kormenbef, eine Krankenschwester, retteten nach der Besetzung Baltas durch die Deutschen und Rumänen am 5. August 1941 das Leben der Jüdin Dr. Zeigman und ihrer neunjährigen Tochter Elvira Zeigman. Zeigman und ihre Tochter, die ab September 1941 im Ghetto Balta interniert wurden, erhielten von den Kormenbefs fünfmal pro Woche einen Laib Brot, was sie vor dem Hungertod bewahrte. Im Winter 1942, als im Ghetto Balta eine Typhusepidemie wütete, schleuste Kormenbef einen Arzt ins Ghetto, der Dr. Zeigman behandelte, bis sie wieder gesund war. Einige Tage vor der Befreiung des Gebiets durch die Russen versteckten Kormenbef und seine Frau die beiden Zeigmans in ihrem Haus, da sie befürchteten, dass die sich zurückziehenden Deutschen und Rumänen die Juden im Ghetto liquidieren würden.[8] 1995
Vladimir Kormenbef 1890 1995
Stepan Lazo 7. Nov. 1929 Napadeny Stepan Lazo, seine Ehefrau Anastasia Lazo und ihre zehn Kinder lebten in Napadeny. Zu ihren Bekannten gehörte die jüdische Familie Kitroser, die in der Nachbarschaft wohnte. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im September 1941 und den beginnenden Misshandlungen und Ermordungen von Juden durch die Deutschen und Rumänen, versteckte das Ehepaar Lazo ihre Nachbarin Hana Kitroser und deren sechsjährigen Sohn Ruvin Kitroser mehrere Wochen lang auf dem Dachboden, im Keller oder in einer Abstellkammer. Die Familie Lazo versorgte sie mit allem Lebensnotwendigen. Um die beiden Juden zu schützen, organisierte Stepan Lazo eine russisch-orthodoxe Taufe und adoptierte die Beiden. Trotz Stefan Lazos Bemühungen wurden die Kitrosers verhaftet, nachdem jemand sie verraten hatte. Beide wurden in Bălţi inhaftiert und von dort aus in das Lager Domanevka deportiert, wo sie bis zur Befreiung des Gebiets durch die Rote Armee im März 1944 interniert waren.[9] 2002
Vasili Lotin Rybnitsa Sofia Chinkovskaya, ihre Tochter Zinaida Borzilo und ihr Sohn Vasili Lotin versteckten in ihrem Haus in Rybnitsa von Februar 1944 bis 30. März 1944 die befreundete fünfköpfige jüdische Familie Zaidman. David Zaidman, Liza Zaidman, ihre Kinder Arkadiy Zaidman und Klara Zaidman sowie die Schwägerin Emma Zaidman, die von August 1941 bis Januar 1944 im Ghetto von Rybnitsa lebten mussten, waren im Februar 1944 vor den zunehmenden Misshandlungen und Ermordungen im Ghetto geflohen und fanden bei Sofia Chinkovskaya und ihren Kindern Zuflucht bis die Stadt von der Roten Armee befreit wurde.[10] 2001
Zinaida Borzilo 1926 2001
Sofia Chinkovskaya 1906 1963 2001
Paramon Lozan 10. Juni 1910 Nisporeni Paramon Lozan und seine Frau Tamara Lozan lebten in der Stadt Nisporeni.

Beide arbeiteten a​ls Lehrer a​m örtlichen Gymnasium, e​r war d​er Direktor d​es Gymnasiums. Als Nisporeni u​nter rumänische Kontrolle geriet, w​urde Paramons Schule vorübergehend a​ls Sammelstelle für Juden umfunktioniert. Nachts brachten einige Bewohner d​er Stadt, darunter Tamara Lozan, heimlich Lebensmittel z​u den Internierten. Als n​ach einigen Tagen d​as Gerücht umging, d​ass die i​m Schulgebäude gefangenen Juden getötet werden sollten, beschloss Paramon Lozan, d​ie Juden freizulassen. Er wartete, b​is die Wachen abgelenkt w​aren und öffnete d​ie Türen, wodurch a​lle Internierten fliehen konnten. Paramon Lozan w​urde verhaftet u​nd hingerichtet, s​eine Frau Tamara Lozan w​urde freigelassen, w​eil ihre Kinder e​rst zwei Monate a​lt waren.[11]

1998
Tamara Lozan 24. Juni 1918 1998
Maria Lubinetskaya 1912 1979 Rybnitsa Maria Lubinetskaya, eine Hausfrau aus Rybnitsa, nahm Ende 1941 die sechsköpfige jüdische Familie Fayerman bei sich auf, Nachbarn ihrer Schwester Daria. Die Fayermans waren aus dem Ghetto Rybnitsa geflohen, da hier eine Typhusepidemie vielen Juden das Leben kostete. Bei Maria Lubinetskaya fanden sie Schutz bis zur Befreiung von Rybniza durch die Sowjetarmee.[12] 2009
Feokla Marchenko Rybnitsa Die Brüder Ivan und Nikita Marchenko lebten mit ihren Familien in Rybnitsa, das 1940 zur Moldauischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik gehörte. Ab September 1941 wurde Rybnitsa in Transnistrien eingegliedert, das unter rumänischer Kontrolle stand. Während der gesamten Besatzungszeit gab es in Rybniza ein Ghetto, in dem die Juden der Stadt und der Umgebung interniert waren, darunter auch die Mitglieder der Familie Galperin, Freunde von Ivan und Nikita Marchenko. Im März 1944, als sich die Rumänen aus dem Gebiet zurückzogen, befürchteten die Juden, dass das Ghetto mit allen seinen Bewohnern liquidiert werden könnte. Daher wandten sich die Galperins an die Marchenkos und baten um Hilfe. Ivan Marchenko und seine Familie versteckten daraufhin Liza Galperina und ihren sechsjährigen Sohn Iosif, und Nikita Marchenko und seine Familie gewährten der 13-jährigen Polina Galperina und ihrer Cousine Riva Khusid mit ihrer Tochter Sima Khusid Unterschlupf. Sie versteckten die jüdischen Freunde bis zur Befreiung der Stadt am 30. März 1944 in den Kellern ihrer Häuser.[13][14] 1998
Ivan Marchenko 1998
Leontyi Marchenko 16. Aug. 1920 1998
Nina Marchenko 1998
Nikita Marchenko Rybnitsa 1998
Tatiana Marchenko 1985 1998
Ikim Mazur Brosteni Ikim Mazur, ein Bauer aus dem Dorf Brosteni in der Nähe von Rybnitsa, sowie die Bauern Samuil Sparinopta und Isaak Serebryansky versteckten auf ihren Bauernhöfen die jüdischen Jugendlichen Naum Gomelfarb und Raisa Gomelfarb, deren Eltern im September 1941 ermordet worden waren.[15] 1997
Leontiy Meklush 1902 1951 Glingeni Leontiy Meklush und Yelizaveta Meklush aus dem Dorf Glingeni in der Nähe der Stadt Beltsy, ein Ehepaar mit sechs Kindern, retteten 1942 das Leben des jüdischen Säuglings Yefim Badiner. Yefim war der Sohn des jüdischen Ehepaares Rachil und Yankel Badiner und Rachil gelang es im Frühjahr 1942 ihren neugeborenen Sohn bei ihrer Nachbarsfamilie, den Meklushs, zu verstecken. Die Badiners wurden kurze Zeit später, wie etwa 30 andere jüdische Familien aus dem Dorf Glingeni, ermordet. Erst 1988, auf dem Sterbebett, offenbarte Jelisaweta Meklush Yefim, dass er nicht ihr leiblicher Sohn war.[16] 2006
Yelizaveta Meklush 1902 1988 2006
Ivan Mogilevski Vladimirovka Das Ehepaar Ivan Mogilevski und Matriona Mogilevski und ihr 1928 geborener Sohn Vasili Mogilevski aus dem Dorf Vladimirovka bei Rybnitsa versteckten im August und September 1941 das befreundete jüdische Ehepaar Michail Lyuber und Rachel Lyuber, deren vierjährige Tochter Rosa Lyuber, Michail Lyubers Schwester Lyuba Kapilevich und deren vierjährige Tochter Bonia Kapilevich und versorgten sie mit allem Lebensnotwendigen. Von Oktober 1941 bis zur Befreiung der Stadt durch die Rote Armee im März 1944 lebten die fünf Genannten im Ghetto in Rybnitsa und wurden von den Mogilevskis mit Lebensmitteln versorgt.[17] 2004
Matriona Mogilevski 2004
Vasili Mogilevski 1928 2004
Aleksandra Morozovsky Mokra und Kotovsk Vitali Morozovsky und Alexksandra Morozovsky, beide Lehrer in der örtlichen Schule im Dorf Mokra in der Nähe von Rybnitsa, versteckten im Dezember 1941 für zwei Monate auf dem Dachboden ihres Hauses ihren ehemaligen jüdischen Schüler Grigori Farber. Im Februar 1942 zog Farber zu Freunden in die Stadt Kotovsk und wurde dort weiterhin mit Lebensmitteln der Morozovskys versorgt.[18] 1996
Vitali Morozovsky 1996
Semeon Myaskovski 1894 1972 Podoymitsa Semeon Myaskovski und Yevdokia Myaskovski, ein Ehepaar mit dreizehn Kindern, lebte in dem Dorf Podoymitsa und war befreundet mit dem jüdischen Ehepaar Moisei Grinshpun und Lea Grinshpun, das 1941 in Rybnitsa lebte. Als Rybnitsa im August 1941 bombardiert wurde, wurde das Haus der Familie Grinshpun zerstört. Semeon Myaskovski lud daraufhin seine Freunde und deren vier Töchter ein, in seinem Haus im Dorf Podoymitsa zu wohnen. Nach der Besetzung Podoymitsas durch die Deutschen und Rumänen am 5. August 1941 wurden die Grinshpuns verraten und Semeon Myaskovski brachte seine jüdischen Freunde in das Ghetto in Rybnitsa. Hier wurde Moisei Grinshpun ermordet. Seine Frau und ihre vier Kinder lebten bis März 1944 im Ghetto und wurden von den Myaskovskis mit Lebensmitteln und Kleidung versorgt. Als im März 1944 die Front näher rückte und das Leben der Ghettobewohner in Gefahr war, schafften es die Myaskovskis ihre jüdische Freundin Lea Grinshpun und deren Kinder aus dem Ghetto heraus zu schmuggeln und sie bis zur Befreiung in ihrem Haus zu verstecken.[19] 2003
Yevdokia Myaskovski 1899 1971 2003
Anna Nedelyak Tiraspol Das Ehepaar Ivan Nedelyak und Anna Nedelyak aus Kirpichnaja Slobodka, einem Vorort von Tiraspol, versteckten von Dezember 1941 bis April 1942 die jüdischen Brüder Jefim und Semeon Mirochnik auf dem Dachboden ihres Hauses. Danach verschafften die Nedelyaks den beiden Jungen Arbeit bei befreundeten Bauern. Bis zur Befreiung der Gegend im April 1944 konnten die Brüder Mirochnik als Leiharbeiter bei vielen Bauern arbeiten und genossen den Schutz der Familie Nedelyak.[20] 1996
Ivan Nedelyak 1996
Andrei Nikolajeva 1929 Gidirim Timofej Nikolajeva und Anna Nikolajeva aus dem Dorf Gidirim waren Bauern, die in der örtlichen Kolchose arbeiteten. Einer ihrer Kinder, der 1929 geborene Andrei Nikolajeva, war befreundet mit dem jüdischen Jungen Motya Ladyzhenski. Die Familie Ladyzhenski musste ab Dezember 1941 im Ghetto in Rybnitsa leben, flüchtete aber – als hier die Massentötungen begannen – aus dem Ghetto und versteckte sich bei Freunden. Motya Ladyzhenski fand Unterschlupf in der Wohnung seines Freundes Andrei Nikolajeva. Anna Nikolajeva versorgte die Familie Ladyzhenski im Ghetto lange Zeit mit Lebensmitteln.[21] 2000
Anna Nikolajeva 2000
Alexandra Oprya Grigoriopol Der Schriftsteller Mitrofan Oprya und seine Frau Aleksandra Oprya lebten seit Juni 1941 mit ihren beiden Kindern in Grigoriopol. Hier versteckten sie bis Frühjahr 1944 in ihrem Keller und später in die Getreidemühle der Familie den Juden Michail Braverman. Dessen Tochter Larisa Braverman nahmen sie in ihren Haushalt auf und gaben das Mädchen als ihr eigenes Kind aus.[22] 2000
Mitrofan Oprya 2000
George Pelin Malayeshty George Pelin und Varvara Pelin, Bauern aus dem Dorf Malayeshty (heute Mălăieşti), versteckten ab März 1944 für einen Monat Lev Bruter, einen jungen Juden, der aus der Stadt Causanii Vechi in Bessarabien stammte. Bruter war von einem Konvoi junger Juden geflohen, die nach Deutschland zur Zwangsarbeit deportiert werden sollten.[23] 1996
Varvara Pelin 1996
Maria Pereplechinski Grigoriopol Das Ehepaar Vladimir Pereplechinski und Maria Pereplechinski lebte mit vier kleinen Kindern in der Stadt Grigoriopol. Im September 1941 brachte Maria Pereplechinski das jüdische Mädchen Klavdiya Vainshtein mit nach Hause, das die Ermordung ihrer Familie verwundet überlebt hatte. Klavdiya Vainshtein lebte während der gesamten Besatzungszeit bei den Pereplechinskis.[24] 1999
Vladimir Pereplechinski 1999
Gratina Plugar Rybnitsa Gratina Plugar aus Rybnitsa und ihre Familie versorgten nach der Besetzung der Stadt durch die Deutschen und Rumänen im September 1941 die jüdische Familie Shargorodski, die im Ghetto leben musste, mit Lebensmitteln und Kleidung. Außerdem versteckten sie ab Februar 1944 die Tochter der Shargorodskis in ihrem Haus.[25] 2004
Efrosinia Pozniakova 1902 1989 Rybnitsa Efrosinia Pozniakowa und ihre Tochter Zinaida Pozniakowa lebten 1941 am Rande der Stadt Rybnitsa. Die Stadt wurde am 5. August 1941 von den Deutschen und Rumänen besetzt, und im September in Transnistrien eingegliedert, das unter rumänischer Kontrolle stand. Während der gesamten Besatzungszeit gab es in der Stadt ein jüdisches Ghetto und Efrosinia Pozniakowa und ihre Tochter versorgten während dieser Zeit ihre jüdischen Freunde und Bekannten mit Lebensmitteln. Anfang März 1944, als die Rote Armee näher rückte, begannen die Deutschen, die Bewohner des Ghettos Rybnitsa zu liquidieren. In dieser Situation versteckten Efrosinia und die 12-jährige Zinaida mehr als zehn Juden auf ihrem Dachboden und versorgten sie mit dem Nötigsten.[26] 1997
Zinaida Pozniakova 1932 1997
Anton Rebezha 1975 Koshnitsa Anton Rebezha und sein Freund Georgi Tsygulya aus Koshnitsa versteckten ab September 1941 die Jüdin Anna Tschernjawskaja und ihre drei Kinder Wladimir (geb. 1936), Manya (geb. 1937) und Nadeschda (geb. 1941). Georgi Tsygulya versteckte die beiden älteren Kinder, Vladimir und Manya, in einem der Wirtschaftsgebäude auf dem Hof seines Hauses. Anna Tschernjawskaja und ihre kleine Tochter wurden bis zum Herbst 1942 an einem anderen Ort untergebracht. Etwa zweieinhalb Jahre lang organisierten Georgi Tsygulya und Anton Rebezha Verstecke für die jüdische Mutter und ihre drei Kinder. Und die Kinder der Familien Tsygulya, Soltan und Rebezha brachten Lebensmittel, Wasser und Holz zum Heizen in die Verstecke.[27] 2004
Aksenia Savchuk Bulaesti Makar Savchuk und Aksenia Savchuk aus Bulaesti versteckten in ihrem Haus und in einem verlassenen Schuppen in der Nähe des Waldes ab Spätsommer 1942 bis zur Befreiung des Gebiets Ende März 1944 die Jüdin Sara Tselnik und ihre Kinder Frida Tselnik, Dvora Tselnik und Naftuliy Tselnik. Zuvor waren die Tselniks ab Dezember 1941 im Haus von Piotr Tsurkan und Yevgenia Tsurkan versteckt worden, Verwandten der Savchuks.[28] 1998
Makar Savchuk 1998
Isaak Serebryansky Brosteni Isaak Serebryansky, ein Bauer aus dem Dorf Brosteni in der Nähe von Rybnitsa, sowie die Bauern Samuil Sparinopta und Ikim Mazur versteckten auf ihren Bauernhöfen die jüdischen Jugendlichen Naum Gomelfarb und Raisa Gomelfarb, deren Eltern im September 1941 ermordet worden waren.[29] 1997
Samuil Sparinopta Brosteni Samuil Sparinopta, ein Bauer aus dem Dorf Brosteni in der Nähe von Rybnitsa, sowie die Bauern Isaak Serebryansky und Ikim Mazur versteckten auf ihren Bauernhöfen die jüdischen Jugendlichen Naum Gomelfarb und Raisa Gomelfarb, deren Eltern im September 1941 ermordet worden waren.[30] 1997
Anna Starostin Chisinau Anna Starostin, ihre Mutter Evgenia Starostin und ihr Sohn Pavel Starostin aus Chisinau unterstützten ihre jüdische Freundin Ida Binder und ihre achtjährige Tochter Alla Binder im Chisinauer Ghetto mit Lebensmitteln und Kleidung und versteckten sie einige Zeit in ihrem Haus.[31] 1994
Evgenia Starostin 1994
Pavel Starostin 1994
Aleksander Stoyanov Poplavskoye Aleksander Stoyanov, seine Frau Ljudmila Stoyanov und ihre Kinder Nina, Olga und Aleksander aus dem Dorf Poplavskoye retteten 1944 das Leben der Jüdin Riva Broitman. Broitman war eine Klassenkameradin von Olga Stoyanov am Gymnasium von Grossulovo. Nach dem Einmarsch der Deutschen und Rumänen wurde sie in einem Arbeitslager in Karlowka im Kreis Domanewka interniert. Als die Lagerwachen das Arbeitslager in Brand setzten gelang es ihr im März 1944 zu fliehen und sie erreichte nach zweitägigem Marsch das Dorf Poplavskoye, wo sie von den Stoyanovs aufgenommen und bis zur Befreiung als Verwandte ausgegeben wurde.[32] 1993
Aleksander Stoyanov 1993
Ludmila Stoyanov 1993
Nina Stoyanov 1993
Olga Stoyanov 1919 1993
Ivan Strashnaya Beleavinti Die über 60-jährige Maria Strashnaya, ihr Sohn Ivan Strashnaya und ihre Schwiegertochter Ksenia Strashnaya aus Beleavinti gewährten Benyamin Gurvits, dem jüdischen Besitzer des Lebensmittelgeschäfts in ihrem Ort, und seiner Familie Unterschlupf in ihrem Haus. Die Familie Gurvits blieb einige Tage im Haus der Strashnayas. Als sie hörten, dass die Morde durch die Deutschen und Rumänen aufgehört hatten und die Juden der Gegend in Ghettos interniert wurden, verließen sie das Haus der Strashnayas und überlebten die Torturen, die sie danach in verschiedenen Ghettos und Arbeitslagern in Transnistrien erlebten.[33] 1997
Ksenia Strashnaya 1997
Maria Strashnaya 1997
Varvara Stratulat 1875 1974 Kolbasnaya Vil Stratulat, seiner Mutter Yekaterina Stratulat und seiner Großmutter Varvara Stratulat aus dem Dorf Kolbasnaja gelang des 1941/42 den jüdischen Nachbarsjungen Jefim Sandler zu retten.[34] 2000
Vil Stratulat 26. Dez. 1926 2000
Yekaterina Stratulat 1906 1988 2000
Feodor Tontysh Rybnitsa Feodor Tontysh, ein Fabrikarbeiter aus Rybnitsa, und seine Ehefrau Uliana Tontysh, eine Hausfrau, unterstützten während der deutschen und rumänischen Besatzung ihrer Stadt eine jüdische Großfamilie mit drei Generationen, die in ihrer Nachbarschaft wohnte. Die Tontyshs versorgten die Nachbarn im Ghetto Rybnitsa mit Lebensmitteln und versteckten einige Familienmitglieder zeitweise in ihrem Haus. Die Tontyshs halfen insgesamt 29 jüdischen Mitbürgern.[35] 2000
Uliana Tontysh 2000
Piotr Tsurkan 1898 1969 Bulaesti Piotr Tsurkan und Yevgenia Tsurkan aus Bulaesti nahmen im Dezember 1941 eine Frau mit ihren drei Kindern bei sich auf, die ihren Gastgebern als Gegenleistung für Essen und Unterkunft Mitarbeit auf dem Hof und im Haus anboten. Die Tsurkans vermuteten, dass es sich um eine jüdische Familie handelt, sprachen dies offen an und erklärten sich – nachdem Sara Tselnik dies bestätigte – bereit die Jüdin mit ihren drei Kindern Frida, Dvora und Naftuliy zu verstecken. Die Tselniks stammten aus Grigoriopol und waren seit dem Einmarsch der Deutschen und Rumänen zwei Mal in lebensbedrohliche Situation gekommen. Ab Dezember 1941 konnten sich die Tselniks mehrere Monate lang im Keller oder auf dem Dachboden der Tsurkans verstecken, und im Spätsommer 1942 wurden sie in das Haus von Makar und Aksenia Savchuk, Verwandten der Tsurkans, gebracht, die im selben Dorf wohnten.[36] 1998
Yevgenia Tsurkan 1906 1951 1998
Georgi Tsygulya 1977 Koshnitsa Anton Rebezha und sein Freund Georgi Tsygulya aus Koshnitsa versteckten ab September 1941 die Jüdin Anna Tschernjawskaja und ihre drei Kinder Wladimir (geb. 1936), Manya (geb. 1937) und Nadeschda (geb. 1941). Georgi Tsygulya versteckte die beiden älteren Kinder, Vladimir und Manya, in einem der Wirtschaftsgebäude auf dem Hof seines Hauses. Anna Tschernjawskaja und ihre kleine Tochter wurden bis zum Herbst 1942 an einem anderen Ort untergebracht. Etwa zweieinhalb Jahre lang organisierten Georgi Tsygulya und Anton Rebezha Verstecke für die jüdische Mutter und ihre drei Kinder. Und die Kinder der Familien Tsygulya, Soltan und Rebezha brachten Lebensmittel, Wasser und Holz zum Heizen in die Verstecke.[37] 2004
Anisia Zavadskaya Rybnitsa Anisia Zavadskaya und ihre zwei Söhne Henrich Zavadskiy und Mikhail Zavadskiy aus Rybnitsa retteten das Leben ihrer jüdischen Nachbarn Lev Goldshtein, Polina Goldshtein und David Goldshtein. Die Goldshteins wurden im September 1941, nach der Besetzung des Gebiets durch die Deutschen und die Rumänen, wie alle Juden der Stadt, in ein neu errichtetes Ghetto deportiert. Hier war die Familie Goldshtein von September 1941 bis Februar 1944 interniert. Ihr Überleben sicherten Anisia Zavadskaya und ihre Söhne, die sich immer wieder ins Ghetto schlichen und ihre Freunde mit Maismehl, Bohnen, Kartoffeln, Zwiebeln und anderen notwendigen Lebensmitteln versorgten. Anfang 1944, als sich die russische Armee dem Gebiet näherte, die rumänischen Truppen abzogen und deutsche Einheiten die Rumänen ersetzten, begannen die Deutschen, die Juden des Ghettos zu exekutieren. Ende Februar 1944 schlich sich Henrich Zavadskiy ins Ghetto und holte die Goldshteins heraus. Die Goldshteins und vier Mitglieder der jüdischen Familie Ginzburg konnten sich im Haus der Zavadskijs verstecken bis das Gebiet von der Roten Armee im März 1944 befreit wurde.[38] 2000
Henrich Zavadskiy 2000
Mikhail Zavadskiy 2000
  • Homepage von Yad Vashem – Internationale Holocaust Gedenkstätte
  • Startseite von Yad Vashem – Die Gerechten unter den Völkern
  • Übersicht Gerechte unter den Völkern aus der Republik Moldau
  • Startseite der Righteous Among the Nations Database

Einzelnachweise

  1. Righteous Among the Nations Honored by Yad Vashem by 1 January 2020. Abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
  2. Baltag Mikhail & Anna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  3. Barbul Ivan & Agafia. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  4. Benya George & Liuba. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  5. Buka Adolf. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  6. Bynzar Fyodor & Anna ; Son: Aleksandr ; Grandson: Grigoriy. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  7. Koblas Robert ; Son: Nikolai ; Sister-In-Law: Yekaterina. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  8. Kormenbef Vladimir & Vera. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  9. Lazo Stephan. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  10. Chinkovskaya Sofia ; Son: Lotin Vasili ; Daughter: Borzilo Zinaida (Lotina). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  11. Lozan Paramon & Tamara. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  12. Liubinetskaya Maria. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  13. Marchenko Ivan & Fekla ; Son: Leontyi ; Sister-In-Law: Nina. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  14. Marchenko Nikita & Tatiana. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  15. Mazur Ikim. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  16. Meklush Leontiy & Yelizaveta. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  17. Mogilevski Ivan & Mogilevskaya Matriona ; Son: Vasili. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  18. Morozovskiy Vitali & Morozovskaya Aleksandra. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  19. Myaskovski Semyon & Myaskovskaya Yevdokia. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  20. Nedelyak Ivan & Anna. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  21. Nikolayeva Anna ; Son: Nikolayev Andrei. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  22. Oprya Mitrofan & Aleksandra. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  23. Pelin George & Pelina Varvara. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  24. Pereplechinski Vladimir & Pereplechinskaya Maria. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  25. Plugar Gratina. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  26. Pozdniakova Yefrosinia ; Daughter: Starostina Zinaida. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  27. Rebezha Anton. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  28. Savchuk Makar & Aksenia. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  29. Serebryansky Isaak. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  30. Sparinopta Samuil. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  31. Starostin Pavel ; Mother: Starostina Anna ; Grandmother: Starostina Yevgenia. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  32. Stoyanov Aleksandr & Stoyanova Ludmila ; Son: Aleksandr ; Daughter: Yevdokimova Olga (Stoyanova); Daughter: Marchuk Nina (Stoyanova). The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  33. Strashnaya Maria ; Son: Strashnyi Ivan ; Sister-In-Law: Ksenia. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  34. Stratulat Vil ; Mother: Yekaterina ; Grandmother: Varvara. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  35. Tontysh Fyodor & Uliana. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  36. Tsurkan Piotr & Yevgenia. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  37. Tsygulya Georgi. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  38. Zavadskaya Anisia ; Son: Zavadskiy Genrikh ; Son: Zavadski Mikhail. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.