Liste der Gerechten unter den Völkern aus Nordmazedonien

Die Liste d​er Gerechten u​nter den Völkern a​us Nordmazedonien führt i​n alphabetischer Reihenfolge diejenigen slawischen Mazedonier auf, d​ie von d​er Gedenkstätte Yad Vashem m​it dem Titel Gerechter u​nter den Völkern geehrt wurden.

Der Garten der Gerechten unter den Völkern

Hintergrund

Dieser Titel w​ird an nichtjüdische Einzelpersonen verliehen, d​ie unter nationalsozialistischer Herrschaft während d​es Zweiten Weltkriegs i​hr Leben einsetzten, u​m Juden v​or der Ermordung z​u retten.

Zehn Nordmazedonier h​aben bisher d​en Titel Gerechter u​nter den Völkern verliehen bekommen.[1]

Liste

Die Liste i​st alphabetisch n​ach Nachnamen geordnet. Hinter d​em Namen i​st jeweils d​as Geburtsdatum, d​as Sterbedatum, d​er Ort d​er Rettung, d​er Grund d​er Ehrung u​nd das Jahr d​er Ehrung angegeben.

Name Geboren Gestorben Ort der Rettung Grund der Ehrung Jahr
Boris Altiparmak Bitola Boris Altiparmak, ein Mitglied des antifaschistischen Widerstands, und seine Frau Vaska Altiparmak versteckten in ihrem Haus oder anderen Verstecken in Bitola ab März 1943 – als die Massenverhaftungen der jüdischen Bevölkerung begann – insgesamt fünf jüdische Mitbürger. Sie versorgten sie mit Lebensmitteln und vermittelten Ihnen Kontakte zu Partisanen, die in der Region operierten.[2] 1989
Vaska Altiparmak Bitola 1989
Smiljan Franjo Čekada 29. Aug. 1902 18. Jan. 1976 Skopje Dr. Smiljan Franjo Čekada war seit August 1940 Bischof von Skopje. Als am 11. März 1943 zur Vorbereitung der Deportation in die Vernichtungslager mehr als 7.000 mazedonische Juden zusammengetrieben und in die Lagerhallen des Tabakkonzerns Monopol in Skopje gebracht wurden, sandte Čekada einen Protestbrief an den Polizeikommandanten von Skopje, Asen Bogdanow, in dem er die Freilassung der Juden forderte. Der Bischof riskierte sein Leben nicht nur, indem er sich offen gegen die Nazis stellte, sondern er versteckte auch mindestens fünf jüdische Kinder in den Räumlichkeiten der katholischen Kirche in Skopje und später in den katholischen Klöstern Letnica und Janjevo. Unter den Kindern, die durch sein Eingreifen gerettet wurden, waren Shaul Gattegno, Albert Mussafia und Erica Weingruber.[3] 2010
Pandora Hadži-Mitkov Skopje Dr. Todor Hadži-Mitkov, ein mazedonischer Tierarzt, und seine Frau Pandora Hadži-Mitkov versteckten in ihrem Haus in Skopje ab März 1943 – kurz bevor die Deportationen begannen – die befreundete jüdische Familie Frances (Mois Frances, seine Frau Vinka Frances, seine Mutter Esther Frances und die Kinder Marcel Frances und Eni Frances). Auch organisierten sie ein weiteres Versteck am Stadtrand von Skopje bei Trajko Ribarev, Todor Hadži-Mitkovs Schwager, und seiner Frau Dragica Ribarev, beschafften falsche Papiere und organisierten die Flucht der Familie Frances.[4] 1976
Todor Hadži-Mitkov Skopje 1976
Dragica Ribarev Skopje Trajko Ribarev, der Schwager von Todor Hadži-Mitkovs, und seiner Frau Dragica Ribarev versteckten 1943 in ihrem Haus am Rande von Skopje für ein paar Tage die jüdische Familie Frances (Mois Frances, seine Frau Vinka Frances, seine Mutter Esther Frances und die Kinder Marcel Frances und Eni Frances).[5] 1976
Trajko Ribarev Skopje 1976
Stojan M. Siljanovski Bitola Stojan-Bogoja Siljanovski, ein Mitglied des Widerstands gegen die Besetzung durch Bulgarien im Zweiten Weltkrieg war Besitzer eines kleinen Tabakladens im Zentrum von Bitola, gegenüber der bulgarischen Polizeistation. Hier versteckte er ab dem 10. März 1943, dem Vorabend der Deportation der mazedonischen Juden, die fünf jüdischen Mädchen Roza Kamhi-Rusa, Estreja Ovadija-Mara, Žamila Kolonomos-Cveta, Estreja Levi-Lena und Adela Faradji-Kata. Am folgenden Tag kamen drei weitere jüdische Mädchen hinzu. Alle acht Mädchen blieben drei Wochen in dem Versteck und wurden von Siljanovski mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt.[6] 1989
Blaga Todorov Skopje Aleksandar Todorov und seine Frau Blaga Todorov aus Skopje waren Freunde und Geschäftspartner von Aaron Behar und Rivka Behar, die eine kleine Tochter, Bienvenita (Betty) Behar, hatten. Als sich nach der Annexion Mazedoniens durch Bulgarien 1941 die Situation der jüdischen Bevölkerung massiv verschlechterte, besorgte Aleksandar Todorov für die Behars falsche Ausweispapiere, um ihnen die Flucht nach Albanien zu ermöglichen. Doch die Flucht scheiterte und Aaron Behar und Rivka Behar folgten dem Befehl sich an einem Sammelpunkt zu melden, von wo aus sie in ein Arbeitslager geschickt werden sollten. Dies führte zu ihrer Deportation nach Treblinka und ihrer Ermordung. Ihre Tochter Betty Behar blieb bei den Todorovs, die ihren Namen in Kristina änderten und sie wie ihre eigene Tochter aufzogen. Als Gerüchte aufkamen, dass die Todorovs ein jüdisches Kind beherbergten, fanden sie ein Versteck für das Kind bei Verwandten in einem der umliegenden Dörfer.[7] 1980
Aleksandar Todorov Skopje 1980
  • Homepage von Yad Vashem – Internationale Holocaust Gedenkstätte
  • Startseite von Yad Vashem – Die Gerechten unter den Völkern
  • Übersicht Gerechte unter den Völkern aus Nordmazedonien
  • Startseite der Righteous Among the Nations Database

Einzelnachweise

  1. Righteous Among the Nations Honored by Yad Vashem by 1 January 2020. Abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
  2. Altiparmak Boris & Vaska. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  3. Cekada Franjo. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  4. Mitkov Todor & Pandora. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  5. Ribarev Trajko & Dragica. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  6. Siljanovski Stojan. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
  7. Todorov Aleksandar & Blaga. The Yad Vashem – Righteous Among the Nations Database.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.