Lichinia
Lichinia, polnisch Lichynia ist ein Dorf in der zweisprachigen polnischen Gemeinde Leschnitz (Leśnica) im Powiat Strzelecki der Woiwodschaft Oppeln.
Lichinia Lichynia | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Strzelce Opolskie | ||
Gmina: | Leschnitz | ||
Geographische Lage: | 50° 25′ N, 18° 13′ O | ||
Einwohner: | 468 (lesnica.pl) | ||
Postleitzahl: | 47-150 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OST | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | A4 Opole–Katowice | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geografie
Lichinia liegt rund 35 Kilometer südöstlich von Opole und 3 Kilometer östlich von Leschnitz im historischen Oberschlesien. Durch das Straßendorf Lichina fließt am östlichen Ortsausgang das Lenkauer Wasser (Łącka Woda).
Geschichte
Der Name dieser Ortschaft ist vom Wort „lichy“ (schlecht) abgeleitet, was mit der niedrigen Bodengüte verbunden sein soll. Zum ersten Mal wurde Lichinia im Jahre 1223 als Lichan erwähnt. 1455 wurde das Dorf als Lichinya und 1534 als Lichina bezeichnet. Später setzte sich der Name Lichinia durch. Von 1936 bis 1945 führte die Ortschaft den Namen Lichtenforst.
1410 stritt der Oppelner Herzog Bolko IV. mit seinem Bruder Bernard um Getreide aus Lichinia, Salesche und Leschnitz. Die Bauern aus Lichinia waren zum Frondienst im Vorwerk von Salesche verpflichtet. Die spätere Geschichte von Lichinia war eng mit dem benachbarten Slawentzitz verbunden. Eine Berechnung der Güter von Slawentzitz aus dem Jahre 1576 nannte den Ort Lichinia. Die erwähnten Güter wechselten mehrmals den Besitzer. 1782 gingen sie in die Hand der Familie Hohenlohe über, die dort bis 1945 ansässig war.
1783 zählte Lichinia 141 Einwohner. Von 1816 bis 1945 gehörte der Ort dem Landkreis Cosel an. 1817 stieg diese Zahl bis auf 296. Schon damals gab es eine Schule für die einheimischen Kinder. 1843 wurden eine Wassermühle, eine Kalkofen und eine Ziegelei verzeichnet. 1861 gab es in Lichinia 728 Einwohner, 1910 692 und 1996 468.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921, die in der Gegend von bürgerkriegsähnlichen Zuständen begleitet wurde, stimmten in Dorf und Gut Lichinia insgesamt 262 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 171 für Polen. Lichinia verblieb wie der gesamte Stimmkreis Cosel beim Deutschen Reich.[1] Ab 1933 führten die neuen nationalsozialistischen Machthabern groß angelegte Umbenennungen von Ortsnamen slawischen Ursprungs durch. 1936 wurde der Ortsname Lichinia in Lichtenforst geändert.
1945 fiel der Ort als Lichynia an Polen.
Seit Jahrhunderten gehörte Lichinia zur Pfarrei in Salesche. Die Einwohner des Dorfes besitzen jetzt ihre eigene Kirche zu St. Josef.
2006 führte die Gmina Leschnitz, der Lichinia als Ortsteil angehört, Deutsch als Hilfssprache und im Jahre 2008 zweisprachige Ortsbezeichnungen ein.
Weblinks
Einzelnachweise
- Dorf Lichinia 195 Stimmen für Deutschland und 163 für Polen
Gutsbezirk Lichinia 67 Stimmen für Deutschland und 8 für Polen
Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung; abger. am 17. Oktober 2009